Globalisierung, „die immer schnelleren Innovationszyklen sowie die Entwicklung zur wissensbasierten Dienstleistungsgesellschaft erfordern immer flexibler einsetzbare Lernformen“ in Unternehmen. Das Wissen wächst schneller als der Lerner Bildung konsumieren kann. Die Mitarbeiter in ihrer Lernbereitschaft zu fördern, ihre Kompetenzen zu stärken und zu unterstützen, gewinnt in Unternehmen von daher an Priorität. Eine solche neue kompetenzorientierte Lernkultur erfordert aber auch eine stärkere Eigenverantwortung und Selbstorganisation der Mitarbeiter. Als Teil der Unternehmenskultur werden formelle und informelle Lern- und Arbeitsprozesse neu gestaltet. Es wächst nicht nur der Bedarf an klassischen Präsenzseminaren, sondern auch an E-Learningmaßnahmen.
Unterstützt wird dies durch eine veränderte Kommunikation und Vernetzung in Unternehmen. Viele Arbeitnehmer fordern „den Einsatz von Systemen zur Kommunikations- und Kollaborationsunterstützung“, auch angesichts der Dezentralisierung von Arbeitsprozessen. Mitarbeiter nutzen immer häufiger die Kommunikation in Netzwerken, um durch Kollaborationen Wissen handlungswirksam und erfolgreich nutzen zu können und damit Kompetenzen zu erweitern. Darüber hinaus kann der Fortschritt der elektronischen Informations- und Kommunikationstechnologie (IuK) einen höheren ‚return of investment‘ unterstützen.
In dieser Arbeit soll der Frage nachgegangen werden, inwieweit ein mediengestütztes kollaboratives/kooperatives Lernen eine kompetenzorientierte Lernkultur im betrieblichen Kontext fördern kann.
Nach anfänglichen Definitionen von Lernkultur und Wissensmanagement werden in Kapitel 4 mögliche Lernformen im Unternehmen dargestellt und um den Bereich des E-Learning ergänzt. Das im Anschluss daran vorgestellte Prinzip des CSCL (Computer Supported Collaborative/Cooperative Learning) gibt einen Überblick, wie und durch welche Ansätze (instruktionstechnologisch oder lernnetzwerkbasiert) Lernen im Unternehmen allgemein computergestützt verlaufen kann, was dazu beachtet werden muss, auch um Ziele einer kompetenzorientierten Lernkultur zu verfolgen.
Im Anschluss wird dann stellvertretend als ergänzendes Praxistool für E-Collaboration der Gruppeneditor Google Docs in seiner Anwendung vorgestellt und im betrieblichen Kontext analysiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition kompetenzorientierte Lernkultur / Unternehmenskultur
- Der Status von Wissen in einer kompetenzorientierten Lernkultur
- Mögliche Lernformen im Unternehmen
- E-Learning / E-Collaboration – zur Unterstützung der Lernformen
- Computerunterstütztes kollaboratives / kooperatives Lernen (CSCL = Computer Supported Collaborative / Cooperative Learning)
- Überblick
- Theorie des CSCL / Bildungstheoretischer Hintergrund
- Erforderliche Kompetenzen der Lernenden
- Voraussetzungen für ein CSCL
- Kooperationsgerechtes Werkzeug zur Unterstützung eines CSCL
- Beispielhafte praktische Anwendung des Gruppeneditors Google Docs im Unternehmen
- Analyse mit Blick auf eine kompetenzorientierte Lernkultur
- Zusammenfassende Einschätzung der Anwendung von Google Docs
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Frage, inwieweit mediengestütztes kollaboratives/kooperatives Lernen die Förderung einer kompetenzorientierten Lernkultur im betrieblichen Kontext unterstützen kann. Die Arbeit untersucht den Stellenwert einer solchen Lernkultur in Unternehmen und analysiert die Rolle von E-Learning und E-Collaboration in diesem Kontext.
- Die Bedeutung einer kompetenzorientierten Lernkultur in Unternehmen
- Die Rolle von E-Learning und E-Collaboration in der Kompetenzentwicklung
- Die Vorteile von Computer Supported Collaborative Learning (CSCL) im betrieblichen Kontext
- Die Analyse eines CSCL-Tools (Google Docs) in Bezug auf eine kompetenzorientierte Lernkultur
- Die Grenzen und Möglichkeiten der Anwendung von Google Docs im Unternehmen
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in das Thema ein und zeigt die Relevanz von flexiblen Lernformen in Unternehmen im Kontext der Globalisierung und Wissensintensivierung auf.
- Kapitel 2 definiert den Begriff der kompetenzorientierten Lernkultur und deren Zusammenhang mit der Unternehmenskultur. Es werden die unterschiedlichen Gestaltungsebenen und die Bedeutung von Kompetenzentwicklung hervorgehoben.
- Kapitel 3 beschäftigt sich mit dem Status von Wissen in einer kompetenzorientierten Lernkultur. Es wird die Verknüpfung von Wissen, Informationen und Kompetenzen für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen betrachtet.
- Kapitel 4 präsentiert verschiedene Lernformen im Unternehmen und deren Einsatzmöglichkeiten, insbesondere im Hinblick auf kleine und mittlere Unternehmen.
- Kapitel 5 erklärt die Begriffe E-Learning und E-Collaboration und deren Einsatzmöglichkeiten zur Unterstützung verschiedener Lernformen im Unternehmen.
- Kapitel 6 stellt das computerunterstützte kollaborative/kooperative Lernen (CSCL) vor und beleuchtet verschiedene Dimensionen, die das CSCL-Setting beeinflussen können. Es werden verschiedene Lerntheorien im Kontext des CSCL erläutert, wie beispielsweise der Sozial-Konstruktivismus und der Konnektivismus.
- Kapitel 7 analysiert die Anwendung des Gruppeneditors Google Docs als ein praktisches Werkzeug für CSCL-Szenarien im Unternehmen. Es werden die Vor- und Nachteile der Anwendung in Bezug auf eine kompetenzorientierte Lernkultur betrachtet.
Schlüsselwörter
Kompetenzorientierte Lernkultur, Unternehmenskultur, E-Learning, E-Collaboration, Computer Supported Collaborative Learning (CSCL), Google Docs, Wissensmanagement, Kompetenzentwicklung, Soft-Skills, Lernformen, Lerntheorien, Sozial-Konstruktivismus, Konnektivismus, Gruppenarbeit, hybride Lernarrangements
- Quote paper
- Christiane Wittich (Author), 2016, E-Collaborating im Unternehmen. Potenziale eines mediengestützten kollaborativen/kooperativen Lernens zur Förderung einer kompetenzorientierten Lernkultur im betrieblichen Kontext, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/321853