Mit nahezu jeder Geschäftstätigkeit sind operationelle Risiken verbunden. Noch bevor über Markt- und Kreditrisiken nachgedacht werden muss, sind operationelle Risiken bereits vorhanden, denn sie entstehen unmittelbar bei der Gründung eines Kreditinstituts. Aufgrund von drastischen Schäden durch operationelle Risiken, gerieten diese in der Vergangenheit verstärkt in den Fokus. Der Zusammenbruch der Barings Bank verdeutlicht welch immense Schäden durch operationelle Risiken entstehen können. Auch andere Finanzdienstleistungsunternehmen erlitten Verluste in Milliardenhöhe, was nicht zuletzt an einem enormen Wachstum der derivativen Produkte Ende der 1980iger und während der 1990iger Jahre lag. Die damit verbundenen Risiken wurden teilweise nicht ausreichend erkannt und überwacht. Zudem wurden betrügerische Handlungen attraktiver, da erfolgreiche Händler verstärkt höhere Bonuszahlungen erhalten haben. Die „Baring Future (Singapore) Pte Ltd.“ musste im Jahre 1995 so einen erheblichen Verlust verzeichnen, da ihr Finanzmakler Nick Leeson seine Kompetenzen überschritt und nicht autorisierte Handelsaktivitäten durchführte. Dies führte schließlich zur Insolvenz der Bank. Das Scheitern der Bank war eine der Ursachen für die Überarbeitung der Aufsichtansätze in Großbritannien und einige Finanzinstitute begannen Funktionen aufzubauen, um operationelle Risiken zu messen und zu steuern. Zielsetzung der unterschiedlichen Methoden zur Quantifizierung von Risiken ist es dabei genügend Kapital zur Deckung dieser Risiken vorzuhalten.
Die folgenden Ausführungen beschreiben die Probleme, die im Zusammenhang mit operationellen Risiken entstehen können. Als veranschaulichendes Beispiel wird dabei speziell auf das Scheitern der Barings Bank eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einführung und Problemstellung
- 2 Bankhaus Baring Brothers & Co.
- 2.1 Geschichte
- 2.2 Bedeutung und Geschäftstätigkeit
- 2.3 Ursachen und Verlauf der Krise
- 3 Operationelle Risiken
- 3.1 Charakterisierung operationeller Risiken
- 3.2 Management operationeller Risiken
- 3.3 Analyse der operationellen Risiken von Baring Brothers & Co
- 3.4 Aufsichtsrechtliche Anforderungen bei Finanzinstituten
- 4 Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Ursachen und Folgen des Zusammenbruchs der Barings Bank im Jahr 1995, wobei der Fokus auf die Rolle von operationellen Risiken gelegt wird. Die Arbeit beleuchtet die Geschichte der Bank, ihre Bedeutung und Geschäftstätigkeit, sowie die Faktoren, die zur Krise führten. Darüber hinaus werden operationelle Risiken definiert und charakterisiert, das Management dieser Risiken beschrieben und schließlich die aufsichtsrechtlichen Anforderungen bei Finanzinstituten erläutert.
- Die Bedeutung und Geschäftstätigkeit von Baring Brothers & Co.
- Die Ursachen und Folgen der Krise der Barings Bank
- Die Charakterisierung und das Management von operationellen Risiken
- Die Analyse der operationellen Risiken von Baring Brothers & Co
- Die aufsichtsrechtlichen Anforderungen bei Finanzinstituten
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Problemstellung ein und erläutert die Bedeutung von operationellen Risiken im Kontext der Finanzdienstleistungen. Kapitel 2 beleuchtet die Geschichte, die Bedeutung und Geschäftstätigkeit der Barings Bank, sowie die Ursachen und den Verlauf der Krise. Kapitel 3 beschäftigt sich mit der Definition und Charakterisierung von operationellen Risiken, dem Management dieser Risiken und analysiert die operationellen Risiken der Barings Bank. Kapitel 3.4 behandelt die aufsichtsrechtlichen Anforderungen bei Finanzinstituten. Kapitel 4 bietet ein Fazit und einen Ausblick auf die zukünftige Regulierung von operationellen Risiken.
Schlüsselwörter
Operationelle Risiken, Barings Bank, Finanzdienstleistungen, Risikomanagement, Aufsichtsrecht, Finanzkrise, derivatives Produkte, Handelsaktivitäten, Betrug, Insolvenz.
- Citar trabajo
- Nicole Lehnen (Autor), 2015, Die Barings Bank und das operationelle Risiko, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/321924