In der vorliegenden Arbeit soll ein Überblick über die katholische Konfessionalisierung im Allgemeinen, ihrer Träger und "Vermittlungsstrategien" im Besonderen gegeben werden. Dabei sollen weniger die politischen oder militärischen Ereignisse des bewegten 16. und 17. Jahrhunderts im Vordergrund stehen, als vielmehr das Wirken von Krche und Staat in der nachtridentinischen Gesellschaft. Zentral soll die Frage gestellt werden, mit welchen Mitteln die katholische Kirche die Weltsicht und Meinung der Menschen im Sinne der Neuerungen des Konzils von Trient zu beeinflussen suchte. Im Wesentlichen soll also das Theorem der "Konfessionalisierung" in seinen praktischen Auswirkungen für die Gläubigen untersucht werden, speziell für den habsburgischen, katholischen Machtbereich im Südosten Mitteleuropas.
Ausgangspunkt der Arbeit sollen die Beschlüsse und Denkanstöße des Trienter Konzils sein, das die katholische Reform zwar nicht einleitete, doch als zentrales Moment für eine theoretische Antwort des Katholizismus auf die Fragen der Reformation gelten kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Beginn und Träger der katholischen Konfessionalisierung
- Das Konzil von Trient als Ausgangspunkt für die katholische Kirchenreform
- Alte und neue Orden: der Aufstieg des Jesuitenordens zur bestimmenden Kraft der katholischen Konfessionalisierung
- Neue Aspekte überkommener Frömmigkeit innerhalb des Katholizismus
- Heiligenverehrung und Reliquienkult
- Marianische Frömmigkeit
- Passions- und Bußfrömmigkeit und Wallfahrten
- Die Kunst als Mittel der Propaganda?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der katholischen Konfessionalisierung in den habsburgischen Territorien und analysiert die Träger und Vermittlungsstrategien dieser Reformbewegung im 16. und 17. Jahrhundert. Im Mittelpunkt steht die Frage, mit welchen Mitteln die katholische Kirche die Weltsicht und Meinung der Menschen im Sinne der nachtrientinischen Neuerungen zu beeinflussen versuchte. Der Fokus liegt dabei auf der praktischen Umsetzung der „Konfessionalisierung“ und ihren Auswirkungen auf die Gläubigen, insbesondere im südosteuropäischen Machtbereich der Habsburger.
- Das Konzil von Trient als Ausgangspunkt der katholischen Reform
- Die Rolle der Orden in der Verbreitung der katholischen Reform
- Kontinuität und Wandel in der Frömmigkeit des Katholizismus
- Die Bedeutung von Kunst und Architektur als Mittel der Propaganda
- Die Herausforderungen der katholischen Kirche in der nachtridentinischen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der katholischen Konfessionalisierung ein und stellt die Forschungsfrage nach den Vermittlungsstrategien der Kirche in den habsburgischen Territorien. Die Arbeit analysiert die Bedeutung des Trienter Konzils, die Rolle der Orden und die Einflüsse auf die Frömmigkeit der Gläubigen.
- Beginn und Träger der katholischen Reform und Konfessionalisierung: Dieses Kapitel beleuchtet das Konzil von Trient als zentrales Ereignis der katholischen Reformbewegung und analysiert die Rolle der Orden, insbesondere die des Jesuitenordens, in der Verbreitung der reformierten Glaubenslehre. Die Bedeutung der Orden als Vermittler zwischen den geistigen Eliten der Kirche und der breiten Bevölkerung wird hervorgehoben.
- Neue Aspekte überkommener Frömmigkeit innerhalb des Katholizismus: Dieser Abschnitt behandelt die Weiterentwicklung und Anpassung traditioneller Frömmigkeitsformen im Kontext der katholischen Reform. Die Heiligenverehrung, die Marianische Frömmigkeit und die Passions- und Bußfrömmigkeit werden als zentrale Elemente der Frömmigkeit des Katholizismus im 16. und 17. Jahrhundert vorgestellt.
Schlüsselwörter
Katholische Konfessionalisierung, Gegenreformation, Trienter Konzil, Orden, Jesuiten, Frömmigkeit, Heiligenverehrung, Marianische Frömmigkeit, Passions- und Bußfrömmigkeit, Kunst, Propaganda, Habsburger, Südosteuropa, Nachtridentinische Gesellschaft, Reform, Tradition.
- Quote paper
- Cornelius Stempel (Author), 2004, Kontinuität und Wandel: Die katholische Kirche in der nachtridentinischen Gesellschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32203