Mit der Finanzkrise 2008/9 wurde deutlich, wie fest verankert die Finanzmärkte in der Wirtschaft und Gesellschaft sind. Umso größer wird das Bedürfnis nach Stabilität und Widerstandsfähigkeit dieses Systems. Diese Ausarbeitung will sich der Frage annehmen, mit welchen Maßnahmen sich die erhöhte Krisenanfälligkeit der Finanzmärkte, die durch Hochfrequenzhandel erzeugt wird, einschränken oder gar unterbinden lässt.
Begonnen wird mit einer Einführung in die Thematik Finanzmärkte und Hochfrequenzhandel.
Daraufhin wird als Adressat dieser Expertise Jonathan Hill vorgestellt, der als Kommissar für Finanzangelegenheiten auch der Aufgabe verpflichtet ist, die Stabilität der Märkte zu wahren. Auch wird das konkrete Problem geschildert, dass Hochfrequenzhandel als Katalysator für Marktvolatilitäten und erhöht die Krisenanfälligkeit der Finanzmärkte wirkt. Weiter geht es mit einigen Vor- und Nachteilen, die in der allgemeinen Diskussion genannt werden. Analysiert wird das Problem mittels zweier sozialwissenschaftlicher Theorien, zum einen der Behavioral Finance und zum anderen der klassischen Markteffizienzhypothese. Zusammengesetzt aus dieser Analyse wird die Maßnahme eines Verbotes dieser Handelstechnik vorgeschlagen. Der Ausgangspunkt dieser Expertise ist das Interesse aller Marktakteure, Finanzmärkte stabil zu halten und Krisen(Anfälligkeit) möglichst zu unterbinden. Der Hochfrequenzhandel führt aber genau zum Gegenteil, wie Crashs im Jahre 2010 und 2014 gezeigt haben. Und es stellt sich grundsätzlich die Frage, ob eine Technik, deren volkswirtschaftlicher Nutzen höchst zweifelhaft ist und zusätzlich weitere Nachteile mit sich bringt, überhaupt eine Existenzberechtigung hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Adressat und Problemstellung
- Was ist Hochfrequenzhandel?
- Vor- und Nachteile des Hochfrequenzhandels
- Sozialwissenschaftliche Analyse des Problems
- Verhaltensökonomischer Ansatz
- Theorie der Markteffizienz
- Welche Maßnahme empfohlen wird
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung befasst sich mit der erhöhten Krisenanfälligkeit der Finanzmärkte, die durch Hochfrequenzhandel (HFH) verursacht wird. Sie untersucht die Auswirkungen von HFH auf die Marktstabilität und analysiert, welche Maßnahmen ergriffen werden können, um das Problem zu lösen. Die Expertise richtet sich an Jonathan Hill, den EU-Kommissar für Finanzstabilität, und soll ihn bei der Entwicklung von Strategien zur Regulierung des Finanzmarktes unterstützen.
- Die Auswirkungen von Hochfrequenzhandel auf die Marktstabilität
- Die Rolle von Finanzderivaten und deren Einfluss auf die Krisenanfälligkeit
- Die Analyse des Problems aus verhaltensökonomischer und markteffizienztheoretischer Perspektive
- Die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Eindämmung der Risiken, die durch HFH entstehen
- Die Suche nach geeigneten Strategien zur Regulierung des Finanzmarktes
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einführung: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Bedeutung der Finanzmärkte für die Wirtschaft und die Gesellschaft. Es beschreibt die Entwicklung der Finanzmärkte seit den 1990er Jahren und die zunehmende Abkopplung von der Realwirtschaft. Des Weiteren werden die Ursachen für die Finanzkrise 2007/2008 erläutert und der Zusammenhang mit Finanzderivaten hergestellt.
- Kapitel 2: Adressat und Problemstellung: Hier wird der Adressat der Expertise, Jonathan Hill, vorgestellt. Der Fokus liegt auf der Rolle des EU-Kommissars für Finanzstabilität und der Bedeutung von stabilen Finanzmärkten für die europäische Wirtschaft. Das konkrete Problem der erhöhten Krisenanfälligkeit durch Hochfrequenzhandel wird ausführlich dargelegt.
- Kapitel 3: Was ist Hochfrequenzhandel?: Dieses Kapitel liefert eine Definition von Hochfrequenzhandel und beschreibt die Funktionsweise dieser Handelstechnik. Es beleuchtet die Geschwindigkeit und Automatisierung des HFH sowie die Rolle von Algorithmen in diesem Prozess. Die möglichen Risiken und Chancen des HFH werden vorgestellt.
- Kapitel 4: Vor- und Nachteile des Hochfrequenzhandels: Hier werden die in der öffentlichen Diskussion häufig genannten Argumente für und gegen Hochfrequenzhandel aufgezeigt. Die positiven Aspekte, wie erhöhte Marktliquidität und geringere Transaktionskosten, werden ebenso behandelt wie die negativen Folgen, wie erhöhte Marktvolatilität und die Gefahr von Flash Crashes.
- Kapitel 5: Sozialwissenschaftliche Analyse des Problems: Dieser Abschnitt bietet eine Analyse des Problems aus der Sicht der Verhaltensökonomie und der klassischen Markteffizienzhypothese. Es wird untersucht, wie die Entscheidungen der Marktteilnehmer von emotionalen und kognitiven Faktoren beeinflusst werden und wie diese Faktoren die Marktstabilität beeinflussen können.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Expertise sind Hochfrequenzhandel, Finanzmärkte, Marktstabilität, Krisenanfälligkeit, Finanzderivate, Verhaltensökonomie, Markteffizienz, Regulierung und EU-Finanzstabilität. Der Fokus liegt auf der Analyse der Auswirkungen von Hochfrequenzhandel auf die Stabilität der Finanzmärkte sowie der Suche nach effektiven Maßnahmen zur Regulierung dieses Handelssegments.
- Citar trabajo
- Jan Körner (Autor), 2016, Erhöhte Krisenanfälligkeit von Finanzmärkten durch Hochfrequenzhandel. Was löst das Problem?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/322373