Der Institutionalismus wurde um 1900 in der amerikanischen Wirtschaftswissenschaft und Soziologie entwickelt. Er stellt eine zu den klassischen Wirtschaftswissenschaften alternative Herangehensweise an wirtschaftliche Probleme dar. Denkgewohnheiten, Einstellungen und Verhaltensstile des Menschen werden, im Gegensatz zur klassischen Theorie, neben der psychischen Triebausstattung auch von den ihn umgebenden, wandelbaren Institutionen bestimmt. Der Ansatz des Institutionalismus wurde von der deutschen historischen Schule, von den philosophischen Evolutions- und Anpassungskonzeptionen des Darwinismus und vom Pragmatismus mitgeformt. Er richtet sich in erster Linie gegen die Rationalitäts-Prämissen der klassischen Wirtschaftstheorie und hebt die traditionelle, an geschichtlich gewachsenen Normen- und Verhaltensmustern ausgerichtete Lebensorientierung des Menschen hervor. Institutionen werden in sozialdarwinistisch- pragmatischer Sicht als Lösungsansätze für menschliche Daseinsprobleme interpretiert, wobei der jeweilige Stand geschichtlichen Kulturentwicklung berücksichtigt wird. Kennzeichnend für den Institutionalismus ist die Betonung der Dynamik des Wirtschaftsablaufs gegenüber der Statik des klassischen Gleichgewichts, die Darstellung soziologischer, psychologischer und rechtlicher Phänomene und deren Einfluss auf die Wirtschaftsordnung und das wirtschaftliche Verhalten der Akteure, sowie die Annahme, dass der Wirtschaftsablauf nicht nur durch das nutzenmaximierende Handeln von Individuen bestimmt ist, sondern auch und vor allem durch die das Handeln der Individuen bestimmenden Institutionen. (Quelle: verschiedene Lexika und Wörterbücher) Die herausragenden Persönlichkeiten, welche zum Institutionalismus gezählt werden, sind Thorstein Veblen und John Commons. (Reuter 1996: S. 24)
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorgehen
- Der Institutionalismus
- Überblick
- Geistesgeschichtlicher Hintergrund
- Kritik
- Die neue Institutionenökonomik
- Überblick
- Property Rights
- Transaktionskosten
- Vertragstheorie
- Die Rolle des Vertrauens
- Abschliessende Bemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Rolle von Vertrauen im Institutionalismus und in der Institutionenökonomik. Ziel ist es, eine theoretische Annäherung an den Begriff Vertrauen im Kontext dieser beiden Denkschulen zu liefern. Dabei werden die Entstehungsgeschichte, die zentralen Annahmen und die Kritikpunkte beider Ansätze beleuchtet.
- Entwicklung des Institutionalismus
- Zentrale Annahmen des Institutionalismus
- Entstehung der Institutionenökonomik
- Konzepte der Institutionenökonomik
- Rolle des Vertrauens in beiden Ansätzen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt die Rolle von Vertrauen im Institutionalismus und in der Institutionenökonomik in den Vordergrund.
Vorgehen
Das Vorgehen beschreibt die Struktur der Arbeit und erläutert die einzelnen Schritte der Untersuchung.
Der Institutionalismus
Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung des Institutionalismus, seine zentralen Annahmen und Vertreter sowie Kritikpunkte.
Die neue Institutionenökonomik
Dieses Kapitel befasst sich mit der Entstehung der Institutionenökonomik, ihren zentralen Annahmen und Konzepten wie Property Rights, Transaktionskosten und der Vertragstheorie.
Die Rolle des Vertrauens
Dieses Kapitel untersucht die Rolle des Vertrauens im Institutionalismus und in der Institutionenökonomik und stellt die jeweiligen Erklärungen für das Phänomen Vertrauen vor.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind Institutionalismus, Institutionenökonomik, Vertrauen, Property Rights, Transaktionskosten, Vertragstheorie, Geistesgeschichte, Kritik, und wissenschaftliche Theoriebildung.
- Quote paper
- Marcus Habermann (Author), 2003, Die Rolle des Vertrauens in Institutionalismus und Institutionenökonomik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32244