Maria Theresia war eine Reformerin, ihre Motive aber sind zu hinterfragen. War sie wirklich die „liebevolle Mutter Österreichs“ wie sie gern in Filmen und Schulbüchern dargestellt wird? Dieser Frage soll in der vorliegenden Arbeit nachgegangen werden.
Maria Theresia wurde am 13. Mai 1717 als zweites Kind von Kaiser Karl VI. und Kaiserin Elisabeth Christine geboren. Da der Kaiser der letzte männliche Habsburger war und mit zunehmenden Alter die Hoffnung auf einen Sohn immer kleiner wurde, war dringend Handlungsbedarf gegeben. 1713 erließ er die “Pragmatische Sanktion”, welche bis zum Ende der Monarchie 1918 das wichtigste Grundgesetz der habsburgischen Erblande darstellte. Sie regelte unter anderem „die Unzertrennbarkeit der Monarchischen Union“ [...] sowie „die einheitliche Nachfolge durch Primogeniturerbfolge im Mannesstamm bei subsidiärem Erbrecht der Erbtochter (der Tochter des letzten männlichen Monarchen) und ihrer Nachkommen.“
Die europäischen Mächte und der Reichstag akzeptierten (nach einigen Zugeständnissen) die Pragmatische Sanktion, aber nach dem Tod Kaiser Karls VI . und der Machtübernahme durch Maria Theresia hielten sich einige Unterzeichner, wie z. B. der Preußenkönig Friedrich II., nicht an den Vertrag. Dies führte zum österreichischen Erbfolgekrieg, welcher 1748 mit dem Aachener Frieden endete. Zwar musste Maria Theresia auf Schlesien sowie auf Parma und Piacenza verzichten, doch konnte sie ihre Stellung als Regentin festigen. Später musste sie sich abermals im Siebenjährigen Krieg (1756-63) behaupten, dessen Ende den endgültigen Verlust von Schlesien besiegelte.
Der Krieg mit den Preußen zeigte große Schwächen der Armee und ihrer Verwaltung auf, die enormen Kosten der Kriege zwangen sie 1745 zu einer ersten Behördenreform sowie 1749 zu einer Staatsreform (Schaffung einer selbstständigen Staatskanzlei, des Staatsrats, des „Directoriums in publicis et cameralibus“) sowie zu einer Neugliederung des Heeres (u.a. Gründung der bis heute existenten Theresianischen Militärakademie).
Inhaltsverzeichnis
- I. Abkürzungsverzeichnis
- II. Einleitung
- A. Biographie Maria Theresias
- III. Reformen Maria Theresias
- A. privatrechtliche Reformen
- 1. Codex Theresianus
- 2. Entwurf Horten
- 3. ABGB 1811
- B. öffentlich-rechtliche Reformen
- 1. Behörden- und Staatsreform
- 2. Wirtschaftsreform
- a. Finanzverwaltung und Handelspolitk
- b. Steuerreform
- c. Agrarreform
- 3. Heeresreform
- 4. Straf- und Justizreform
- 5. Bildungsreform
- A. privatrechtliche Reformen
- IV. Zusammenfassung und persönliche Würdigung
- V. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit den Reformen der österreichischen Kaiserin Maria Theresia, die von 1740 bis 1780 regierte. Ziel ist es, die wichtigsten Reformen der Kaiserin im Bereich des Privat- und öffentlichen Rechts, der Wirtschaft, des Militärs, der Justiz und des Bildungswesens zu beleuchten.
- Die Pragmatische Sanktion und ihre Folgen
- Die Bedeutung der Behörden- und Staatsreform
- Die Entwicklung der Wirtschaftspolitik und die Rolle der Agrarreform
- Die Heeresreform und ihre Auswirkungen auf die Militärstärke Österreichs
- Die Bedeutung der Bildungsreform und die Einführung der Schulpflicht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Maria Theresia und ihre Bedeutung als Herrscherin vor. Sie geht auf ihre Biografie und die Herausforderungen ein, die sie in ihrer Regierungszeit bewältigen musste.
Das dritte Kapitel befasst sich mit den Reformen Maria Theresias. Es werden sowohl die privatrechtlichen Reformen, wie der Codex Theresianus und das ABGB, als auch die öffentlich-rechtlichen Reformen, wie die Behörden- und Staatsreform, die Wirtschaftsreform und die Heeresreform, behandelt.
Schlüsselwörter
Maria Theresia, Reformen, Pragmatische Sanktion, Behörden- und Staatsreform, Wirtschaftsreform, Heeresreform, Straf- und Justizreform, Bildungsreform, Schulpflicht, Österreich, Habsburger, Aufklärung, Josefinismus.
- Quote paper
- Lukas Hock (Author), 2011, Die Regentschaft Maria Theresias zwischen Reformen und Machterhalt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/322452