Die vorliegende Hausarbeit „Selbstthematisierung der Medien in der Unterhaltung“ beschäftigt sich mit der zunehmenden Selbstbezüglichkeit im Fernsehen im Allgemeinen und der Unterhaltung im Besonderen. Diese Tatsache ist ein mehr als auffälliges Phänomen. Die Medien werden zum Sachverhalt eines anderen oder des eigenen Mediums. Zu diesem Zeitpunkt möchten wir bereits anmerken, dass wir uns in dieser Hausarbeit auf das Fernsehen, als ein Subsystem der Massenmedien beschränken. Um den zu behandelnden Bereich gleich zu Beginn einzugrenzen gilt unser Hauptinteresse hierbei nicht etwa Bereichen wie Nachrichten/Berichten oder Sport, sondern dem Bereich der Unterhaltung. Da das Genre der Fernsehunterhaltung ein ebenso breit gefächerten wie ungenauen Begriff darstellt, möchten wir hier eine weitere Eingrenzung vornehmen. Wir klammern an dieser Stelle Bereiche wie Spielfilme oder Sportberichterstattungen, zu Gunsten einer Konzentration auf die Fernsehshow in all ihren Facetten, aus.
Wir erachten es zu Beginn unserer Arbeit als sinnvoll und unbedingt notwendig, Licht, das heißt Klarheit und Ordnung in den weit verzweigten „Begriffsdschungel" des Selbstbezuges zu bringen, um so eine solide Plattform zum weiteren Arbeiten und Verstehen zu schaffen. Aus diesem Grund wird sich der erste Gliederungspunkt verstärkt mit systemtheoretischem Denken und der Begriffsklärung beschäftigen. Begriffe und Schlagwörter wie Selbstreferenz, Selbstthematisierung, Selbstverweis und Selbstspiegelung tauchen in diesem Zusammenhang immer wieder auf, und haben (zumindest uns) anfangs mehr Verwirrung als Erkenntnis gebracht. Trotz oder gerade durch die Vielfalt der Begrifflichkeiten hat man oft das Gefühl, dass sie sich inhaltlich überschneiden oder Ähnliches ausdrücken. Hier möchten wir ansetzen: Der Versuch die Mannigfaltigkeit der Begriffe zu ordnen, zu definieren und in Kontext zu setzen, soll eine Aufgabe dieser Hausarbeit sein.
Im zweiten Teil beschäftigen wir uns anschließend mit dem Phänomen der Unterhaltung im Fernsehen. Es soll gezeigt werden, dass mediale Selbstbezüglichkeit vor allem in der Fernsehunterhaltung einen beachtlichen Stellenwert erreicht hat. Es wird versucht ein grundlegendes Verständnis über Entwicklung. Formen und Definition von Unterhaltung bzw. von Unterhaltungsprogrammen zu vermitteln.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffsarbeit
- 2.1. Die Theorie Sozialer Systeme
- 2.2. Der Begriff der Selbstreferenz als zentrales Thema in Luhmann's Systemtheorie
- 3. Unterhaltung als Medienangebot
- 3.1. Unterhaltungsboom im Fernsehen durch die Einführung des dualen Rundfunksystems
- 3.2. Die Fernsehunterhaltung
- 4. Selbstreferenz im Medium
- 4.1. Formen und Varianten von Selbstreferenz im Programm
- 4.1.1. Die Selbstinszenierung
- 4.1.2. Die Selbstthematisierung
- 4.1.3. Die Selbstverweisung
- 4.1.4. Die massenmediale Selbstbezüglichkeit
- 4.1.5. Eine Zwischenbilanz
- 4.2. Selbstreferenz im Fernsehen - ein kurzer historischer Abriss
- 4.1. Formen und Varianten von Selbstreferenz im Programm
- 5. Klassisch - Selbstreferentielle Fernsehunterhaltung
- 5.1. Reproduktion des eigenen Fernsehprogramms in selbstreferetiellen Sendungen
- 5.2. Werbung für das kommende Programm - Selbstverweisung in der Unterhaltung
- 6. Ironischer Selbstbezug des Fernsehens in Parodien
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit „Selbstthematisierung der Medien in der Unterhaltung“ analysiert die wachsende Selbstbezüglichkeit im Fernsehen, insbesondere in der Unterhaltungssparte. Die Arbeit konzentriert sich auf das Fernsehen als Subsystem der Massenmedien und untersucht den Einfluss von Selbstreferenz auf den Unterhaltungsboom im deutschen Fernsehen, insbesondere im Kontext der Einführung des dualen Rundfunksystems.
- Selbstreferenz als zentrales Thema in der Systemtheorie von Niklas Luhmann
- Entwicklung und Formen der Fernsehunterhaltung
- Varianten der Selbstreferenz im Fernsehprogramm (Selbstinszenierung, Selbstthematisierung, Selbstverweisung)
- Historische Entwicklung der Selbstreferenz im Fernsehen
- Die Rolle von Parodien als spezielle Form der Selbstreferenz in der Unterhaltung
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung - Die Einleitung stellt die Thematik der Selbstreferenz im Fernsehen, insbesondere in der Unterhaltungssparte, vor und verdeutlicht die Relevanz des Themas. Die Arbeit fokussiert sich dabei auf das deutsche Fernsehen und die Auswirkungen des dualen Rundfunksystems auf die Selbstreferenz in der Unterhaltung.
- Kapitel 2: Begriffsarbeit - Dieses Kapitel widmet sich der Klärung grundlegender Begriffe wie Selbstreferenz, Selbstthematisierung und Selbstverweisung. Es vermittelt Einblicke in die systemtheoretische Perspektive von Niklas Luhmann und erklärt die Bedeutung des Konzepts der Selbstreferenz in der Systemtheorie.
- Kapitel 3: Unterhaltung als Medienangebot - Dieses Kapitel befasst sich mit der Entwicklung und den Formen der Unterhaltung im Fernsehen. Es untersucht den Einfluss des dualen Rundfunksystems auf den Unterhaltungsboom im deutschen Fernsehen und erklärt die wachsende Bedeutung der Selbstreferenz in diesem Kontext.
- Kapitel 4: Selbstreferenz im Medium - Kapitel 4 bietet einen detaillierten Überblick über verschiedene Formen und Varianten der Selbstreferenz im Fernsehprogramm. Es erläutert Konzepte wie Selbstinszenierung, Selbstthematisierung, Selbstverweisung und die massenmediale Selbstbezüglichkeit, die im Fernsehprogramm immer wieder zu beobachten sind.
- Kapitel 5: Klassisch - Selbstreferentielle Fernsehunterhaltung - Dieses Kapitel widmet sich klassischen Beispielen für selbstreferentielle Fernsehunterhaltung. Es beleuchtet die Reproduktion des eigenen Fernsehprogramms in selbstreferetiellen Sendungen sowie die Selbstverweisung in der Unterhaltung, die oft in Form von Werbung für kommende Programme eingesetzt wird.
- Kapitel 6: Ironischer Selbstbezug des Fernsehens in Parodien - Das Kapitel 6 beleuchtet Parodien als eine spezielle Form der Selbstreferenz in der Unterhaltung. Es analysiert Funktionen und Inhalte von Parodien im Fernsehen und zeigt, wie sie die Selbstbezüglichkeit des Mediums auf eine besondere Art und Weise reflektieren.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen dieser Arbeit sind Selbstreferenz, Selbstthematisierung, Fernsehunterhaltung, duales Rundfunksystem, Medienangebot, Fernsehshow, Parodie und Systemtheorie. Der Fokus liegt auf der Analyse der Selbstreferenz als wesentliches Merkmal der Fernsehunterhaltung im deutschen Sprachraum. Dabei werden auch die Auswirkungen des dualen Rundfunksystems auf die Entwicklung des Unterhaltungsangebots und die Zunahme der Selbstbezüglichkeit in diesem Bereich untersucht.
- Citation du texte
- Jan Böttger (Auteur), 1999, Selbstthematisierung der Medien in der Unterhaltung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32273