Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie sich Ökonomisierung im bildungspolitischen Diskurs Deutschlands konstituiert. Dabei wird diskursanalytisch, unter Bezugnahme auf Michel Foucault, vorgegangen sowie Dokumente der Kultusministerkonferenz zur Implementierung von Bildungsstandards analysiert.
Durch Bildung und im Bildungsdiskurs werden gesellschaftliche Normen und Werte (re‐) produziert. Ein Vorherrschen ökonomischer Denkweisen an dieser Stelle hat somit auch eine Aussagekraft über einen gesellschaftlichen Wandel sowie die Organisation von Machtverhältnissen in der Gesellschaft.
Am Ende dieser Arbeit soll die Frage beantwortet werden, wie sich die Ökonomisierung im bildungspolitischen Diskurs Deutschlands konstituiert. Es geht dabei nicht um einen Nachweis, sondern um eine möglichst genaue Beschreibung des Aufbaus des Diskurses. Zu diesem Aufbau gehören auch Entwicklungen und Widersprüche. Dabei wird angenommen, dass sich die Ökonomisierung bzw. Tendenzen einer Ökonomisierung diskursanalytisch erkennen lassen und diskursiv (re‐) produziert werden. So steht die Ökonomisierung für bestimmte Machtlogiken und Ordnungsmuster, die sich wiederum im Diskurs (verstanden als Praxis und Macht) widerspiegeln.
Wie genau Ökonomisierung in diesem Sinne zu begreifen ist, nämlich nicht als sich von außen aufdrängendes fremdes System, sondern als eine strukturierende Logik innerhalb des Diskurses, wird in den folgenden Teilen verdeutlicht.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Perspektiven auf Bildung und Ökonomisierung
- 2.1 Ökonomisierung und das Verhältnis von Ökonomie und Politik
- 2.2 Die pädagogisch / philosophische Perspektive: Zum Widerspruch zwischen Bildung und Ökonomie
- 2.3 Die sozialwissenschaftliche Perspektive: Ökonomisierung im Diskurs
- 2.4 Ökonomisierung von Bildung: Diskurs, Dispositiv und Macht
- 3. Macht und Ökonomisierung im bildungspolitischen Diskurs Deutschlands
- 3.1 Der Machtbegriff
- 3.2 Die Grenzen des Diskurses
- 3.3 Die diskursiven Ereignisse
- 3.4 Wirtschaftliche Produktivität als Notwendigkeit
- 3.5 Bildungsökonomie als Wahrheitsregime
- 4. Spezifizierung der Diskursanalyse
- 4.1 Zur Kritik an „diskursanalytischen Anleitungen“
- 4.2 Vorgehensweise und Textkorpus
- 5. Analyse: Der bildungspolitische Diskurs Deutschlands
- 5.1 Die Grenzen des Diskurses
- 5.1.1 Die historische Dimension im bildungspolitischen Diskurs
- 5.1.2 Inhalte und Themen des bildungspolitischen Diskurses
- 5.1.3 Akteure im bildungspolitischen Diskurs
- 5.2 Die diskursiven Ereignisse: Der PISA- Schock
- 5.3 Wirtschaftliche Produktivität als Notwendigkeit: ökonomische Denkmuster
- 5.4 Bildungsökonomie als Wahrheitsregime
- 6. Fazit: Die Ökonomisierung im bildungspolitischen Diskurs Deutschlands
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit untersucht den bildungspolitischen Diskurs Deutschlands unter dem Aspekt der Ökonomisierung. Ziel der Arbeit ist es, die Konstruktion des Diskurses zu beschreiben und aufzuzeigen, wie sich die Ökonomisierung in ihm manifestiert. Dabei werden insbesondere die Machtverhältnisse und die sich daraus ergebenden Folgen beleuchtet.
- Der Einfluss von ökonomischen Denk- und Handlungsmustern auf den Bildungsdiskurs.
- Die Rolle von Machtstrukturen und Diskursen in der Bildung.
- Die Folgen der Ökonomisierung für die Bildungspolitik und die Gesellschaft.
- Der Zusammenhang zwischen Diskurs und Wahrheitsregime in der Bildungsökonomie.
- Die Bedeutung von Bildung als gesellschaftlicher Ressource.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt den Leser in die Thematik der Ökonomisierung im Bildungswesen ein. Kapitel 2 beleuchtet verschiedene Perspektiven auf den Bildungsbereich und untersucht die Verbindung von Bildung, Ökonomisierung, Macht und Diskurs. Kapitel 3 entwickelt ein theoretisches Modell, das die Verknüpfung von Diskursen als Ausdruck von Machtstrukturen und Ökonomisierung im bildungspolitischen Diskurs Deutschlands verdeutlicht.
In Kapitel 4 werden die Vorgehensweise und der Textkorpus der Diskursanalyse vorgestellt. Kapitel 5 analysiert den bildungspolitischen Diskurs Deutschlands, wobei die Grenzen des Diskurses, die diskursiven Ereignisse, die ökonomischen Denkmuster und die Bildungsökonomie als Wahrheitsregime im Fokus stehen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem bildungspolitischen Diskurs Deutschlands, der Ökonomisierung im Bildungsbereich, Machtstrukturen, Diskursanalyse, Bildungsökonomie, Wahrheitsregime, PISA-Schock, Bildung als gesellschaftliche Ressource und dem Verhältnis von Ökonomie und Politik.
- Quote paper
- Leonie Peters (Author), 2015, Die Ökonomisierung im bildungspolitischen Diskurs Deutschlands, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/322881