Das Klima ist eine der wichtigsten Größen im Verlauf der Menschheitsentwicklung und hatte immer weitreichenden Einfluss auf menschliche Gemeinschaften. Ein dramatisches Klimaereignis, das sich über Jahre oder Jahrzehnte erstreckt, bewirkt Veränderungen, die man archäologisch fassen kann, da gewohnte Lebensweisen unter Umständen nicht mehr aufrechtzuerhalten waren. Eine solche durchgreifende Änderung stellte das Ende der letzten Eiszeit um etwa 9500 v. Chr. dar, wobei die klimatischen Bedingungen, in denen sich unsere heutigen Klimaverhältnisse ausbildeten, das Resultat schneller und abrupter Ereignisse auf einer Zeitspanne von nur wenigen Jahrzehnten waren.
Pflanzen und Tiere, vor allem aber die Menschen, haben oft mehrere Möglichkeiten sich einem Klimawandel anzupassen, wobei standortbedingte, regionale und auch individuelle Faktoren eine große Rolle spielen. Gemeinschaften können entweder passiv oder mit innovativen kulturellen Leistungen auf Veränderungen in ihrer Umwelt reagieren um bestmöglich mit den Gegebenheiten zurechtzukommen. Zwischen dem Ende der Eiszeit und dem ersten Auftreten von Ackerbauern liegen vielerorts noch einige Jahrtausende, in denen genau solche Gruppen fassbar sind, die sich deutlich von eiszeitlichen Jägern und Sammlern unterscheiden. Für diese wurde vor allem im deutschsprachigen Raum ein Mesolithikum definiert.
Genau an diesem Punkt soll die vorliegende Arbeit ansetzen und versuchen das Wechselspiel zwischen Umwelt und Mensch im Übergang zum Neolithikum zu rekonstruieren. Nach allgemeinen Erkenntnissen zur Flora und Fauna sowie zu Steininventaren des Spätmesolithikums soll anschließend anhand eines Fallbeispiels ein Kontaktszenario beschrieben werden, welches die wirklichen Unterschiede zwischen mesolithischen und neolithischen Überresten aufzeigt und damit Aussagen über historische Entwicklungen treffen kann. Parallel sollen verschiedene Modelle zum Prozess der Neolithisierung diskutiert werden, um zu entscheiden, ob ein neues Verständnis zwischen dem Menschen und der Natur ihn zum aktiven Gestalter werden lässt. Für die Bearbeitung sämtlicher Gliederungspunkte waren mir vor allem die Arbeiten von C.-J. Kind sehr hilfreich.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Mensch und seine Umwelt im Spätmesolithikum
- Der Übergang zum Neolithikum – Ein Kontaktszenario...
- Modelle zum Neolithisierungsprozess in Mitteleuropa.
- Testen der Modelle anhand eines Vergleichs von zwei Fundstätten bei Rottenburg in Baden-Württemberg.
- Weitere Diskussionen..
- Fazit...
- Zusammenfassung..
- Literaturverzeichnis..
- Abbildungsverzeichnis und Tafeln.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Rekonstruktion des Wechselspiels zwischen Umwelt und Mensch im Übergang zum Neolithikum. Sie konzentriert sich auf das Spätmesolithikum in Mitteleuropa und untersucht die Auswirkungen des Klimawandels auf die Lebensweise der damaligen Jäger und Sammler. Anhand eines Fallbeispiels wird ein Kontaktszenario beschrieben, welches die Unterschiede zwischen mesolithischen und neolithischen Überresten aufzeigt und Aussagen über historische Entwicklungen ermöglicht. Darüber hinaus werden verschiedene Modelle zum Prozess der Neolithisierung diskutiert, um zu verstehen, wie sich der Mensch an die veränderte Umwelt anpasste und zu einem aktiven Gestalter wurde.
- Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Lebensweise der Spätmesolithikum-Menschen in Mitteleuropa
- Die Anpassungsstrategien von Jägern und Sammlern auf veränderte Umweltbedingungen
- Der Einfluss des Kontakts mit neolithischen Kulturen auf die mesolithische Lebensweise
- Die Rekonstruktion des Neolithisierungsprozesses und die Rolle des Menschen als aktiver Gestalter seiner Umwelt
- Die Analyse von Fundstellen und die Interpretation von Artefakten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und erläutert die Bedeutung des Klimawandels für die Menschheitsgeschichte. Das zweite Kapitel befasst sich mit der Umwelt und Lebensweise des Menschen im Spätmesolithikum und beschreibt die klimatischen Veränderungen, die sich auf die Fauna und Flora auswirkten. Das dritte Kapitel beleuchtet den Übergang zum Neolithikum und analysiert verschiedene Modelle zum Neolithisierungsprozess. Es werden die Unterschiede zwischen mesolithischen und neolithischen Überresten anhand eines Fallbeispiels untersucht.
Schlüsselwörter
Spätmesolithikum, Neolithisierung, Klimawandel, Umwelt, Mensch, Jäger und Sammler, Fundstellen, Artefakte, Kontaktszenario, Modelle, Adaptation, Kulturwandel, Mitteleuropa
- Arbeit zitieren
- B.A. / M.A. Katrin Skibbe (Autor:in), 2011, Spät- und Endmesolithikum in Mitteleuropa. Klima und geographische Voraussetzungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/322959