Seit seiner Gründung hat sich der Islam mit 1,6 Mrd. Muslimen zur zweitgrößten Religionsgemeinschaft der Welt entwickelt. Der Koran ist die wichtigste Hauptquelle des Islam, die unter anderem das Handeln mit Zinsen verbietet. Seit circa 45 Jahren versuchen immer mehr islamische Banken, mit speziell entwickelten Instrumenten und Produkten, das Verbot des Handelns mit Zinsen zu umgehen (z. B. durch Gewinnmargen).
Die Stabilität islamischer Banken nach der Weltwirtschaftskrise und der immer größer werdende Zuwachs an muslimischen Anhängern zeigen das große Potenzial des islamischen Finanzwesens. Westliche Kreditinstitute versuchen durch Einbauen ausgewählter Scharia-konformen Finanzinstrumente das Problem des zinslosen Handels zu lösen.
Das Hauptziel dieser Arbeit ist es, die Philosophie von Islamic Finance darzustellen und durch Vorstellung von verschiedenen Methoden und Produkten den Unterschied zu konventionellen Banken offen zu legen. Dabei sollen folgende Fragestellungen beantwortet werden: Welche Ziele hat das islamische Finanzwesen? Welche Richtlinien müssen berücksichtigt werden? Welche verschiedenen Bankprodukte sorgen für ein zinsloses Finanzgeschäft? Welche erheblichen Unterschiede gibt es zum konventionellen Bankgeschäft?
Um Islamic Finance besser zu verstehen, werden im zweiten Kapitel zunächst die Grundlagen des Islams definiert. Dabei stehen die Quellen und die Scharia im Mittelpunkt der Definition. Anschließend werden das islamische Finanzsystem, die Verbote im islamischen Finanzgeschäft und wichtige Finanzorganisationen näher dargestellt. Das dritte Kapitel befasst sich mit den Instrumenten, Methoden, Produkten und Dienstleistungen im Islamic Finance. Es werden bewusst nur die wichtigsten Instrumente und Produkte beschrieben, da ein umfassender Bericht den Rahmen dieser Seminararbeit sprengen würde. Abschließend wird im vierten Kapitel ein Fazit gezogen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Ziel dieser Arbeit
- 1.3 Vorgehensweise
- 2 Grundlagen des Islamic Finance
- 2.1 Der Islam
- 2.2 Das islamische Finanzsystem
- 2.3 Verbote im Islamic Finance
- 2.3.1 Zinsverbot (Riba)
- 2.3.2 Spekulationsverbot (Gharar) & Glücksspielverbot (Maysir/Qimar)
- 2.4 Wichtige Organisationen
- 2.4.1 Scharia Board
- 2.4.2 AAOIFI und weitere Organisationen
- 3 Das Scharia-konforme Finanzgeschäft
- 3.1 Eigenkapitalbasierte Finanzierungen
- 3.1.1 Murabaha
- 3.1.2 Salam und Istisna
- 3.1.3 Ijarah
- 3.1.4 Qard Hassan
- 3.2 Fremdkapitalbasierte Finanzierungen
- 3.2.1 Mudarabah
- 3.2.2 Musharakah
- 3.3 Weiterentwickelte Produkte und Dienstleistungen
- 3.3.1 Sukuk
- 3.3.2 Takaful
- 3.3.3 Girokonto, Kreditkarte & Sparbuch
- 4 Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit zielt darauf ab, das Konzept des Islamic Finance zu erläutern und seine Unterschiede zu konventionellen Bankgeschäften aufzuzeigen. Sie untersucht die Prinzipien, Methoden und Produkte des islamischen Finanzwesens und beleuchtet die zugrundeliegenden religiösen und ethischen Prinzipien.
- Die philosophischen Grundlagen des Islamic Finance
- Die zentralen Verbote im islamischen Finanzwesen (z.B. Zinsverbot)
- Scharia-konforme Finanzinstrumente und -produkte
- Vergleich zwischen islamischem und konventionellem Finanzwesen
- Wichtige Organisationen im Islamic Finance
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Islamic Finance ein und stellt die Problemstellung dar, die sich aus dem Zinsverbot im Islam und dem wachsenden Bedarf an alternativen Finanzinstrumenten ergibt. Das Ziel der Arbeit ist die Darstellung der Philosophie des Islamic Finance und der Unterschiede zu konventionellen Banken. Die Vorgehensweise beinhaltet die Erläuterung der Grundlagen des Islam und die Darstellung scharia-konformer Finanzgeschäfte.
2 Grundlagen des Islamic Finance: Dieses Kapitel definiert die Grundlagen des Islams, wobei der Koran und die Sunna als primäre Rechtsquellen hervorgehoben werden. Es erklärt die Bedeutung der Scharia als religiöses Gesetz und erläutert weitere wichtige Konzepte wie Ijima und Qiyas. Das Kapitel beschreibt das islamische Finanzsystem und die zentralen Verbote, insbesondere das Zinsverbot (Riba), das Spekulationsverbot (Gharar) und das Glücksspielverbot (Maysir/Qimar). Schließlich werden wichtige Organisationen wie das Scharia Board und die AAOIFI vorgestellt, die die Einhaltung der Scharia-Prinzipien überwachen.
3 Das Scharia-konforme Finanzgeschäft: Dieses Kapitel befasst sich mit den verschiedenen scharia-konformen Finanzinstrumenten und -produkten. Es unterscheidet zwischen eigenkapitalbasierten Finanzierungen (wie Murabaha, Salam, Istisna, Ijarah und Qard Hassan) und fremdkapitalbasierten Finanzierungen (wie Mudarabah und Musharakah). Zusätzlich werden weiterentwickelte Produkte und Dienstleistungen wie Sukuk, Takaful, Girokonten, Kreditkarten und Sparbücher im Kontext des Islamic Finance erläutert. Der Fokus liegt auf der Beschreibung der jeweiligen Mechanismen und ihrer Übereinstimmung mit den islamischen Prinzipien.
Schlüsselwörter
Islamic Finance, Scharia, Zinsverbot (Riba), Spekulationsverbot (Gharar), Glücksspielverbot (Maysir/Qimar), Murabaha, Salam, Istisna, Ijarah, Qard Hassan, Mudarabah, Musharakah, Sukuk, Takaful, AAOIFI, Scharia Board, islamisches Bankwesen, konventionelles Bankwesen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Vorschau auf die Seminararbeit "Islamic Finance"
Was ist der Gegenstand der Seminararbeit?
Die Seminararbeit befasst sich mit dem Islamic Finance, seinen Prinzipien, Methoden und Produkten. Sie untersucht die Unterschiede zu konventionellen Bankgeschäften und beleuchtet die zugrundeliegenden religiösen und ethischen Prinzipien des islamischen Finanzwesens.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die philosophischen Grundlagen des Islamic Finance, die zentralen Verbote (wie das Zinsverbot), scharia-konforme Finanzinstrumente und -produkte, einen Vergleich zwischen islamischem und konventionellem Finanzwesen sowie wichtige Organisationen im Islamic Finance.
Welche Kapitel umfasst die Seminararbeit?
Die Seminararbeit gliedert sich in vier Kapitel: 1. Einleitung (Problemstellung, Zielsetzung, Vorgehensweise); 2. Grundlagen des Islamic Finance (Islam, islamisches Finanzsystem, Verbote, wichtige Organisationen); 3. Das Scharia-konforme Finanzgeschäft (eigenkapital- und fremdkapitalbasierte Finanzierungen, weiterentwickelte Produkte); 4. Schlussbetrachtung.
Welche zentralen Verbote werden im Islamic Finance behandelt?
Die Arbeit behandelt das Zinsverbot (Riba), das Spekulationsverbot (Gharar) und das Glücksspielverbot (Maysir/Qimar) als zentrale Verbote im islamischen Finanzwesen.
Welche scharia-konformen Finanzinstrumente werden erklärt?
Die Seminararbeit erklärt verschiedene scharia-konforme Finanzinstrumente, darunter eigenkapitalbasierte Finanzierungen wie Murabaha, Salam, Istisna, Ijarah und Qard Hassan, sowie fremdkapitalbasierte Finanzierungen wie Mudarabah und Musharakah. Weiterhin werden weiterentwickelte Produkte wie Sukuk und Takaful erläutert.
Welche wichtigen Organisationen im Islamic Finance werden erwähnt?
Die Arbeit erwähnt wichtige Organisationen wie das Scharia Board und die AAOIFI (Accounting and Auditing Organization for Islamic Financial Institutions), die die Einhaltung der Scharia-Prinzipien überwachen.
Wie wird die Seminararbeit aufgebaut?
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Problemstellung und die Zielsetzung definiert. Es folgen Kapitel, die die Grundlagen des Islamic Finance, die scharia-konformen Finanzgeschäfte und abschließend eine Schlussbetrachtung behandeln. Zusätzlich enthält die Vorschau ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel und Schlüsselwörter.
Worum geht es in der Einleitung?
Die Einleitung führt in die Thematik des Islamic Finance ein, stellt die Problemstellung dar (Zinsverbot und Bedarf an alternativen Finanzinstrumenten), definiert das Ziel der Arbeit (Darstellung der Philosophie und Unterschiede zu konventionellen Banken) und beschreibt die Vorgehensweise.
Was wird im Kapitel "Grundlagen des Islamic Finance" behandelt?
Dieses Kapitel definiert die Grundlagen des Islams (Koran, Sunna, Scharia, Ijima, Qiyas), beschreibt das islamische Finanzsystem und die zentralen Verbote (Riba, Gharar, Maysir/Qimar), und stellt wichtige Organisationen wie das Scharia Board und die AAOIFI vor.
Was wird im Kapitel "Das Scharia-konforme Finanzgeschäft" behandelt?
Dieses Kapitel beschreibt verschiedene scharia-konforme Finanzinstrumente und -produkte, differenziert zwischen eigenkapital- und fremdkapitalbasierten Finanzierungen und erläutert weiterentwickelte Produkte und Dienstleistungen wie Sukuk, Takaful, Girokonten, Kreditkarten und Sparbücher im Kontext des Islamic Finance.
- Arbeit zitieren
- Abdullah Cavus (Autor:in), 2016, Grundlagen und Funktionweise von Islamic Finance, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/323223