Gesundheitsförderung


Hausarbeit, 2004

25 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Einleitung

1 Gesundheitswissenschaft
1.1 Definition
1.2 Public Health
1.3 Fachliche Einzeldisziplinen
1.4 Aufgaben und Ziele
1.5 Entwicklung der Gesundheitswissenschaften
1.5.1 Demographische Veränderungen
1.5.2 Veränderungen im Krankheitsspektrum
1.6 Abgrenzung zur Medizin
1.7 Perspektiven

2 Gesundheits- und Pflegewissenschaft
2.1 Pflege zwischen Krankheit und Gesundheit
2.2 Krankenpflege
2.3 Gesundheitspflege
2.4 Pflegewissenschaft
2.4.1 Entwicklung
2.4.2 Aufgaben und Ziele

3 Definition von Gesundheit

4 Konzept der Gesundheitsförderung
4.1 Definition
4.2 Die Salutogenese von Antonovski
4.3 Die Ottawa-Charta
4.4 Abgrenzung zur Prävention

5 Ebenen der Gesundheitsförderung
5.1 Personale Ebene
5.2 Verhaltensebene
5.3 Verhältnisebene

6 Methoden der Gesundheitsförderung
6.1 Gesundheitsaufklärung und –beratung
6.2 Gesundheitserziehung und –bildung
6.3 Gesundheitstraining und –selbsthilfe
6.4 Settings in der Gesundheitsförderung

7 Möglichkeiten der Gesundheitsförderung in der ambulanten pflegerischen Praxis

8 Perspektiven

Literaturverzeichnis

Anhang 1 Tabellen und Abbildungen

Tabellenverzeichnis

Tab. 1 Gegenstandsbereiche der Pflegewissenschaft nach Ebenen

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1 Die fachlichen Einzeldisziplinen der 25 Gesundheitswissenschaften (Hurrelmann/Laaser 2003, 31)

Abb. 2 Schritte einer salutogenetischen Gesundheitsbildung (Brieskorn-Zinke 2004, 110)

Einleitung

Entgegen der strukturellen Vorgabe der Hausarbeit, Themenspektrum B – Anwendung auf den Pflegebereich, Thema B-1 wurde nach fernmündlicher Rücksprache mit Frau Dipl.-Pfl. Päd. Kracht auf die Erörterung des Konzepts des gesundheitsfördernden Krankenhauses zu Gunsten der Gesundheitsförderung in der ambulanten Pflege verzichtet.

Als Pflege im Wandel der Zeit lässt sich momentan der Zustand der Pflege in Deutschland bezeichnen. Mit dem Gesundheitsmodernisierungsgesetz (GMG 1989) und verstärkt mit der Einführung der Pflegeversicherung 1995 rollt die Reformlawine im Gesundheitswesen und stellt stetig neue An- und Herausforderungen an alle beteiligten Akteure.

Neben primär ökonomischen und demographischen Reformzwänge wird der Wandel im Pflegeverständnis durch verschiedene Deklarationen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorangetrieben.

Seit dieser Zeit entwickelte sich in Deutschland, als Pendant zu der in den USA und in einigen anderen europäischen Staaten bereits etablierten Public Health, eine neue Wissenschaft: die Gesundheitswissenschaft. Ihre Aufgaben und Ziele flankieren und unterstützen die ebenfalls in Deutschland noch junge Pflegewissenschaft.

Welche Bedeutung nun die Gesundheitswissenschaft für die Pflege hat, soll im Folgenden am Beispiel der Gesundheitsförderung in der ambulanten Pflege verdeutlicht werden.

Zunächst werden in den ersten beiden Kapiteln die Wissenschaftsgebiete Gesundheits- und Pflegewissenschaft bezüglich ihrer Entstehung und grundsätzlichen Inhalte dargestellt.

Im dritten Kapitel wird Gesundheit näher definiert. Im vierten, fünften und sechsten Kapitel wird auf die Gesundheitsförderung mit ihren Konzepten, Ebenen und Methoden eingegangen.

Kapitel sieben und acht beschäftigen sich abschließend mit den Möglichkeiten der Gesundheitsförderung in der ambulanten pflegerischen Praxis und deren Perspektiven.

1 Gesundheitswissenschaft

1.1 Definition

Der Terminus Gesundheitswissenschaft wurde erstmals 1925 von Gottstein, Schlossmann und Teleky in ihrem Handbuch der Sozialen Hygiene und Gesundheitsfürsorge verwandt (vgl. Hurrelmann/Laaser 2003, 11). Um die interdisziplinäre Ausrichtung der Disziplin zu betonen, sprechen Hurrelmann und Laaser von „Gesundheitswissenschaften“ im Plural (vgl. Hurrelmann/Laaser, 2003, 25)

Unter Gesundheitswissenschaften werden diejenigen Wissenschaften zusammengefasst, die sich mit Gesundheit beschäftigen, insbesondere Gesundheitssoziologie, Gesundheitspsychologie, Gesundheitspädagogik, Gesundheitsökonomie, aber auch Sozial- und Umweltmedizin. Gesundheitswissenschaften sind auf einen gemeinsamen Gegenstandsbereich, nämlich der Gesundheitsforschung und Gesundheitssystemforschung gerichtet. (vgl. Hurrelmann 2003, 31).

1.2 Public Health

Public Health heißt wörtlich übersetzt öffentliche Gesundheit. Der Wissenschaftsbereich, der in den USA und in einigen europäischen Ländern bereits etabliert ist, ist mit dieser wörtlichen Übersetzung jedoch unbefriedigend gekennzeichnet. Auch die oft gewählten Bezeichnungen Bevölkerungsmedizin oder Öffentliches Gesundheitswesen sind unzureichend, „da es sich nicht nur um eine medizinische Sicht oder um die abgegrenzte Institution des öffentlichen Gesundheitsdienstes handelt, sondern um alle Umstände und Aktivitäten, die die Gesundheit von breiten Schichten der Bevölkerung beeinträchtigen oder begünstigen“ (Hurrelmann/Laaser 2003, 12).

Auf Grund der sprachlichen Unzulänglichkeiten, der Anerkennung der deutschen Ansätze in der Vergangenheit, aber auch um die Sicherung und Entfaltung der Identität eines Wissenschaftsbereiches in der Landessprache zu ermöglichen, lehnen Hurrelmann/Laaser die direkte Übernahme der englischen Bezeichnung Public Health ab und sprechen daher heute von den Gesundheitswissenschaften (vgl. Hurrelmann/Laaser 2003, 13).

Die international weitgehend akzeptierte Definition von Public Health: „Public health is the science and art of preventing disease, prolonging life and promoting health through the organized efforts of society”, wird auch von Hurrelmann/Laaser präferiert (vgl. Hurrelmann/Laaser 2003, 13). Public Health wird vom Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Public Health folgendermaßen definiert: „Public Health ist die Wissenschaft und die Praxis der Gesundheitsförderung und der Systemgestaltung im Gesundheitswesen“ (vgl. Brieskorn-Zinke 2004, 37).

1.3 Fachliche Einzeldisziplinen

Gesundheitswissenschaften bestehen aus verschiedenen fachlichen Einzeldisziplinen, die aus zwei wissenschaftlichen Paradigmen, nämlich dem medizinisch-naturwissenschaftlichen und dem sozial-verhaltens- und organisationswissenschaftlichen entstammen. (vgl. Hurrelmann/Laaser 2003, 31). In Abbildung 1 im Anhang 1 sind die fachlichen Einzeldisziplinen der Gesundheitswissenschaften aufgeführt.

1.4 Aufgaben und Ziele

Die Gesundheitswissenschaften analysieren die körperlichen, psychischen und gesellschaftlichen Bedingungen von Gesundheit und Krankheit, erfassen systematisch die Verbreitung von gesundheitlichen Störungen in der Bevölkerung und die Konsequenzen für Organisation und Struktur des medizinischen und psychosozialen Versorgungssystems (vgl. Hurrelmann/Laaser 2003, 17).

Ihr Ziel ist es,

„die somatischen, psychischen, sozialen und ökologischen Bedingungen der Gesunderhaltung zu erforschen und hieraus Konsequenzen für die Gestaltung des Gesundheitssystems abzuleiten. Die zentralen Fragen der Gesundheitswissenschaften richten sich darauf,

- unter welchen gesellschaftlichen, kulturellen, ökonomischen und ökologischen Bedingungen Menschen gesund bleiben,
- in welchem Interaktionsverhältnis gesundheitsfördernde und krankheitsfördernde Potentiale beim einzelnen Menschen und in Bevölkerungsgruppen stehen,
- durch welche auf die Ausgangsbedingungen gerichteten Aktivitäten sich die Auftretenshäufigkeit und Schwere von Krankheiten zurückdrängen lässt,
- welche strukturellen und organisatorischen Konsequenzen aus dem Gesundhalts-Krankheits-Geschehen für das Versorgungssystem und die gesellschaftlichen Arbeits- und Lebensbedingungen mit gesundheitlicher Relevanz gezogen werden müssen,
- welche Möglichkeiten in einer aufeinander abgestimmten und verzahnten Versorgungskette von Gesundheitsförderung, Prävention, Kuration, Rehabilitation und Pflege ergriffen werden können, um Effizienz und Effektivität des Gesundheitssystems zu sichern“ (Hurrelmann/Laaser 2003, 25).

Das Erkenntnisinteresse richtet sich nicht nur auf das einzelne Individuum, sondern auch auf ganze Bevölkerungsgruppen und ihre gesundheitsrelevanten Lebensbedingungen, um die Konsequenzen sowohl für eine Veränderung der Arbeits- und Lebensbedingungen als auch für die Versorgungsstrukturen herauszuarbeiten.

1.5 Entwicklung der Gesundheitswissenschaften

Vielfältige Veränderungen gesellschaftlicher Rahmenbedingungen erfolgten in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts, vor allem durch die Verbesserung der Lebensbedingungen in den Bereichen Hygiene, Wohnung, Ernährung und Technik. Lebensstandard und Lebenserwartung haben sich deutlich erhöht. Hierdurch und durch die enormen Fortschritte in der Akut- und Notfallmedizin sind neuartige Herausforderungen an das Versorgungssystem entstanden, machten Reformen und neue Konzepte notwendig, um den zukünftigen Herausforderungen im Gesundheitsbereich begegnen zu können.

1.5.1 Demographische Veränderungen

Der Anstieg der Lebenserwartung bei gleichzeitigem Rückgang der Zahl der Kinder pro Familie führt zu Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur. Es zeigt sich, dass sich der Altersaufbau langsam, aber konstant in Richtung ältere Generationen verschiebt. Gleichzeitig nimmt auch der Anteil der Erwerbstätigen im Verhältnis zu den Nichterwerbstätigen ständig ab. Die Alterung der Bevölkerung führt unweigerlich zu einer erheblichen Belastung der Sozialversicherungssysteme. Hieraus ergibt sich ein politischer aber auch persönlicher Handlungsbedarf jedes Einzelnen. Hier liegen auch spezifische Herausforderungen für Maßnahmen der Gesundheitsförderung, denn die Frage nach der Gesundheit im Alter ist von erheblicher individueller und gesellschaftlicher Bedeutung.

1.5.2 Veränderungen im Krankheitsspektrum

Durch alle Generationen hindurch verschiebt sich das Krankheitsspektrum. Dominierten früher Akuterkrankungen und Infektionen, so sind es heute chronisch-degenerative Erkrankungen. Immer mehr Verbreitung finden ökosomatisch, soziosomatisch und psychosomatisch verankerte Störungen, stressartige Belastungen und Depressionen, Sucht und Abhängigkeit, Immunschwächen und Allergien. Zu beobachten ist weiterhin die Zunahme alter Menschen mit chronischen Erkrankungen, Multimorbidität und chronischen Verwirrtheitszuständen (Demenz). Hinzu kommen Gesundheitsbeeinträchtigungen durch Fehlernährung, Bewegungsmangel, Hektik und Lärm. Diese Krankheitsbilder und Todesursachen können allein durch die Medizin nicht mehr ausreichend analysiert und bewältigt werden. Vielmehr ist hier die Verzahnung von Gesundheitsförderung, Prävention, Kuration, Rehabilitation und Pflege erforderlich. Eine neue Arbeitsteilung zwischen ärztlich-medizinischen, verhaltensbezogenen und pflegerischen Diensten wird notwendig, um den nicht nur physiologisch-somatisch, sondern auch psychisch, sozial und ökologisch verankerten Belastungsbildern der Klienten und Patienten gerecht zu werden. Die Nachordnung der Rehabilitation und der Pflege gegenüber der medizinischen Akutversorgung erweist sich in vielen Bereichen als obsolet und dysfunktional. Ein ausgewogeneres Verhältnis der Arbeitsteilung zwischen den Teilsektoren des Versorgungswesens ist dringend notwendig.

Das gilt auch für den Stellenwert von Gesundheitsförderung und Prävention. Es ist ein Merkmal vieler chronischer Krankheiten, dass sie schon früh in der Lebens- und Entwicklungsgeschichte eines Menschen ihren Ausgangspunkt nehmen und stark mit den Lebens- und Arbeitsweisen zusammenhängen. Es handelt sich hier um die eine Gesundheitsbeeinträchtigung auslösenden Risikofaktoren, die alle weitgehend verhaltensbedingt und damit potenziell prävenierbar sind (vgl. Hurrelmann/Laaser 2003, 18 f.).

[...]

Ende der Leseprobe aus 25 Seiten

Details

Titel
Gesundheitsförderung
Hochschule
Hamburger Fern-Hochschule
Note
2,0
Autor
Jahr
2004
Seiten
25
Katalognummer
V32330
ISBN (eBook)
9783638330787
ISBN (Buch)
9783656519300
Dateigröße
500 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Gesundheitsförderung
Arbeit zitieren
Christa Jüchter (Autor:in), 2004, Gesundheitsförderung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32330

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