Völlig egal, ob nach Bundestagswahlen oder nach Kommunalwahlen, immer steht die Frage zur Debatte, wie genau das letztendliche Wahlergebnis zustande gekommen ist und warum Wähler sich bei ihrer Stimmvergabe für eine bestimmte Partei oder den Kandidaten einer Partei entschieden haben.
Was treibt Wähler an? Wer wählt wen und warum?
Schon viele Sozialwissenschaftler haben versucht, diesen Fragen auf den Grund zu gehen und sinnvolle Erklärungen für Wahlverhalten zu finden.
Zu den bekanntesten zählen der mikrosoziologische Ansatz nach Paul Felix Lazarsfeld, der makrosoziologische Ansatz nach Seymour Martin Lipset und Stein Rokkan, der ökonomische Ansatz nach Anthony Downs und der sozialpsychologische Ansatz nach Angus Campbell. Sie alle liefern vor allem politischen Akteuren, wie Parteien, wichtige Informationen über Wähler und ihr Verhalten, damit sie so unter Umständen besser auf Bürger eingehen können und Wähler in Wahlkämpfen besser erreichen.
Im sozialpsychologischen Ansatz nach Campbell wird die Parteiidentifikation, eine langfristige und stabile Bindung an eine Partei, als wichtigste Komponente zur Erklärung von Wahlverhalten angesehen.
Jedoch lassen sich in zahlreichen Ländern Entwicklungen beobachten, die dieser Annahme widersprechen. Es scheint, als befänden sich Wähler im Wandel.
Daher stellt sich nun die Frage: „Verliert das vielfach bewährte Konzept der Parteiidentifikation zu Erklärung von Wahlverhalten an Bedeutung?“
Um dies zu untersuchen, wird zunächst der theoretische Rahmen des Ann-Arbor-Modells vorgestellt, bevor näher auf das Konzept der Parteiidentifikation selbst eingegangen werden soll. Anschließend wird untersucht wie und ob sich die Rolle des Faktors Parteiidentifikation bei Wahlen verändert hat und welche Gründe dafür vorliegen könnten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der sozialpsychologische Ansatz
- 2.1 "The Voter Decides"
- 2.2 "The American Voter"
- 3. Parteiidentifikation
- 4. Fazit
- 5. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss der Parteiidentifikation auf das Wahlverhalten im Lichte des sozialpsychologischen Ansatzes, insbesondere des Ann-Arbor-Modells. Sie hinterfragt die anhaltende Relevanz dieses Konzepts angesichts beobachteter Veränderungen im Wählerverhalten.
- Der sozialpsychologische Ansatz zur Erklärung von Wahlverhalten
- Das Konzept der Parteiidentifikation und seine Bedeutung
- Analyse des Ann-Arbor-Modells ("The Voter Decides" und "The American Voter")
- Entwicklungen im Wählerverhalten und der Einfluss von Parteiidentifikation
- Mögliche Gründe für Veränderungen in der Rolle der Parteiidentifikation
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage nach der anhaltenden Bedeutung der Parteiidentifikation für die Erklärung von Wahlverhalten. Sie benennt verschiedene sozialwissenschaftliche Ansätze zur Erklärung von Wahlverhalten und hebt den sozialpsychologischen Ansatz mit seiner Fokussierung auf Parteiidentifikation hervor. Die Einleitung skizziert den Aufbau der Arbeit und kündigt die Untersuchung der Relevanz des Konzepts der Parteiidentifikation an, unter Berücksichtigung des Ann-Arbor-Modells.
2. Der sozialpsychologische Ansatz: Dieses Kapitel beschreibt den sozialpsychologischen Ansatz, der im Gegensatz zu rein soziodemographischen Erklärungsansätzen, die individuelle Motivation des Wählers und seine Wahrnehmungen des politischen Raums in den Mittelpunkt stellt. Es wird auf die Entwicklung des Ansatzes an der University of Michigan in Ann Arbor eingegangen und die Abkehr von rein soziodemografischen oder Gruppenidentifikationsbasierten Erklärungen betont. Das Kapitel legt den Grundstein für die nachfolgende Analyse der Rolle der Parteiidentifikation.
2.1 "The Voter Decides": Die Zusammenfassung von "The Voter Decides" fokussiert auf die empirische Analyse der amerikanischen Präsidentschaftswahl von 1952. Das Kapitel beschreibt die sechs Motivationsfaktoren, die das Wahlverhalten beeinflussen, wobei die Parteiidentifikation, Einstellungen zu Sachfragen und die Kandidatenorientierung als besonders relevant hervorgehoben werden. Es wird erklärt, wie das Zusammenspiel dieser Faktoren das Wahlverhalten beeinflusst und wie die Parteiidentifikation eine herausragende Stellung einnimmt aufgrund ihrer Stärke und zeitlichen Stabilität. Die Bedeutung des Zusammenspiels der Faktoren und die Auswirkungen von übereinstimmenden und konfligierenden Motivationsfaktoren auf die Wahlbeteiligung und das Wahlverhalten werden erläutert.
2.2 "The American Voter": Dieses Kapitel präsentiert "The American Voter" als Weiterentwicklung von "The Voter Decides", unter Berücksichtigung der Kritik am Vorgängerwerk. Es wird erwähnt, dass das Modell grundlegend modifiziert wurde und auf der Analyse der amerikanischen Präsidentschaftswahlen von 1952 und 1956 basiert. Leider sind die Details der Modifikationen im Ausgangstext nicht vollständig dargestellt, was eine umfassendere Zusammenfassung verhindert.
Schlüsselwörter
Parteiidentifikation, Wahlverhalten, sozialpsychologischer Ansatz, Ann-Arbor-Modell, The Voter Decides, The American Voter, Wahlmotivation, Einstellungen zu Sachfragen, Kandidatenorientierung, politische Soziologie, Wählerverhalten.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Text: Analyse der Parteiidentifikation und des Wahlverhaltens
Was ist der zentrale Gegenstand dieses Textes?
Der Text analysiert den Einfluss der Parteiidentifikation auf das Wahlverhalten, insbesondere im Kontext des sozialpsychologischen Ansatzes, bekannt als Ann-Arbor-Modell. Er untersucht die anhaltende Relevanz dieses Modells angesichts von Veränderungen im Wählerverhalten.
Welche Modelle und Studien werden im Text behandelt?
Der Text konzentriert sich auf das Ann-Arbor-Modell, basierend auf den Studien "The Voter Decides" und "The American Voter". "The Voter Decides" wird detailliert beschrieben, wobei die sechs Motivationsfaktoren des Wahlverhaltens, inklusive der herausragenden Rolle der Parteiidentifikation, im Mittelpunkt stehen. "The American Voter" wird als Weiterentwicklung von "The Voter Decides" präsentiert, wobei die genauen Modifikationen aufgrund von Limitationen des Ausgangstextes nicht vollständig dargestellt werden können.
Welcher sozialwissenschaftliche Ansatz steht im Mittelpunkt der Analyse?
Der sozialpsychologische Ansatz bildet die Grundlage der Analyse. Im Gegensatz zu rein soziodemografischen Ansätzen betont er die individuelle Motivation des Wählers und seine Wahrnehmung des politischen Raums. Die Entwicklung dieses Ansatzes an der University of Michigan in Ann Arbor wird erläutert.
Welche Schlüsselkonzepte werden im Text behandelt?
Die Schlüsselkonzepte umfassen Parteiidentifikation, Wahlverhalten, den sozialpsychologischen Ansatz, das Ann-Arbor-Modell, "The Voter Decides", "The American Voter", Wahlmotivation, Einstellungen zu Sachfragen und Kandidatenorientierung.
Wie ist der Text strukturiert?
Der Text beinhaltet eine Einleitung, die die Forschungsfrage und den Aufbau der Arbeit darstellt. Es folgt ein Kapitel zum sozialpsychologischen Ansatz, unterteilt in Abschnitte zu "The Voter Decides" und "The American Voter". Weitere Kapitel fassen die Ergebnisse zusammen und enthalten ein Literaturverzeichnis (obwohl das Literaturverzeichnis im bereitgestellten HTML-Code fehlt).
Welche Forschungsfrage wird im Text behandelt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie bedeutend ist die Parteiidentifikation weiterhin für die Erklärung des Wahlverhaltens, unter Berücksichtigung des sozialpsychologischen Ansatzes und der beobachteten Veränderungen im Wählerverhalten?
Welche Faktoren beeinflussen das Wahlverhalten laut "The Voter Decides"?
Laut "The Voter Decides" beeinflussen sechs Motivationsfaktoren das Wahlverhalten. Besonders relevant sind dabei die Parteiidentifikation, Einstellungen zu Sachfragen und die Kandidatenorientierung. Das Zusammenspiel dieser Faktoren und deren Einfluss auf die Wahlbeteiligung werden diskutiert.
Wie unterscheidet sich "The American Voter" von "The Voter Decides"?
Der Text beschreibt "The American Voter" als Weiterentwicklung von "The Voter Decides", basierend auf den Wahlen von 1952 und 1956. Leider sind die spezifischen Modifikationen des Modells im Ausgangstext nicht im Detail beschrieben.
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- Franziska Wegener (Author), 2015, Der sozialpsychologische Ansatz. Der Einfluss von Parteiidentifikation auf das Wahlverhalten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/323304