„Sapere aude! Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen ist also der Wahlspruch der Aufklärung“ – eines der bekanntesten Zitate nach Kant. Kritisches Hinterfragen und Mitverantwortung soll schon in der Schule unter dem Stichwort „Demokratisierung“ gefördert werden. Es soll hier nicht erörtert werden, wie Kant tatsächlich seinen Ausruf gemeint hat. Oft wird er jedoch unter dem Schlagwort der Demokratisierung eingeordnet und verstanden.
Schule heute muss sich nicht nur durch das Ermöglichen der Beteiligung an Organisation und Durch-führung durch SchülerInnen, Eltern, LehrerInnen und Leiter den demokratischen Formen des Staatslebens einfügen. Auch die Unterrichtsformen, die freiheitlich-demokratisches Verhalten formen und festigen, wie beispielsweise Diskussion, Debatten und Gruppenarbeiten werden bevorzugt. Zudem soll Demokratie durch Arbeitsgemeinschaften, wie der Schülermitverantwortung als Institution der Mitgestaltung oder Schülerzeitungen als kritische Foren gelebt werden. Auch das Verhältnis zwischen allen Beteiligten, wie die Präsentation und Handeln intern und extern stehen unter demokratischer Etikette.
„Demokratie ist die gesellschaftlich organisierte und kontrollierte Verwirklichung der Menschenrechte. (Peter Fauser)“ (Goll 2011, S. 7, Hervorhebungen im Original). Die Frage, welche in dieser Arbeit erörtert wird, ist nicht was Demokratie ist, etwa im Sinne einer Herrschaftsform oder Lebensform. Vielmehr wird die Frage gestellt, inwiefern wir Demokratie als solche überhaupt noch hinterfragen. Ist es möglich universelle Menschenrechte durchzusetzen im Rahmen einer pazifistischen demokratischen internationalen Politik? Da wir seit der Grundschule mit dem Gedankengut der Demokratie erzogen werden und in der Gewissheit aufwachsen InhaberInnen von Rechten zu sein, sollen zunächst Menschenrechte als solche dargestellt werden und anschließend auf ihre universelle Tauglichkeit geprüft werden. Zur Veranschaulichung soll das Burka-Verbot in Frankreich diskutiert werden, durch welches die Menschenwürde der Frau durch Gleichstellung garantiert werden sollte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Titel der Arbeit?
- Menschenrechte
- Internationale Politik
- Krieg im Namen der Menschenrechte
- Politik der allgemeinen Menschenwürde
- Burka: Bewahrung der Meinungsfreiheit oder Bewahrung des Zusammenlebens
- Menschenwürde nach Rousseau
- Menschenwürde nach Kant und Dworkin und der prozedurale Liberalismus
- Liberalismus und eine Politik der Anerkennung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Frage, inwiefern universelle Menschenrechte im Rahmen einer pazifistischen, demokratischen internationalen Politik durchsetzbar sind. Sie analysiert das Spannungsverhältnis zwischen Menschenrechten und staatlicher Souveränität, insbesondere im Kontext des Burka-Verbotes in Frankreich.
- Definition und Universalität von Menschenrechten
- Der Zusammenhang zwischen Demokratie und Menschenrechten
- Die Rolle der internationalen Politik bei der Durchsetzung von Menschenrechten
- Die Herausforderungen der staatlichen Souveränität im Kontext von Menschenrechten
- Die Bedeutung der Menschenwürde im Diskurs um das Burka-Verbot
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Frage nach der Durchsetzbarkeit von Menschenrechten im Kontext der internationalen Politik und führt das Burka-Verbot in Frankreich als Beispiel ein. Kapitel 2.1 beleuchtet die Definition und Universalität von Menschenrechten, während Kapitel 2.2 die Rolle der internationalen Politik bei der Förderung und Durchsetzung dieser Rechte untersucht. Kapitel 2.5 analysiert die unterschiedlichen Perspektiven auf die Menschenwürde im Zusammenhang mit dem Burka-Verbot, insbesondere im Kontext des Liberalismus.
Schlüsselwörter
Menschenrechte, Demokratie, internationale Politik, Burka-Verbot, Menschenwürde, Liberalismus, prozeduraler Liberalismus, Gleichheit, Freiheit, staatliche Souveränität, universelle Werte, pazifistische Politik, Frankreich.
- Citation du texte
- Lisa Maria Neulist (Auteur), 2014, Internationale Politik und Menschenrechte. Das Burkaverbot in Frankreich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/323536