Der vorliegende Text behandelt einige Beispiele von Männlichkeitskonstruktionen in der Bild- und Kunstgeschichte. In diesem Zusammenhang stellt die Autorin das Projekt „Save The Date“ des Berliner Künstlers Mischa Badasyan vor und anaylsiert es unter einem genderspezifischen Blickwinkel. Das vollständige Interview ist im Anhang der Arbeit enthalten.
Männlich. Weiblich. Diese Dichotomie der Geschlechterwahrnehmung prägt unser ganzes Leben. Ein Konstrukt, welches ab Tag Eins eines menschlichen Bestehens das Sein vordefiniert. Sie bestimmt die Optik, das Verhalten, die Vorlieben, sogar die Ernährungspräferenzen eines Menschen . Rahmenbedingungen, die gesellschaftlich auferlegt werden, werden durch biologische Argumentation „legitimiert“. Scheinbar starr und unbeweglich wirken sie. So als wäre all das, was eigentlich liquide und konstruiert ist, ein festes Mauerwerk. Ein gesellschaftliches Mauerwerk, welches keine Ausnahmen zulässt.
Gesellschaften haben allerdings, vermutlich ohne diese Absicht zu hegen, eine Chronik erschaffen, die beweist, dass feste Geschlechterbilder als solche nicht existent sind: Museen und Ausstellungen. Mit Sicherheit lässt sich dies auch auf andere Ebenen außer die der schaffenden Künste extrapolieren, zum Beispiel die Medizin oder die Literatur. Doch kaum ein Bereich der Gesellschaft lässt solch einen visuellen und greifbaren Zugang zu der Konstruktion von Geschlechternormen zu, wie die haptische Kunst . Mit mehr oder weniger präzisen Datierungen können die Betrachtenden eine Art Zeitreise in die jeweilige Vorstellung eines normativ männlichen oder eines normativ weiblichen Bildes machen. Öffnet man also den eigenen Blick für diese gender-spezifische Beobachtungsart, erkennt man schnell, dass Männlichkeit und Weiblichkeit eine gesellschaftliche Konstruktion sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Beispiele von Männlichkeitsdarstellung verschiedener Epochen
- Mischa Badasyan: „Save The Date“
- Wie wird „Männlichkeit“ in „Save The Date“ (de-)konstruiert?
- Hegemoniale Männlichkeit
- Maskerade
- Fazit
- Anhang: Interview Mischa Badasyan
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Konstruktion von Männlichkeit in der Kunst- und Bildgeschichte. Ziel ist es, anhand ausgewählter Beispiele und der Analyse des Kunstprojekts „Save The Date“ von Mischa Badasyan aufzuzeigen, wie Männlichkeit in verschiedenen Epochen dargestellt wurde und wie diese Darstellung im Laufe der Zeit einer (Neu-)Interpretation unterliegt.
- Die Entwicklung der visuellen Darstellung von Männlichkeit in der Kunstgeschichte
- Die Dekonstruktion hegemonialer Männlichkeit
- Die Rolle der Maskerade in der Darstellung von Männlichkeit
- Die Analyse des Kunstprojekts „Save The Date“ im Kontext von Geschlechterstudien
- Die gesellschaftliche Konstruktion von Geschlechterrollen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der gesellschaftlichen Konstruktion von Männlichkeit und Weiblichkeit ein. Sie argumentiert, dass die scheinbar starre Dichotomie der Geschlechter ein Konstrukt ist, das unser Leben prägt und durch die Analyse von Kunstwerken, als greifbarer Beweis für die fluide Natur von Geschlechterrollen, untersucht werden kann. Die Arbeit kündigt die Analyse von Beispielen aus der Kunstgeschichte und die Untersuchung des Projekts „Save The Date“ von Mischa Badasyan an.
2. Beispiele von Männlichkeitsdarstellung verschiedener Epochen: Dieses Kapitel präsentiert ausgewählte Portraits aus der Kunstgeschichte, um die Entwicklung der Wahrnehmung von Männlichkeit über verschiedene Epochen hinweg zu illustrieren. Analysiert werden Portraits von Kardinal Pietro Bembo und Papst Paul III. (Tizian), Juan Martinez Montanes (Velázquez), und König Philipp V. von Spanien (Ranc), sowie Admiral Horatio Nelson (Abbott). Der Fokus liegt auf der Veränderung der Darstellung von Männlichkeit, von religiösen und weltlichen Machtattributen wie Bart und Kleidung, bis hin zur Entwicklung der Repräsentation von Stärke und Militanz, während sich die äußeren Attribute wandeln. Die Analyse verdeutlicht, wie sich die Symbolik von Männlichkeit im Laufe der Zeit verändert, während grundlegende Konzepte wie Stärke und Macht bestehen bleiben.
Schlüsselwörter
Männlichkeit, Geschlechterkonstruktion, Kunstgeschichte, Bildanalyse, Hegemoniale Männlichkeit, Maskerade, „Save The Date“, Mischa Badasyan, Geschlechterstudien, Gender, visuelle Repräsentation.
Häufig gestellte Fragen zu "Konstruktion von Männlichkeit in der Kunst"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Konstruktion von Männlichkeit in der Kunst- und Bildgeschichte. Sie analysiert, wie Männlichkeit in verschiedenen Epochen dargestellt wurde und wie sich diese Darstellung im Laufe der Zeit verändert hat. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Dekonstruktion hegemonialer Männlichkeit und der Rolle der Maskerade.
Welche Methoden werden verwendet?
Die Arbeit verwendet eine Bildanalyse ausgewählter Portraits aus der Kunstgeschichte und eine detaillierte Analyse des Kunstprojekts „Save The Date“ von Mischa Badasyan. Die Analyse betrachtet die Entwicklung visueller Darstellungen von Männlichkeit, die Dekonstruktion hegemonialer Männlichkeit und die Rolle der Maskerade in der Darstellung von Männlichkeit im Kontext von Geschlechterstudien.
Welche Epochen und Künstler werden behandelt?
Die Arbeit analysiert Portraits verschiedener Epochen, darunter Werke von Tizian (Kardinal Pietro Bembo und Papst Paul III.), Velázquez (Juan Martinez Montanes), Ranc (König Philipp V. von Spanien) und Abbott (Admiral Horatio Nelson). Der Fokus liegt auf der Veränderung der Darstellung von Männlichkeit über die Zeit hinweg.
Welche Rolle spielt das Kunstprojekt „Save The Date“ von Mischa Badasyan?
Das Kunstprojekt „Save The Date“ dient als zentrales Beispiel für die (Neu-)Interpretation von Männlichkeit. Die Arbeit analysiert, wie „Männlichkeit“ in diesem Projekt dekonstruiert wird, insbesondere im Hinblick auf hegemoniale Männlichkeit und die Maskerade.
Welche Schlüsselkonzepte werden behandelt?
Schlüsselkonzepte sind Männlichkeit, Geschlechterkonstruktion, Kunstgeschichte, Bildanalyse, hegemoniale Männlichkeit, Maskerade, visuelle Repräsentation, Geschlechterstudien und Gender. Die Arbeit untersucht die gesellschaftliche Konstruktion von Geschlechterrollen und die fluide Natur von Geschlechterrollen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, ein Kapitel mit Beispielen der Männlichkeitsdarstellung verschiedener Epochen, ein Kapitel zur Analyse von Mischa Badasyans „Save The Date“, ein Fazit und einen Anhang mit einem Interview mit Mischa Badasyan.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel der Arbeit ist es, aufzuzeigen, wie Männlichkeit in verschiedenen Epochen dargestellt wurde und wie diese Darstellung im Laufe der Zeit einer (Neu-)Interpretation unterliegt. Sie möchte die Konstruktion von Männlichkeit als ein gesellschaftliches Konstrukt verdeutlichen.
- Citar trabajo
- Ekaterina Kadykova (Autor), 2015, Männlichkeitskonstruktionen in der Bild- und Kunstgeschichte. Zum Projekt „Save The Date“ des Künstlers Mischa Badasyan, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/323719