„Im Extremfall kann es auch Unternehmen geben, die plötzlich Null Umsatz haben.“ Dieses einleitende Zitat von Jörg Bösser aus einer Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 02. Juni 2014 gibt bereits zu bedenken, dass die Neuregelungen des IFRS 11 zur Konsolidierung von Joint Arrangements (JA) grundlegende Änderungen hinsichtlich der bilanziellen und erfolgsrechnerischen Abbildung in den IFRS-Konzernabschlüssen der beteiligten Parteien mit sich bringen können.
Die International Financial Reporting Standards (IFRS) zeichnen sich auf der einen Seite vor allem durch ihre Implikation branchen- und länderübergreifender Vergleichbarkeit von Jahres- und Konzernabschlüssen aus, bringen durch ihre immanente Komplexität sowie durch eine damit einhergehende hohe Änderungsdynamik des Regelwerks allerdings auch erhebliche Nachteile mit sich. Auch durch die Neuregelungen des Standards IFRS 11 zur Bilanzierung von JA, der IAS 31 Interests in Joint Ventures (Anteile an Gemeinschaftsunternehmen) vollständig ersetzt hat, müssen Unternehmen mit Sitz in der Europäischen Union (EU-IFRS-Anwender) ihre Konsolidierung von Anteilen an Joint Ventures (JV) i. S. d. IAS 31 in den IFRS-Konzernabschlüssen ab dieser Berichtsperiode unter Umständen entsprechend umgestalten.
Inhaltsverzeichnis
- 1 EINLEITUNG
- 1.1 Problemdarstellung und Zielsetzung
- 1.2 Aufbau der Arbeit und Eingrenzung
- 2 BEGRIFFLICHE GRUNDLAGEN UND ABGRENZUNGEN
- 2.1 Begriff des Joint Ventures und allgemeine Charakteristika
- 2.2 Gründungsmotive und wirtschaftliche Gestaltungsziele
- 2.3 Rechtliche Strukturierung eines Joint Ventures
- 2.3.1 Contractual-Joint Venture
- 2.3.2 Equity-Joint Venture
- 2.4 Abgrenzung verschiedener Unternehmensverbindungen
- 3 INTERESTS IN JOINT VENTURES – IAS 31
- 3.1 Klassifikation von Joint Ventures im Sinne des IAS 31
- 3.1.1 Jointly Controlled Operations
- 3.1.2 Jointly Controlled Assets
- 3.1.3 Jointly Controlled Entities
- 3.2 Wesentliche Gründe für die Überarbeitung
- 4 JOINT ARRANGEMENTS – IFRS 11
- 4.1 Entstehungsgeschichte
- 4.2 Anwendungsbereich und Zielsetzung
- 4.3 Wesentliche Kernänderungen im Überblick
- 4.4 Voraussetzungen für das Vorliegen von Joint Arrangements
- 4.5 Abgrenzung von Joint Arrangements
- 4.5.1 Ausprägungsformen
- 4.5.2 Rechte und Pflichten als zentrales Abgrenzungsmerkmal
- 4.5.3 Klassifikationskriterien im Überblick
- 4.5.3.1 Struktur des Joint Arrangements
- 4.5.3.2 Rechtsform des eigenständigen Vehikels
- 4.5.3.3 Vertragliche Vereinbarungen
- 4.5.3.4 Sonstige Fakten und Umstände
- 4.5.4 Ökonomische Konsequenzen bedingt durch Sachverhaltsgestaltung
- 4.6 Zwischenergebnis und kritische Stellungnahme
- 5 BILANZIELLE ABBILDUNG IM KONZERNABSCHLUSS
- 5.1 Bilanzierung von Joint Ventures im Sinne des IFRS 11
- 5.1.1 Vorbereitende Maßnahmen
- 5.1.2 Konzeption und Grundzüge der Equity-Methode
- 5.1.2.1 Erstkonsolidierung
- 5.1.2.2 Folgekonsolidierung
- 5.1.2.3 Ausnahmen von der Anwendung der Equity-Methode
- 5.2 Bilanzierung von Joint Ventures im Sinne des IAS 31
- 5.3 Bilanzierung von Joint Operations im Sinne des IFRS 11
- 5.4 Übergangsvorschriften
- 5.5 Zwischenergebnis und kritische Stellungnahme
- 6 MÖGLICHE AUSWIRKUNGEN DER NEUREGELUNGEN
- 6.1 Organisatorischer und zeitlicher Umsetzungsaufwand
- 6.2 Informationsfunktion des Konzernabschlusses
- 6.3 Ausgewählte Konzernabschlussgrößen und -kennzahlen
- 7 ZUSAMMENFASSUNG UND FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit befasst sich mit der Bilanzierung von Joint Ventures im internationalen Kontext. Sie analysiert die Unterschiede zwischen den Regelungen des International Accounting Standard 31 (IAS 31) und des International Financial Reporting Standard 11 (IFRS 11) und beleuchtet die Auswirkungen der neuen IFRS 11-Regelungen auf die Konzernabschlusspräsentation.
- Entwicklung und Wandel der Bilanzierungsvorschriften für Joint Ventures
- Wesentliche Unterschiede zwischen IAS 31 und IFRS 11
- Anwendungsbereich und Zielsetzung des IFRS 11
- Auswirkungen der IFRS 11-Regelungen auf die Konzernabschlusspräsentation
- Kritische Analyse und Bewertung der neuen Bilanzierungsregelungen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 stellt die Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit dar und erläutert den Aufbau der Arbeit. Kapitel 2 definiert den Begriff des Joint Ventures und beleuchtet seine rechtliche und wirtschaftliche Struktur. Kapitel 3 analysiert die Bilanzierung von Joint Ventures im Sinne des IAS 31 und die Gründe für die Überarbeitung der Regelungen. Kapitel 4 befasst sich mit den neuen IFRS 11-Regelungen für Joint Arrangements, einschließlich ihrer Entstehungsgeschichte, Anwendungsbereich und Zielsetzung. Kapitel 5 beleuchtet die bilanzielle Abbildung von Joint Ventures im Konzernabschluss gemäß IFRS 11 und IAS 31. Kapitel 6 analysiert die möglichen Auswirkungen der neuen Regelungen auf die Konzernabschlusspräsentation. Kapitel 7 fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und zieht ein Fazit.
Schlüsselwörter
Joint Ventures, internationale Rechnungslegung, IAS 31, IFRS 11, Konzernabschluss, Equity-Methode, Joint Operations, Joint Arrangements, Bilanzierung, Finanzberichterstattung.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2014, Bilanzierung von Joint Ventures in der internationalen Konzernrechnungslegung. Von IAS 31 zu IFRS 11, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/323883