Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1 Einführung
2 Hauptteil
2.1 Einordnung in die Sequenz
2.2 Sachanalyse
2.2.1 Definition
2.2.2 Entstehung der Quellen
2.2.2.1 geologischer Bau und Hanglage
2.2.2.2 Boden
2.2.2.3 Bewuchs
2.2.3 Zusammenfassung
2.3 Didaktische Reduktion
2.3.1 Gesellschaftsrelevanz
2.3.2 Schülerrelevanz
2.3.3 Fachrelevanz
2.3.4 Überprüfbarkeit der Lernergebnisse
2.4 Lernzielanalyse
2.5 Methodische Analyse
2.5.1 Reflektion didaktisch-methodischer Alternativen
2.6 Anknüpfung an Folgestunden
3 Schluss
4 Anhang
4.1 Sequenzplanung – Thema Wasser (4. Jahrgangsstufe)
4.2 Überblicksschema - Lernziele
4.3 Artikulationsschema
4.4 Arbeitsblatt
5 Literaturverzeichnis
1 Einführung
Im bayerischen Lehrplan (2000) wird im Fachbereich Heimat- und Sachunterricht das Thema Leben mit der Natur vorgeschrieben. Dazu zählt in der vierten Jahrgangsstufe der Bereich 4.5.1 „Der natürliche Kreislauf des Wassers“ (Lehrplan, 2000, S. 288). Darin eingebettet findet sich auch das Thema unserer, in der Hausarbeit ausgearbeiteten, Stunde: „So entsteht eine Quelle“. Denn diese stellt einen Teilbereich des Wasserkreislaufs dar. Im Zuge der Unterrichtseinheit soll verstanden werden, welche Faktoren für die Entstehung einer Quelle zusammenwirken müssen.
Für uns besitzt diese Thematik eine hohe Relevanz, da den Schülern und Schülerinnen so der Zusammenhang zwischen Niederschlag und einer Quelle deutlich werden kann. Die Kinder haben dadurch die Möglichkeit sich einen Teil ihrer natürlichen Lebenswelt zu erschließen, was laut dem Fachprofil des Heimat- und Sachunterrichts einen Bildungsauftrag der Grundschule darstellt (vgl. Lehrplan, 2000, S. 39). Mit der Auswahl der Inhalte der Stunde beabsichtigen wir der Forderung nach gleichzeitiger Kind- und Sachorientierung (vgl. Lehrplan, 2000, S. 39) gerecht zu werden.
2 Hauptteil
2.1 Einordnung in die Sequenz
Unsere Unterrichtseinheit ist in die Sequenz zum Thema Wasser eingegliedert. Im Vorausgang wird eine Einheit zum Wasserkreislauf gehalten, sodass in unserer Stunde zum Thema, „So entsteht eine Quelle“, an das Wissen über den Wasserkreislauf angeknüpft werden kann. Den Übergang bildet hier die Quelle selbst, die als ein Teil des Wasserkreislaufs gilt.
2.2 Sachanalyse
Quellen werden seit je her mit Leben und Fruchtbarkeit assoziiert. So fanden sie schon in der Mythologie ihren Platz. Auch heutzutage ist diese Assoziation noch nicht veraltet, gewinnt man doch aus ihnen einen wichtigen Teil des Grundstocks menschlichen Lebens, das Trinkwasser.
2.2.1 Definition
Unter Quellen im geographischen Sinne versteht man den auf natürliche Weise erfolgenden Austritt des Grundwassers an die Erdoberfläche (vgl. Stiny, 1933, S.95). Sie bilden damit das Gegenteil der Brunnen, bei welchen der Grundwasseraustritt durch Bohrungen künstlich hervorgerufen wird (vgl. Stiny, 1933, S.101).
2.2.2 Entstehung der Quellen
Um die Entstehung der Quellen verstehen zu können müssen viele Faktoren berücksichtigt werden. So spielen der geologischen Bau des Areals, die Hanglage, der Boden und der Bewuchs eine wichtige Rolle. Je nach Ausprägung der verschiedenen Faktoren ist auch die Quelle entweder unterschiedlich beschaffen, was zum Beispiel ihre Schüttung betrifft, oder kann gar nicht erst entstehen. Unter Schüttung wird dabei „das pro
Zeiteinheit austretende Grundwasservolumen“ (Hölting, Coldewey, 2013, S.60) verstanden. Die vier verschiedenen Faktoren werden dabei immer in Bezug zum infiltrierenden Wasser gesetzt, da dieses später als versickertes Grundwasser die Grundlage einer Quelle bildet.
2.2.2.1 geologischer Bau und Hanglage
Beim geologischen Bau sind vor allem Schichtflächen, Klüfte und die jeweilige Lage zum Hang entscheiden. Allgemein gesprochen erleichtern Klüfte das Eindringen von Wasser. Liegt eine Hanglage vor, so ist es zuträglich, wenn die Schichten beziehungsweise Klüfte möglichst gegen die Hangneigung einfallen, da der Wasserabfluss durch hangwärts geneigte Klüfte und Schichten noch begünstigt wird (vgl. Stiny, 1933, S.14). Dies macht auch verständlich, dass gefaltetes Gebirge mannigfaltige Wege für den Wassereintritt bietet und damit für die Infiltration besser geeignet ist als Tafelland (vgl. Stiny, 1933, S.14), das waagrecht geschichtet ist. Weniger aussagekräftig für die Infiltration als das Vorliegen von Klüften und Art der Schichtung, ist die vorliegende Gesteinsart. Entscheidend ist vielmehr die entsprechende Ausprägung dieser (vgl. Stiny, 1933, S.14). So eignet sich beispielsweise Quetschgranit vorzüglich zur Wasserweiterleitung, wohingegen geklüfteter Granit eher ungeeignet ist (vgl. Stiny, 1933, S.14).
2.2.2.2 Boden
Der Boden wird anhand des Merkmals der Wasserleitfähigkeit in wasserdurchlässige und wasserundurchlässige Bodenarten unterteilt, was wiederum auf deren Dichte und Porosität zurückzuführen ist (vgl. Gebhardt et. al., 2011, S.576). Je grobkörniger ein Material, desto wasserdurchlässiger ist es (vgl. Stiny, 1933, S.11). Daraus lässt sich ein anderer Grundsatz herleiten, nämlich dass je enger die Wasserwege, sprich die Hohlräume zwischen den einzelnen Körnern, desto größer ist die Siebwirkung der Bodenschicht (vgl. Stiny, 1933, S.30). Zu beachten ist jedoch, dass sich die Wasserwegsamkeit verändern kann, zum Beispiel durch Verkittung von Materialien, wie Sand zu Sandgestein, was die Durchlässigkeit verringert (vgl. Stiny, 1933, S.56). Ein anderes Beispiel liefern quellende Gesteine, bei welchen die Wasserwegsamkeit vom aktuellen Feuchtigkeitsgrad des Gesteins abhängt, wie zum Beispiel bei Tonen (vgl. Stiny, 1933, S.57). Insgesamt betrachtet ist die wasserstauende Schicht für den Quellbildungsprozess am entscheidendsten. Trifft das versickernde Wasser auf eine solche, wird es aufgestaut und muss folglich entweichen und tritt daher, wo es möglich ist, als Quelle an die Erdoberfläche zurück (vgl. Stiny, 1933, S.59). Wichtig zu beachten ist hier, dass das Bodengefüge unterschiedlich geschichtet sein kann, da dieses wiederum von einigen Faktoren, wie zum Beispiel der Verwitterung abhängt (vgl. Gebhardt et. al., 2011, S.476). Eine Quelle kann also nur dort entstehen, wo die Schichten so günstig gelagert sind, dass die wasserstauende Schicht an die Erdoberfläche reichen kann. Das heißt nicht immer, wo eine wasserstauende Schicht existiert entsteht auch eine Quelle.
2.2.2.3 Bewuchs
Zunächst spielt der Bewuchs der Erdoberfläche, an welcher das Wasser eintritt, eine wichtige Rolle für die Voraussetzungen der Quellbildung. Nur dort, wo überhaupt genug Wasser versickert, kann es später im Untergrund auch angestaut werden und schließlich als Quelle zu Tage treten.
Generell lässt sich sagen, dass bewachsener Boden, der zugleich humus- und porenreich ist, die höchste Infiltrationsrate aufweist, was zum Beispiel bei Waldboden der Fall ist (vgl. Gebhardt et. al., 2011, S. 576). Wohingegen versiegelte Flächen, wie asphaltierte Straßen quasi kein Wasser eindringen lassen (vgl. Gebhardt et. al., 2011, S. 576). Der Vorteil des Waldbodens liegt darin, dass er Niederschläge länger speichern kann und damit eine konstante Grundwasserversorgung ermöglicht (vgl. Stiny, 1933, S.6).
2.2.3 Zusammenfassung
Zusammenfassend gesprochen ist also eine grundwasserführende Schicht, die von der Erdoberfläche geschnitten wird, und eine ausreichend hohe Infiltration des Bodens mit Niederschlag nötig, um eine Quelle entstehen zu lassen. Die Infiltrationsrate ist dabei abhängig vom Bewuchs der Erdoberfläche und den geologischen Gegebenheiten der entsprechenden Gegend.
2.3 Didaktische Reduktion
2.3.1 Gesellschaftsrelevanz
Die Schüler und Schülerinnen haben in der Realität, zum Beispiel bei einem Spaziergang, bestimmt schon einmal eine Quelle gesehen, allerdings wissen die wenigsten von ihnen wie eine Quelle entspringt. Das Verständnis von der Entstehung einer Quelle trägt allerdings zur grundlegenden Bildung bei und ist somit für die Kinder sowohl gegenwarts- als auch zukunftsrelevant. Dieses Unterrichtthema führt zu einen kleinen Teil der Welterschießung und zum Erwerb von grundlegendem Wissen der Kinder, in der gegenwärtigen Situation, bei (vgl. Rinschede, 2007, S. 423). Die selbstständige Planung und Durchführung der Experimente dient zum Erwerb von methodischen Kompetenzen und zum Aufbau der Selbständigkeit und hat somit auch eine, für die Schüler und Schülerinnen, zukunftsbedeutende Komponente (vgl. Rinschede, 2007, S.423).
2.3.2 Schülerrelevanz
Das Anknüpfen des neuen Lernstoffs an das Vorwissen der Kinder ist für den Lernerfolg von enormer Bedeutung, da dadurch der Zugang in das neue Gebiet erleichtert wird (vgl. Haubrich, 2006, S.268). Durch den gewählten Einstieg werden die Vorkenntnisse der Lernenden erfasst, und gleichzeitig auch Neugier geweckt. Da in der vorangegangenen Unterrichtsstunde der natürliche Kreislauf des Wassers behandelt worden ist, kommen auf die Frage „Was mit dem Wasser in der Pfütze passiert?“ vermutlich Antworten, dass ein Teil des Wassers verdampft und der andere Teil in den Boden versickert. Aufgrund des Alltagswissens wird auch von Einzelnen der Begriff „Quelle“ fallen. Den meisten Kindern wird jedoch der Zusammenhang vom Sickerwasser und Quelle nicht klar sein, daraus entwickelt sich dann das Interesse zum neuen Gegenstand.
Bei dem ersten Experiment wird die Wasserdurchlässigkeit der verschiedenen Bodenarten als Lernziel angestrebt. Dabei werden bewusst die Dichte und die Porosität, welches für die Wasserleitfähigkeit ausschlaggebend ist, weggelassen. Da der Unterrichtsinhalt für die Schüler der 4. Jahrgangsstufe konzipiert ist, wäre die Auseinandersetzung mit diesem Teilgebiet zu komplex und zu umfangreich.
2.3.3 Fachrelevanz
- Exemplarische Eigenschaft
Das bei dem Unterricht verwendetes Quellenmodell ist eine exemplarische Darstellung der verschiedenen Quelltypen. Durch dieses Modell wird der Sachzusammenhang des versickerten Wassers und der Quelle verdeutlicht. Des Weiteren kann durch Kippen der Flasche, verschieden Hanglagen simulieren werden und somit die Auswirkungen, der verschiedenen Neigungswinkeln, auf die Intensivität des Wasseraustritts aus der Quelle gut dargestellt werden.
- Problemeigenschaften
Ausgehend von der Frage wie eine Quelle entstehen kann, sollen die Kinder, in einer Gruppenarbeit, Hypothesen aufstellen, ein Experiment eigenständig planen, durchführen und anhand der Ergebnisse ihre Vermutungen verwerfen beziehungsweise bestätigen. Dabei wird den Schüler und Schülerinnen Problemlösungsverhalten vermittelt, welches die Problemeigenschaft des Unterrichts widerspiegelt (vgl. Rinschede, 2007, S. 424). Bei der Auswertung der Ergebnisse des Experiments werden, hinsichtlich der Anordnung der Bodenschichten, verschiedene Lösungsansätze akzeptiert, da es mit der Realität übereinstimmt. Wichtig ist vor allem, dass die Kinder verstehen, dass eine Quelle nur da entstehen kann, wo die wasserstauende Bodenschicht von der Oberfläche geschnitten wird.
- Fachmethodische Eigenschaft
In der Geographie werden oft abstrakte Sachverhalte in modellhaften, schematischen Darstellungen veranschaulicht, im Geographieunterricht geht es darum diese zu verstehen und interpretieren zu können. Diese fachspezifischen Kompetenzen und der Umgang mit den wissenschaftlichen Instrumenten sollen die Lernenden, durch das selbständige Aufbauen des Experiments beziehungsweise des Quellenmodells, erwerben (vgl. Haubrich, 2006, S. 268).
- Fächerübergreifende Eigenschaft
Neben den geographischen Aspekt des Unterrichtsinhaltes, wird auch, durch die Auseinandersetzung mit den Bodenarten das Biologische in den Unterricht impliziert. Durch die verschiedenen Neigungswinkeln wird auch der physikalische Aspekt in dem Unterrichtinhalt deutlich.
2.3.4 Überprüfbarkeit der Lernergebnisse
Als Abschluss und Sicherung der Unterrichtseinheit wird ein Arbeitsblatt von den Schüler und Schülerinnen bearbeitet und im Anschluss im Plenum verbessert. So kann überprüft werde, ob die geplanten Lernziele erreicht worden sind (vgl. Haubrich, 2006, S. 268).
Die Gliederung der didaktischen Reduktion ist an Rinschede angelehnt.
2.4 Lernzielanalyse
Die Lernziele werden im Anhang unter 4.2 aufgeführt. Die Aufstellung der kognitiven Teilziele erfolgt nach der hierarchische Ordnung von Bloom (vgl. Bloom, 1974, S. 31), denn die Schüler und Schülerinnen sollten am Anfang der Unterrichtseinheit die Kenntnis und das Verständnis über den Lernstoff erwerben und diese dann anwenden und analysieren. Außerdem wird der ansteigende Schwierigkeitsgrad der Teilziele in der Unterrichtstunde durch die Operatoren verdeutlicht. Erst müssen die Lernenden benennen, dann unterscheiden, schlussfolgern und schließlich analysieren.
2.5 Methodische Analyse
Analyse der Methoden
Nachdem die Sachstruktur mit Hilfe von fachwissenschaftlicher Literatur analysiert und ausgearbeitet wurde, ist der Unterrichtsgegenstand schülerfreundlich zu strukturieren und unter Berücksichtigung bestimmter Methoden aufzubereiten.
Die vorliegende Unterrichtssequenz wird durch eine Stundeneröffnung eingeleitet, in der es organisatorische Aufgaben zu erledigen gilt. Desweiteren können in diesem Teil klassenspezifische Rituale vorgenommen werden. Die Schüler kommen zur Ruhe und der Lehrer kann mit dem eigentlichen Einstieg des Unterrichts und der damit verbundenen Thematik beginnen. Die Methodenanalyse teilt sich in drei Phasen, dem Einstieg, der Erarbeitung und Sicherung des Gelernten. Jede Teilkomponente benötigt zielführende Methoden, die es den Schülern erleichtert, das jeweilige Feinziel der Phase zu erreichen. Für die Methodenanalyse muss sich der Lehrer verschiedene Fragen überlegen, um eine geeignete Methodenwahl zu gewährleisten. Es existieren verschiedenste Einstiegsmöglichkeiten, Unterrichtsformen und Medien, die zum Einsatz kommen können. Dabei gilt es zu klären, weshalb welche Methode in welcher Situation gewählt wurde und nicht anders.
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