werde im folgenden das im Jahre 1950 erschienene Essay „Antisemitismus und Massen-Psychopathologie“ von Ernst Simmel bearbeiten. Ich habe mir diesen Text ausgesucht, weil mich zum einen die Problematik des Antisemitismus sehr interessiert und er zu meinen Studienfächern Pädagogik und Sozialpsychologie und –anthropologie meiner Meinung nach gut passte. Bisher habe ich mich intensiv mit dem Antisemitismus des Nationalsozialismus beschäftigt und habe ein verhältnismäßig gutes Allgemein Wissen über den historischen Verlauf und die Entstehung des Antisemitismus, bzw. des Antijudaismus. Ich erhoffe mir durch diese Arbeit einige Fragen beantworten zu können, da mir die Massenbewegung Antisemitismus und vor allem der Holocaust noch immer ein Rätsel ist. Was waren die psychologischen Beweggründe des einzelnen? Wie kommt ein funktionierender „zivilisierter“ Mensch dazu sich in einen blutrünstigen Mörder oder zumindest einen Unterstützer der Judenvernichtung zu verwandeln? Zum Aufbau meiner Arbeit möchte ich sagen, dass ich mit den Definitionen der Begriffe „Psychose“ und „Masse“ beginnen möchte. Dem anschließen möchte ich eine Begriffsklärung des Wortes „Antisemitismus“ und den historischen Verlauf im Groben nachzeichnen. In den folgenden Kapiteln möchte ich Simmels Verständnis von Antisemitismus als Massenpsychose erläutern und aufzeigen. Ein kurzer Exkurs zu Siegmund Freuds Theorie des psychologischen Apparats und die Erklärung Simmels zu drei spezifischen Diffamierungen der Juden, die einen religiösen Ursprung haben, werden folgen. Abschließend werde ich mich teilweise Simmels Fazit widmen und dann meine persönlichen Ansichten zusammenfassen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Definitionen
- 2.1. Psychose
- 2.2. Masse
- 2.3. Antisemitismus
- 3. Der Antisemit - Ein Psychotiker?
- 4. Antisemitismus als Massenpsychose
- 4.1. Der psychische Apparat nach Siegmund Freud
- 5. Von der individuellen Psychose zur Massenpsychose
- 6. Der Führer als kollektives Über-Ich
- 7. Verfolgungswahn
- 8. Mein bester Freund ist Jude, aber...
- 9. Der Ursprung der am längsten währenden Beschuldigungen
- 10. Antisemitismus und Globalisierung
- 11. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Ernst Simmels Essay "Antisemitismus und Massen-Psychopathologie" von 1950. Ziel ist es, Simmels Verständnis von Antisemitismus als Massenpsychose zu erläutern und die psychologischen Beweggründe individueller Beteiligung am Holocaust zu untersuchen. Die Arbeit beleuchtet die Verbindung zwischen individueller und kollektiver Psychopathologie im Kontext des Antisemitismus.
- Definition und Abgrenzung von Psychose, Masse und Antisemitismus
- Simmels Theorie des Antisemitismus als Massenpsychose
- Der Einfluss von Freuds psychologischem Apparat auf Simmels Analyse
- Analyse spezifischer antisemitischer Diffamierungen
- Der Zusammenhang zwischen Antisemitismus und Globalisierung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Motivation der Autorin, Simmels Essay zu bearbeiten, ihren bisherigen Kenntnisstand zum Antisemitismus und ihre Forschungsfragen bezüglich der psychologischen Motive individueller Beteiligung am Holocaust. Die Autorin skizziert den Aufbau ihrer Arbeit, der mit Definitionen zentraler Begriffe beginnt und über die Erläuterung von Simmels Theorie bis hin zu einer persönlichen Stellungnahme führt. Der Fokus liegt auf dem Verständnis, wie "zivilisierte" Menschen zu Tätern oder Unterstützern von Gewalt werden konnten.
2. Definitionen: Dieses Kapitel definiert die zentralen Begriffe „Psychose“, „Masse“ und „Antisemitismus“. Die Psychose wird in verschiedene Untergruppen unterteilt (organisch, schizophren, affektiv), wobei Simmels Definition einer aggressiven Destruktivität im Bann eines Wahns hervorgehoben wird. Der Begriff „Masse“ wird soziologisch und psychologisch betrachtet, mit Fokus auf hierarchische Strukturen und die Suche nach einem kollektiven Über-Ich. Die Definition von „Antisemitismus“ wird historisch eingeordnet und verknüpft mit dem sprachwissenschaftlichen Ursprung des Begriffs „Semit“.
Häufig gestellte Fragen zu "Antisemitismus und Massen-Psychopathologie"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Ernst Simmels Essay "Antisemitismus und Massen-Psychopathologie" von 1950. Sie untersucht Simmels Verständnis von Antisemitismus als Massenpsychose und die psychologischen Beweggründe individueller Beteiligung am Holocaust. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Zusammenhang zwischen individueller und kollektiver Psychopathologie im Kontext des Antisemitismus.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Definition und Abgrenzung von Psychose, Masse und Antisemitismus; Simmels Theorie des Antisemitismus als Massenpsychose; den Einfluss von Freuds psychologischem Apparat auf Simmels Analyse; Analyse spezifischer antisemitischer Diffamierungen; den Zusammenhang zwischen Antisemitismus und Globalisierung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst Kapitel zu Einleitung, Definitionen (Psychose, Masse, Antisemitismus), Antisemit als Psychotiker?, Antisemitismus als Massenpsychose (inkl. Freuds psychologischem Apparat), der Weg von der individuellen zur Massenpsychose, der Führer als kollektives Über-Ich, Verfolgungswahn, "Mein bester Freund ist Jude, aber...", dem Ursprung lang andauernder Beschuldigungen, Antisemitismus und Globalisierung, und schließlich ein Fazit.
Wie definiert die Arbeit "Psychose", "Masse" und "Antisemitismus"?
Die Arbeit definiert "Psychose" mit verschiedenen Untergruppen (organisch, schizophren, affektiv), wobei Simmels Definition aggressiver Destruktivität im Bann eines Wahns hervorgehoben wird. "Masse" wird soziologisch und psychologisch betrachtet, mit Fokus auf hierarchische Strukturen und die Suche nach einem kollektiven Über-Ich. "Antisemitismus" wird historisch eingeordnet und mit dem sprachwissenschaftlichen Ursprung des Begriffs "Semit" verknüpft.
Welche Rolle spielt Sigmund Freud in der Analyse?
Die Arbeit beleuchtet den Einfluss von Freuds psychologischem Apparat auf Simmels Analyse des Antisemitismus. Konkret wird das Kapitel 4.1. "Der psychische Apparat nach Siegmund Freud" diesem Aspekt gewidmet.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Ziel der Arbeit ist es, Simmels Verständnis von Antisemitismus als Massenpsychose zu erläutern und die psychologischen Beweggründe individueller Beteiligung am Holocaust zu untersuchen. Sie möchte verstehen, wie "zivilisierte" Menschen zu Tätern oder Unterstützern von Gewalt werden konnten.
Wie ist der Aufbau der Arbeit?
Die Arbeit beginnt mit Definitionen zentraler Begriffe, erläutert dann Simmels Theorie und endet mit einer persönlichen Stellungnahme der Autorin. Die Einleitung beschreibt die Motivation der Autorin und skizziert den Aufbau der Arbeit.
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- Andrea Freund (Autor), 2004, Antisemitismus und Massen-Psychopathologie - Eine Analyse, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32430