Externe Umweltberichterstattungsinstrumente aus Sicht der Stakeholder


Trabajo Escrito, 2003

36 Páginas, Calificación: 1,0


Extracto


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Einleitung

2. Begriffliche Erklärung »Umweltberichterstattung«

3. Begründende Rahmenbedingung der externen Umweltberichterstattung: Stake- holder-Konzept

4. Arten und Gruppen der Umweltberichterstattung

5. Funktionen und Zielsetzung einer externen Umweltberichterstattung
5.1 Öko-Label
5.1.1 Begriffserklärung und Typen
5.1.2 Funktionen von Öko-Label
5.2 Umwelterklärung
5.2.1 Begriffserklärung und Bezug zur EMAS-Verordnung
5.2.2 Funktionen der Umwelterklärung
5.3 Vergleich und Funktionsadäquanz

6. Schlussbetrachtung

Literatur-/Quellenverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1 Stakeholder-Konzept

Abb. 2 Arten der Umweltberichterstattung

Abb. 3 Hierarchie der Instrumente einer externen Umweltberichterstattung

Abb. 4 Sender-Adressaten-Modell externer Umweltberichterstattung

Abb. 5 EMAS-Label

Abb. 6 Direkter Vergleich von Öko-Label und Umwelterklärung

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung

Unternehmen stehen heutzutage zunehmend im Lichte der Öffentlichkeit. Dies verdeutlicht der in der Literatur geprägte Begriff des Unternehmens als „quasi-öffentliche Institution“. Unterschiedliche Gruppen, sowohl marktlichen als auch nicht-marktlichen Charakters, treten an das Unternehmen heran, um Informationen zu erfragen und ihre Interessen und Ansprüche gegenüber dem Unternehmen geltend zu machen. Somit steht das Unternehmen in einem Spannungsfeld der verschiedenen Interessens- bzw. Anspruchsgruppen, da es auf die teilweise konkurrierenden Anforderungen eingehen und reagieren muss. Die gesellschaftliche Dimension einer Unternehmung, also die „Legitimität“ des Handelns, gewinnt zusehends an Bedeutung. Durch einen aktiven Dialog nach innen zu den Mitarbeitern und vor allem nach außen zu den Anspruchsgruppen ist die gesellschaftliche Akzeptanz zu sichern und Vertrauen zu stärken. Vertrauen setzt aber eine Transparenz der betrieblichen Vorgänge voraus, und diese Transparenz wiederum wird nur durch eine aktive Informations- und Kommunikationspolitik geschaffen.

Unternehmen nutzen die ökologische Umwelt in ihrem Wertschöpfungsprozess mit. In Zeiten der Erkenntnis der Verknappung natürlicher Ressourcen, eines gestiegenen Umweltbewusstseins in allen Teilen der Gesellschaft, daraus folgend die Umweltverträglichkeit von Produkten und Produktionsprozessen als entscheidendem Wettbewerbsfaktor, sowie vermehrter, gesetzlicher Umweltauflagen kann sich kein Unternehmen seiner ökologischen Verantwortung für die Umweltwirkungen des eigenen Handelns entziehen. Betriebe müssen sich als ein Teil der Verursachung von Umweltveränderungen begreifen; externe Unternehmensbeteiligte, die als Teil der Umwelt von solchen Umweltveränderungen betroffen sind, besitzen deshalb ein Interesse an entsprechenden Umweltinformationen der Unternehmen. Durch eine Umweltberichterstattung (in welcher Form auch immer) versuchen die Unternehmen, diesem wachsenden Informationsinteresse der Anspruchsgruppen nachzukommen und über ökologische Belange der betrieblichen Vorgänge zu unterrichten. Die Tatsache einer ökologischen Verantwortung der Unternehmen sowie eine generell notwendige Informations- und Kommunikationspolitik machen es unabdingbar, dass eine Umweltberichterstattung zu einem festen Bestandteil des unternehmerischen Handelns geworden ist.

Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit den Instrumenten einer externen Umweltberichterstattung, d.h. in welcher Form und wie Unternehmen eine Umweltberichterstattung praktizieren können. Dabei sollen folgende Kernfragen beantwortet werden:

- Was bedeutet und umfasst der Begriff Umweltberichterstattung?
- Was wird unter dem damit meistens in Verbindung gebrachten Stakehol- der-Konzept verstanden?
- Welche Funktionen erfüllt Umweltberichterstattung aus Sicht der Stake- holder, speziell das Öko-Label und die Umwelterklärung?

Zur Beantwortung dieser Kernfragen soll wie folgt vorgegangen werden: Den Einstieg bildet eine Erläuterung und Definition des Begriffes »Umweltberichterstattung«. Im dritten Kapital wird das im Zusammenhang mit externer Umweltberichterstattung viel erwähnte Stakeholder-Konzept beschrieben. Im folgenden Kapitel werden die unterschiedlichen Arten und Gruppen der Umweltberichterstattung dargestellt, um dann im fünften Kapitel näher auf die Funktionen einzugehen. Zum besseren Verständnis sowie aus Berücksichtigung der Perspektive bestimmter Stakeholder sind zwei unterschiedliche Instrumente, das Öko-Label und die Umwelterklärung, exemplarisch gewählt worden. Diese beiden sollen näher beschrieben und abschließend miteinander, auch im Hinblick auf ihre Funktionsadäquanz für die Stakeholder, verglichen werden.

Zielsetzung dieser Hausarbeit ist es, den Begriff »Umweltberichterstattung« zu erläutern, die verschiedenen Möglichkeiten darzustellen, mit denen eine Umweltberichterstattung betrieben werden kann, sowie die Bedeutung und die Funktionen aufzuzeigen, die sie erfüllen soll, speziell mit Bezug zu den zugehörigen Adressaten.

2. Begriffliche Erklärung »Umweltberichterstattung«

Zu Beginn dieser Hausarbeit, und als Voraussetzung für die folgenden Ausführungen, soll der Begriff »Umweltberichterstattung« näher erläutert und definiert werden.

»Berichterstattung« bzw. »externe Berichterstattung« im allgemeinen bedeutet eine „externe Vermittlung von zweck- und entscheidungsorientierten Informationen durch Unternehmen. Die Informationsweitergabe hat bedürfnisorientiert zu erfolgen, d.h. sie muss adressaten- und interessengruppenbezogen, zweckorientiert gestaltet sowie vergangenheits- und zukunftsorientiert sein.“[1] Bei der Definition von »Umweltberichterstattung« ergeben sich allerdings in der Literatur Unstimmigkeiten. Umweltberichterstattung müsse eigentlich durch den Begriff »ökologische Berichterstattung« ersetzt werden.[2] Ein Unternehmen befindet sich in einem externen Umsystem, in welchem viele interdependente Beziehungen existieren. Dieses externe Umsystem besteht aus mehreren Komponenten, wobei eine Komponente als ökologische Umwelt bezeichnet werden kann.[3] Die ökologische Umwelt ist als Teilmenge der gesamten Unternehmensumwelt zu sehen, und dadurch ist der Begriff »ökologische Berichterstattung« für die Thematik, die diese Hausarbeit behandelt, präziser und aussagestärker. In der Literatur und auch Praxis wird der Begriff »Umwelt« aber synonym für »ökologische Umwelt« verwendet und auch die Bezeichnungen »Umweltschutz« oder »Umweltbelastung« zielen sinngemäß auf die ökologische Umwelt ab. Deshalb soll auch in dieser Hausarbeit die Bezeichnung »Umweltberichterstattung« weiterhin verwendet werden und für den Sachverhalt einer ökologischen Berichterstattung stehen.[4]

Der Begriff »Umweltberichterstattung« allein legt aber noch nicht fest, wer über was berichtet, ob die Berichterstattung freiwillig erfolgt oder gesetzlich vorgeschrieben ist und ob es eine reine Informationsweitergabe oder ein Teil eines Kommunikationsprozesses ist.[5] Umweltberichterstattung kann durch verschiedene gesellschaftliche Akteure erfolgen. So gibt es beispielsweise die Berichterstattung des Bundes, die Veröffentlichung von Umweltdaten des Statistischen Bundesamtes, Umweltberichterstattung von Kommunen oder wissenschaftlichen Einrichtungen, um jeweils über Umweltbelastungen und Umweltschutzmaßnahmen eine Aussage zu machen. Diese Hausarbeit konzentriert sich aber auf die Umweltberichterstattung von Unternehmen (betriebliche Umweltberichterstattung), die damit verbundenen Instrumente sowie die Funktionen und die Wirkung für die entsprechenden Zielgruppen.

Daher soll die folgende Definition für Umweltberichterstattung von Unternehmen als Voraussetzung für die nachfolgenden Ausführungen gegeben werden:[6]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Der Umweltschutz eines Unternehmens beinhaltet bestimmte Hauptziele:[7]

- Beseitigung von vorhandenen Umweltschäden,
- Aussschaltung bzw. Minderung aktueller Umweltgefährdungen,
- Vermeidung zukünftiger, potentieller Umweltgefährdungen durch Vorsorgemaßnahmen.

Diese Ziele müssen in einer Umweltberichterstattung zum Ausdruck kommen.

Umweltberichterstattung versteht sich als ein Teil der Umweltkommunikation eines Unternehmens.[8] Umweltkommunikation bedeutet „Übermittlung und Austausch umweltbezogener Informationen, welche zwischen den Beteiligten wahrgenommen, verarbeitet, mit Bedeutung versehen und behalten, also gelernt werden.“[9] Umweltberichterstattung zielt darauf ab, den an einem Unternehmen Beteiligten bestimmte Daten für unternehmensbezogene Beurteilungen und Entscheidungen bereitzustellen.[10]

An dieser Stelle, mit dem Einbezug der Beziehung zwischen dem Unternehmen und seinen Beteiligten, sowie der zuvor genannten Forderung nach Bedürfnisorientierung und einer Adressaten- bzw. Interessenbezogenheit, tritt das Stakeholder-Konzept in Erscheinung, welches in Kapitel drei eingehender erläutert wird.

Je nach Zweck, Inhalt und Zielgruppe kann die Umweltberichterstattung von Unternehmen verschiedene Erscheinungsformen annehmen. Die in der Literatur viel beachteten Umweltberichte und Umwelterklärungen sind dabei nur zwei mögliche Instrumente, mit denen Umweltberichterstattung und somit eine Umweltkommunikation praktiziert werden kann.[11]

3. Begründende Rahmenbedingung der externen Umweltberichterstattung: Stakeholder-Konzept

Unternehmen müssen sich mit ihrer Tätigkeit der Beurteilung durch eine kritische Öffentlichkeit stellen. Dyllick hat hierzu den Begriff „Bühne der Öffentlichkeit“ geprägt.[12] Das Stakeholder-Konzept dient hier zur systematischen Erfassung der Anforderungen[13] und ist ein begründender Rahmen für die Kommunikation eines Unternehmens nach außen. In diesem Kapitel ist zu klären, was unter Stakeholder zu verstehen ist, welche Ansprüche diese an das Unternehmen haben und welche Konsequenzen sich daraus insbesondere für die externe Umweltberichterstattung ergeben. Das Stakeholder- oder auch Anspruchsgruppenkonzept ist dabei sehr verbreitet in der BWL- und Management-Literatur.

Laut Freeman wurde der Begriff »Stakeholder« erstmals im Jahr 1963 vom Stanford Research Institute (SRI) benutzt, um deutlich zu machen, dass das Management eines Unternehmens nicht nur allein den Anteilseignern, den Stockholdern, verpflichtet ist.[14] Das SRI definiert Stakeholder als „those groups without whose support the organization would cease to exist.”[15] Ursprünglich gehörten dabei zu den Stakeholdern:

- Anteilseigner (Stockholder)
- Arbeitnehmer
- Kunden
- Lieferanten
- Gläubiger
- Die Gesellschaft

Freeman erweitert den Stakeholder-Begriff im Bereich der Gesellschaft. Er definiert Stakeholder dabei wie folgt:[16]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Alle Personen und Gruppen, welche von der Tätigkeit eines Unternehmens berührt sind, gehören somit zu den Stakeholdern und haben Ansprüche gegenüber dem Unternehmen. Als Beispiele werden Verbraucherschutzorganisationen, Protestgruppen oder Gewerkschaften genannt. Einen Überblick über mögliche Stakeholder gibt die Abbildung 1. Freeman geht es bei seinem Ansatz nicht darum, die Gruppe der Stakeholder abschließend und erschöpfend zu beschreiben. Stattdessen will er die Bedeutung des Vorhandenseins der Stakeholder für das strategische Management aufzeigen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Stakeholder-Konzept[17]

Stakeholder werden dabei noch in interne und externe Gruppen unterteilt.[18] Interne und externe Gruppen bestimmen sich danach über ihre Beziehung zu dem Unternehmen. Bei externen Gruppen sind die Beziehungen durch den Markt, durch Verträge oder durch externe Effekte begründet und gehen dabei auch über die Grenzen des eigentlichen unternehmerischen Tätigkeitsfeldes hinaus.

Bei der Frage, welche Ansprüche die Stakeholder haben, wird auf die gesellschaftlichen Anliegen nach Dyllick zurückgegriffen, welche wie folgt definiert werden:[19]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Gesellschaftliche Anliegen werden also nicht über den Markt erkannt und lassen sich auch nicht über diesen bearbeiten. Das Unternehmen muss jedoch wegen der Bedeutung der Anliegen eine Entscheidung treffen, um die Beeinträchtigungen vom Unternehmen abzuwenden. Dyllick weist jedoch ausdrücklich darauf hin, dass hier nicht nur eine Gefahr, sondern auch eine Chance für das Unternehmen besteht.[20] Als die wichtigsten Bereiche gesellschaftlicher Anliegen, die im speziellen die Unternehmen betreffen, nennt Dyllick Konsumentenschutz, Umweltschutz, Gesundheitsschutz und Mitarbeiteranliegen.

[...]


[1] Keller (1996), S. 10

[2] vgl. Keller (1996), S. 9

[3] vgl. Wagner (1990), S. 1: Die Gesamtheit des unternehmensexternen Systems, als „Umwelt“ bezeichnet, besteht aus ökonomischen, gesetzlichen, technologischen, sozio-kulturellen und ökologischen Elementen.

[4] vgl. zur Begründung auch Keller (1996), S. 9

[5] vgl. Fichter (1998), S. 42

[6] Fichter (1998), S. 45

[7] Keller (1996), S. 10

[8] vgl. Clausen/Fichter (1996), S. 6f

[9] Clausen/Fichter (1996), S. 7

[10] vgl. Löttgert (1996), S. 27

[11] detailliertere Darstellung der Instrumente: siehe Kapitel 4

[12] vgl. Dyllick (1989), S. 13

[13] vgl. Clausen/Fichter (1996), S. 20

[14] vgl. Freeman (1983)

[15] Freemann (1983), S. 33

[16] Freeman (1983), S. 38

[17] Freeman (1983), S. 39

[18] vgl. Ulrich/Fluri (1986), S. 65f

[19] Dyllick (1989), S. 36

[20] vgl. Dyllick (1989), S. 37

Final del extracto de 36 páginas

Detalles

Título
Externe Umweltberichterstattungsinstrumente aus Sicht der Stakeholder
Universidad
Carl von Ossietzky University of Oldenburg  (Absatz und Marketing)
Curso
Allgemeine Betriebswirtschaftslehre
Calificación
1,0
Autores
Año
2003
Páginas
36
No. de catálogo
V32490
ISBN (Ebook)
9783638331975
ISBN (Libro)
9783638842808
Tamaño de fichero
611 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Externe, Umweltberichterstattungsinstrumente, Sicht, Stakeholder, Allgemeine, Betriebswirtschaftslehre
Citar trabajo
Dipl. Oec. Katrin Gerberich (Autor)Hartmut Schimming (Autor), 2003, Externe Umweltberichterstattungsinstrumente aus Sicht der Stakeholder, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32490

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