Einleitung
Kanada, Mexico und die Vereinigten Staaten von Amerika haben am 1.1.1994 eine nordamerikanische Freihandelszone, genannt NAFTA (North American Free Trade Agreement), ins Leben gerufen. Nach diesem Vorbild haben, ebenfalls im Jahre 1994, unter dem Vorsitz der Vereinigten Staaten, 34 Staats- und Regierungschefs Nord- Mittel- und Südamerikas Verhandlungen zur Erweiterung der NAFTA zu einer FTAA1 (Free Trade Area of the Americas), also einer Freihandelszone auf dem gesamten amerikanischen Kontinent, aufgenommen. Die Verhandlungen sollen nach dem Wunsch der USA bis zum Januar 2005 mit der Unterzeichnung des Abkommens abgeschlossen sein. Grundlegendes Ziel ist es, nach NAFTA Vorbild, eine Liberalisierung des Handels mit Produkten, Investitionen und Dienstleistungen unter den Mitgliedsstaaten zu erreichen und ein Abkommen zur Schaffung einer einheitlichen panamerikanischen Freihandelszone zu unterzeichnen. Im Folgenden beschäftige ich mich mit der Einordnung des Verhandlungsprozesses in die vor Ort existierenden Rahmenbedingungen und einer kurzen Definition des Konzeptes des offenen Regionalismus. Im Anschluss daran soll der Aufbau und der bisherige Verlauf des Verhandlungsprozesses erläutert werden. Danach erfolgt eine Aufstellung und Interpretation der möglichen Interessen, die die einzelnen zukünftigen Mitgliedsstaaten mit der Verwirklichung einer panamerikanischen Freihandelszone verbinden. Hierbei soll insbesondere auf den vermeintlichen Machtkampf zwischen den USA und Brasilien um die Vormachtstellung in Südamerika eingega ngen werden. Im letzten Teil der Arbeit werden dann die grundlegenden Probleme, mit denen sich das FTAA Projekt konfrontiert sieht, skizziert, die zum Teil durch ungleiche ökonomische Entwicklungen, zum Teil durch fest verwurzelte unterschiedliche Überzeugungen und (auch) daraus resultierenden aktuellen politischen Machtfragen entstanden sind. Am Ende der Arbeit steht eine Beurteilung der Aussichten für eine Umsetzung der FTAA und eine Einordnung der Perspektiven des Projektes für das Konzept des offenen Regionalismus in Amerika.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorbemerkungen
- Ausgangssituation
- offener Regionalismus
- FTAA Verhandlungen
- Entwicklung und Stand der Verhandlungen
- Struktur des Verhandlungsprozesses
- Ergebnisse der bisherigen Verhandlungen
- Interessen der potentiellen Mitglieder
- allgemeine Interessen
- Interessenkonflikte zwischen den potentiellen Mitgliedsstaaten
- Probleme der FTAA
- ökonomische Ungleichheiten
- politische Spannungsfelder
- kulturelle und soziale Unterschiede
- Schlussfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit untersucht das Projekt einer gesamtamerikanischen Freihandelszone (FTAA) und bewertet dessen Chancen für das Konzept des offenen Regionalismus in Amerika. Die Arbeit beleuchtet die Entwicklung und den Stand der FTAA-Verhandlungen sowie die Interessen der potentiellen Mitgliedsstaaten.
- Die Entwicklung der FTAA als Reaktion auf das „Spaghetti Bowl Phenomenon“ der regionalen Freihandelsabkommen in Amerika
- Die Herausforderungen der FTAA-Verhandlungen im Kontext von ökonomischen Ungleichheiten, politischen Spannungsfeldern und kulturellen Unterschieden
- Das Konzept des offenen Regionalismus und seine Bedeutung für die FTAA
- Die potentiellen Auswirkungen der FTAA auf die amerikanische Wirtschaft und die regionale Integration
- Die Rolle der USA und Brasiliens im FTAA-Projekt
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt das Thema der Seminararbeit vor und erläutert die Relevanz der FTAA für den amerikanischen Kontinent. Sie beschreibt die Entstehung der FTAA als Erweiterung der NAFTA und die Ziele des Projekts.
Vorbemerkungen
Ausgangssituation
Dieser Abschnitt analysiert die Ausgangssituation in Amerika, geprägt von einer Vielzahl an bilateralen und subregionalen Freihandelsabkommen, die zu einem „Spaghetti Bowl Phenomenon“ führen. Es werden die Vor- und Nachteile dieser Situation diskutiert, und die Notwendigkeit einer panamerikanischen Freihandelszone hervorgehoben.
Offener Regionalismus
Hier wird das Konzept des offenen Regionalismus erläutert, das als Rahmen für die FTAA dienen soll. Es wird die Bedeutung von Transparenz, Nichtdiskriminierung und dem Zugang für Drittstaaten für den Erfolg des Projekts betont.
FTAA Verhandlungen
Entwicklung und Stand der Verhandlungen
Dieser Abschnitt beleuchtet die Geschichte der FTAA-Verhandlungen, die Herausforderungen im Prozess und den aktuellen Stand der Verhandlungen.
Struktur des Verhandlungsprozesses
Dieser Abschnitt beschreibt die Struktur und die Organisation des Verhandlungsprozesses, die Rolle der verschiedenen Akteure und die wichtigsten Verhandlungsrunden.
Ergebnisse der bisherigen Verhandlungen
Dieser Abschnitt präsentiert die wichtigsten Ergebnisse der bisherigen Verhandlungen, die Fortschritte, die erzielt wurden, und die bestehenden Differenzen zwischen den potentiellen Mitgliedsstaaten.
Interessen der potentiellen Mitglieder
Allgemeine Interessen
Dieser Abschnitt identifiziert die allgemeinen Interessen der potentiellen Mitgliedsstaaten, die sie zur Unterstützung der FTAA motivieren.
Interessenkonflikte zwischen den potentiellen Mitgliedsstaaten
Dieser Abschnitt untersucht die Interessenkonflikte, die zwischen den potentiellen Mitgliedsstaaten bestehen und die Verhandlungen beeinflussen.
Probleme der FTAA
Ökonomische Ungleichheiten
Dieser Abschnitt untersucht die Auswirkungen der ökonomischen Ungleichheiten zwischen den potentiellen Mitgliedsstaaten auf die FTAA-Verhandlungen und die mögliche Umsetzung des Projekts.
Politische Spannungsfelder
Dieser Abschnitt analysiert die politischen Spannungsfelder, die die FTAA-Verhandlungen beeinflussen und das Projekt möglicherweise behindern könnten.
Kulturelle und soziale Unterschiede
Dieser Abschnitt diskutiert die kulturellen und sozialen Unterschiede zwischen den potentiellen Mitgliedsstaaten und deren Einfluss auf die FTAA-Verhandlungen und die zukünftige Integration.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit beleuchtet die Themenbereiche des offenen Regionalismus, der regionalen Integration, der Freihandelszone, der FTAA-Verhandlungen, des „Spaghetti Bowl Phenomenon“, der ökonomischen Ungleichheiten, der politischen Spannungsfelder, der kulturellen Unterschiede, der Interessen der potentiellen Mitgliedsstaaten und der Herausforderungen bei der Umsetzung der FTAA.
- Quote paper
- Christian Häsel (Author), 2004, Das Projekt einer gesamtamerikanischen Freihandelszone (FTAA) - eine Chance für das Konzept des offenen Regionalismus in Amerika?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32575