Das während der Zeit des "Basler Friedens" entstandene Werk Kants "Zum ewigen Frieden" beschäftigt sich mit der Überlegung zu einer dauerhaften Abwehr der unbefriedigenden Situation einer stets vorhandenen Kriegsbedrohung. Ausgehend von der Einsicht, dass hierzu ein Abkommen zwischen den einzelnen Staaten benötigt wird, konstruierte der Philosoph den Aufbau seiner Arbeit selbst wie einen Vertrag.
Durch die Zuhilfenahme seiner früheren Abhandlungen, Werke anderer Philosophen sowie deren Weiterentwicklung gelangte er schließlich zu der Theorie, welche darlegt wie der latente Kriegszustand zwischen den Staaten zu bewältigen ist. Der Gewalt, die nicht nur zwischen Staaten, oder auch zwischen Staaten und Menschen, die sowohl dem eigenen oder einem fremden Staat angehören, muss dabei entgegengewirkt werden. Um in der Folge einen dauerhaften Frieden zu sichern entwarf Kant ein Programm zur umfassenen Vermeidung konflikterzeugender Gewalt, die alle Konfliktzonen verrechtlichen soll. Dieses Programm muss sowohl einen zeitlich wie räumlich unbegrenzten Frieden garantieren.
Die Frage, mit der sich diese Arbeit beschäftigen soll, lautet daher folgendermaßen: Durch welche philosophischen Grundüberlegungen und deren Weiterentwicklung gelante Kant zu der Theroie eines dauerhaften Friedens zwichen den Individuen und darauf folgend zwischen den Völkern? Wie könnte dieser am effektivsten realisiert werden?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hintergründe
- Entstehung
- Der ewige Frieden
- Voraussetzungen
- Verallgemeinerungen
- Die praktische Vernunft
- Der kategorische Imperativ
- Sittlichkeit und Transzendentalphilosophie
- Sittlichkeit und Recht
- Die bürgerliche Verfassung
- Die Überwindung des Naturzustands
- Die republikanische Verfassung
- Die republikanische Regierungsart
- Der Völkerbund
- Völkerbund und Weltrepublik
- Die Weltrepublik
- Der Völkerbund als negatives Surrogat
- Die Regelungskompetenz
- Die Universalmonarchie
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Werk „Zum ewigen Frieden“ von Immanuel Kant, verfasst im Jahr 1795, analysiert die Möglichkeit eines dauerhaften Friedens zwischen den Staaten. Kant argumentiert, dass ein dauerhafter Frieden nur durch ein Abkommen zwischen den einzelnen Staaten erreicht werden kann, und entwickelt sein Werk in Form eines Vertrags. Er bezieht sich dabei auf frühere Abhandlungen, Werke anderer Philosophen und deren Weiterentwicklung, um eine Theorie zu entwickeln, die den latenten Kriegszustand zwischen den Staaten bewältigen soll.
- Die Überwindung des Naturzustands durch eine republikanische Verfassung
- Die Rolle der praktischen Vernunft und des kategorischen Imperativs im Streben nach Frieden
- Die Notwendigkeit eines Völkerbundes zur Verhinderung von Kriegen und zur Regulierung zwischenstaatlicher Beziehungen
- Die mögliche Rolle einer Weltrepublik als ultimatives Ziel eines ewigen Friedens
- Die ethischen und politischen Voraussetzungen für eine dauerhafte Friedensordnung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Problem des ewigen Friedens und den Ansatz Kants vor, indem er die Situation einer permanenten Kriegsbedrohung und die Notwendigkeit eines Abkommens zwischen den Staaten beleuchtet. In den Kapiteln zu den Hintergründen wird die Entstehungsgeschichte von „Zum ewigen Frieden“ im Kontext des Baseler Friedens und der Ideen des Abbé de Saint-Pierre dargestellt. Die Voraussetzungen für einen ewigen Frieden werden durch die Analyse der praktischen Vernunft, des kategorischen Imperativs und der Verbindung von Sittlichkeit und Recht geklärt. Die Kapitel zur bürgerlichen Verfassung beleuchten die Überwindung des Naturzustands, die republikanische Verfassung und die republikanische Regierungsart. Abschließend betrachtet Kant den Völkerbund, seine Bedeutung für die Weltrepublik und die Rolle der Universalmonarchie.
Schlüsselwörter
Kants Werk „Zum ewigen Frieden“ beschäftigt sich mit zentralen Fragen der politischen Philosophie, wie der Überwindung des Naturzustands, der Rolle der Vernunft in der Politik, der Konstruktion einer Friedensordnung zwischen den Staaten, der Bedeutung von republikanischen Verfassungen und der Rolle des Völkerbundes. Dabei werden wichtige Konzepte wie der kategorische Imperativ, die praktische Vernunft, die Weltrepublik und die Universalmonarchie behandelt.
- Arbeit zitieren
- Susanne Fass (Autor:in), 2004, Kants Theorie eines ewigen Friedens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32588
