Die gesellschaftliche Aufarbeitung von Krieg und Diktatur ist ein langwieriger Akt, der häufig von Krisen begleitet wird. Selbst heute noch sind die traumatischen Erfahrungen des Spanischen Bürgerkriegs immer noch nicht vollständig aufgearbeitet. Dabei versuchten schon in der Franco-Ära Regisseure wie Carlos Saura, die furchtbaren Ereignisse der 30er Jahren zu begreifen und in ihren Filmen ein Spiegelbild der spanischen Gesellschaft zu schaffen.
Der Autor untersucht aus verschiedenen Blickwinkeln, wie diese filmische Aufarbeitung vonstatten ging und bezieht sich dabei eng auf die Symbolik von Carlos Saura, wobei er den Schwerpunkt auf das Drama "La prima Angelica" legt. Einem Werk, das in der Spätzeit des Franco-Regimes entstand
und den Bürgerkrieg erstmals aus Sicht der Verlierer thematisierte. In seiner Analyse kommt der Autor zu überraschenden Schlussfolgerungen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fragestellung
- Inhaltsangabe von „La prima Angélica“
- Biographie von Carlos Saura
- Kindheitserinnerungen
- Sauras filmische Werke
- Politische Situation im Spanien unter Franco
- Die Zensur
- Der Staat
- Ideologie
- Analyse von „La prima Angélica“
- Das Aufschlüsseln der Handlungsebenen
- Analyse der Personenkonstellation
- Deutung weiterer Symbole
- Politische Aspekte
- Fazit
- Bibliographie
- Sequenzanalyse
- Filmographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Magisterarbeit befasst sich mit der Frage, ob in den Filmen von Carlos Saura, insbesondere in „La prima Angélica“, bereits von einer filmischen Aufarbeitung des Spanischen Bürgerkriegs in der Zeit der Franco-Diktatur gesprochen werden kann. Die Arbeit konzentriert sich dabei auf die Analyse von „La prima Angélica“ und untersucht, ob dieser Film, der sich direkt auf den Bürgerkrieg bezieht, bereits eine kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit darstellt. Die Analyse bezieht sich dabei auf Sauras biografische Hintergründe, die politische Situation in Spanien während der Franco-Diktatur und die ideologischen Ansätze, die in Sauras Werken zum Ausdruck kommen.
- Die Rolle des Spanischen Bürgerkriegs in der spanischen Filmgeschichte
- Die Zensur und die filmische Produktion unter Franco
- Die ideologischen Ansätze in den Filmen von Carlos Saura
- Die Analyse von „La prima Angélica“ in Bezug auf die Aufarbeitung des Bürgerkriegs
- Die Vermittlung von Vergangenheit durch den Film
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, in der die Fragestellung der Arbeit erläutert und die Relevanz des Themas für die spanische Filmgeschichte dargelegt wird. Es folgt eine kurze Biographie von Carlos Saura mit Schwerpunkt auf seine Kindheitserinnerungen, die seine filmische Arbeit prägen. Anschließend wird die politische Situation in Spanien während der Franco-Diktatur beleuchtet, wobei die Zensur und die Rolle des Staates im Filmbereich im Vordergrund stehen. Das vierte Kapitel widmet sich der Ideologie, die in den Filmen von Carlos Saura zum Ausdruck kommt.
Kapitel fünf enthält eine ausführliche Analyse von „La prima Angélica“, in der die Handlungsebenen, die Personenkonstellation, die Symbole und die politischen Aspekte des Films untersucht werden. Es wird geprüft, ob „La prima Angélica“ bereits eine Aufarbeitung des Spanischen Bürgerkriegs darstellt und ob der Film Elemente aus früheren Werken Sauras enthält.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen Carlos Saura, „La prima Angélica“, Spanischer Bürgerkrieg, Franco-Diktatur, Zensur, Filmgeschichte, Ideologie, politische Analyse, Erinnerungskultur, filmische Aufarbeitung.
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- Sven Leimbach (Autor), 2000, Die Vermittlung von Vergangenheit in den Filmen von Carlos Saura mit Schwerpunkt auf 'La prima Angelica', Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32629