Anstatt einer Einleitung, das Handout zur Veranstaltung:
“Das Buch ist kein sozialwissenschaftliches Werk und soll es nicht sein. Vielmehr versteht
es sich als eine Interpretation der Entwicklung der globalen Politik nach dem Kalten Krieg.
Es will ein Gerüst, ein Paradigma für die Betrachtung globaler Politik liefern, das für
Wissenschaftler gehaltvoll und für die Macher der Politik nützlich ist. Die Probe auf Gehalt
und Nützlichkeit des Paradigmas ist nicht die Frage, ob es alles und jedes erklären kann,
was in der globalen Politik geschieht. Offenkundig kann es das nicht. Die Probe besteht in
der Frage, ob das Paradigma eine gehaltvollere und nützlichere Perspektive auf
internationale Entwicklungen erlaubt als jede vergleichbare paradigmatische Perspektive.
Dazu kommt, daß kein Paradigma für alle Zeiten gültig ist.”1
Mit diesen Worten relativiert und unterstreicht Huntington zugleich seinen Anspruch auf
Wissenschaftlichkeit gleich zu Beginn seines Werkes. Aufgabe des Referates wird sein, ihn
beim Wort zu nehmen, und sein Vorgehen auf wissenschaftliche "Korrektheit" zu
überprüfen, d.h. sein Paradigma einer “Probe auf Gehalt und Nützlichkeit” zu unterziehen.
Zu diesem Zweck unternehmen wir zunächst einen kleinen Exkurs in die
Wissenschaftstheorie, mit dem Ziel die “empirische Methode” als Maßstab für
Huntingtons Argumentation vorzustellen.. Anschließend wollen wir Huntington an den
Ergebnissen dieses Exkurses überprüfen. Reit er sich formal in die favorisierte Methode
ein, wie sind Huntingtons Beobachtungen und Paradigmenwahlen im Vorfeld zu
beurteilen? Wie operationalisiert er seine Methode, mit der er seine These über den Kampf
der Kulturen erarbeitet? Dienen seine Begriffe ( Bruchlinien, Kernstaaten, etc.) der Analyse
seiner Thematik?
Danach erläutern wir exemplarisch an 2 Thesen die Schwachstellen Huntington´ scher
Argumentation, seinem Gewinnen und Verwenden von Daten. Aus gegebenem Anlaß liegt
dabei der Hauptaugenmerk auf seiner Analyse des Islams. Ergänzend werden weitere
Kritikpunkte an Huntingtons Thesen angeführt, dabei soll der umfassende Diskurs, den
Huntington mit Veröffentlichung seines Werkes2 ausgelöst hat, vorgestellt werden.
Abschließend ziehen wir Bilanz, ob Huntington seinem eigenen Anspruch, wissenschaftlich
zu arbeiten, gerecht wurde. [...]
1 S.P. Huntington, S.12
2 katalysiert durch die Ereignisse des 11.9.01, den terroristischen Angriff auf das WTC in NY
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Wissenschaftstheoretisches
2.1 Die Wissenschaftliche Methode
2.2 Parameter der Wissenschaftlichkeit:
3 Ad Huntington, Kritik zur “Wissenschaftlichkeit”
3.1 Wertneutralität:
3.2 Differenziertheit:
3.3 Komplexität:
3.4 Begriffssysteme
3.5 Falsifikation/ Selbstkritik/ Perspektivenwechsel:
3.6 Intersubjektivität:
3.7 Sprache und Form:
4 Zusammenfassung
5 Literaturliste
1 Einleitung
Anstatt einer Einleitung, das Handout zur Veranstaltung:
“Das Buch ist kein sozialwissenschaftliches Werk und soll es nicht sein. Vielmehr versteht es sich als eine Interpretation der Entwicklung der globalen Politik nach dem Kalten Krieg. Es will ein Gerüst, ein Paradigma für die Betrachtung globaler Politik liefern, das für Wissenschaftler gehaltvoll und für die Macher der Politik nützlich ist. Die Probe auf Gehalt und Nützlichkeit des Paradigmas ist nicht die Frage, ob es alles und jedes erklären kann, was in der globalen Politik geschieht. Offenkundig kann es das nicht. Die Probe besteht in der Frage, ob das Paradigma eine gehaltvollere und nützlichere Perspektive auf internationale Entwicklungen erlaubt als jede vergleichbare paradigmatische Perspektive. Dazu kommt, daß kein Paradigma für alle Zeiten gültig ist.”[1]
Mit diesen Worten relativiert und unterstreicht Huntington zugleich seinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit gleich zu Beginn seines Werkes. Aufgabe des Referates wird sein, ihn beim Wort zu nehmen, und sein Vorgehen auf wissenschaftliche "Korrektheit" zu überprüfen, d.h. sein Paradigma einer “Probe auf Gehalt und Nützlichkeit” zu unterziehen.
Zu diesem Zweck unternehmen wir zunächst einen kleinen Exkurs in die Wissenschaftstheorie, mit dem Ziel die “empirische Methode” als Maßstab für Huntingtons Argumentation vorzustellen. . Anschließend wollen wir Huntington an den Ergebnissen dieses Exkurses überprüfen. Reit er sich formal in die favorisierte Methode ein, wie sind Huntingtons Beobachtungen und Paradigmenwahlen im Vorfeld zu beurteilen? Wie operationalisiert er seine Methode, mit der er seine These über den Kampf der Kulturen erarbeitet? Dienen seine Begriffe ( Bruchlinien, Kernstaaten, etc.) der Analyse seiner Thematik?
Danach erläutern wir exemplarisch an 2 Thesen die Schwachstellen Huntington´ scher Argumentation, seinem Gewinnen und Verwenden von Daten. Aus gegebenem Anlaß liegt dabei der Hauptaugenmerk auf seiner Analyse des Islams. Ergänzend werden weitere Kritikpunkte an Huntingtons Thesen angeführt, dabei soll der umfassende Diskurs, den Huntington mit Veröffentlichung seines Werkes[2] ausgelöst hat, vorgestellt werden.
Abschließend ziehen wir Bilanz, ob Huntington seinem eigenen Anspruch, wissenschaftlich zu arbeiten, gerecht wurde. Wir erläutern und kommentieren Schlußfolgerungen und Handlungsanweisungen, wie z.b. "Ohne die USA wird der Westen zu einem winzigen, weiter schrumpfendem Teil der Weltbevölkerung auf einer kleinen, unwichtigen Halbinsel am Rande der eurasischen Landmasse."[3]
Die Arbeitsteilung des Referates wird auch in den schriftlichen Ausarbeitungen eingehalten. Daraus ergibt sich für diese Ausarbeitung eine Beschränkung auf die methodologische Analyse und Kritik an Huntingtons “Kampf der Kulturen”
2 Wissenschaftstheoretisches
2.1 Die Wissenschaftliche Methode
Soziologie sei als „ Erfahrungswissenschaft, als empirisch-rationale Wissenschaft zu betreiben. “[4] D.h. sie hat „systematisch Informationen über die soziale Wirklichkeit zu beschaffen und nach den Regeln der rational-logischen Argumentation damit umzugehen. Mit dieser methodologischen Aussage will sie sich einerseits von rein formal-logischen Wissenschaften, wie etwa der Mathematik, abgrenzen. Zum anderen lehnt sie Wissenschaftsauffassungen, in denen nicht die ratio, der Verstand, und die logische Argumentation darüber entscheiden, was Wirklichkeit und was wahr oder falsch sei, sondern dogmatisch vorgegebene Glaubensauffassungen, Weltanschauungen und spekulatives Denken“[5].
Aus dem durch sie gewonnenen „positiven Wissen“ leitet Compte die Überlegenheit der „ empirischen Methode“ ab, die in der Grafik auf der folgenden Seite dargestellt ist[6].Dieser hohe Anspruch ist gekoppelt an eine unbedingte „Wissenschaftlichkeit“ des Prozeßes der Theoriebildung.
Dabei können Fehler methodologischer und methodischer Natur auftreten. Deshalb behandelt die Methodologische Analyse „die Bildung von Begriffssystemen, die Probleme der Operationalisierung von Begriffen, die logische Analyse von Erklärungen und Theorien, die Konstruktion von Theorien und ihre Überprüfung, die Formulierung von Hypothesen, die Entwicklung von Untersuchungsplänen, die systematische Analyse des vorhandenen Wissens und die Beziehung zwischen den mit Gesellschaft und Menschen befaßten Wissenschaften“[7].
In der Methodische Analyse wird das Sammeln und Deuten der Daten durch die empirische Forschungsmethoden selbst (Umfragen, Erhebungen, etc.) auf korrekte Handhabung (Validität, Reliabilität, Signifikanz, Induktion, Deduktion,. etc.) durchleuchtet.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2.2 Parameter der Wissenschaftlichkeit:
Eine wissenschaftliche Theoriebildung sollte traditionellerweise intersubjektiv nachvollziehbar, formal, logisch kohärent, konsistent, wertneutral sein, Ursache und Wirkung sorgfältig identifizieren und umsichtig zuschreiben, die Prozesse ihrer Entstehung und Aufrechterhaltung berücksichtigen und sich Falsifikationskriterien unterziehen lassen. Komplexität sollte sie durch ausreichende Ausdifferenzierung gerecht werden
Auf diesen Merkmalen basierend wird im Folgenden die Theoriebildung Huntingtons analysiert und kritisiert.
[...]
[1] S.P. Huntington, S.12
[2] katalysiert durch die Ereignisse des 11.9.01, den terroristischen Angriff auf das WTC in NY
[3] S.P. Huntington, S. 504 f
[4] Korte/Schäfers, S.11
[5] darin als spekulativ eingeschlossen, philosophische Ansätze, die ihre Theorien nicht explizit an der Wirklichkeit empirisch messen. ( vgl. apriorische, dialektische, phänomenologische Ansätze)
[6] in Anlehnung an kritischen Rationalismus, K. Popper; Grafik: Wolfgang Wiese, http//home.bereich.com/xwolf/doc/wissmeth.doc
[7] Schäfers, S.228
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