Wohl kaum ein Medium hat innerhalb kürzester Zeit die Gewohnheiten von
Verbrauchern dermaßen umfassend verändert wie das Internet. Nach einer
gemeinsamen Studie von ARD und ZDF stieg die Zahl der Internetnutzer in den
letzten sieben Jahren von 4,1 Mio. auf 35,7 Mio. Nutzer, welches 55,3 Prozent aller
deutschen Haushalte repräsentiert1.
Durch den Einsatz von E-Mail, Chat-Rooms, Diskussionsforen und
neuerdings auch der Internettelephonie ha t sich eine Vielzahl neuartiger
Möglichkeiten durchgesetzt, mit denen Menschen in Echtzeit miteinander
kommunizieren können, unabhängig von ihrem Standort, Tageszeit und Entfernung.
Doch welche Auswirkungen zieht dies für den Verbraucher nach sich? Und wie kann
der Anbieter von diesen neuartigen Formen der Kommunikation profitieren?
Nach einer Studie von Nielsen/Net Ratings spielt das Internet für 94% aller
Haushalte eine entscheidende Rolle im Rahmen des Kaufentscheidungsproze sses.
Dabei ist für 81% der Nutzer der Preisvergleich die entscheidende Determinante,
gefolgt von Produktinformationen bzw. Testberichten (68%) und der Händlersuche
(62%). Als wichtigster Anlaufpunkt zur Beschaffung von Informationen dienen den
Nutzern dabei Suchmaschinen wie z.B. Google (79%), gefolgt von Webseiten
diverser Anbieter (55%) und Internet-Aktionshäusern wie Ebay (45%)2.
Ziel dieser Arbeit ist es herauszufinden, welche Implikationen sich aus dieser
Tatsache auf Seiten der Verbraucher und der Anbieter ergeben. Wird nun der
Grundsatz der Kundenorientierung des Marketings zugrunde gelegt, muß einem
Unternehmen daran gelegen sein, Kundenwünsche frühzeitig zu erfassen und diese in
entsprechende Produkteigenschaften umzusetzen. Der Nachfrager wiederum ist
bestrebt, möglichst umfassende und glaubwürdige Informationen über das
erwünschte Produkt in Erfahrung zu bringen um somit das mit dem Kauf
einhergehende Risiko zu minimieren.
Könnte nun ein gemeinsamer Informationspool geschaffen werden, der
sowohl dem Anbieter als auch dem Nachfrager von Nutzen ist, hätte dies immense
Auswirkungen auf die Determinanten Kundenbindung und Kundenzufriedenheit.
1 Vgl. ARD/ZDF Onlinestudie 2004 „Internetverbreitung in Deutschland: Potenzial vorerst
ausgeschöpft?“
2 Nielsen/NetRatings „Keine wichtige Kaufentscheidung ohne Nutzung des Internets“
Inhaltsverzeichnis
- Diffusion des Mediums Internet und gesellschaftlicher Wandel
- Das Konzept der virtuellen Communities
- Virtuelle Communities in der Literatur
- Definition einer Community
- Definition von Virtualität
- Virtuelle Gemeinschaft und Gemeinschaft - eine Abgrenzung
- Ein Modell zur Erklärung des Erfolges von virtuellen Communities
- Virtuelle Communities als Netzwerke
- Gründe für die Teilnahme an virtuellen Communities
- Das Individuum
- Der Anbieter
- Der Erfolg virtueller Communities
- Kritische Erfolgsfaktoren
- Ausblick
- Implikationen für das Marketing
- Zusammenfassung und Aussicht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Analyse virtueller Communities und untersucht deren Entstehung und Erfolg. Sie zielt darauf ab, ein Modell zu entwickeln, das die wichtigsten Faktoren für das Zustandekommen und den Erfolg dieser Online-Gemeinschaften erklärt.
- Diffusion des Internets und gesellschaftlicher Wandel
- Das Konzept der virtuellen Communities
- Ein Modell zur Erklärung des Erfolgs von virtuellen Communities
- Kritische Erfolgsfaktoren für virtuelle Communities
- Implikationen für Marketing und Unternehmen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die rasche Verbreitung des Internets und dessen Einfluss auf das Konsumentenverhalten. Es werden die Auswirkungen des Internets auf die Kommunikation und den Kaufentscheidungsprozess dargestellt.
Das zweite Kapitel definiert den Begriff der virtuellen Community und beleuchtet verschiedene Ansätze aus der Literatur. Es werden die Elemente von Virtualität und Gemeinschaftlichkeit im Kontext virtueller Communities analysiert.
Das dritte Kapitel präsentiert ein Modell zur Erklärung des Erfolgs von virtuellen Communities. Es untersucht die Rolle von Netzwerken, die Gründe für die Teilnahme an virtuellen Communities und die Bedeutung kritischer Erfolgsfaktoren.
Das vierte Kapitel beleuchtet die Implikationen der Erkenntnisse für das Marketing. Es werden Chancen und Herausforderungen für Unternehmen im Kontext virtueller Communities diskutiert.
Schlüsselwörter
Virtuelle Communities, Internet, Gesellschaftlicher Wandel, Marketing, Kundenorientierung, Netzwerk, Erfolgsfaktoren, Kommunikation, Community, Virtualität, Online-Gemeinschaften, Anbieter, Nachfrager, Kundenbindung, Kundenzufriedenheit.
- Citation du texte
- Oliver Langner (Auteur), 2004, E-Mail an Dich - Versuch der Konzeption eines Modells zur Erklärung des Zustandekommens und Erfolges von virtuellen Communities, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32729