Im Rahmen die ser Hausarbeit zum Oberthema „Arbeit als sozio-ökonomisches Phänomen“ geht es darum, welche Erklärungen es für die Entstehung der deutschen Mitbestimmung und des BetrVG im geschichtlichen Verlauf der personalwirtschaftlichen Diskussion gibt und welche ökonomischen Folgen, insbesondere aus der heutigen Sicht der NIÖ, anzunehmen sind. Im fünften Kapitel wird eine Antwort auf die Frage gesucht, ob die Mitbestimmung wohlfahrtsfördernd und produktivitätssteigernd wirkt, oder nicht. An dieser Stelle zeigt sich sehr schön der vermeintliche Widerspruch zw ischen Humanisierung der Arbeit auf der einen Seite und den eventuellen effizienz- und produktivitätssteigernden Folgen der Mitbestimmung auf der anderen Seite, der dieses Thema unter dem Stichwort des sozio-ökonomischen Phänomens so interessant macht. Im zweiten Kapitel geht es zunächst darum, einen kurzen Überblick bzw. eine B eschreibung der wirtschaftlichen Situation in den Jahren nach Kriegsende zu liefern. Aufbauend auf die erheblichen Veränderungen der wirtschaftlichen Situation durch das Wirtschaftswunder der fünfziger Jahre folgte ein Wandel der Denkweisen im Arbeitnehmer-Arbeitgeber Verhältnis, ein Wandel im Konsumverhalten und der Mentalität der Arbeitnehmer der schließlich in einer heftigen Diskussion über die Arbeitsbedingungen, der sogenannten Humanisierungsbewegung, mündete. Die Grundlagen der Humanisierungsbewegung in den siebziger Jahren wird im 3. Kapitel kurz erläutert, bevor eines der damaligen Humanisierungsinstrumente, die gesetzliche Mitbestimmung, herausgegriffen und im 4. Kapitel einer tieferen Analyse unterzogen wird. Hier liegt der Fokus besonders auf dem Betriebsverfassungsgesetz und dessen Ausführungsorgane, speziell dem Betriebsrat und dessen Aufteilung, Inhalt und Kritik. Nachdem verschiedene theoretische Modelle als Ansatzpunkte einer Analyse der gesetzlichen Mitbestimmung genannt werden, folgt im 5. Kapitel die Analyse der gesetzlichen Mitbestimmung anhand der Neuen Institutionenökonomik (NIÖ). Im Verlauf dieses Kapitels wird mit Hilfe der Transaktionskosten-, Verfügungsrechts-, und Agententheoorie analysiert, ob die gesetzliche Mitbestimmung im Sinne der NIÖ effizienter als die Marktlösung ist, oder ob sie die Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit der Unterne hmen beeinträchtigt. Abschließend werden in der Schlussbetrachtung die wesentlichen Ergebnisse dieser Arbeit zusammengefasst. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die wirtschaftliche Entwicklung nach 1945
- Die Humanisierung der Arbeit
- Die gesetzliche Mitbestimmung
- Die Mitbestimmung
- Das Betriebsverfassungsgesetz
- Kritische Würdigung
- Alternative Analysemöglichkeiten
- Kritische ökonomische Analyse der Folgen der betrieblichen Mitbestimmung
- Grundlagen der Neuen Institutionenökonomik
- Sichtweise der Verfügungsrechtstheorie
- Sicherung von betriebsspezifischem Humankapital
- Informationsasymmetrien
- Ergänzende Sichtweisen
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die Entstehung der deutschen Mitbestimmung und des Betriebsverfassungsgesetzes (BetrVG) im Kontext der personalwirtschaftlichen Diskussion. Sie untersucht insbesondere die ökonomischen Folgen der Mitbestimmung aus Sicht der Neuen Institutionenökonomik (NIÖ). Das zentrale Anliegen ist es, die Frage zu klären, ob die Mitbestimmung wohlfahrtsfördernd und produktivitätssteigernd wirkt oder nicht. Dabei wird der vermeintliche Widerspruch zwischen Humanisierung der Arbeit und potenziellen Effizienz- und Produktivitätssteigerungen durch die Mitbestimmung beleuchtet.
- Die historische Entwicklung der Mitbestimmung und des BetrVG
- Die Auswirkungen der Mitbestimmung auf die wirtschaftliche Entwicklung
- Die Analyse der Mitbestimmung aus Sicht der Neuen Institutionenökonomik
- Die Rolle der Humanisierung der Arbeit im Kontext der Mitbestimmung
- Der potenzielle Widerspruch zwischen Humanisierung und ökonomischer Effizienz
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit und die Forschungsfrage nach den Ursachen der Entstehung der deutschen Mitbestimmung und ihren ökonomischen Folgen vor. Sie beleuchtet den vermeintlichen Widerspruch zwischen Humanisierung der Arbeit und möglichen Effizienzsteigerungen durch die Mitbestimmung.
- Die wirtschaftliche Entwicklung nach 1945: Dieses Kapitel liefert einen Überblick über die wirtschaftliche Situation in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Es beschreibt das Wirtschaftswunder der fünfziger Jahre, den Einfluss der Währungsreform und des Marshallplans sowie die Konjunkturüberhitzung und die Strukturkrise der sechziger Jahre.
- Die Humanisierung der Arbeit: Dieses Kapitel geht auf die Grundlagen der Humanisierungsbewegung in den siebziger Jahren ein und stellt die Entstehung dieser Bewegung als Reaktion auf die sich ändernden Arbeitsbedingungen in Folge des Wirtschaftswachstums dar.
- Die gesetzliche Mitbestimmung: Dieses Kapitel analysiert die gesetzliche Mitbestimmung, insbesondere das Betriebsverfassungsgesetz und dessen Ausführungsorgane. Es konzentriert sich auf den Betriebsrat und dessen Aufgaben, Inhalte und Kritik.
- Kritische ökonomische Analyse der Folgen der betrieblichen Mitbestimmung: Dieses Kapitel untersucht die Auswirkungen der gesetzlichen Mitbestimmung anhand der Neuen Institutionenökonomik (NIÖ). Es nutzt die Transaktionskosten-, Verfügungsrechts- und Agententheorie, um zu analysieren, ob die Mitbestimmung im Sinne der NIÖ effizienter als die Marktlösung ist oder ob sie die Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit von Unternehmen beeinträchtigt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen der deutschen Mitbestimmung, des Betriebsverfassungsgesetzes (BetrVG), der Humanisierung der Arbeit und den ökonomischen Folgen der Mitbestimmung im Lichte der Neuen Institutionenökonomik (NIÖ). Weitere wichtige Begriffe sind Transaktionskosten, Verfügungsrechte, Agententheorie, Wohlfahrtsförderung, Produktivitätssteigerung und die Analyse des sozio-ökonomischen Phänomens „Arbeit“.
- Arbeit zitieren
- Kai Eickhof (Autor:in), 2004, Die Entstehung der betrieblichen Mitbestimmung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33048