Die Massenarbeitslosigkeit ist in Deutschland ein hochaktuelles wirtschafts- und sozialpolitisches Problem. Seit Anfang der siebziger Jahre stieg die Arbeitslosigkeit außerordentlich stark an. Im Jahr 1970 waren in der BRD 149.000 Personen als arbeitslos registriert. Zum heutigen Zeitpunkt sind 4.352.000 Personen in der Bundesrepublik als arbeitslos gemeldet. Dieser Anstieg hat unterschiedliche Ursachen. In der vorliegenden Arbeit soll die Problematik und die Gründe der langanhaltenden Massenarbeitslosigkeit dargelegt und analysiert werden, sowie die Einbeziehung von beschäftigungspolitischen Instrumenten um konjunkturelle und strukturelle gesamtwirtschaftliche Ungleichgewichte zu verringern, beseitigen oder von vornherein zu verhindern. Das Aktionsfeld bei der Lösung dieser Problematik ist sowohl die Nachfrage nach Arbeit als auch das Angebot an Arbeit. Deren Handlungsbedingungen werden von der Wirtschafts-, Fiskal-, Geld-, Sozial-, und Regionalpolitik beeinflusst. Alle diese o.g. Politikbereiche haben eine unmittelbare oder mittelbare Beziehung zur Beschäftigungspolitik. Die herrschende Arbeitslosigkeit ist nicht nur ein ökonomisches Problem. Sie kann aus unterschiedlichen Blickwinkeln einzelner wissenschaftlicher Disziplinen betrachtet werden (Psychologie, Medizin, Soziologie, Politologie und Wirtschaftswissenschaften). Da eine Einführung in eine Materie Beschränkung bedarf, wird deshalb im weiteren die Auseinandersetzung mit dem Problem Arbeitslosigkeit ausschließlich im Rahmen einer wirtschaftswissenschaftlichen Betrachtung erfolgen. In den letzten Jahren hat auch die regionale bzw. kommunale Handlungsebene beschäftigungspolitisch an Gewicht gewonnen. Kreise, kreisfreie Städte und Gemeinden stehen nicht nur als Arbeitgeber in beschäftigungspolitischer Verantwortung dar, sie leisten über infrastrukturelle Maßnahmen durch die Wirtschaftsförderung im weitesten Sinne einen wichtigen Beitrag zur Schaffung neuer und Sicherung vorhandener Arbeitsplätze. „Die Sozialhilfeausgaben sollten nicht mehr nur passiv, sondern aktiv3 für die Verbesserung der Beschäftigungsmöglichkeiten von Sozialhilfeempfängern ausgegeben werden.“ Der nächste Grund eines überdurchschnittlichen Interesse der Kommunen an der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit liegt darin, dass die Sozialhilfeausgaben5 von Jahr zu Jahr überproportional zunehmen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Arbeitsmarkt
- 2.1. Definitionen
- 2.2. Die Arbeitsmarktlage in Brandenburg
- 2.2.1. Die Wirtschafts- und die Arbeitsmarktlage im Landkreis Teltow-Fläming
- 2.2.2. Arbeitslosigkeit: Spezielle Probleme und Formen
- 2.2.2.1. Qualifikationsbedingte Mismatch – Arbeitslosigkeit
- 2.2.2.2. Regionale Mismatch - Arbeitslosigkeit
- 3. Beschäftigungspolitik
- 3.1. Beschäftigungspolitik im weiteren Sinne
- 3.2. Bedeutung der Beschäftigungspolitik auf kommunaler / regionaler Ebene
- 4. Arbeitsmarktpolitik
- 4.1. Ziele
- 4.2. Die bedeutenden Instrumente der aktiven Arbeitsmarktpolitik
- 4.2.1. Trainings- und Qualifizierungsmaßnahmen, Beratung und Arbeitsvermittlung
- 4.2.2. Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM)
- 4.2.3. Nachteilige Effekte von den ausgewählten Instrumenten der aktiven Arbeitsmarktpolitik
- 4.3. Institutionelle Umsetzung von arbeitsmarktpolitischen Instrumenten durch ABS-Gesellschaften am Beispiel: GAG mbH Klausdorf des Landkreises Teltow-Fläming
- 4.3.1. „Schulung, Beratung und Vermittlung“
- 4.3.2. Arbeit statt Sozialhilfe“
- 4.3.3. Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen”
- 4.3.4. Wertung
- 5. Wirtschaftsförderung
- 5.1. Ebenen der Wirtschaftsförderung
- 5.2. Ziele
- 5.3. Institutionelle Umsetzung der Wirtschaftsförderung am Beispiel SWFG mbH des Landkreises Teltow-Fläming
- 5.3.1. Ansiedlung und Neugründung
- 5.3.2. Bestandspflege
- 5.2.3. Wertung
- 6. Komplementäre Zusammenhänge zwischen Arbeitsmarktpolitik und Wirtschaftsförderung
- 7. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Problematik der Massenarbeitslosigkeit in Deutschland, insbesondere in Bezug auf die Arbeitsmarktlage im Landkreis Teltow-Fläming. Sie analysiert die Ursachen der anhaltenden Arbeitslosigkeit und untersucht, wie beschäftigungspolitische Instrumente eingesetzt werden können, um konjunkturelle und strukturelle Ungleichgewichte zu verringern oder zu verhindern. Die Arbeit fokussiert auf die Rolle der Beschäftigungspolitik auf kommunaler/regionaler Ebene und analysiert die entsprechenden Instrumente der Arbeitsmarktpolitik und Wirtschaftsförderung, um den Zusammenhang zwischen beiden Politikfeldern zu beleuchten.
- Die Ursachen und Folgen der Massenarbeitslosigkeit in Deutschland
- Die Bedeutung der Beschäftigungspolitik auf kommunaler/regionaler Ebene
- Die Instrumente der aktiven Arbeitsmarktpolitik und ihre Auswirkungen
- Die Rolle der Wirtschaftsförderung in der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit
- Die komplementären Zusammenhänge zwischen Arbeitsmarktpolitik und Wirtschaftsförderung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung liefert einen Überblick über die Problematik der Massenarbeitslosigkeit in Deutschland und die Relevanz der Beschäftigungspolitik auf kommunaler/regionaler Ebene. Kapitel 2 analysiert den Arbeitsmarkt und beleuchtet die Arbeitsmarktlage in Brandenburg und im Landkreis Teltow-Fläming. Es geht auf die Ursachen der Arbeitslosigkeit ein, insbesondere auf qualifikationsbedingte und regionale Mismatches. Kapitel 3 behandelt die Beschäftigungspolitik im weiteren Sinne und betont die Bedeutung der Beschäftigungspolitik auf kommunaler/regionaler Ebene. Kapitel 4 analysiert die Arbeitsmarktpolitik, ihre Ziele und Instrumente, insbesondere Trainings- und Qualifizierungsmaßnahmen, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und die institutionelle Umsetzung durch ABS-Gesellschaften. Kapitel 5 untersucht die Wirtschaftsförderung, ihre Ebenen, Ziele und die institutionelle Umsetzung am Beispiel der SWFG mbH des Landkreises Teltow-Fläming. Kapitel 6 zeigt die komplementären Zusammenhänge zwischen Arbeitsmarktpolitik und Wirtschaftsförderung auf.
Schlüsselwörter
Massenarbeitslosigkeit, Beschäftigungspolitik, Arbeitsmarktpolitik, Wirtschaftsförderung, Arbeitslosigkeit, Qualifikationsmismatch, Regionaler Mismatch, Landkreis Teltow-Fläming, ABS-Gesellschaften, SWFG mbH, Trainings- und Qualifizierungsmaßnahmen, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, institutionelle Umsetzung, komplementäre Zusammenhänge.
- Quote paper
- Natalja Nowak (Author), 2004, Institutionelle Ausgestaltung der Beschäftigungspolitik am Beispiel des Landkreises Teltow-Fläming, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33055