Mit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert war in Spanien ein Stilwechsel in Literatur und Dichtung eingetreten. Seit Beginn des 20. Jhr. blühte in Spanien im Gefolge des aus Nicaragua stammenden Rubén Darío eine Lyrik von solcher Fülle, Qualität und Originalität, dass die einheimischen Kritiker in Bezug auf die Literaten der Generación del 27 (siehe unten) von einem 2. goldenen Zeitalter ihrer Literatur sprechen. Diese Entwicklung während der Jahrhundertwende entsprang dem Überdruss an deklamatorischer, an sentimentaler und naturalistischer Dichtung. Was den Stilwechsel entscheidend prägte war die einheimische Überlieferung, die eigene spanische literarische Tradition, personifiziert durch den Barockdichter des 18. Jahrhunderts, Luis de Góngora. Der Jahrhunderte hindurch verkannte Poet wurde nun im 20.Jhr. neu entdeckt und gewürdigt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Verbindung vom Barock und der Moderne
- La generación del 27
- Die Tradition
- Die Avantgarde
- Gerardo Diego
- Diegos Leben
- Diego in Politik und Religion
- Diego im Kreis der 27er Literaten
- Diego und sein lyrisches Werk
- Beispielgedichte
- Nocturno
- Interpretation
- Muy sencillo
- Interpretation
- Nocturno
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Generación del 27, einer Gruppe spanischer Literaten und Poeten, die in den 1920er und 1930er Jahren aktiv waren. Der Schwerpunkt liegt auf der Analyse der Verbindung zwischen der einheimischen Tradition, insbesondere dem Barock, und den avantgardistischen Strömungen der Zeit. Darüber hinaus wird das lyrische Werk von Gerardo Diego im Kontext der Generación del 27 untersucht.
- Die Rezeption des Barocks in der modernen spanischen Lyrik
- Die Rolle der Tradition und Avantgarde in der Generación del 27
- Das poetische Werk von Gerardo Diego
- Die Bedeutung der Metapher in der modernen spanischen Lyrik
- Die Generación del 27 im historischen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet den Stilwechsel in der spanischen Literatur an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Der Einfluss von Rubén Darío und die Wiederentdeckung von Luis de Góngora werden hervorgehoben. Die Rückkehr zur einheimischen Überlieferung prägte die Entstehung einer modernen spanischen Lyrik, die sich durch ihren künstlerischen Charakter, die Verwendung von Metaphern und die Suche nach einer Autonomie der Sprache auszeichnete.
Im zweiten Kapitel wird die Verbindung zwischen Barock und Moderne untersucht. Das Krisenbewusstsein, das durch den Ersten Weltkrieg geprägt war, findet sowohl im Barock als auch in der modernen Literatur Ausdruck. Der programmatische Modernismus des Barock zeigt sich in der Verwendung neuer sprachlicher Wendungen und einer expressiven Sprache. Die moderne Dichtung baut auf den Prinzipien des Barock, insbesondere der Analogie, auf.
Das dritte Kapitel stellt die Generación del 27 vor, eine Gruppe spanischer Literaten, die sich im Kontext der 300-Jahr-Gedenkfeier an Góngoras Tod zusammenfanden. Die Gruppe verbindet Tradition und Avantgarde, wodurch sie eine neue Form der spanischen Lyrik prägte.
Das vierte Kapitel widmet sich dem Leben und Werk von Gerardo Diego. Es werden seine frühen Lebensjahre, seine politischen und religiösen Ansichten, seine Verbindung zur Generación del 27 sowie seine lyrische Produktion beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Generación del 27, spanische Literatur, Barock, Moderne, Luis de Góngora, Gerardo Diego, Metapher, Tradition, Avantgarde, Poesía pura, poesía auténtica.
- Quote paper
- Ann-Katrin Kutzner (Author), 2004, Gerardo Diego und die Generación del 27, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33281