In den Zahlenkolonnen eines Staatshaushaltes spiegelt sich die Regierungspolitik wider. Hier bringen Politiker monetär auf einen Nenner, wo sie ihre Schwerpunkte setzen, was sie weniger wichtig finden, alles im Rahmen des Handlungsspielraums, den ihnen die Staatseinnahmen lassen. Das ist heute prinzipiell nicht anders, als im antiken Rom. Natürlich ist der moderne Staat ein anderer, als er es damals war und auch die Prämissen, unter denen Politik getrieben wurde, sind andere, die Verwaltung hat sich weiter entwickelt. Doch eines ist gleich geblieben: Die Staatsfinanzen bestimmen, was eine Regierung (sich) leisten kann und was nicht. Deshalb ist es interessant, die kurze Regierungszeit von Didius Iulianus auf den Handlungsspielraum zu untersuchen, den ihm die Staatsfinanzen gelassen haben. Welche Möglichkeiten hatte er so, um als princeps Profil zu gewinnen? Welche Sachzwänge beeinträchtigten ihn? Versuchte er überhaupt, die Staatskasse in den Griff zu bekommen? Alles das sind Fragen, denen diese Arbeit auf den Grund gehen will.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Staatsfinanzen im Spiegel der Quellen
- Der Staatshaushalt
- Einnahmen
- Grundsteuer
- Erbschaftssteuer
- Verkaufs- bzw. Umsatzsteuer
- Freilassungssteuer
- Außerordentliche Einnahmen
- Zölle
- Ausgaben
- Heer und Veteranen
- Verwaltung
- Bautätigkeit
- Lebensmittelversorgung
- Alimenturwesen
- Kaiserliche Hofhaltung
- Subsidien
- congiaria
- Notmaßnahmen bei erhöhtem Finanzbedarf
- Einnahmen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die kurze Regierungszeit von Didius Iulianus im Kontext der Staatsfinanzen des Römischen Reiches. Sie befasst sich mit den finanziellen Handlungsspielräumen des Kaisers, seinen Möglichkeiten, Profil zu gewinnen, sowie den Zwängen, die seine Politik beeinflussten. Die Arbeit erforscht, ob Didius Iulianus versuchte, die Staatskasse zu stabilisieren, und wie die finanziellen Gegebenheiten seine Regierungszeit beeinflussten.
- Finanzielle Handlungsspielräume des Kaisers
- Möglichkeiten zur Profilierung
- Einfluss der Staatsfinanzen auf die Regierungspolitik
- Stabilisierungsversuche der Staatskasse
- Quellenlage und Interpretation der verfügbaren Daten
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung in das Thema und stellt die Forschungsfrage nach den finanziellen Möglichkeiten und Herausforderungen von Didius Iulianus. Es beleuchtet die Bedeutung der Staatsfinanzen für die Regierungspolitik und die erschwerte Quellenlage. Kapitel zwei analysiert die verfügbaren Quellen und erörtert deren Wert und Limitationen. Die Werke von Cassius Dio, Herodian und die Historia Augusta werden kritisch betrachtet und deren Bedeutung für die Rekonstruktion der Staatsfinanzen in der Regierungszeit von Didius Iulianus bewertet. Kapitel drei untersucht den römischen Staatshaushalt. Es analysiert die Einnahmenquellen des Reiches, darunter Grundsteuer, Erbschaftssteuer, Umsatzsteuer, Freilassungssteuer, Zölle und außergewöhnliche Einnahmen. Es behandelt auch die Ausgaben des Staates, insbesondere für das Heer, die Verwaltung, Bauprojekte, Lebensmittelversorgung, das Alimenturwesen, die kaiserliche Hofhaltung, Subventionen und congiaria. Schließlich geht das Kapitel auf Notmaßnahmen bei erhöhtem Finanzbedarf ein.
Schlüsselwörter
Staatsfinanzen, Römisches Reich, Kaiserzeit, Didius Iulianus, Regierungszeit, Quellenkritik, Staatshaushalt, Einnahmen, Ausgaben, Militärausgaben, Verwaltung, Lebensmittelversorgung, Alimenturwesen, Notmaßnahmen, Finanzbedarf, Forschungsstand, Historiographie.
- Citar trabajo
- Lutz Benseler (Autor), 2004, Die Staatsfinanzen im römischen Reich der Kaiserzeit unter Didius Iulianus, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33376