Die Haltung, Klienten würden erst in Interaktionen mit Professionellen durch selbige geformt und konstruiert werden, schafft meines Erachtens eine Basis, von der aus defizitorientiertes Denken und Handeln in Hilfeplanprozessen gestärkt wird. Partizipation von Adressaten im Sinne einer aktiven Teilnahme an Entscheidungsfindungen kann unter diesen Bedingungen kaum gedacht, geschweige denn umgesetzt werden.
Dass Mitbestimmung der Adressaten grundsätzlich eine Herausforderung darstellt, wird hier nicht bestritten. Doch mir stellt sich die Frage, ob ein anderer Zugang, ein anderer gedanklicher Ausgangspunkt für die lebensweltorientierte Zusammenarbeit zwischen Professionellen und Adressaten von Vorteil sein könnte, insbesondere im Hinblick auf die Gestaltung von Hilfeplangesprächen- und Prozessen. Mein gedanklicher Ansatz diesbezüglich lautet: Der Mensch als Fall produziert selbst seine* „klientele Identität“.
Inhaltsverzeichnis
- Der Mensch als Klient - Gedanken zur Konstruktion klienteler Identitäten
- Klienten und die Konstruktion ihrer Identität
- Der Mensch als Konstrukteur seiner eigenen „klientelen Identität“
- Lebensweltorientierung und die Konstruktion klienteler Identitäten
- Teilnahmemöglichkeiten für Adressaten
- Asymmetrie im Verhältnis zwischen Klient und Professionellem Helfer
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text untersucht die Konstruktion klienteler Identitäten in der Sozialen Arbeit und argumentiert, dass Klienten nicht nur Objekte professionellen Entscheidens sind, sondern selbst aktiv an der Konstruktion ihrer eigenen „klientelen Identität“ beteiligt sind. Der Text analysiert die Rolle von Professionellen im Hilfeplanprozess und plädiert für eine lebensweltorientierte Zusammenarbeit, die die Eigeninitiative und die Selbstbestimmung von Klienten stärkt.
- Die Konstruktion klienteler Identitäten in der Sozialen Arbeit
- Die Rolle des Professionellen im Hilfeplanprozess
- Lebensweltorientierung in der Sozialen Arbeit
- Partizipation von Klienten im Hilfeplanprozess
- Die Bedeutung der Selbstbestimmung und Eigeninitiative von Klienten
Zusammenfassung der Kapitel
Der Text beginnt mit einer kritischen Betrachtung der traditionellen Sichtweise auf Klienten als Objekte professionellen Entscheidens. Der Autor argumentiert, dass diese Sichtweise zu einem defizitorientierten Denken und Handeln führt und die Partizipation von Klienten behindert. Im nächsten Kapitel wird der Mensch als Konstrukteur seiner eigenen „klientelen Identität“ vorgestellt. Der Autor argumentiert, dass Klienten selbst aktiv an der Entwicklung ihrer „klientelen Identität“ beteiligt sind, indem sie auf ihre Lebensumstände reagieren und Entscheidungen treffen. Das dritte Kapitel beleuchtet die Bedeutung der Lebensweltorientierung in der Sozialen Arbeit. Der Autor argumentiert, dass lebensweltorientiertes Handeln die Eigeninitiative und die Selbstbestimmung von Klienten fördert und zu einer partizipativeren Zusammenarbeit zwischen Professionellen und Klienten führt. Das vierte Kapitel diskutiert die Möglichkeiten der Partizipation von Klienten im Hilfeplanprozess. Der Autor argumentiert, dass die Bewusstwerdung von Mechanismen, die zur Bestätigung klienteler Identitäten dienen, zu mehr Teilnahmemöglichkeiten für Klienten führen kann. Schließlich wird im letzten Kapitel die Asymmetrie im Verhältnis zwischen Klient und Professionellem Helfer beleuchtet. Der Autor betont, dass die Professionellen sich ihrer Verantwortung bewusst sein müssen und die klientenbestätigende Haltung ablegen müssen, um einen freien Raum für die Klienten zu schaffen, in dem sie ihre Eigensicht artikulieren können.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen des Textes sind die Konstruktion klienteler Identitäten, Lebensweltorientierung, Partizipation, Selbstbestimmung, Eigeninitiative und die Rolle von Professionellen im Hilfeplanprozess. Der Text beleuchtet die Ambivalenz zwischen dem Konzept des Klienten als Objekt professionellen Entscheidens und dem Klienten als aktiver Konstrukteur seiner eigenen „klientelen Identität“ und plädiert für eine lebensweltorientierte Zusammenarbeit, die die Eigeninitiative und die Selbstbestimmung von Klienten stärkt.
- Citar trabajo
- Joy Baruna (Autor), 2016, Der Mensch als Klient. Gedanken zur Konstruktion klienteler Identitäten, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/334005