Inklusion in der Schule ist gesetzlich festgeschrieben. Ihre Umsetzung in der Praxis stellt Lehrkräfte, Kinder und Eltern vor enorme Herausforderungen. Die vorliegende Arbeit gibt daher einen Überblick über die Begrifflichkeit der Inklusion und setzt sich mit Inklusion im Schulischen Alltag, speziell der Inklusion im Schwimmunterricht, auseinander.
Wir leben in einer Zeit, in der in nahezu allen modernen Industriegesellschaften, die Erfahrung von zunehmender Ungleichheit, Spaltung, Fragmentierung, das Gefühl, abgehängt zu werden und Perspektiven zu verlieren, vorherrschen. Diese Erlebnisse überschatten das alltägliche Leben vieler Menschen. Aus diesem Unbehagen entsteht ein fast schon überraschendes Interesse an der Inklusion. Hinter der Forderung sie zu verwirklichen, stehen die Hoffnungen nach einer anderen Gesellschaft genauso, wie die nach einem neuen, revolutionären Paradigma der Pädagogik.
Eine Inklusion im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention fordert, dass allen Menschen eine gleichberechtigte und selbstbestimmte Teilhabe an allen gesellschaftlichen Bereichen ermöglicht wird. Mit der Inklusion förderungsbedürftiger SchülerInnen gehen eine Reihe Herausforderungen in der Unterrichtsgestaltung einher. Sie fordert von allen Teilnehmern eine Wertschätzung der Individualität und daraus folgend ein hohes Maß an Toleranz, Respekt, Akzeptanz und Disziplin.
Der Sportunterricht, mit dem sich diese Arbeit näher befasst, stellt eine Besonderheit dar. Abweichungen von einer bestimmten Norm werden von der gesamten Gruppe wahrgenommen. Hinzu kommt, dass körperliche Beeinträchtigungen in Sportbekleidung auf eine besondere Weise hervorgehoben werden. Im Schwimmunterricht wird dieser Effekt durch das Tragen einer Badebekleidung nochmals potenziert. Deformationen von Körperteilen, Narben oder fehlende Gliedmaßen, werden durch Sport- oder Schwimmbekleidung in besonderer Weise sichtbar. Innerhalb des Unterrichtes für alle, werden die SchülerInnen in einem hohen Maß dazu gebracht, sich mit Verschiedenheit auseinanderzusetzen. Der Sportunterricht bietet besondere Möglichkeiten Berührungsängste zu vermeiden. Im gemeinsamen Spiel und der damit einhergehenden sozialen Interaktion kann eine gegenseitige Akzeptanz und eine Wertschätzung der Individualität erreicht werden.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Inklusion
- Geschichtliche Entwicklung
- Was ist Inklusion?
- Exklusion
- Separation
- Integration
- Inklusion
- UN-Behindertenrechtskonvention
- Was ist eine Behinderung
- Zur Lage der Inklusion in Deutschland
- Entwicklungen in Mecklenburg-Vorpommern
- Entwicklung eines inklusiven Bildungssystems in Mecklenburg-Vorpommern
- Empfehlungen und Vorschläge zur schrittweisen Umsetzung eines inklusiven Bildungssystems in Mecklenburg-Vorpommern
- Inklusion in der Schule
- Index für Inklusion
- Was zeichnet eine inklusive Schule aus?
- Kritik an der Inklusion
- Inklusion im Sportunterricht
- Curriculare Vorgaben für den Sport mit körperbehinderten SchülerInnen
- Ziel des Sportunterrichts
- Methodisch-didaktische Überlegungen
- Induktive Methodik
- Organisationsformen im Sportunterricht
- Homogene Sportgruppen
- Heterogene Sportgruppen
- Lernsituationen
- Inklusion im Schwimmunterricht
- Schwimmen als Bestandteil des Lehrplans
- Bewegen im Wasser von SchülerInnen mit Behinderung
- Einteilung der Körperbehinderungen
- Eigenschaften des Wassers und deren Wirkung auf den Körper
- Lernziel des Schwimmens
- Halliwick-Methode
- Inklusion im Bewegungsraum Wasser
- Fazit
- Literatur
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Hausarbeit analysiert das Konzept der Inklusion, mit besonderem Fokus auf dessen Umsetzung im deutschen Bildungssystem. Sie beleuchtet die geschichtliche Entwicklung des Begriffs, die rechtlichen Grundlagen der UN-Behindertenrechtskonvention, den aktuellen Stand der Inklusion in Deutschland, insbesondere in Mecklenburg-Vorpommern, sowie die Herausforderungen und Chancen der Inklusion im Sportunterricht, speziell im Schwimmunterricht mit SchülerInnen mit körperlichen und motorischen Beeinträchtigungen.
- Entwicklung und Definition des Inklusionsbegriffs
- Rechtliche Rahmenbedingungen der UN-Behindertenrechtskonvention
- Umsetzung der Inklusion im deutschen Bildungssystem
- Herausforderungen und Chancen der Inklusion im Sportunterricht
- Inklusion im Schwimmunterricht für SchülerInnen mit körperlichen und motorischen Beeinträchtigungen
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den aktuellen Diskurs um Inklusion und dessen Relevanz für die Pädagogik und Gesellschaft beleuchtet. Das zweite Kapitel erläutert die historische Entwicklung des Begriffs "Inklusion" und definiert ihn in Abgrenzung zu den Begriffen "Exklusion", "Separation" und "Integration". Es wird die UN-Behindertenrechtskonvention vorgestellt und deren Bedeutung für die Verankerung des Rechts auf inklusive Bildung hervorgehoben. Kapitel 3 beschäftigt sich mit der Definition von Behinderung, indem verschiedene Ansätze aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Sozialgesetzbuch IX dargestellt werden. Kapitel 4 bietet einen Einblick in die aktuelle Situation der Inklusion in Deutschland und Mecklenburg-Vorpommern. Die Entwicklung eines inklusiven Bildungssystems in Mecklenburg-Vorpommern wird im Detail analysiert, wobei besondere Aufmerksamkeit auf die Empfehlungen der Expertenkommission (EPK) liegt. Kapitel 5 beleuchtet die Bedeutung des Index für Inklusion als ein Instrument zur Förderung inklusiver Schulentwicklung. Die Merkmale einer inklusiven Schule werden beleuchtet, gleichzeitig werden kritische Positionen zum Thema Inklusion dargestellt. Kapitel 6 widmet sich der Inklusion im Sportunterricht, wobei die curricularen Vorgaben für den Sport mit körperbehinderten SchülerInnen sowie die methodisch-didaktischen Überlegungen zur Umsetzung eines inklusiven Sportunterrichts im Vordergrund stehen. In diesem Zusammenhang werden die Induktive Methodik, verschiedene Organisationsformen und Lernsituationen im Sportunterricht erläutert. Kapitel 7 konzentriert sich auf die Inklusion im Schwimmunterricht. Es werden die Besonderheiten des Mediums Wasser, die Lernziele des Schwimmens und die Halliwick-Methode vorgestellt. Die Arbeit endet mit einem Fazit, das die wichtigsten Erkenntnisse und Schlussfolgerungen zusammenfasst.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Begriffen "Inklusion" und "Behinderung" im Kontext des deutschen Bildungssystems. Darüber hinaus werden wichtige Themenfelder wie die UN-Behindertenrechtskonvention, das Empowermentkonzept, der Index für Inklusion, die Expertenkommission (EPK) für inklusive Bildung in Mecklenburg-Vorpommern, die Halliwick-Methode, die Induktive Methodik im Sportunterricht, sowie die verschiedenen Organisationsformen und Lernsituationen im Sportunterricht behandelt. Die Arbeit beleuchtet insbesondere die Herausforderungen und Chancen der Inklusion im Schwimmunterricht für SchülerInnen mit körperlichen und motorischen Beeinträchtigungen.
- Citar trabajo
- Oliver Rieckhoff (Autor), 2015, Inklusion im Schulsport mit Schwerpunkt Schwimmen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/334157