Der Wiener Kongress und seine Folgen für Europa


Facharbeit (Schule), 2016

15 Seiten, Note: 15


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Intention

3. Vorgeschichte

4. Prinzipien des Wiener Kongress
4.1. Ziele
4.2. Ablauf
4.3. Konflikte

5. Territoriale Neuordnung
5.1 Ansprüche
5.2. Aufteilung
5.3. Hintergrund

6. Deutscher Bund

7. Gesamte Ergebnisse
7.1. Unmittelbare Resultate
7.2. Langzeitfolgen

8. Schlussbetrachtung

9. Quellen

1. Einleitung

„Le congrès danse beaucoup, mais il ne marche pas“

Dieser Spruch stammte von Charles Joseph Fürst von Ligne und gab dem Wiener Kongress den Beinamen als tanzender Kongress. Tatsächlich gab es die ganze Zeit über, wie es Verhandlungen gab, auch Veranstaltungen für die Entsandten der Teilnehmer zur Erhaltung einer positiven Grundstimmung bei den Verhandlungen. Dadurch, dass jene Verhandlungen sich nicht nur über ein Wochenende zogen, sondern mehrere Monate und die Bevollmächtigten auch nur Menschen waren, war es fördernd die Leute bei Laune zu halten. Auf dem Wiener Kongress wurde die neue Aufteilung von Europa nach der Herrschaft Napoleons vollzogen um ein Gleichgewicht der Großmächte wieder herzustellen und wichtige Entscheidungen für neue Grundzüge für das Zusammenleben wurden getroffen, da war es vom Vorteil, wenn diese bei einer angenehmen Atmosphäre gefällt wurden. Diese Idee griffen Kaiser Franz I. von Österreich und der Außenminister Fürst von Metternich auf und die Mühe wurde belohnt. Nach vielen Gesprächen in Verhandlungsräumen und auf Tanzsälen stand am 09. Juni 1815 die Kongressakte fest und wurde unterzeichnet.

2. Intention

Die Wahl zu diesem Thema erschien mir passend, nachdem der ursprüngliche Plan die Amerikanische Revolution als Thematik zu ergattern gescheitert war, da es mindestens genauso viel Wert war über einen Prozess zu berichten, bei dem einerseits ein Schritt zurück auf die Anfangssituation gemacht wurde und trotzdem ein neues Konzept der Machtverteilung in Europa geschaffen war, wie auf die Analyse einer Revolution, bei der nach großen Meinungsverschiedenheiten zum Ende eine Nation gegründet wurde. Diese Ambivalenz aufzugreifen und auch in Erfahrung zu bringen, was für Folgen dieses Ereignis für unsere Heimat hatte, seien es die Sofortigen wie die, die man erst nach Generation erschließen konnte, kam mir als sehr interessant vor.

In dieser Facharbeit werde ich auf die Ursache für den Wiener Kongress eingehen, sowie dessen eigentlicher Ablauf. Des Weiteren werde ich die Veränderungen in Europa durch ihn erläutern und die neuen Ordnungen aufgreifen. Zuletzt fasse ich die Ergebnisse, wie Folgen, zusammen und gebe eine Schlussbetrachtung ab.

3. Vorgeschichte

Nachdem Napoleon innerhalb von 20 Jahren große Teile von Europa von Frankreich aus neu eroberte, gerieten die Machtverhältnisse zu sehr auf eine Seite der Waageschale. Er kippte die Ausgewogenheit des damaligen Machtsystems und unter seinen Namen wurden auch Gebietsherrscher von verschiedensten Territorien in seinem Einflussbereich ausgetauscht und ausgewechselt . Nach der Niederlage bei der Völkerschlacht bei Leipzig, nachdem sich Russland, Österreich, Preußen und Schweden verbündeten und Frankreich lediglich mit einigen Rheinbundstaaten entgegen kam, trat der Rückschritt Napoleons in Gange. Trotzdem ist es sein Verschulden gewesen, dass das Heilige Römische Reich Deutscher Nation nach circa 1000 Jahren Fortbestehen in den Zerfall getrieben wurde. Mit dem Pariser Frieden von 1814 gab es nach der Unterzeichnung der sechsten Koalition und Frankreich eine Beendigung des Krieges und Napoleon war nicht mehr länger der Kaiser, sondern wurde ins Exil auf die Insel Elba verbannt. Dieser Vertrag beinhaltete des Weiterem, dass die errungenen neuen Grenzen für nicht richtig gesprochen wurden und die Grenzen von 1792 wieder in Kraft traten, genauso wie, dass Frankreich keine Reparationen zu zahlen hatte . Mit dem beinhalteten Artikel 23 wurde auch beschlossen, dass alle Staaten, die auch mit im Krieg verwickelt waren, sich in Wien zu treffen, damit festgelegt werden konnte, wie Europa neu gestaltet wurde. Die Gastgeber Kaiser Franz I. von Österreich und dessen Außenminister Fürst von Metternich begannen mit allen Teilnehmern am 18. September die Zusammenkunft und legten viel Wert darauf, alles „möglichst angenehm zu gestalten“ .

4. Prinzipien des Wiener Kongress

4.1. Ziele

Im Grunde genommen lautete der Auftrag des Verhandelns so, dass zum einen die alten Dynastien wiederhergestellt werden sollten, was die Legitimation ist, denn „die politischen Machtansprüche eines Staates [wurden] auch an seine jeweiligen geografischen Ausweitungen gemessen“ . Dabei ging es den Franzosen vor allem darum, den Status als Kriegsverlierer entledigt zu bekommen, was Charles-Maurice de Talleyrand-Perigord zu einem seiner großen Hauptanliegen machte. Anbei sollte es sogar so weit gehen, dass Frankreich wieder auf einer Stufe mit den übrigen Großmächten stehen sollte. Zum anderen sollten die alten Gesellschaftsformen wiederhergestellt werden, was der Restauration entspricht . Man wollte eine derartige Aktion, wie es durch die Revolution gab, nicht noch einmal erleben und deshalb die Monarchie erneut anpreisen, sie halten und wieder zum Standard einführen. Um diese Ziele zu erreichen wurde die Innenpolitik vieler Länder auf monarchistische Züge stark ausgelegt und zwischen den Staaten hatte man sich geeinigt, viel miteinander zu kooperieren und eine vernünftige Solidarität aufzubauen. Das war das dritte Hauptaugenmerk dieser Zusammenkunft und im gleichen Gedankengang stand auch fest, dass das ehemalige Heilige Römisch Reich Deutscher Nation in so einem Ausmaße nicht noch einmal existieren durfte. Infolge dessen wurde der Deutsche Bund gegründet, welcher ein Zusammenschluss aus 41 Staaten und freien Städten war und der durch Österreich überwacht wurde.

4.2. Ablauf

Warum sollte gerade in Wien ein Beschluss ausgearbeitet werden, der grundlegend für viele Jahrzehnte neue Gesetze, Rechte und Pflichten beinhaltet?

Nach dem russischen Zar Alexander I. sollte Wien belohnt werden, wie die Stadt sich in den Kriegen von Napoleon gegen ihn aufgelehnt hat und sich ihm in den Weg stellte . Obendrein ist Wien mit einer ausreichenden Infrastruktur ausgestattet, zumal sie auch Europas dritte größte Stadt ist. Die Bürger gelten als empfänglich für Neuigkeiten und ebenfalls mit dem System der Monarchie vertraut wie treu. Das fügte sich zusammen und ergab eine Ziemlich hohe Sicherheit, dass nicht mit Aufständen oder sonstigen Unruhen zu rechnen war. Diese Angst der Staatsoberhäupter war berechtigt, denn wenn der Kongress auch politische Neuerung, die zum Teil von der Bevölkerung gut und zum Teil schlecht genannt wurden, mit sich brachte, so war er für die Einwohner mindestens eine genauso große finanzielle Belastung. Es wurden Steuererhöhungen von bis zu 50% verteilt, ebenso wie eine Steuer auf wichtige Naturressourcen, wie zum Beispiel Brennholz . Die langen Tanzveranstaltungen, Feuerwerke, Jagden und sonstige Unterhaltungsprogramme, die, wie es scheint fast im Vordergrund abliefen, waren fester Bestandteil des Prozesses. Auch musste die gewaltige Menge an Personal bezahlt werden, zu welchen sich die Sicherheitsbeauftragten, die Köche, Kellner, sogar Tänzerinnen und Tänzer aus Russland bekannten. Selbst Musiker und Komponist Ludwig van Beethoven erschien und versorgte das Publikum, welches aus insgesamt ungefähr 200 Staaten, Städten und sonstigen Herrschaften zählte, mit exquisiten Klängen. Lediglich das Osmanische Reich war nicht vertreten und entzog sich gänzlich den Verhandlungen und dem Trouble. Nach Schätzungen heutiger Historikern belief sich die Summe der entstandenen Kosten, welche von Österreich getragen wurden auf heute „umgerechnet bis zu 100 Millionen Euro“(welt.de) .

Etwas komplett Neues war es, dass die Erarbeitung der Verhandlungen in Kommissionen stattfand. Es wurden Gremien gebildet, die sich mit den Deutschen beschäftigten, sich über die territoriale Neuordnung kümmerten, die Gesetze der Flussschifffahrt ausloteten und über den Sklavenhandel berieten . In diesen jeweiligen Gebieten wurde diskutiert, wie die Grundziele bestmöglich unterstützt wurden und dass trotzdem alles gesetzeskonform abläuft. Alle Mitglieder fanden erst bei der Unterzeichnung der Schlussakte zusammen, was in dem Sinne auch einmalig gewesen ist.

[...]

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Der Wiener Kongress und seine Folgen für Europa
Note
15
Autor
Jahr
2016
Seiten
15
Katalognummer
V334252
ISBN (eBook)
9783668240803
ISBN (Buch)
9783668240810
Dateigröße
595 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
wiener, kongress, folgen, europa
Arbeit zitieren
Johannes Landgraf (Autor:in), 2016, Der Wiener Kongress und seine Folgen für Europa, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/334252

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