Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) besitzen eine zentrale volkswirtschaftliche, aber auch gesellschaftspolitische Bedeutung in jeder Marktwirtschaft. In Deutschland beschäftigen sie rund 70 % aller Arbeitnehmer, tätigen 41 % aller steuerpflichtigen Umsätze und besitzen einen Anteil von 49 % an der Bruttowertschöpfung der Unternehmen. Jedoch bilden KMU nicht nur das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Vielmehr wirken sie stabilisierend auch auf die gesamte Gesellschaft, indem Unternehmerinnen und Unternehmer dieser Firmen eigenes Kapital risikobewusst einsetzen, eigenverantwortlich handeln sowie in vielfältiger Weise soziales, kulturelles und gesellschaftliches Engagement zeigen.
Eine evidente Herausforderung für KMU stellt der fortschreitende und stabile Prozess der Internationalisierung dar. Durch die Liberalisierung des grenzüberschreitenden Waren- und Kapitalaustauschs und die wachsende internationale Verflechtung wirtschaftlicher Prozesse können Unternehmen zunehmend standortungebunden agieren, d.h. weltweit Waren beschaffen, produzieren und absetzen. Der steigende Wettbewerbsdruck auf nationalen Märkten durch internationale Konkurrenz, Sättigungstendenzen als auch eine verstärkte Konkurrenz um die international günstigsten Rahmenbedingungen und Standorte bewegen bzw. zwingen KMU dazu, eine Ausweitung der Unternehmensaktivitäten auf internationaler Ebene zur Sicherstellung oder Verbesserung ihrer Wettbewerbsposition in Erwägung zu ziehen. Dabei ist das Ausmaß des auf die KMU wirkenden Internationalisierungsdrucks fallabhängig. Von Bedeutung sind in diesem Kontext sowohl die Größe eines Unternehmens als auch die Sektor- und Branchenzugehörigkeit
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
- 2. Klärung der Begrifflichkeiten
- 2.1 Zum Begriff KMU
- 2.2 Zum Begriff der Internationalisierung
- 2.3 Zum Verständnis von Virtuellen Unternehmen
- 3. KMU vor dem Hintergrund der Internationalisierung
- 3.1 Status Quo der Internationalisierung von KMU
- 3.2 Motive der Internationalisierung
- 3.3 Chancen und Risiken der Internationalisierung für KMU
- 4. Das Spektrum der Internationalisierungsformen
- 4.1 Export
- 4.2 Direktinvestitionen
- 4.3 Kooperationsformen
- 4.3.1 Joint Venture
- 4.3.2 Kooperationen ohne Kapitalbeteiligung
- 4.3.2.1 Lizenzvergabe
- 4.3.2.2 Strategische Allianzen
- 5. Virtuelle Unternehmen als Möglichkeit der Internationalisierung für KMU
- 5.1 Stärken und Schwächen der Virtualisierung bei der Internationalisierung von Unternehmensaktivitäten
- 5.2 Voraussetzungen für die Realisierung eines internationalen virtuellen Unternehmens
- 5.2.1 Kooperationsfähigkeit und -bereitschaft von KMU
- 5.2.1.1 Bedeutung der Unternehmerpersönlichkeit
- 5.2.1.2 Kernkompetenzen
- 5.2.1.3 Vertrauen und Kontrolle
- 5.2.1.4 Nutzung zeitgemäßer IuK
- 5.2.2 Existenz geeigneter Partnerunternehmen im Ausland
- 5.2.1 Kooperationsfähigkeit und -bereitschaft von KMU
- 5.3 Aufbau eines international ausgerichteten virtuellen Unternehmens
- 5.3.1 Kooperationsnetzwerke als Märkte der Beziehungen
- 5.3.1.1 Wesen eines Firmenpools
- 5.3.1.2 Arten beobachtbarer mittelständischer Firmenpools in der Praxis
- 5.3.1.2.1 Branchenpool
- 5.3.1.2.2 Kammerfirmenpool
- 5.3.1.2.3 Der Private Firmenpool
- 5.3.2 Abstimmung von Tatbeständen in Unternehmensnetzwerken
- 5.3.3 Auswahl der Projektpartner
- 5.3.4 Berücksichtigung und Vereinbarung projektgebundener Sachverhalte und Verfahrensregeln
- 5.3.1 Kooperationsnetzwerke als Märkte der Beziehungen
- 5.4 Management international ausgerichteter virtueller Unternehmen
- 5.4.1 Koordination der operativen Tätigkeit durch Broker
- 5.4.2 Virtuelle Unternehmen und interkulturelle Unterschiede
- 5.4.3 Koordination der operativen Tätigkeit durch Aufteilung von Aufgaben
- 5.4.4 Phase der Auflösung
- 6. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Internationalisierung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und untersucht insbesondere die Rolle virtueller Unternehmen in diesem Kontext. Die Arbeit analysiert die Herausforderungen, Chancen und Risiken der Internationalisierung für KMU, wobei ein besonderer Fokus auf die Nutzung von virtuellen Unternehmen als Strategie zur Internationalisierung gelegt wird.
- Herausforderungen und Chancen der Internationalisierung für KMU
- Das Konzept der virtuellen Unternehmen und ihre Bedeutung für die Internationalisierung von KMU
- Voraussetzungen und Anforderungen für die Realisierung von internationalen virtuellen Unternehmen
- Aufbau und Management von internationalen virtuellen Unternehmen
- Interkulturelle Aspekte im Kontext der Internationalisierung von KMU
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Diese Einleitung stellt die Problemstellung der Internationalisierung von KMU in den Vordergrund und erläutert die Zielsetzung der Arbeit sowie den Aufbau der einzelnen Kapitel.
- Kapitel 2: Klärung der Begrifflichkeiten: Dieses Kapitel definiert die zentralen Begriffe, die im Zusammenhang mit der Internationalisierung von KMU relevant sind, wie z.B. „KMU“ und „Internationalisierung“. Darüber hinaus wird das Konzept des virtuellen Unternehmens näher beleuchtet.
- Kapitel 3: KMU vor dem Hintergrund der Internationalisierung: Dieses Kapitel analysiert die aktuelle Situation der Internationalisierung von KMU, beleuchtet die Motive der Internationalisierung und untersucht die Chancen und Risiken, die sich für KMU aus der Internationalisierung ergeben.
- Kapitel 4: Das Spektrum der Internationalisierungsformen: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die verschiedenen Formen der Internationalisierung von KMU, wie z.B. Export, Direktinvestitionen und Kooperationsformen.
- Kapitel 5: Virtuelle Unternehmen als Möglichkeit der Internationalisierung für KMU: Dieses Kapitel befasst sich mit den Stärken und Schwächen der Virtualisierung bei der Internationalisierung von Unternehmensaktivitäten. Es untersucht die Voraussetzungen für die Realisierung eines internationalen virtuellen Unternehmens, beleuchtet den Aufbau solcher Unternehmen und analysiert die Herausforderungen des Managements international ausgerichteter virtueller Unternehmen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Schlüsselbegriffe Internationalisierung, KMU, virtuelle Unternehmen, Kooperationen, interkulturelle Unterschiede und Management von internationalen Unternehmen. Darüber hinaus werden spezifische Themen wie die Bedeutung der Unternehmerpersönlichkeit, Kernkompetenzen, Vertrauen und Kontrolle sowie die Nutzung zeitgemäßer IuK-Technologien behandelt.
- Citar trabajo
- Philip Fimmen (Autor), 2004, Virtuelle Unternehmen als Möglichkeit der Internationalisierung für KMU, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33427