Rassismus in Kinder- und Jugendliteratur. Fallbeispiel Pippi Langstrumpf


Term Paper, 2012

14 Pages, Grade: 2,7

Anonymous


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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Rassismus / Rasse

3. Inhaltsangabe

4. Rassismus in Kinder- und Jugendliteratur am Beispiel von Pippi Langstrumpf
4.1 Wie werden „Schwarze“ dargestellt“?
4.1.1 Wie werden „Schwarze“ als grausam, wild und exotisch dargestellt?
4.1.2 Wie werden „Schwarze“ als primitiv und naturbelassen dargestellt?
4.2 Wie werden „Weiße“ dargestellt?
4.3 Rassistische Wörter

5. Auswirkungen auf Kinder

6. Fazit

7. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Diese Hausarbeit mit dem Thema „Rassismus in Kinder und Jugendliteratur am Beispiel von Pippi Langstrumpf“ ist zu dem Seminar „Einführung in die interkulturelle Kommunikation“ entstanden. In dem Seminar wurden einige interessante Themen in Bezug auf Interkulturalität behandelt.

Nachdem grundlegende Begriffe, wie: Kommunikation, Kultur und Fremdheit geklärt wurden ging es über zu den Oberthemen „Fremdwahrnehmung“ und „interkulturelle Kompetenz“. Zu dem Thema „Fremdwahrnehmung“ zählte unter anderem Afrika und in diesem Zusammenhang hat es ein Referat über Rassismus in der Kinder und Jugendliteratur gegeben. Dieses Referat hat mir einen Anreiz gegeben über dieses Thema eine Hausarbeit zu schreiben und mich mit einem speziellen Beispiel auseinanderzusetzen. Im Zuge meiner Recherche und der intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema habe ich einige in der literarische Beispiele gefunden, mit denen ich hätte arbeiten können. Ich habe mich für Pippi Langstrumpf entschieden, da ich zum einen früher selbst mit der Figur in Film, Buch und Hörspiel in Kontakt gekommen bin und zum anderen, da Pippi Langstrumpf eine so populäre Figur ist, die über Generationen hinweg bekannt ist. Auch Heute ist Pippi Langstrumpf noch immer bei vielen Kindern eine bekannte und oft gemochte Figur in der Literatur.

Ich wollte mich mit der Kinder- und Jugendliteratur beschäftigen, da es meiner Meinung nach, gerade in einem frühen Alter für Kinder prägend sein kann, wenn Literatur mit offenem oder subtilem Rassismus versehen ist. Eine Schwierigkeit könnte es dabei geben, die von Rassismus geprägten Stellen zu identifizieren und dabei nicht zu übergeneralisieren. Mit einer gewissen Einstellung kann man viel in etwas hineininterpretieren, jedoch werde ich mich bemühen, die meiner Meinung nach „offensichtlichen“ Stellen aufzuzeigen.

Im folgenden werde ich erst eine Definition des Rassismusbegriffs und auch des Rassebegriffs aufführen. Danach befasse ich mich der Untersuchung, in der ich vor allem auf die unterschiedlichen Darstellungsweisen der Inselbewohner und von Pippi und ihrer Gefolgschaft eingehen werde. Im Anschluss werde ich meine Erkenntnisse auswerten und ein Fazit über den Rassismus in Pippi Langstrumpf ziehen.

2. Rassismus/ Rasse

Rassismus bedeutet, dass Menschen Merkmale selektieren, die sie als Differenz ansehen, wie z.B. die Hautfarbe und so definieren sie eine Bevölkerungsgruppe als „Rasse“. Normalerweise werden der „neu gebildeten Rasse“ weitere kennzeichnende Merkmale zugeschrieben. Die Rasse bildet sich also aus den differenzierenden Merkmalen, kulturellen Eigenschaften und hinzu kommen dann reale oder zugeschriebene Charaktereigenschaften. All diese Komponenten gehen dann eine „feste Verbindung“ ein, sodass die äußeren Merkmale immer gleich mit den zumeist schlechten zugewiesenen Charaktereigenschaften verbunden werden, auch wenn nur eins der vielen möglichen äußerlichen Merkmale auftritt.1

„Obwohl die Vorstellung der sich genetisch unterscheidenden menschlichen Rassen heute nicht mehr zu halten ist, neigen die Menschen dazu (fremde) Mitmenschen als bestimmte Rassen zugehörig anzusehen.“2

3. Inhaltsangabe

Die Geschichten von Pippi Langstrumpf sind in drei Teile gegliedert: Pippi Langstrumpf, Pippi Langstrumpf geht an Bord und Pippi in Taka-Tuka-Land.

Im ersten Teil zieht Pippi alleine (da ihre Mutter tot und ihr Vater König auf einer Insel ist) in die Villa Kunterbunt ein. Kurz darauf lernt sie die beiden Nachbarskinder Tommy und Annika kennen, die sie auf ihren Abenteuern begleiten. Im zweiten Teil bekommt Pippi von ihrem Vater Efraim Langstrumpf Besuch und dieser möchte sie mit auf eine Reise nehmen und ihr die Insel Taka- Tuka zeigen, auf welcher er regiert. Pippi beschließt erst ihn zu begleiten, entscheidet sich dann jedoch noch um, da sie es nicht über das Herz bringt ihre Freunde Tommy und Annika zu verlassen. Im dritten (und für meine Untersuchungen interessantesten Teil) reist Pippi auf Einladung ihres Vaters samt Tommy und Annika nach Taka-Tuka und erlebt dort Abenteuer, eine andere Kultur und ihren Vater als König.

4. Rassismus in Kinder- und Jugendliteratur am Beispiel von Pippi Langstrumpf

4.1 Wie werden „Schwarze“ dargestellt/entworfen?

Die Schwarzen werden als von den Weißen abhängig dargestellt. Als Pippi und ihre Freunde auf der Insel eintreffen, werden sie von den Bewohnern der Taka-Tuka-Insel sehnsüchtig erwartet. Es scheint so, als würden sie nur darauf warten ehrfürchtig den König und seine Anhängerschaft zu erwarten:

„Und am Strand standen alle Taka- Tuka- Bewohner, Männer, Frauen und Kinder, um ihren König und seine rothaarige Tochter zu begrüßen. Ein mächtiges Brausen erhob sich aus der Volksmenge, als der Laufsteg ausgelegt wurde.“3

Der Tag, an dem Efraim Langstrumpf auf der Insel angespült wurde, hat das Leben der Inselbewohner zum Guten verändert. Die Taka-Tuka-Bewohner haben sogar einen Gedenkstein für das bemerkenswerte Ereignis errichtet.4

Des weiteren sind sie unselbstständig, König Efraim schafft es gerade noch auf alle aufzupassen:

„Die ganze Bevölkerung der Taka- Tuka- Insel bestand nur aus einhundertundsechsundzwanzig Menschen. „Das ist ungefähr die richtige Anzahl von Untertanen“, sagte König Efraim. „Auf mehr kann man nicht aufpassen.““5 Sie werden dumm und naiv dargestellt und von König Efraim wie Kinder behandelt:

„Ja, ich lüge manchmal an den Sonnabenden den Negern etwas vor, wenn sie sich die Woche über gut betragen haben.“6

Die Kinder, die auf der Insel leben, wissen ohne ihre neuen „ weißen“ Bekanntschaften nichts mit sich anzufangen. Am Tag nach der Anreise sitzen sie voller Spannung vor der Hütte von Pippi, Tommy und Annika und warten nur darauf, dass diese aufwachen und mit ihnen spielen.7

Natürlich ist den „schwarzen“ Kindern der Unterschied zwischen ihrer Hautfarbe und derer der anderen „weißen“ Kinder bewusst, sie bilden sich sogar ein, „[...],dass weiße Haut viel feiner sei als schwarze, und deshalb waren sie voller Ehrfurcht, je näher sie an Pippi und Thomas und Annika herankamen.“8. Als sie ganz nah an Pippi herangetreten waren, waren sie sogar so ehrfürchtig vor ihr und ihrer „weißen“ Haut, dass sie sich vor ihr auf den Boden warfen und vor ihr auf die Knie gingen.9

[...]


1 Vgl. Doll (1999), S.17

2 Doll (1999), S.16

3 Lindgren (1986), S. 97

4 Vgl. ebd. (1986), S.100-101

5 Lindgren (1986), S.99

6 Lindgren (1962), S.168

7 Vgl. Lindgren (1986), S.107

8 Ebd. (1986), S.103

9 Vgl. Ebd., S. 103

Excerpt out of 14 pages

Details

Title
Rassismus in Kinder- und Jugendliteratur. Fallbeispiel Pippi Langstrumpf
Grade
2,7
Year
2012
Pages
14
Catalog Number
V334339
ISBN (eBook)
9783668241183
ISBN (Book)
9783668241190
File size
607 KB
Language
German
Keywords
rassismus, kinder-, jugendliteratur, fallbeispiel, pippi, langstrumpf
Quote paper
Anonymous, 2012, Rassismus in Kinder- und Jugendliteratur. Fallbeispiel Pippi Langstrumpf, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/334339

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