Dass Wissen (neben evtl. als positiv angesehenen Aspekten wie Macht) auch Pflichten und Verantwortung mit sich bringt scheint allgemein anerkannt. Als klassisches Beispiel dieser Debatte um Wissen und Verantwortung kann der Bau der Atombombe durch die Gruppe um Robert Oppenheimer genannt werden. In wie weit die am Bau beteiligten Physiker Verantwortung an den Folgen des Einsatzes der Bomben tragen und ob Ihnen die Tragweite ihrer „Erfindung“ nicht im voraus hätte bewusst sein können, sind Fragen, die in diesem Zusammenhang berechtigterweise aufkommen. Interessanter ist jedoch die Frage, ob nicht ebenso Nicht-Wissen eine Form der Verantwortung mit sich bringt, die auf den ersten Blick eventuell weniger offensichtlich erscheint.
Im Folgenden geht es primär um die Frage der Verantwortung des eigenen Handelns und dessen Folgen gegenüber moralischen (und evtl. auch rechtlichen) Ansprüchen.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Verantwortung von Wissen und Nichtwissen
- Verantwortung
- Verantwortungszuschreibung und Verantwortlichsein
- Wissen und Nichtwissen
- Wissenszuwachs und Nicht-Wissen
- Verantwortung in der Wissenschaft
- Wissenschaft und Gesellschaft
- Verantwortung in der Politik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Dieser Essay analysiert die Verantwortung von Wissen und Nichtwissen in der heutigen Gesellschaft. Er beleuchtet die komplexe Beziehung zwischen Wissen und Verantwortung, wobei sowohl der retrospektive Aspekt der Verantwortungszuschreibung als auch der prospektive Aspekt des Verantwortlichseins im Vordergrund stehen.
- Das Verhältnis von Wissen und Verantwortung
- Die Bedeutung des Nicht-Wissens und die damit verbundene Verantwortung
- Die Rolle des Wissenschaftlers in der Wissensgesellschaft
- Die Rolle des Politikers in der Wissensgesellschaft
- Die Notwendigkeit einer verantwortungsvollen Wissenskommunikation
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- Der Essay beginnt mit einer Einführung in das Thema der Verantwortung. Der Begriff der Verantwortung wird kurz erläutert und auf die verschiedenen Formen der Verantwortung eingegangen. Insbesondere der prospektive Aspekt des Verantwortlichseins, der sich auf die zukünftigen Handlungen und deren Konsequenzen bezieht, wird hervorgehoben.
- Im nächsten Abschnitt wird das Wesen des Wissens betrachtet. Es wird deutlich gemacht, dass Wissen partiell, kultur- und situationsabhängig ist und somit nicht universell, endgültig oder absolut ist. Die enge Verbindung zwischen Wissen und Nicht-Wissen wird betont.
- Der dritte Abschnitt befasst sich mit der Frage, wie die rasante Wissensentwicklung in der heutigen Gesellschaft zu einer neuen Herausforderung führt. Wissenszuwachs und Nicht-Wissen hängen eng zusammen. Die wachsende Menge an Wissen erhöht gleichzeitig das Nicht-Wissen.
- Der vierte Abschnitt untersucht die Rolle des Wissenschaftlers in der Wissensgesellschaft. Wissenschaftler tragen eine besondere Verantwortung für die Auswirkungen von Wissenschaft und Forschung. Diese Verantwortung liegt nicht in erster Linie in den direkten Folgen ihrer Arbeit, sondern in der Kommunikation ihrer Arbeit gegenüber der Gesellschaft.
- Der letzte Abschnitt befasst sich mit der Rolle des Politikers in der Wissensgesellschaft. Politiker haben einen besonderen Zugang zu Informationen und müssen diese verantwortungsvoll nutzen, um politische Entscheidungen zu treffen, die die Gesellschaft beeinflussen.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die zentralen Themen dieses Essays sind Verantwortung, Wissen, Nicht-Wissen, Wissensgesellschaft, Wissenschaft, Politik, Kommunikation, Transparenz, Handlungskonsequenzen, Verantwortlichsein.
- Citation du texte
- Niclas Niemann (Auteur), 2016, Die Verantwortung von Wissen und Nichtwissen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/334669