Bei der Auseinandersetzung mit dem "Kreisphysikus" soll genauer betrachtet werden, ob jemand, der philosemitisch ist, einen Effekt des Antisemitismus beim Rezipienten treffen kann. Des Weiteren ist in diesem Zusammenhang zu prüfen, inwiefern antisemitische Tendenzen in der Erzählung bewusst eingesetzt werden, oder ob es sich bei Eschenbach um eine unzuverlässige Erzählerin handelt. Innerhalb der Forschung findet die Gestaltung jüdischer Figuren in Eschenbachs Erzählungen einige Berücksichtigung, zu nennen sind vor allem die Werke von Andrea Weimann und Egon Schwarz, die beide umfassend auf das Bild vom Juden im Kreisphysikus eingehen und als Grundlage für die folgenden Untersuchungen dienen.
Unter Berücksichtigung einer kurzen Darstellung des historischen Kontext Galiziens im 19. Jahrhundert wird sich der Hauptteil detailliert mit der jüdischen Hauptfigur im Kreisphysikus und seinen möglichen antisemitischen Tendenzen beim Rezipienten auseinandersetzen. Abschließend folgt in der Schlussbetrachtung eine Zusammenfassung und Bewertung der Ergebnisse.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Antisemitische Tendenzen im Kreisphysikus
- Historischer Kontext
- Antisemtische Tendenzen
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Analyse befasst sich mit der Frage, ob Marie von Ebner-Eschenbachs Erzählung "Der Kreisphysikus" trotz ihrer eigenen philosemitischen Haltung antisemitische Tendenzen aufweist. Ziel ist es, die Gestaltung der jüdischen Hauptfigur, Dr. Nathanael Rosenzweig, im Kontext des historischen Hintergrunds der galizischen Bauernrevolte von 1846 zu untersuchen. Dabei werden die möglichen antisemitischen Implikationen der Darstellung Rosenzweigs im Hinblick auf die Verwendung von Klischees und Stereotypen beleuchtet.
- Die Darstellung des historischen Kontextes der galizischen Bauernrevolte von 1846
- Die Gestaltung der jüdischen Hauptfigur Dr. Nathanael Rosenzweig und die Verwendung von antisemitischen Klischees
- Die Frage nach der bewussten oder unbewussten Verwendung antisemitischer Tendenzen in der Erzählung
- Die Rezeption der Erzählung und ihre möglichen antisemitischen Effekte auf den Leser
- Die Rolle der Erzählperspektive und die Frage nach einer möglichen "unzuverlässigen Erzählerin"
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der antisemitischen Tendenzen in der Erzählung "Der Kreisphysikus" ein und stellt die Forschungsfrage sowie die Forschungsziele dar.
Das zweite Kapitel widmet sich dem historischen Kontext der Erzählung. Hier wird die soziale und politische Situation in Galizien während der Bauernrevolte von 1846 beleuchtet.
Im dritten Kapitel werden die antisemitischen Tendenzen in der Erzählung analysiert. Dabei wird die Gestaltung der jüdischen Hauptfigur Dr. Nathanael Rosenzweig im Hinblick auf die Verwendung von Klischees und Stereotypen untersucht.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Konzepte der vorliegenden Analyse sind: Antisemitismus, Klischee, Stereotyp, Judenbild, Galizien, Bauernrevolte, 1846, Marie von Ebner-Eschenbach, "Der Kreisphysikus", Dr. Nathanael Rosenzweig, Erzählperspektive.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2015, Antisemitische Tendenzen in Marie von Ebner Eschenbachs "Kreisphysikus", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/334776