Die Verwendung von Parabeln und Gleichnissen ist seit jeher bekannt. Doch die Verwendung der Parabel vom verlorenen Sohn findet man in der christlichen Dichtung und in der bildenden Kunst erst sehr spät. Das älteste Zeugnis ist die „Milstäter Sündenklage“ aus dem 12. Jahrhundert. In dieser ruft der Beter die heilige Dreifaltigkeit an und legt sein Sündenbekenntnis ab. Somit bittet er um Vergebung und bezieht sich eindeutig auf den verlorenen Sohn. In dieser Arbeit soll gezeigt werden, wie die bildende Kunst mit dem Gleichnis umgeht und welche bildlichen Darstellungen am wichtigsten für die Erzählung der Handlung in kompletten Zyklen waren. Dagegen wird ein Initialblatt des Goslarer Evangeliars gestellt, in dem mehrere Szenen zu einem Simultanbild verarbeitet wurden. Ferner werden die symbolhaften Gegenstände in den einzelnen Zyklen vorgestellt, die die Deutung der Emotionen und Handlungen verstärken.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Parabel in der bildenden Kunst
- Erste Arten der Darstellung
- Szenen im Evangelium
- Dargestellte Szenen
- Das Evangeliar von Goslar
- Marburger Bildteppich
- Rücklaken der Nürnberger Sebalduskirche
- Pflanzensymbole
- Der Zyklus von Chartres
- Parabel in den Heilsbüchern und Bilderbibeln
- Spiegel menschlicher Behaltnis
- Symbolgehalt und Personen in den Darstellungen
- Zusammenfassung
- Literaturnachweise
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Darstellung der Parabel vom verlorenen Sohn in der bildenden Kunst. Sie zeigt auf, wie die Kunst das Gleichnis umsetzt und welche bildlichen Darstellungen für die Erzählung der Handlung in kompletten Zyklen bedeutend waren. Besonderes Augenmerk liegt auf der Bedeutung von Symbolen in den einzelnen Zyklen und deren Rolle bei der Deutung von Emotionen und Handlungen.
- Die Entwicklung der Darstellung der Parabel vom verlorenen Sohn in der Kunst
- Die Bedeutung der Parabel im Kontext der christlichen Lehre
- Die Verwendung von Symbolen in der bildlichen Darstellung der Parabel
- Analyse verschiedener Bildzyklen und deren Besonderheiten
- Vergleich der Darstellung der Parabel in verschiedenen Kunstformen, wie z.B. Buchmalerei, Glasmalerei und Bildteppichen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Relevanz der Parabel vom verlorenen Sohn in der christlichen Dichtung und bildenden Kunst dar und gibt einen Überblick über die Themen der Arbeit.
- Parabel in der bildenden Kunst: Dieses Kapitel beleuchtet die verschiedenen Formen der bildlichen Darstellung der Parabel, wie z.B. in Bilderbibeln und Heilsspiegeln. Es wird außerdem auf die Bedeutung dieser Darstellungen für die Verbreitung der christlichen Lehre bei einer ungebildeten Bevölkerung eingegangen.
- Erste Arten der Darstellung: Hier werden die ersten Illustrationen der Parabel vom verlorenen Sohn in byzantinischen Handschriften aus dem 11. und 12. Jahrhundert beschrieben.
- Szenen im Evangelium: Dieses Kapitel analysiert die wichtigsten Szenen aus dem Lukasevangelium, die in den verschiedenen Darstellungen der Parabel vom verlorenen Sohn vorkommen.
- Dargestellte Szenen: Hier werden verschiedene Szenen aus der Parabel vom verlorenen Sohn genauer beleuchtet, wie z.B. die Forderung des Erbes, die Abschiedsszenen und das Festmahl.
- Das Evangeliar von Goslar: Dieses Kapitel beschreibt das älteste deutsche Zeugnis der Parabel vom verlorenen Sohn, das Evangeliar von Goslar, welches zwischen 1230 und 1240 für das Neuwerkkloster in Goslar geschrieben wurde.
Schlüsselwörter
Parabel vom verlorenen Sohn, bildende Kunst, Buchmalerei, Glasmalerei, Bilderbibel, Heilsspiegel, Symbolgehalt, Emotionen, Handlung, Zyklus, Chartres, Goslar, Marburg, Nürnberg, Simultanbild, Evangeliar, Bilderbibel, Heilsspiegel.
- Arbeit zitieren
- Barbara Kunze (Autor:in), 2003, Die Fabel des verlorenen Sohnes in der Buchmalerei, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33496