Universalismus und Allvollendung


Diskussionsbeitrag / Streitschrift, 2014

387 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Vorbemerkungen

1. Zur Gerechtigkeit

2. Die Hölle und die Barmherzigkeit Gottes

3. Sünde und Versöhnung

3. Die Reichweite des Kreuzes

5. Das Ziel der Schöpfung und ihr Erfolg

6. Freier Wille in die Hölle

7. Das Ende der Menschenliebe

8. Die Ersten werden die Letzten

9. Die ursprüngliche Lehre

10. Wahrheit und Moral

11. Die Biblische Sicht

Anmerkungen

Dies ist eine Streitschrift. Der Text spiegelt ausschließlich die Meinung des Autors wider.

Vorbemerkungen

In der christlichen Theologie gibt es im Wesentlichen zwei Sichtweisen über Gottes Weg mit der Menschheit. Vereinfacht dargestellt, ohne auf die unzähligen Varianten eingehen zu wollen, sind das:

1. Sichtweise „Rette sich wer kann“

Gottes Ziel ist seit dem Sündenfall die Menschen zu retten.

Die ganze Menschheitsgeschichte ist der Versuch Gottes, sein Gnadenangebot der Rettung zu Lebzeiten der Menschen möglichst vielen, zumindest aber den Auserwählten zugänglich zu machen.

Nach Ablauf der Lebenszeit erfolgt die Auferstehung zum endlosen Leben mit und bei Gott oder zum endlosen Leben in der Verlorenheit der Verdammnis.

Aus diesem Gerichtshandeln gibt es kein Entkommen.

Seit Christi Auferstehung kann man nur durch Annahme seines stellvertretenden Opfertodes gerettet werden.

Israel war Gottes Volk und ist, da es den Erlöser ablehnte, ersetzt worden durch das Volk der Christen.

2. Sichtweise „Von, durch und zu Gott“

Gottes Ziel ist seit Anbeginn Sich *1 (s. Anmerkungen) durch die Schöpfung zu verherrlichen.

Die ganze Menschheitsgeschichte ist die Durchführung dieses Verherrlichungsvorhabens. Damit ist die Menschheitsgeschichte Schöpfungsgeschichte und zugleich Heilsgeschichte. Heilsgeschichte ist aber Vollendungsgeschichte.

Heilsgeschichte vollzieht sich in verschiedenen Stufen mit zunehmendem Offenbarwerden des Gnadenangebots nicht nur zur Befreiung von der Sündenschuld und von den Folgen der Trennung von Gott sondern auch zur Vervollkommnung des Menschen und zur Verherrlichung Gottes.

Nach Ablauf der Lebenszeit erfolgt die Auferstehung als Leibesglied Christi, als Teilhaber am Königreich Gottes oder zum Gericht.

Das Gericht ist auf die Dauer angelegt, die zur Läuterung, Umkehr und Zurrechtbringung erforderlich ist.

Der Leib Christi, eine Auswahl von Menschen aus allen Nationen, ist mit Christus verbunden.

Alle Menschen, auch diejenigen, die zu ihren Lebzeiten nie etwas von Christus gehört haben, bekommen Gelegenheit sich zu Ihm zu bekennen.

Zuletzt wird Gottes alles in allem sein, wenn alles Christus untergeordnet ist und Christus alles dem Vater untergeordnet hat.

Israel war, ist und bleibt das von Gott für die Verwaltung der Nationen vorgesehene und auserwählte Volk, das von Gott vorübergehend verstockt wurde. Die Verstockung wird aufgelöst und Israel wird im kommenden Königreich Gottes das Volk des verheißenen Königs sein.

Die 1. Sichtweise wird von der überwiegenden Mehrheit, die 2. Sichtweise wird von einer deutlichen Minderheit der christlichen Theologen und Bibelausleger vertreten. Ein gründliches Nachdenken über beide Sichtweisen ist aufschlussreich. Einige Ergebnisse davon sollen den Ausführungen zum Thema des Buches vorangestellt werden.

Ich werde dann einen ausführlicheren Versuch unternehmen, zu zeigen, dass die 1. Sichtweise nur zum Teil biblisch ist und nur da biblisch ist, wo sie mit der 2. Sichtweise übereinstimmt und im Übrigen unbiblisch ist; und dass die 2. Sichtweise die biblische ist, die außerdem nachvollziehbar für den gesunden Menschenverstand auch die folgerichtige ist.

Es zeigt sich dabei, dass sich bei der 1. Variante eine unüberschaubare Zahl an Widersprüchen, mit dem was in Gottes Wort geschrieben steht, ergeben, während sich Gottes Wort widerspruchsfrei oder weitgehend widerspruchsfrei (je nachdem wie man die Argumente gewichtet) mit der 2. Variante vereinbaren lässt.

Es ist geradezu ein Hauptmerkmal der 1. Variante, dass sie Widersprüche erzeugt, wohingegen es ebenso ein Hauptmerkmal der 2. Variante ist, dass dies nicht der Fall ist.

Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt dabei auf der in der 1. Variante enthaltenen Lehre von der Allverdammung, weshalb ich die 1. Variante auch als Allverdammungslehre bezeichne *2) und auf der in der 2. Variante enthaltenen Lehre von der Allversöhnung, bzw. Allvollendung, weshalb ich die 2. Variante auch als Allversöhnungslehre oder Allvollendungslehre bezeichne.

Sie ist aber nicht einfach nur eine „Lehre“, die Allvollendung ist vielmehr ein von Gott offenbartes Gotteswerk, das bereits begonnen hat. Somit ist die Allvollendung eine historische Tatsache, die bedeutender ist, als alles was die Weltgeschichte sonst noch beinhaltet. Dieses Buch ist so gesehen auch ein Enthüllungsbuch, da es wichtige Aspekte des Handelns Gottes zum Ziel hin erläutert und Gottes Beweggründe dazu versucht zu erlichten.

Es kann bei der 2. Varianten in der Gegenüberstellung mit der Allverdammungslehre nur um die biblische Variante gehen, weil sonst eine Gegenüberstellung sinnlos wäre, während die hier vorgestellte 1. Variante alle wesentlichen Merkmale enthält, die für die Gegenüberstellung notwendig sind. Die christlichen und nichtchristlichen Glaubensrichtungen mögen untereinander unterschiedliche Varianten ihrer Verdammungslehren anbieten, aber in den wesentlichen Aussagen stimmen sie doch überein. Verallgemeinerungen sind unter diesem Gesichtspunkt zu sehen.

Bilanz

Nach der Allverdammungslehre ist Gott mit dem Sündenfall ein Missgeschick passiert, das er bis ans Ende der Zeit nur ungenügend korrigieren kann. Die Bilanz fällt so oder so ungünstig aus. Gott hat einen großen Aufwand betrieben, er hat seinen Sohn geopfert und er hat Milliarden von Menschen über Jahrtausende mehr schlecht als recht Kriege, Hungersnöte, Seuchen, Leiden, Schmerzen und unerfüllte Wünsche ertragen lassen, um sie dann doch mit wenigen Ausnahmen der endlosen Verdammnis zu überliefern, wo sich ihr Leidensweg bis ins Unendliche fortsetzt.

Nach der Allversöhnungs- oder Allvollendungslehre *3) hat Gott alles sorgfältig geplant. Sündenfall, Leidens- und Gerichtswege der Menschen hat Er alle mitbedacht. Sie führen über viele Äonen mit äußersten Beschwernissen zur unendlichen Freude im Zusammensein mit Gott.

Gott hat zu keiner Zeit den Überblick verloren. Er war, ist und bleibt der Souverän, der Sein Ziel der Verherrlichung erreicht. Dies schließt die Rettung aller Menschen mit ein.

Heilsgeschichtliche Handlungen Gottes

Am Beispiel warum in den Psalmen so viel die Torah gepriesen wird, während Paulus sie auch als heillos und sogar als Gegensatz zu Christus darstellt, wird der Unterschied der heilsgeschichtlichen Sichtweise aus dem Blickwinkel der Allversöhnungslehre und der bundestheologischen Sichtweise der Allverdammungslehre deutlich *4). Wenn Gnade nach der 1. Variante immer den Menschen angeboten werden sollte, verstand jeder der Leser der Psalmen vor Christi Geburt nicht viel davon. Denn für David und seine Zeitgenossen gab es Golgatha noch nicht. Und daher ist es verständlich, dass David nicht die Erlösungstat Jesu Christi pries, sondern das, was auf den Christus hinführen oder hinweisen sollte (Gal 3,24; Röm 10,4), nämlich die „zielführende“ Torah *5). Da Gott in verschiedenen heilsgeschichtlichen Abschnitten immer nur ein bestimmtes Ziel verfolgte, wollte Er auch immer nur bestimmte Dinge offenbaren. Das ist auch der Grund, warum der Messias nicht schon zweitausend Jahre früher kam.

Gott kann es Sich leisten, Wahrheiten und Erkenntnisse zurückzuhalten, weil Er Seine Ziele stets erreicht.

Nach Variante 1 kann er sich das nicht leisten. Er muss bereits Adam das volle Evangelium verkündigen, damit er und alle, die nach ihm kommen, nicht verloren gehen. Denn wer nie zu Lebzeiten das Evangelium hört, hat keine Chance, sich durch Christus von der Sünde befreien zu lassen. Das wäre die Konsequenz der bundestheologischen Sichtweise, wenn man nicht schriftwidrig behaupten will, dass es außerhalb des Bekenntnisses zu Jesus Christus Rettung gibt. Adam und David sind gestorben und haben Christus nie kennen gelernt.

Strenggenommen müssten nach Variante 1 alle Menschen, die vor Christus gelebt haben, für immer verloren sein. Ebenso alle anderen, die niemals zu ihren Lebzeiten etwas von Christus gehört haben. Wollten Vertreter der Allverdammungslehre von der für ihre Annahme folgerichtigen Schlussfolgerung abweichen, weil sie gar zu streng erscheint, verwickeln sie sich in weitere Widersprüche.

König David wusste nichts von Jesus Christus. Es gab noch keine Erlösung von der Sündenschuld, sonst hätte Jesus nicht sterben müssen. Die höchste Offenbarung war für David die Gültigkeit der Bündnisse, die Gott mit Israel und mit Abraham geschlossen hatte. Dazu spielte die Torah, aus der sich diese Bündnisse ergaben, die überragende Rolle. Es ist Unsinn behaupten zu wollen, dass ein Jude der damaligen Zeit, lange vor Christi Geburt, lange auch vor Jesaja, durch ein Gott hingegebenes Leben, welches einem der Torah Folge leistendes Leben entsprochen hätte, irgend etwas von Jesus Christus wissen konnte, geschweige denn Ihn, der hunderte Jahre später geboren werden würde, fragen zu können, ob Er ihm die Sünde vergibt. David und mit ihm alle anderen Juden bis zum Tag der Kreuzigung Jesu hatten also keine Möglichkeit ihre Sündenschuld loszuwerden.

Um David und die „Gerechten“ des Alten Testaments dennoch nach Variante 1 retten zu können, benötigt man einen Widerspruch zum herkömmlichen Verdammungsdogma. Die Vertreter der Allverdammungslehre sind in dem Dilemma sagen zu müssen, die „Gerechten“ des Alten Testaments sind zwar in Unkenntnis und im Unglauben an Jesus Christus gestorben, aber „irgendwie“ sind sie nach ihrer Auferstehung dazu bestimmt worden, von Gott gerecht gesprochen zu werden. Wenn aber eine bestimmte Personengruppe, die ohne Glauben an Jesus Christus gestorben ist, nach dem Tode noch die Möglichkeit der Bekehrung bekommt, ist bereits der Grundsatz, dass man nur bis zu seinem irdischen Ableben die Chance auf Bekehrung hat bereits durchbrochen und es ist nicht einzusehen, warum das nicht ebenso für alle anderen Menschen gelten sollte *6)

Für Vertreter der Allversöhnungslehre gibt es dieses Dilemma nicht, da sie annehmen, wer von Gott nicht jetzt berufen wird, den beruft Er später und wenn es sein muss im Gericht. Das Gericht ist ein Vorgang der Berichtigung, kein Ort des bloßen Strafens.

Wäre nur im jetzigen Leben die Möglichkeit gegeben, Christus anzunehmen, dann erhielten die Menschen eine grausige Machtfülle, denn jeder Mensch, der vor seiner Bekehrung umgebracht wird, wird für immer verdammt. Also nicht der Mörder wird verdammt, er hat zudem noch die Chance zu bereuen, sondern das Opfer! Gott hat die Menschen aber nicht mit dieser Machtfülle andere und sich selbst zu verdammen ausgestattet, denn Er behält sich vor, wen er wann errettet.

Gott behält sich vor, wen er wann rettet.

Gottes Ziel und Erfüllung

Gottes Schöpfungsplan hat zu keiner Zeit die Verdammung des Menschen vorgesehen, sondern seine Vervollkommnung zur Verherrlichung Gottes. Und es war von Anfang an klar, dass zu diesem Zweck die Macht des Menschen eingeschränkt werden musste. Auch für ein unreifes Kind wäre Machtfülle selbstzerstörerisch, weshalb verantwortungsbewusste Eltern Vorkehrungen treffen. Gott erlaubt den Menschen Freiheiten, damit sie eigenmächtig handeln können.

Gott beschränkt die Freiheiten der Menschen, damit Macht und Ohnmacht sich die Waage halten.

An beidem, Macht und Ohnmacht, lernt der Mensch. Gott bestimmt, wen Er wann zu sich zieht. Über das „Wen“ erfahren wir aus dem Wort Gottes. Das „Wann“ erleben wir an uns selber. Wir wissen, wann es bei uns geschieht, weil wir es dann erleben. Wir sind dabei! Andere, die noch nicht dabei sind, können diese Dinge nur zweifelnd oder abweisend beurteilen.

Daraus können wir auch schließen, dass das Dogma der römischen Kirche *7), dass sie darüber bestimmt, wer in den Himmel kommt und wer nicht, unbiblisch und anmaßend ist. Sie befindet sich dabei auf dem Niveau der altorientalen Götzenreligionen. Die Bibelstelle, auf die sich die römische Kirche bezieht, belegt wiederum das mangelnde Schriftverständnis der römisch-katholischen Vertreter der 1. Variante, der es an widersprüchlichen Aussagen nicht mangelt.

Mt 16,19: „Ich werde dir die Schlüssel des Reiches der Himmel geben; und was immer du auf der Erde binden wirst, wird in den Himmeln gebunden sein, und was immer du auf der Erde lösen wirst, wird in den Himmeln gelöst sein.“

Jesus sagte zu Petrus, dass ihm die Schlüssel gegeben werden - zu was? Darüber zu bestimmen, wer in den Himmel kommt? Nein! Zum Himmelreich! So nennt der um jüdische Keuschheit in der Ausdrucksweise in Bezug auf den Namen Gottes bemühte Jude Matthäus das Königreich Gottes! Es handelt sich dabei stets um das bereits im Alten Testament vorausgesagte Königreich Israels unter dem König und Messias Jesus.

Dem Angehörigen des Volkes Israel, der aufgrund der Evangeliumsverkündigung des Petrus in das kommende Gottesreich hineinkommen wollte, wurde in der Zeit der zwölf Apostel das Himmelreich aufgeschlossen. Petrus (wie die anderen elf Jünger) war beauftragt, dem Volk Israel anzubieten, an ihrem Messias gläubig zu werden, um dann als Mitglied des Priestervolkes Israel im kommenden Reich Gottes über die Nationen mitregieren zu dürfen. Darum ging es in der Verkündigung vom Reich Gottes. Wer Christus nicht folgte, würde an dieser Regentschaft keinen Anteil haben.

Die römische Kirche hat in völliger Verkennung ihres unheiligen, weil nicht von Gott beauftragten Standes, ein Vorrecht und eine Verheißung Israels an sich gerissen, jedoch nur vermeintlich, denn Röm 11,29 bleibt bestehen: „ Denn Gottes Gaben und Berufung können ihn nicht gereuen.“ Gott lässt sich von Menschen nicht das Heft aus der Hand nehmen. Die gesamte Kirchengeschichte ist auf grundlegenden biblischen Auslegungsfehlern aufgebaut, weil man auf die Täuschung eingegangen ist, dass die Kirche Israel ersetzt hätte. Der bundestheologische Ansatz ist irreführend. Er ist gezwungen, Aussagen, die für Israel gelten, auf die Kirche zu beziehen.

Die 2. Variante hat hier die biblische und richtige Erklärung, weil sie die heilsgeschichtlichen Besonderheiten beachtet, dass dem Volk Israel andere Aufgaben und Zuständigkeitsbereiche zugeordnet sind als beispielsweise den Nationen oder dem Leib Christi. Daran wird ersichtlich, dass die 1. Variante viele heilsgeschichtlichen Aussagen durcheinanderwirbelt und am Ende kommt viel Widersprüchliches und teilweise auch schlicht Unsinn heraus. Und dies wird in der Welt offenbar und zur Kenntnis genommen, weshalb sie dem Ganzen auch mit einiger Berechtigung kritisch gegenübersteht. Genau das ist zugleich die große, erste Schande für das Christentum, dass sie unchristliche Lehren verbreitet. Die andere Schande – ihre durchgreifende unchristliche Geschichte – ist eine Folge dieser ersten Schande.

Die 1. Variante ist keine gute Nachricht – griechisch εὐαγγέλιον – Evangelion - sondern eine absurde Verfälschung des Evangeliums. Somit ist es eigentlich gar kein „Evangelium“. Es ist eine schlimme Botschaft, griechisch - κακ-αγγελία, kak-angelia. Gott wird es richten. Wir stellen es nur fest.

Die 2. Variante ist die einzige gute Nachricht, die jedem Menschen eine gute Nachricht bringt und verdient zu Recht die Bezeichnung „Evangelium“.

Der freie Willen

Die Allversöhnungslehre erklärt auch, warum es kein Dilemma mit dem freien Willen des Menschen gibt. Das vermag die Allverdammungslehre nicht. Die römische Kirche, Luther, Calvin, Erasmus und andere waren alle Anhänger der Lehre von der endlosen Verdammnis. Und diese ist, von ihnen unerkannt, die Wurzel vieler gedanklicher und lehrmäßiger Verwirrungen. So auch in Bezug auf die Bibelaussage von der „Erwählung vor Grundlegung der Welt“ aus Eph 1,4: „wie er uns in ihm auserwählt hat vor Grundlegung der Welt“, die auch die Frage nach dem freien Willen betrifft. Was diese altehrwürdigen Vertreter der Allverdammungslehre nicht verstanden haben ist, dass diese Aussage dem Leib Christi galt. Paulus spricht an die Gläubigen in Ephesus, die er als Leibesglieder Christi betrachtet.

Das Dilemma , dem sich die Gegner der Allversöhnung nach der 1. Variante gegenüber sehen, ist folgendes: Da die Menschen mit dem Tode dem Himmel oder der Hölle zugewiesen werden, muss entweder der Wille Gottes oder der Wille des Menschen dafür den Ausschlag gegeben haben. Nach der biblischen Aussage „vor Grundlegung der Welt“, so wird behauptet, hat der Wille Gottes bereits alles entschieden, ehe der Mensch überhaupt das Licht der Welt erblickt hat. Daher sagt Calvin, es sei alles vorherbestimmt. Bei Calvin ist Gott souverän und sein Wille geschieht. Allerdings können dann Aussagen wie in 1.Tim 2,4, wonach Gott „will, dass alle Menschen gerettet werden“ nicht ernst genommen werden. Das bedeutet, dass Calvins Lehre nicht mit den Aussagen der Bibel übereinstimmt.

Es gibt zudem noch andere Bibelstellen, die so ausgelegt werden können, als habe der Mensch die freie Wahl der Entscheidung. Daher sagte ein Erasmus, der Mensch entscheide über sein Heil. Bei Erasmus ist Gott nicht mehr souverän, er hat Macht abgetreten, denn der Wille des Menschen geschieht und Gottes Wille bleibt auf der Strecke. Auch die Lehre von Erasmus und mit ihm die der römischen Kirche steht im Widerspruch zu vielen Aussagen der Bibel. Hiob sagt zu Gott in Hiob 42,2: „Ich erkenne, dass du alles vermagst, und nichts, das du dir vorgenommen, ist dir zu schwer.“

Und Gott sagt selbst in Jes 46,10: „Ich habe von Anfang an verkündigt, was hernach kommen soll, und vorzeiten, was noch nicht geschehen ist. Ich sage: Was ich beschlossen habe, geschieht, und alles, was ich mir vorgenommen habe, das tue ich.“

Bei Calvin und Luther haben wir einen chancenlosen Mensch und deshalb ist ihrem Gott unmoralisches Verhalten und Machtmissbrauch vorzuwerfen. Das widerspricht den Aussagen der Bibel und den Selbstbezeugungen Gottes, wonach Gott Liebe, Güte und Heiligkeit ist.

Bei Erasmus und der sog. katholischen Kirche haben wir einen ohnmächtigen Gott, der zusehen muss, wie seine geliebten Menschenkinder verloren gehen. Das widerspricht den Aussagen der Bibel, wonach Gottes Willen geschieht. Auch Erasmus` Gott hat einen Mangel an Liebe, denn auch er lässt die Verlorenen in der Hölle quälen. Dazu reicht seine Macht wieder aus. Gottes Macht ist groß genug, dass er alle in der Hölle eingesperrt halten kann, aber nicht, dass sie aus diesem endlosen Gefängnis herauskommen.

Soweit die 1. Variante in Bezug auf die Willensfreiheit des Menschen über den endgültigen Verbleib des Menschen. Beide, Luther und Calvin, ebenso die römisch-katholischen verwickeln sich deshalb in anscheinend unlösbare Widersprüche, weil sie von falschen Glaubensgrundlagen ausgehen. Und ihre Nachfolger, Calvinisten, Lutheraner, Katholiken haben die Tradition der Irrlehrenpflege aufrechterhalten. Wer die Tradition gegen Gottes Wort setzt, hat unrecht! Wer unrecht hat, befindet sich bereits im Gericht.

Die 2. Variante löst diese Probleme der Vertreter der 1. Variante, die zuhauf Widersprüche produziert, ohne Anstrengung. Nach der Allversöhnungslehre hat Gott vor Grundlegung der Welt bestimmt, welcher Mensch aufs Erste zum Dienst erwählt wird, welcher später und wer zum Schluss, nachdem er bedient worden ist, sich freiwillig Gott unterordnet. Wer auserwählt worden ist, wird zu einem Vorzugsdienst erwählt. Das aber bestimmt Gott allein. Daher bezieht sich die Erwählung „vor Grundlegung der Welt“ auf die Leibesgemeinde und alle weiteren Ordnungen, die nachgeordnet sind.

Gott verstockt auch, wen Er will. Das hat zur Folge, dass diese Menschen unbekehrt in den Tod gehen, wenn die Verstockung vorher nicht aufgelöst wird. Das ist Gott moralisch nur deshalb nicht vorwerfbar, weil er in jedem Fall noch dafür sorgen wird, dass alles erstattet und jede Träne getrocknet wird. Es heißt also nicht Gott hat`s gegeben, Gott hat`s genommen, sondern:

Gott hat`s genommen, Gott wird es auch wieder geben.

Und Er gibt mehr als Er genommen hat. Das ist Sein Prinzip. Der „Gott“ Calvins und Luthers und der „Gott“ der Katholiken bleiben der Schöpfung etwas schuldig, nämlich dass sie noch heil wird. Sie muss ja so lange heillos bleiben, wie Gott sie nicht heil macht. Gott erschafft die Menschen und verdammt sie dann, sind die Allverdammer gezwungen zu postulieren. Klein Mariechen hätte Gott bei seinem Schöpfungswerk unterbrochen und ihm geraten: „Besser ist es, die Menschen gar nicht zu erschaffen!“ Der Gott der Traditionalisten ist nicht gerechtfertigt. Nicht durch sein Ansinnen und nicht durch seine Taten. Das Kreuz bleibt Stückwerk. Der Gott der Bibel ist hingegen gerechtfertigt, denn Er bleibt nichts schuldig und rechtfertigt Sich Selber, indem Er alle rechtfertigt.

Der Gott der Bibel ist gerechtfertigt, denn Er bleibt nichts schuldig

und rechtfertigt Sich Selber, indem Er alle rechtfertigt

Wir können allenfalls bei unserem eigenen Fall angeben, wie Gott das mit uns fertiggebracht hat. Bei anderen bleibt es rätselhaft und nicht nachvollziehbar, weil Gott mit jedem Menschen Seinen eigenen Weg geht. Es ist anmaßend und verwerflich zu behaupten, dass Gott das bei einzelnen Menschen nicht so macht und sie der Verdammung überlässt.

Rechtfertigung ist nicht nur das Angebot der Rettung, sondern auch die Hineinführung in die Rettung und die Herstellung des vollen Heilsstandes, den der Mensch bei Gott haben soll, weil genau das der Absicht Gottes entspricht. Deshalb sagt Gott auch in Jes 45,23- 24:

„ Ich habe bei mir selbst geschworen, und Gerechtigkeit ist ausgegangen aus meinem Munde, ein Wort, bei dem es bleiben soll: Mir sollen sich alle Knie beugen und alle Zungen schwören und sagen: Im HERRN habe ich Gerechtigkeit und Stärke. Aber alle, die ihm widerstehen, werden zu ihm kommen und beschämt werden.“

Vermutlich werden auch alle die beschämt, die Gott der Allverdammung bezichtigten. Hier ist ausdrücklich aus dem Munde Gottes zu vernehmen, dass alle Menschen in Bezug auf sich selber sagen werden: „ich habe Gerechtigkeit“. Das ist biblisch nur in Christus möglich.

Rechtfertigung ist nicht nur das Angebot der Rettung, sondern auch die Hineinführung in die Rettung und die Herstellung des vollen Heilsstandes.

Die Rechtfertigung umfasst auch Gottes Werke der Erstattung. Erstattung bedeutet, dass zum Beispiel eine Mutter, die ihr Kind verloren hat, es auf eine Weise zurück bekommt, dass ihre Freude und ihre Zufriedenheit so groß sein werden, dass an den einstigen Verlust nicht mehr zurückgedacht werden muss. Es bleiben Dankbarkeit und Gotteslob. Unverdientes Leiden bringt Erstattung.

Die Erstattungen Gottes führen zu Dank und Gotteslob.

Die Allversöhnung wie sie die 2. Variante vorsieht, ist nur dann eine All-Versöhnung und All-Vollendung, wenn jeder Mensch mit jedem in jeder Hinsicht versöhnt ist. Das erlaubt Gott jeden Handlungsraum einschließlich des Zulassens großer Katastrophen und zum Himmel schreiender Ungerechtigkeiten, ganz gleich ob sie ganze Völker oder auch nur einzelne Individuen betreffen. Und auch ganz gleich wie lange Gottes Gerechtigkeit auf sich warten lässt, denn hinterher ist immer mehr Zeit als vorher! Gott ist der Herr und Souverän. Gott ist Herr und Souverän auch über Seine Güte.

Die All-Versöhnung ist nur dann vollendet, wenn jeder mit jedem in jeder Hinsicht versöhnt ist.

Das Prinzip der Erstattung wird von Jesus in Mt 19,29 erläutert: „Und ein jeder, der Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Kinder oder Äcker um meines Namens willen verlassen hat, wird hundertfach empfangen und ewiges Leben erben.“

An anderer Stelle sagt Er, dass es darauf ankommen kann, Brüder, Schwester, Vater, Mutter oder Kinder aufzugeben, wenn sie in Konkurrenz zu Ihm stehen (Lk 14,26). Das bleibt unbefriedigend, wenn es nicht auch für diese Menschen ein gutes Ende gibt.

Für den freien Willen des Menschen bedeutet die Variante 2, dass er von dem abhängt, was Gott an Durchblick gewährt. Was kann ein Mensch wollen, dem Gott Seinen Willen nicht offenbart? Niemals das, was Gott will! Der Mensch wird ja seit dem Sündenfall schon in eine verdunkelte Welt hineingeboren. Das Licht, für das er geschaffen und bestimmt ist, muss ja erst noch in ihn hinein scheinen. Aus ihm selber kommt es nicht. Doch darauf kommt es an, im Licht zu stehen und im Licht zu gedeihen. Das ist gleichbedeutend damit, zu wollen, was Gott will. Der Mensch muss warten, bis Gott sich ihm zuwendet, sonst bleibt er in der Finsternis, auch der Finsternis seines eigenen, unreifen Wollens. Kein Mensch kann sich zu Christus bekennen wollen, wenn er Christus noch nicht einmal kennt! Er braucht das Licht Christi, nicht als abstrakte Lehre sondern als göttliches Licht, das in seinem Herzen entzündet wird.

Paulus ist das Paradebeispiel für die Relevanz des Willens eines Menschen ohne Gott. Er wollte Christen verfolgen und tat es. Als ihm Christus begegnete, war das sein Lichterlebnis und das erste was er sagte, war nach Ap 9,6 (SchachterÜ): „ Herr, was willst du, dass ich tun soll?“ So schnell ändert sich ein fanatischer Wille ins Gegenteil. Wo göttliches Licht scheint, muss die Finsternis weichen.

Gottes Willen ändert sich nicht und Er hat am Anfang beschlossen was Er will und Er führt seinen Willen aus, in zunehmendem Maße unter der Willfährigkeit des Menschen, das für Gott und den Menschen beste zu wollen. Und das kann nur dem Willen Gottes entsprechen. Das „Ob“ ist nicht die Frage. Diese Frage ist schon längst beantwortet. Schon vor Grundlegung der Welt. Nur das „Wie“ steht noch aus. Die Welt ist ohne Gottes Willen heillos. Die Welt wird heil, wenn sie will wie Gott will. Aber sie hat berechtigte Hoffnung, denn Gott lässt uns in Lk 3,6 ausdrücklich ausrichten: „Alles Fleisch wird das Heil Gottes sehen.“

Schon vor Grundlegung der Welt hat Gott beschlossen, dass Sein Wille ausgeführt wird.

Erasmus, Luther und Calvin hatten Unrecht. Gott ist souverän. Er vollzieht seinen Willen. Und am Ende wird jeder Mensch so wollen wie Gott will - und zwar freiwillig. Das ist einfache Mathematik Gottes und Logik Seines Wortes.

Jeder Mensch kommt dazu, freiwillig zu wollen wie Gott will.

Gottes Willen wird vollbracht

Da Gott ausführt was Er will, steht das Endergebnis fest, auch wenn das Wie im Einzelnen im Verborgenen sein muss. Gott hebt nicht den Schleier über alles. Der Wille des Menschen ist sinnigerweise erst dann wirklich frei, wenn er will wie Gott, sonst ist er verkauft unter die Sünde, gefangen im Unverstand, verstockt in der Unvernunft und gebunden an die Bosheit. Der Mensch ist von Gott so konstruiert, dass er am besten funktioniert, wenn er so denkt und handelt wie Gott es vorgesehen hat. Er hat ihn aber geschaffen zur Verherrlichung Seiner Selbst.

Gottes Überzeugungsmacht ist größer als die Verstockungsmacht des Menschen.

Gegen Gottes Licht müssen weichen die Finsternis des Unverstandes und der Widerwille des Menschen gegen das was das Beste für ihn ist und schon immer war und immerzu sein wird.

Man erkennt hieran, die Allversöhnungslehre ist nicht eine von vielen biblischen Lehren. Ihr Verständnis öffnet das Verständnis für vieles andere was von größter Wichtigkeit für die Menschen ist. Gelänge es Gott nicht, alles mit sich zu versöhnen, was einer Hinführung zu Ihm entspricht, dann wäre der Sieg durch die Errettung einer vergleichsweise kleinen Schar teuer erkauft zum Preis des endlosen Verderbens so vieler. Jede einzelne Seele, die verloren ginge, wäre eine bittere Anklage gegen Gott, die nie verstummen könnte und ein endlos schmerzender Verlust. Gott ist kein Insolvenzbetrüger.

Nach der 2. Variante gibt es nur begrenzte Verluste und begrenzte Schmerzen. Nach der 1. Variante sind die meisten Schmerzen und Verluste endlos in Dauer und Ausmaß. Sie betrügen mehr als 99,99 %. Das wäre das Ergebnis des Heilungsvorhaben Gottes, ein Reingewinn von weniger als 0,01 %, während bei der 2. Variante der Reingewinn bei 100% liegt, und alle bisher und künftig entstehenden Verluste wieder erstattet werden im Verhältnis von 1: ∞ (Eins zu unendlich).

So endlos das Los der Verdammten wäre, so endlos müsste Gott durch die Qual der Verdammten endlos gequält werden. Wenn Gott nicht alles und alle mit sich versöhnt, bleibt er selber unversöhnt und mehr noch gäbe es überhaupt keine Versöhnung. Wie sollte ich mit Gott restlos versöhnt sein können, wenn ich weiß, dass er und ich und andere nicht miteinander versöhnt wären? Wie sollte Gott mit irgendwem versöhnt sein, wenn es irgendwo noch eine unselige Seele gäbe? Ein Vater wird den Verlust eines Sohnes so lange nicht verschmerzen wie er verlorengegangen ist. Der Schmerz hört nur auf, wenn der Sohn wieder zurück ist.

Die Allversöhnung löst auch das Problem mit dem freien Willen. Welch ein Zeichen von abgründiger Verwirrung in der Christenheit! Die einen sagen, der Mensch hat einen freien Willen, die anderen streiten es mit ebensolcher Überzeugung ab. Der Mensch kann wollen was er will, wenn Gott etwas anderes will, nützt es ihm, dem Menschen rein gar nichts! Der Mensch kann wollen was er will, wenn Gott etwas anderes will, nützt es Ihm, Gott, dennoch gar nichts! Der Mensch kann so lange wollen was er will, bis Gott ihm den göttlichen Willen zeigt, dann erst setzt er sich mit dem auseinander, was Gott wirklich will und was der Mensch noch zu wollen hat.

Gott gewährt dem Menschen Freiheiten. Er bestimmt aber auch die Grenzen der Freiheiten. Das tut Er aus Fürsorge und kluger Vor-Sicht. Ein Vater wird einem Kleinkind nicht alles zulassen, nur weil es das will. Der Vater nimmt den Willen des Kindes ernst, weiß aber, dass er unreif ist und dass es dem natürlichen Wachstum ins Erwachsenenalter entspricht, dass sich auch der Wille entwickelt. Ebenso ist es mit den Kindern Gottes. Zu sagen, dass Menschen in ihrem kurzen Leben alles gelernt haben, was sie reif macht für eine Entscheidung für oder gegen Gott, verkennt die geistliche Unreife eines jeden Menschen, in Sonderheit der Ungläubigen, wenn Sie ohne geistliche Leitung Gottes bleiben müssen.

Wenn Jesus sagte „ nicht mein Wille geschehe, sondern dein Wille geschehe“ zeigt das nur, dass er klug genug war, verstanden zu haben, dass der göttliche Willen das beste war, was ihm geschehen konnte. Solange ein Mensch das nicht sagen kann, stellt er damit seine Unreife unter Beweis. Seine Lage ist ernst genug! Aber sie ist nicht aussichtslos, denn Gott bringt jeden Menschen dahin zu sagen „ nicht mein Wille geschehe, sondern dein Wille geschehe “. Und zwar aus dem gleichen Grund: der Wille Gottes ist das Beste, was dem Menschen geschehen kann.

Jesus hatte die Freiheit zu sagen „mein Wille geschehe“. Aber er wusste, dass dies nicht klug gewesen wäre. Es war für Ihn also gar nicht eine Frage der Freiheit, sondern eine Frage der Überzeugung. Zu Wollen wie Gott ist eine Frage der Überzeugung, denn aus dem Vertrauen in Gott wächst Überzeugung.

Wer nicht will wie Gott will, hat noch keinen reifen Willen.

Wer noch keinen reifen Willen hat, ist noch nicht reif für die Ernte.

Und auch an der Vorherbestimmung kann der Mensch nichts ändern, ebenso wenig wie ein Topf sich zu einer Waschmaschine verwandeln könnte. Der beste Topf ist der Topf, der seiner Bestimmung gemäß verwendet wird. Gott hat die Menschen erschaffen, um sie ihrer Bestimmung zuzuführen und es ist nur eine Frage des „Wie“ wie Gott es fertigbringt, nicht „ob“ Er es fertig bringt.

Wer ist näher bei seinem Vatergott und näher an der Wahrheit? Derjenige, der sagt, dass Gott alles fertigbringt oder derjenige, der sagt, Gott bringt nicht das fertig was er gerne wollte? Es ist wegen diesem „Wie“, dass Gott die Weltgeschichte geschehen lässt, nicht wegen dem „Ob“. In der Welt hat der Mensch ein weites Betätigungsfeld für den Willensreifeprozess, seine menschlichen Vorstellungen, seinen Eigenwillen und seine Sonderwege. Aber Gott behält das letzte Wort und führt alles nicht zu einem sondern zu Seinem Ende, einem Ende mit dem am Ende jeder leben kann und will. Am Ende werden alle Menschen sagen können „dein Willen ist geschehen und mein Willen weicht nicht davon ab!“ Jes 45 beweist es. Die Christen sollten die ersten sein, die damit anfangen!

Am Ende ist auch der Widerwillen des Menschen am Ende

Der Unglauben sieht nichts von der wirklichen Macht Gottes. Was wäre das für eine Macht, die sich auf die Rettung einiger weniger berufen könnte und sonst ohnmächtig bliebe angesichts der Milliarden ungelöster Verdammungsfälle!

Der Unglauben tut auch nichts, um Gott wirklich zu ehren. Was für ein erbarmungsloses und erbärmliches „Evangelium“, das in der sogenannten Christenheit verkündet wird! Bekehrt euch, sonst wird Gott euch endlos quälen lassen, heißt es da!

Der Unglauben liebt auch nicht wie Gott liebt, denn er stellt seine Liebesbemühungen ein, wenn es zu viele Mühe macht, jemand zu überzeugen.

Der Unglauben kann die Souveränität Gottes nicht annehmen, weil er selber bestimmen will wie es mit ihm und anderen ergehen soll.

Der Unglauben erkennt auch nicht die Heiligkeit Gottes, weil er selber verzerrte Vorstellungen von Heiligkeit hat.

Gott ist zurzeit noch ein verborgener Gott. Und das ist Er auch deshalb, weil Seine Botschaft den Meisten verborgen ist. Sie wird gefälscht und abgewandelt, umgedeutet und abgeschwächt, nicht beachtet oder abgelehnt. Die kirchliche Überlieferung hat ein starkes Gewicht und kaum jemand wagt gegen den Strom zu prüfen und wirklich nur das Gute anstelle des Unbiblischen zu behalten. Es wird Religion gelehrt, nicht das Wort Gottes. Es wird Kult und Tradition beigebracht, aber nicht mit dem lebendigen Christus bekannt gemacht.

Variante 1 bleibt bei unzureichenden Rettungsversuchen stecken. Sie steht unter dem Zeichen der rettungslosen Verlorenheit.

Variante 2 sieht in der Allversöhnung die Allverherrlichung angekündigt. Sie steht unter dem Zeichen der Erfüllung des göttlichen Willens.

Die Lehre von der Allverdammung betont Gottes Scheitern und Begrenztheit.

Die Lehre von der Allversöhnung betont Gottes Größe und Vollkommenheit.

1. Zur Gerechtigkeit

Die Lehre von der endlosen Hölle und Verdammnis ist vermutlich eine der Hauptgründe für den Spott und Hohn, den viele Menschen, die mit dieser Lehre konfrontiert werden, für den Gott der Christen übrig haben. Die meisten Menschen haben ein ziemlich ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden. Das sogar weitgehend unabhängig davon, wie sehr sie selber Gerechtigkeit oder Ungerechtigkeit praktizieren. Es scheint so als habe Gott das in sie eingepflanzt.

Im Grunde sind alle guten Gaben von Gott in die Menschen gegeben. Ob sie in rohen Menschen nur noch als Spurenelemente anzutreffen sind, mag dahingestellt bleiben. Jedenfalls sind sie da. Der Mensch hat seine Erbmasse von Adam. Da ist neben der Sündhaftigkeit auch die Fähigkeit zu Gutem vorhanden. Das Gute des Menschen ist immer eine schwächere Ausprägung des Guten von Gott. Wenn das nicht so wäre, wäre Gott nicht der Schöpfer der Menschen, ja, er wäre überhaupt nicht Gott. Jedenfalls nicht der Gott der Bibel, denn dessen gute Eigenschaften werden stets als grenzenlos und für das menschliche Erfassungsvermögen als zu umfassend beschrieben, als dass der Mensch es ganz erfassen könnte. Jedoch was er erfassen kann, hat die Qualität der Authentizität und Wahrhaftigkeit. Für jeden Menschen ist es klar, der Töpfer hat mehr von dem was er genial, kreativ und originell in den Topf gegeben hat, als der Topf selbst. Der Künstler ist mehr als die Kunst, die er hervorbringt. Eine ganz andere Frage ist, welche Quellen der suchende, denkende und strebende Mensch anzapft, wenn er den großen Künstler nicht beachtet. Und noch eine andere Frage ist, inwieweit sich Gott Seiner geschaffenen Welt offenbart.

Und dieser Gerechtigkeitssinn des Menschen schreit laut auf, wenn ihm ein Gott vorgestellt wird, der für eine begrenzte Zahl und ein begrenztes Ausmaß an Sünden unbegrenzt in Dauer und Ausmaß straft und quält oder unter seinem souveränen Oberkommando strafen und quälen lässt. Das scheint gar nicht souverän zu sein.

Die Frage stellt sich schon hier: sollte Gottes Vorstellung von Gerechtigkeit, die er ansatzweise in die Menschen eingepflanzt hat, zurückfallen hinter die menschliche Vorstellung von Gerechtigkeit, gerade da wo diese laut aufschreit ob der geradezu zum Himmel schreienden Unvereinbarkeit einer endlosen Verdammnis mit einem jeglichen Vorstellungsvermögen über das was Gerechtigkeit sein soll. Die Frage stellt sich unausweichlich: Hat Gott in den Menschen etwas geschaffen - die Fähigkeit Gerechtigkeit wahrzunehmen - was sogar Gottes Fähigkeit übertrifft, so dass der Mensch zurecht Gott dessen Mangel an Gerechtigkeit vorwerfen kann? Dieser Gott hätte abgewirtschaftet!

Oder hat Gott die Menschen getäuscht, weil das was er in sie hineingelegt hat gar kein Gerechtigkeitssinn ist. Dies aber würde bedeuten, dass der Mensch gar nichts verbindlich wissen kann, denn auch seine anderen Fähigkeiten von Gott böten nicht mehr die Gewähr ein verlässliches Ausstattungsmerkmal der menschlichen Rasse zu sein. Die Fähigkeit zu vernünftigen und wahren Gedanken könnte dann beispielsweise ebenso unter dem Mangel der Unzulänglichkeit und Unverbindlichkeit leiden. Auch dann hätte Gott abgewirtschaftet, denn er sagt von sich selber, dass sein Wort gewiss und er selber treu sei. Und zwar gewiss und treu auch wenn der Mensch untreu und unwahrhaftig ist. Wiederum sieht man, so hat sich der Gott der Bibel nicht offenbart. Treue zu Gott ist zu allererst Treue zu Seinem Wort.

Gottes Treue und Wahrhaftigkeit sind makellos.

Wahrheit erfährt man in Treue zu Gott.

Wir stellen also unvermeidlich fest: wenn die Lehre von der endlosen Hölle wahr ist, haben wir einen Gott, der sich selbst widerspricht. Er hat einen Ton geschaffen, der den Töpfer übertrifft. Über diese Vorstellung müssen Atheisten lachen, zu Recht, denn sie ist auch lächerlich. Es ist beschämend, wenn Christen das nicht erkennen. Oder, da sie es erkennen müssen, verdrängen sie es. Warum das nicht anders sein kann, warum also gewisse Christen mit einer gewissen Folgerichtigkeit die Schriftwidrigkeit der Lehre von der endlosen Verdammnis leugnen, dazu komme ich später.

Einleuchtend ist, wenn die Lehre von der endlosen Hölle wahr ist, dann steht Gott mit sich selbst auf Kriegsfuß und wiederum müssen Zweifel aufkommen an seiner Integrität.

Der Mensch ist so gebaut, dass er zweifeln kann. Zweifeln ist die Kehrseite des Glaubens. Beides braucht der Mensch, damit er lebensfähig ist in einer Welt, in der vieles den Schein von Wirklichkeit hat, denn auch Menschen schaffen Wirklichkeiten und Täuschungen. Der Mensch muss ja ständig alles hinterfragen, um seinen Weg durchs Leben zu finden. Er braucht aber auch beides, damit er sich für oder gegen Gott entscheiden kann. Gott könnte ja seit Beginn der Schöpfung sichtbar für alle am Himmel stehen. Dann gäbe es niemals diesen jetzigen, diesseitigen Zweifel an seiner Existenz.

Die Bibel lehrt, dass kein Mensch Gott gesehen hat – jedenfalls nicht in seiner ganzen Macht und Pracht. Das bedeutet, dass es Gott wichtig war, Zweifel an seiner Existenz ebenso wie Glauben an seiner Existenz zuzulassen. Das ist Teil eines universalen Schöpfungsplans und Wachstumsprozesses. In einer gefallenen Welt kann ein Wachstumsprozess nicht unbeeindruckt von dem Zustand des Verfalls und den Degenerationsprozessen ablaufen und muss daher mit Heilungsprozessen einhergehen. Daher muss das, was Gott noch weiter schafft, weil es seinem Plan entspricht, durch Heilung und Wachstum dem beabsichtigten Endziel zugebracht werden. Nur ist es immer so, dass die Zweifel im Glaubenswachstum allmählich verschwinden, denn Gotteserkenntnis entsteht im Glaubenswachstum und infolge Offenbarung. Ein Christ, der nicht wächst, ist noch tot und noch nicht auferstanden. Ein Christ kann nur in eine Richtung wachsen. In die Richtung Christi hin. Jede andere Richtung ist Stillstand und Rückschritt.

Eph 4,15: „Lasst uns aber wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus.“

Das Glaubenswachstum geschieht aber immer harmonisch mit den offenbarten Wahrheiten. Wo nicht, stimmt etwas nicht mit dem Glauben oder man übersieht die offenbarten Wahrheiten; meist beides. Die Lehre von der endlosen Hölle passt überhaupt nicht zu den von Gott in seinem Wort offenbarten Wahrheiten. Sie stehen im krassen Gegensatz dazu. Oder anders gesagt, sie stehen im klaren Gegensatz zum Wesen des biblischen Gottes. Daher auch ist es ein hilfloses und aussichtsloses Unterfangen, die über Gott offenbarten Wahrheiten seiner grenzenlosen Liebe einerseits und seiner optimalen Gerechtigkeit andererseits in einen sinnvollen Gegensatz zu bringen wie es die Lehrer von der endlosen Verdammnis zu tun versuchen. Das ist eine Erfindung von Menschen, die von falschen Denkvoraussetzungen ausgehen und versuchen in ihrem Gedankengebäude zu retten was zu retten ist. Die von Gott offenbarten Wahrheiten beziehen sich

1. auf Sein Handeln wie es in Seinem Wort niedergeschrieben steht und
2. zeigen sich in der Enthüllung Seines Gotteswesens und
3. zeigen sich in seinen Willensbekundungen.

Gott handelt immer gerecht, Er ist ein gerechter Gott, weil Gerechtigkeit zu Seinem Wesen gehören und Er bekundet, was Er will. Er sagt dem Menschen sogar was Er als Oberstes will. Gott sagt, dass Er alle Menschen retten will und zu Sich ziehen wird (1.Tim 2,4; Joh 12,32).

Wir halten also fest. Die Lehre von der endlosen Hölle krankt daran, dass sie Gottes Gerechtigkeit in Frage stellt. Sie stellt außerdem in Frage, dass Gott souverän und groß genug ist, seinen Willen zur Ausführung zu bringen. Gottes Gerechtigkeit steht aber gar nicht im Widerspruch zu dem was er will.

Wir müssen verstehen, dass Gottes vollkommene Gerechtigkeit und sein vollkommener Wille nicht in einen Gegensatz treten können, wie es immer wieder gelehrt wird, da sonst Gott mit sich selber im Gegensatz existieren müsste. *8) Gott wäre das zerrissenste und bemitleidenswerteste Wesen überhaupt.

Tatsächlich ist Gott aber mit sich selbst im Reinen und die Harmonie in Person. Er hätte einen so schmerzhaften und sich universal auswirkenden Gegensatz schon vor Beginn der Schöpfung erkennen müssen (dies zu erkennen, meint man, ist eine Leichtigkeit für jeden Menschen, der darüber nachdenkt). Die Vertreter der Höllenlehre sind nämlich in dem Dilemma, dass sie entweder sagen müssen, der Mensch hätte einen freien Willen und wenn er sich mit diesem freien Willen gegen Gott entscheidet, dann bleibt er in der Verdammnis. Und das sei dann gerecht. Oder sie müssen sagen, der Mensch hat keinen freien Willen, also bestimmt Gott, wen er rettet und wen er verdammt. Und auch das sei gerecht.

Das ist natürlich ein sinnfreies Konstruktum. Der geht etwa so: Zwar sagt die Bibel, der Sünde Sold ist der Tod (Röm 6,23), sie sagt aber nirgendwo, der Sünde Sold sei die endlose Verdammnis. Infolgedessen muss die endlose Verdammnis irgendwie, man weiß nicht wie, die „gerechte“ Strafe für die sein, die Gott zur endlosen Verdammnis bestimmt hat! Das ist ungefähr so wie wenn man sagt: Da 1 und 1 zwei ist, muss 2 und 2 auch zwei sein. Sünde sei eben doch so schlimm, dass die endlose Verdammnis die gerechte Strafe sei.

Die Kritiker der Allversöhnungslehre sagen ja, dass es ein Irrtum sei, anzunehmen, dass man ohne den Glauben an Jesus Christus gerettet werde. Recht haben sie damit. Doch damit haben sie sich – im Gegensatz zu den Befürwortern der Allversöhnung- ein faules Ei ins Nest gelegt, denn dann sind alle, die vor Christus gelebt haben verloren, einschließlich Abraham, Moses, David, Jesaja, Johannes der Täufer. Und mit welcher Berechtigung – außer ein gläubiger Katholik gewesen zu sein – befindet sich eigentlich Henoch und Elija im Himmel? Wenn man nun aber hilfsweise sagt, die Heiligen des Alten Bundes sind ihrem Erlöser eben nach dem Tode begegnet – woraufhin sie sich sofort und ohne zu Zögern zu ihrem Heiland bekannt haben, dann gibt man zu, dass es nach dem Tode doch noch weiter geht.

Es geht weiter hin zu Christus. Warum sollte es dann nicht immer zu Christus hin gehen? Wenn also Gott beschlossen hat, dass Menschen, die schon zu Lebzeiten seine Nähe und die Gnade zahlreicher Gaben und Aufgaben erlebt haben, so dass für sie die Fortsetzung ihrer Gottesbeziehung mit Christus im Jenseits nur allzu verständlich und folgerichtig war, um wie viel mehr wäre es gerecht, wenn er diejenigen, die er zeitlebens im Dunkel ihrer adamitischen Natur und in der Finsternis der Unkenntnis über den wahren Gott belassen hat, nach ihrem Ableben die Chance zur Gottesbegegnung eröffnet? Hat nicht Gott Selbst oft einen Geist der Verführung zugelassen und einen Geist der Verstockung geschickt? Die Bibel bezeugt das mehrfach.

Es wird auch argumentiert, dass die Heiligen des alten Bundes doch schon Christus kennen gelernt hätten. Und tatsächlich gibt es deutliche Hinweise in Gottes Wort, die bestätigen, dass der, der Jesus im Fleisch wurde, vor seiner Menschwerdung als Gott und Gottesbote JHWH erschienen ist. Aber nirgends sagt die Schrift, dass damit ein Bekenntnis zum Erlöser von der Sündenschuld verbunden gewesen wäre, zumal ja auch die Erlösungstat noch gar nicht geschehen war. Der Christus ist erst seit Golgatha der Erlöser von der Sündenschuld und damit der Retter der Menschen.

Man sollte auch nicht in die Bibel etwas hineinlesen, was nicht drin steht. Abraham, Jakob, Josef und all die anderen haben Jesus Christus nicht gekannt. Sie haben das Evangelium nicht gekannt, jedenfalls nicht das Zentralthema Jesus Christus. Und sie hatten keine gültige Vorstellung davon wie Gott das Problem der Sünde lösen würde. Fakt ist, die Bibel besagt nichts dergleichen. Sie sind gestorben auf Hoffnung, ja. Sie sind gestorben im Glauben, ja. Aber ihre Errettung stand noch aus und hat sie nicht im Augenblick des Todes erreicht, soweit wir das aus Gottes Wort wissen können.

Und doch muss es auch für sie ein Bekenntnis zu dem Auferstandenen gegeben haben oder noch geben. Und wenn es nun Etliche gibt, die das glauben, obwohl sie nicht an die Allversöhnung glauben, muss man sie fragen, warum sie hier so inkonsequent sind. Dieser alttestamentarische Personenkreis unterscheidet sich von anderen unerlösten Sündern hauptsächlich nur in drei Dingen: erstens einen Glauben, der nicht vollständig und daher nicht erlösend wirken kann, weil er das Wesentliche vermissen lässt und zweitens Gott wohlgefällige Werke, die ebenfalls nicht erlösend wirken können, selbst wenn sie die Werke der anderen Sünder bei weitem übertreffen. Drittens, Gott hat sich ihnen mehr offenbart als den anderen. Drittens erklärt teilweise erstens und zweitens. Es bleibt nichts, was die eine Gruppe von Menschen hinsichtlich ihrer Erlösungsbedürftigkeit und Abhängigkeit von Gott gegenüber der anderen Gruppe hervorhebt. Einmal Sünder, solange Sünder, bis das Bekenntnis zu Jesus Christus kommt.

Gott verlangt ja Gehorsam und Gerechtigkeit von uns Menschen schon zu unseren Lebzeiten. Da Er sie von den meisten nicht haben kann, wirft Er die Ungehorsamen und Ungerechten in die Hölle, sagt man als Allverdammer. Da erreicht Gott aber das, was Er eigentlich nach den Gegnern der Allversöhnung wollte, erst recht nicht. Das ist wie bei einem zornigen Kind, weil es den einen Buchstaben nicht schön genug hinkriegt, zerreißt es das ganze Schulheft. Die Befürworter der Allversöhnung glauben, Gott erreicht gerade durch die Hölle, das was Er schon immer wollte. Wer hat nun recht?

Die Sache ist die, hätten die Allverdammungslehrenbefürworter Recht würde das bedeuten, dass Ungerechtigkeit und Ungehorsam bis in unendliche Zeiten bestehen blieben, obwohl doch das genau das ist, was Gott nicht haben will. Haben aber die Befürworter Recht, hat Gott sein ursprüngliches Ziel erreicht, es gibt nirgendwo mehr Ungerechtigkeit und Ungehorsam und noch dazu hat Er Seine Schöpfung wunderbar vollendet und Er selber ist verherrlicht durch Seinen Triumph auf der ganzen Linie.

Eigentlich ist der Fall klar. Für diejenigen, die die Allversöhnung nicht für möglich halten, nicht. Solange sie nicht zustimmen, kann Gott sich nicht mit allen aussöhnen. Deshalb ist es mir ein Anliegen, die Gegner der Allversöhnung zu überzeugen, damit sie der Allversöhnung nicht mehr im Wege stehen!

Wenn die Gerechtigkeit, die Gott von den Menschen verlangt, nicht innerhalb einer bestimmten, vergleichsweise kurzen Zeitspanne (die jedenfalls nicht länger als 120 Jahre ist) erreicht wird, dann wirft Gott nicht sogleich die Flinte ins Korn, zudem sorgt auch noch dafür, dass die Ungerechtigkeit im Universum Bestand hat und ein endloses Schandmal und Ärgernis bleibt. Was ist doch das für eine merk-unwürdige Lehre, die die Befürworter der endlosen Verdammnis haben! Und nach 120 Milliarden Jahren sind noch nicht einmal 0,1 Prozent der Gesamtzeit der Fortdauer der Schande erreicht. Und wenn man hinter die Zahl noch einmal eine Milliarde Nullen hinten dran hängt, sind es immer noch nicht 0,1 Prozent. Aber der sündige Mensch ist hartnäckig und hat einen langen Atem, er bekennt sich immer noch nicht zu Gott.

Wenn man die Gedanken der Gegner der Allversöhnung logisch weiter denkt, kommt man schnell zu kuriosen Widersprüchen. Sie sagen, der Gerechtigkeitswille im Sinne von Gehorsam zu Gott muss sich in diesem kurzen Menschenleben einstellen, sonst ist es für immer vorbei. Dann sagen sie, es ist gerecht, wenn den ungerechten Menschen für immer verwehrt wird gerecht zu werden oder (wahlweise) gewährt wird ungerecht zu bleiben. Das bedeutet: Wenn Gerechtigkeit nicht in einer kurzen Zeitspanne hergestellt ist, dann wird sie in einem unendlich langen Zeitraum hergestellt, indem sie unendlich lange nicht hergestellt wird. Denn die endlose Höllenqual muss die gerechte Strafe sein, wäre sie es nicht, wäre ja Gott ungerecht. Also müssen die Gegner der Allversöhnung sagen, dass die Strafe gerecht ist. Dann ist also die Gerechtigkeit hergestellt, indem die ungerechten Menschen bis in die Unendlichkeit ihr ungerechtes Wesen behalten. Diese „Logik“ ist ein Widerspruch in sich. Aber der Wahnwitz der Lehre von der endlosen Hölle kennt keine Grenzen. Als Ersatz für die Gerechtigkeit aller, die Gott sich gewünscht hatte, nimmt er die Verunendlichung der Ungerechtigkeit aller. Ein Desaster wie es vollständiger nicht gedacht werden kann.

Es regt sich aber außerdem noch der Verdacht, dass so ein Gott gar nicht wirklich gerecht ist, weil er jedes Maß vernünftiger Gerechtigkeit verloren hat. Er sorgt ja selber dafür, dass die Ungerechtigkeit einen Unendlichkeitswert erlangt. Mit dieser „Logik“ wird die Vorstellung von einem christlichen Gott ad absurdum geführt. Aber einen solchen Gerechtigkeit wollenden und Ungerechtigkeit bis ins Unendliche vergrößernden Gott gibt es gar nicht.

Einen Gott, der Gerechtigkeit will und die Ungerechtigkeit unendlich fortbestehen lässt, gibt es nicht!

Er ist eine Farce, ersonnen oder doch zumindest übernommen von Christen. Biblisch ist dieses absurde Gottesbild nicht. Gott zum Dank!

Wir sagen also: Wenn Gerechtigkeit von Gott dem Menschen durch den Glauben an Jesus Christus nicht in der kurzen Lebensspanne des Menschen zugeteilt worden ist, dann wird die Gerechtigkeit, die Gott herstellen will, in einem unendlich langen Zeitraum auch nicht dadurch hergestellt, dass sie unendlich lange nicht hergestellt wird. Eigentlich klar! Und warum muss die Gerechtigkeit, die alle Ungerechtigkeit beseitigt, im Gedankenmodell der Allverdammer ausbleiben? Weil sie nicht damit rechnen, dass Gott allein, nicht der Mensch, für die Gnadenzuteilungen zuständig ist.

Gott ist kein Verunendlicher der Ungerechtigkeit und des Zustandes der Unerlöstheit.

Die Götter der Antike sind allesamt Götter mit menschlichen Schwächen, oder perfider Grausamkeit. Der Gott nach der Vorstellung der Gegner der Allversöhnung ist ein unendlich böser Gott, denn er mutet denen, die ihm widerstehen unendliches Leid zu, das in keinem auch nur annähernd gerechten Verhältnis zu dem Tun des Menschen steht. Der Gott dieser Gegner der Versöhnung hat viel Ähnlichkeit mit den grausamen Göttern der Heidenvölker, aber wenig Ähnlichkeit mit dem Gott der Bibel. Das könnte daran liegen, dass ihr Gottesbild ein heidnisches ist.

Eigentlich ist die Vorstellung der Gegner der Allversöhnung über die Gerechtigkeit Gottes eine Parodie. Sie betrüben damit Gott. Sie verhindern dadurch möglicherweise, dass sich Gott ihnen mit Seinem Geist noch bekannter und vertrauter macht und begründet, dass Sein Geist nicht so sehr bei ihnen Wohnung nimmt, da ja eigentlich der Hausherr einen unversöhnlichen Geist willkommen geheißen hat, der sich nicht mit Gottes Geist so gut verträgt. Es sollte nicht wundern, wenn die Gegner auch in anderen Erkenntnisfragen den Mangel an Vertrautheit mit Gott erkennen lassen.

Wer einen unversöhnlichen Geist beherbergt, hat Raum vergeben, den er eigentlich dem Gott der Versöhnung reserviert haben sollte.

Gott ist ein liebender und fürsorglicher Vater aller Menschen – aber nur ein paar Jahre des irdischen Lebens, dann wird er nach der Lehre der Gegner der Allversöhnung zu einem grauenvollen Rächer nicht nur für ein paar Jahre, sondern bis in alle Unendlichkeit der Zeit. Kein Wunder, wenn so viele, die dies glauben, sich in ihrem Leben genauso verhalten haben. Wer kennt nicht die kühle, oft herzlose Härte derer, die das, was sie als Gnade ausgeben, schnell beenden, um dann die Gerechtigkeit der gnadenlosen Gesetzlichkeit ausspielen zu können. Liebe und Wohlwollen vorgeben, ein gespieltes Interesse behaupten – und sich dann doch nicht an das halten, was man propagiert hat.

Den Päpstlichen, die die Albigenser ausrotteten, hätte es gar nicht gefallen, wenn diese dem Papst Gefolgschaft gelobt hätten. Dann hätten die Gefolgsleute Roms ihrer Mordlust und dem Quälgeist, der sie antrieb, nicht genügen können. Ein geisteskranker Vater sagt zu seinem Sohn, „du hast mich enttäuscht, du hast versagt, deshalb töte ich dich nicht, sondern sperre dich ein und quäle dich unaufhörlich.“ Solches wird von den „heiligen Vätern“ verkündigt. So ein Gottvater wäre unglaubwürdig. So ein Gottvater wäre vertrauensunwürdig. Tatsächlich und wahrhaftig ist Gott anders.

Wenn Gottes Eigenschaft Liebe ist, ist es eine unwiderstehliche Liebe.

Wenn Gottes Eigenschaft Barmherzigkeit ist, ist es eine siegreiche Barmherzigkeit.

Wenn Gottes Eigenschaft Gerechtigkeit ist, ist es eine rechtfertigende Gerechtigkeit.

Wie rechtfertigt sich Gott? Seine Geschöpfe rechtfertigen Ihn. Nämlich dadurch, dass es einstens kein Geschöpf geben wird, das Gott noch anklagen könnte. Jetzt haben wir noch junge Mütter, deren Kinder gestorben sind. Jetzt haben wir noch Frauen, die missbraucht worden sind. Jetzt haben wir noch Menschen, die ein Leben der Unterdrückung und Gewaltanwendung, des physischen und psychischen Terrors erlitten haben. Und sie klagen alle Gott an und fragen warum? Sie schreien auf, wenn jemand sagt, dass Gottes Gerechtigkeit vollkommen und unfehlbar sei. Sie schreien auf, weil sie keine Anzeichen dafür sehen, dass diese Gerechtigkeit mehr ist als nur eine hohle Schelle. Sie schreien auf noch in der Stunde des Todes. Und in der Stunde des Todes kommt ein sich christlich nennender Priester und fordert sie auf, dass sie sich noch rechtzeitig zu diesem Gott zu bekennen, der sonst in Sekundenbruchteilen seine unstillbare Liebe in einen unstillbaren Zorn verwandeln wird. Und weil sie sonst im Unglauben sterben, werden sie endlos in der Hölle gefoltert werden. Was ist das für eine zynische, gottlose Lehre!

All diese Menschen klagen Gott an, weil sie nichts, aber auch gar nichts von Gottes Gerechtigkeit sehen können. Sie nehmen den Eindruck, dass Gott nicht reagiert, dass es keine Gerechtigkeit gibt, mit ins Grab. Und nun? Wo ist Gottes Gerechtigkeit wirklich geblieben? All diese Menschen haben Gottes Gerechtigkeit noch nicht erlebt. Aber nicht weil es sie nicht gibt, sondern weil Gottes Zeit mit diesen Menschen noch nicht gekommen ist.

Wann wird die Frau, die ihr Kind verloren hat, Gottes Gerechtigkeit erfahren haben? Wann wird sie sagen, jetzt ist mir Gerechtigkeit widerfahren? Wann wird sie sagen können, „jetzt glaube ich, dass Gott gerecht ist“?

Manche mögen sagen, wenn sie zum Glauben an den Opfertod Jesu gekommen ist. Aber wer sagt, dass sie nicht gläubig ist? Wer sagt, dass sie nicht weiß, dass Jesus ihr Messias ist. Aber dennoch könnte sie sich fragen, wo ist Gottes Gerechtigkeit? Jesu Tod und Auferstehung hat nur sehr wenig an den bestehenden Ungerechtigkeiten geändert, wenn die Allverdammer Recht haben. Umso mehr, wenn jemand nicht gläubig ist! Jesus Tod am Kreuz wäre ja völlig wirkungslos für den Ungläubigen, wenn es diese endlose Hölle für ihn tatsächlich gäbe. Er wäre auch dann wirkungslos, wenn man selbst gerettet würde, aber derjenige, wegen dem man die Ungerechtigkeit in der Welt zu spüren bekommen hat, wäre für immer verloren. Nochmals die Frage, wann wird der Frau mit dem verlorenen Kind Gerechtigkeit widerfahren? Dafür gibt es eine Antwort in der Bibel.

Of 21,4 : „ Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“

Dieser Satz kann nur trösten, wenn er stimmt und nicht verdunkelt wird durch Umdeutungen. Bei diesen Umdeutungen ist „alle“ nicht mehr „alle“, sondern nur „alle, die erlöst sind“. Der Vers zuvor macht jedoch klar, dass es hier um alle Menschen geht, nicht um eine auserwählte Schar. Die einschränkende Umdeutung gibt der Text nicht her. Diese zerstörerische Umdeutung gibt Gottes Wort nicht her, weil Gott nicht nur ein paar Wenige tröstet. Die Mutter mit dem Kind wird ihr Kind wieder bekommen, sie wird Verhältnisse erfahren, die so sind, dass sie Gott nicht mehr anklagen kann. Und wenn das Leiden und Dulden in dieser Welt noch so schwer ist, Gott wird alles so herstellen, dass es nichts mehr zu klagen gibt und dann, und erst dann wird es niemanden mehr geben, der Gott vorwerfen könnte, dass Er nicht gerecht sei. Dann werden alle Ankläger verstummt und beschämt sein und nicht nur das, sondern sie werden in Dankbarkeit und Anbetung auf ihre Knie gehen:

Phil 2,10-1: „dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.“

Gott hat dieses Prinzip der Erstattung. Wenn er uns etwas wegnimmt, bzw. wegnehmen lässt, erstattet er es hundert- und tausendfach. Es ist nicht umgekehrt, dass wir etwas Ihm gegenüber vermissen lassen und er zahlt es uns abermilliardenfach in Form von Bestrafung heim. Die Gegner der Allversöhnung verkehren die Wirklichkeit Gottes ins gröbste Gegenteil. Die Lehre von der Allverdammung ist vermutlich die Lehre über Gott, die Ihn am meisten verunehrt und die Vorstellung über Gott am meisten verzerrt.

Das hundertfache Erstatten (Mt 19,29) für Dinge, auf die man in dieser Weltzeit wegen Christus verzichtet, entspricht Gottes Güte. Aber auch Seiner Gerechtigkeit. Er ist sich selber gerecht. Nicht dass ein Mensch ein schriftlich verbrieftes Recht geltend machen könnte. Aber Gott tut nichts, was Seinem Wesen widerspricht und deshalb ist Er gütig und erstattet und ist gütig weit über das Maß, das die Menschen zufriedenstellen würde, denn es ist nicht auszudenken, was Gott aus seiner Schöpfung macht zu seiner Verherrlichung. Es wird in ferner Zukunft niemanden geben, der unzufrieden ist mit dem wie die Dinge ausgegangen sind.

Gott ist von der Art, dass Er Güte und Gerechtigkeit miteinander verbindet, indem Er die Gerechtigkeit für die Menschen bereit stellt, um sie dann mit seiner Güte zu Seinem eigenen Lobpreis groß zu machen.

Bei den Gegnern der Allversöhnung ist das ganz anders - erbärmlich und dringend erbarmungswürdig. Da sitzt ein rachsüchtiger Gott auf seinem Thron, umgeben von Anhängern, die ihm ihren Lippenbekenntnissen zufolge ob seiner großen Güte und Barmherzigkeit loben und preisen, gerade laut genug, dass man die Schreie der Unglücklichen in der Hölle überhört (oder doch eher nicht so laut, damit man sich an den Schreien erfreuen kann wie es viele Gegner der Allversöhnung (s.u.) behaupten) und wider besseres Wissen oder nach einer Gehirnwäsche Gott wegen seiner überragenden, wenn auch undurchschaubaren Gerechtigkeit preisen.

Die Wirklichkeit wird gottlob ganz anders sein, denn da werden Gott alle zu Recht wegen Seiner Gerechtigkeit preisen. Gott wird zu Recht gerecht genannt werden, nicht aus bloßer Behauptung mit sinnloser Substanz. Und das ist Seine Rechtfertigung, oder genauer gesagt, das Bekenntnis Seiner Gerechtigkeit, denn Gott hat Sich dadurch, dass Er allen erstattet hat und mehr noch, aus Seiner Güte heraus allen überreichlich gegeben hat, selber gerechtfertigt. Alles was Er jemals tat und tun ließ wird am Ende gerechtfertigt sein. Nicht dass Gott den Beweis Seiner Gerechtigkeit schuldig wäre. Er ist niemand irgendetwas schuldig, außer Sich selbst. Sich selber schuldig sein bedeutet sich selber treu zu sein.

Gott ist Sich immer treu. Daher können wir auch wissen, dass Gott Seine Schöpfung zum Ziel bringt und alle Menschen heim holt.

Das ist Seine „Natur“, und die ist immer gleich, immer unfehlbar, immer zielsicher. Nur wenn man Gott als gerechten Richter annimmt, kann man auch Respekt vor Ihm haben. Ein Sohn wird eine Abneigung und Hass entwickeln gegen einen Vater, der ungerecht straft. So einen Vater kann man sich nur einreden zu lieben.

Gott ist aber so wie der Vater in dem Gleichnis vom verlorenen Sohn. Der Vater nimmt ihn wieder auf, ohne ihm zusätzliche Strafen aufzubürden. Dass ihn der Vater wieder aufnehmen würde, wusste der Sohn. Er hat seinen Vater lediglich unterschätzt, weil er wusste, dass er Schelte verdient gehabt hatte. Tatsächlich war der Großmut des Vaters noch größer als erhofft. Man kann aber sehen, dass die Versöhnungsbereitschaft des zurückgebliebenen Sohnes nicht dem entsprach. So ist es auch mit manchen Gegnern der Allversöhnung, sie wollen nicht zulassen, dass die Gottlosen bzw. vorübergehend „Vaterlosen“, die sie nicht zu ihren Brüdern zählen, von Gott aufgenommen werden. Sie sagen sogar, es sei ein Beweis der Liebe Gottes, dass er die Verdammten nicht mehr aufnimmt. Der zurückgebliebene Sohn hatte eine verschrobene Vorstellung von Liebe. Er liebte eigentlich nur sich selbst. Jeder, der nur sich selbst liebt, lässt es an Versöhnungsbereitschaft mangeln. Lieber ein reuiger Sünder sein als ein selbstgerechter, unversöhnlicher Frommer!

Strafforscher sagen, dass die Schwere einer Strafe Menschen von strafwürdigem Verhalten nicht abhält. Eher wird dies bewirkt durch die Gewissheit einer gerechten Strafbarkeit. Das hängt damit zusammen, dass in jedem Menschen der Respekt für Gerechtigkeit und die Respektlosigkeit für Ungerechtigkeit verwurzelt ist.

Ein König der gerecht und maßvoll straft, erzeugt Ehrfurcht.

Ein König, der ungerecht und maßlos straft, erzeugt Respektlosigkeit und Spott.

Das ist der Grund, warum das Gottesbild von einem endlos strafenden Gott von vielen verabscheut wird. Der Gerechtigkeitssinn des Menschen begehrt auf. In einem Königreich, wo Willkür, Grausamkeit und Ungerechtigkeit herrschen, werden auch die Menschen so. Der Mensch ist ein Nachahmer und Nachrenner und Nachdenker. Daher trifft die Behauptung vieler Gegner der Allversöhnung, man müsse mit der furchtbaren Hölle drohen, damit man die Leute von der Lässigkeit abhält und vom Ernst der Gerichte Gottes überzeugt, nicht zu. Eher ist das Gegenteil der Fall, wer Unsinn und Ungerechtigkeit verbreitet, erntet nichts Gutes. Und für Gottes gerechte Sache ist nichts gewonnen.

Nicht so bei einem Gott, von dem man weiß, dass Er gerecht ist. Seine Strafen sind unvermeidbar und ereilen jeden zuverlässig. Sie sind aber auch gerecht, weil sie angemessen sind. Mehr noch haben sie ein bestimmtes Ziel, da Strafe bei Gott keinen Selbstzweck hat und auch nicht in eine sinnlose Leere zielt, sondern einem höheren Zweck untergeordnet ist.

Die Strafen Gottes haben keinen Selbstzweck, sie zielen nie ins Leere und sind stets einem hohen Zweck untergeordnet.

Von einem trostlosen Ort wie einer unaufhörlichen Hölle könnte man das gewiss nicht sagen. Das Konzept der biblischen Strafen Gottes stimmt überein mit dem, was uns der in uns eingepflanzte Gerechtigkeitssinn sagt. Zweck und Ziel der Strafen und der unfreiwilligen Gerichtskatastrophen kann dem Mensch nicht bekannt sein, daher muss es ihm gesagt werden. Das hat Gott durch sein eigenes Offenbarungswort getan.

Gott ist es wichtig, dass Er gerechtfertigt ist. Das erreicht Er, indem Er sich gegenüber jedem Menschen als gerecht zeigt. Jeder wird es selber erleben. Gott ist gerecht. Jeder wird aber ebenso erleben: Gott ist barmherzig. Die Rechtfertigung gelingt Gott am besten, wenn Er solange Gericht hält wie das Sündenbewusstsein noch nicht da ist. Wenn es aber gekommen ist, werden Gericht und Hölle nicht mehr benötigt. Das Erbarmen hat das letzte Wort, wie auch in dem Satz: „einen Augenblick währt der Zorn, aber ewig ist das Erbarmen Gottes“ (Jes 54,8). Wer in dem Stadium des Zorngerichts ist, mag Gottes Erbarmen anzweifeln, aber ebenso zuverlässig wie das Gericht kommt, ebenso sicher kommt das Erbarmen.

Opfermut, Selbstbeherrschung, Mitgefühl und Erbarmen scheinen in einer Welt des Bösen am besten zu gedeihen. Aber das tun sie nicht, damit das Böse für immer weiter existiert. Auch das Böse ist nur Mittel zum Zweck, nicht Selbstzweck.

Nichts hat Selbstzweck, weil alles Beständige von und zu Gott ist.

Gott erschafft keine endlosen Unwerte.

Was noch unfertig ist, ist im Werden zur Vollendungsstufe.

Solange das Unfertige noch im Werden ist, ist es in der Veränderung. Solange es in der Veränderung ist, ist es unfertig und unzeitlich. Es hat damit eben nicht die Qualität der Endlosigkeit, weder in der Substanz noch in der Zeit. Und daher gibt es nur äonische Gerichte, niemals endlose Gerichte. Gott kann das nicht wollen, weil es Seinem Wesen widerspricht.

Gott hat die Dinge so geschaffen, dass Er mit ihnen fertig wird.

Und wenn Er mit ihnen fertig geworden ist,

sind sie vollkommen so, wie Er sie haben wollte!

2. Die Hölle und die Barmherzigkeit Gottes

Die Gegner der Allversöhnung glauben an eine endlose Hölle. Die meisten malen sich nicht aus, was das für Konsequenzen hat. Etliche haben einen verständlichen Widerwillen, sich mit der Thematik zu befassen. Nur eine – hoffentlich – kleine Schar empfindet Freude oder gibt zumindest vor, dass sie sich sehr freuen werden, wenn sie die Unerlösten in ihrer Qual wissen dürfen. Der Anblick der Leidenden bereitet ihnen sozusagen ein höllisches Vergnügen. In „The Sight of Hell!“ beschreibt zum Beispiel der Reverent J. Furniss wie die Ungläubigen in der Hölle brennen. Bei ihm (in „seiner“ Hölle) sind es sogar Kinder. Er stellt sich vor, wie er nach einiger Zeit nach einem bestimmten Kind nachfragt, was das Kind denn gerade tut. Und er bekommt immer wieder die gleiche Antwort: es brennt. Er lässt wieder einige Zeit verstreichen, dann Wochen, Monate, Jahre - und das Kind brennt immer noch. „Wenn du also immer wieder dahingehst, wirst du immer wieder die gleiche Antwort bekommen – es brennt im Feuer.“ *9) So weit die Vorstellungswelt dieses lieben Referenten. Die armen Kinder und jungen Erwachsenen, denen so ein fürchterliches Gottesbild vermittelt worden ist.

Und das arme Kind in der Hölle! Was für ein Schicksal! Das Kind hat ja seinen Vater im Himmel. Aber der lässt es brennen für immer. Es hat einen Vater im Himmel, der von sich behaupten lässt, dass er die Liebe und Barmherzigkeit in Person sei und dass kein Mensch Liebe und Güte in so hohem Maße besäße als er. Jedoch die meisten seiner Kinder, große und kleine Kinder, lässt er in der Hölle brennen für immer. Viele große Kinder waren ungezogene Kinder, aber viele Kinder waren auch solche Kinder, die gar nicht so lange gelebt haben, dass sie sehr ungezogen sein konnten. Gott lässt sie dennoch für immer brennen. Man sieht, die Hölle ist ungeheuerlich, sofern sie von der Vorstellungskraft der Menschen befeuert wird.

Nun gibt es viele Gegner der Allversöhnung, die zwar am Dogma der endlosen Hölle festhalten, als ob es dabei um ihre eigene Erlösung ginge, die aber einsehen, dass es doch für Kinder eine Sonderlösung geben müsse. Sie sind bereit anzunehmen, dass hier ein Bekenntnis für Christus nicht notwendig sei, zumal wenn es nicht möglich war, und Gott aus reiner Gnade doch bestimmt die Kinder retten würde. Man bedenke die Konsequenz, wenn dies wahr wäre! Welche Mutter würde dann nicht sehr unvernünftig und lieblos handeln, wenn sie ihr Kind nicht schon am Tage der Geburt meucheln würde! Als ich das einem bekannten Fernsehprediger vorgehalten habe, kam keine Antwort. Ungeheuerlichkeiten gehen irgendwann einmal die Argumente aus.

Einerseits merkt man den Vertretern dieser sonderbaren, natürlich nicht in der Bibel nachweisbaren Lehre an, dass sie selber mit ihren Dogmen nicht richtig klar kommen und ihr Gerechtigkeitssinn nicht gänzlich erstorben ist. Sie quittieren hier ihrer sonst so herzlosen Lehre den Dienst. Das ist einerseits lobenswert. Andererseits müssten sie sehr wohl erkennen, dass aus dem gleichen Grund, die ganze Lehre von der endlosen Hölle in den Tiefen des menschlichen Gedankenmülls zurückzuversenken wäre. Doch das vermögen sie nicht, weil sie dazu eine ganze Decke heben müssten, die ihnen bleischwer das Herz niederhält und ihre Gedanken verdunkelt. Manche Decken, ja eben gerade die schwersten Decken, werden erst angehoben, wenn sie Gott anhebt.

Wer zu Christus kommt, lernt seinen Gedankenmüll zu entsorgen.

Eine schlechtere Alternative wäre, es in der Hölle zu tun.

Man empört sich zu Recht gegen Geistliche, die kleine Kinder missbrauchen. Man verteufelt Männer, die junge Mädchen jahrelang in ein Kellerverlies einpferchen und ihnen regelmäßig Gewalt antun. Man verabscheut Kulturen, in denen es sogar Brauchtum ist, dass Töchter an alte, lustkranke Männer verkauft werden, denen sie den Rest ihres bedauernswerten Lebens unterworfen sind. Aber sie alle werden bei weitem von dem Gott, den sich die unversöhnlichen Gegner der Allversöhnung machen, überboten. Sogar unendlich überboten. Denn er lässt seine eigenen Kinder endlos quälen.

Man erkenne den Wahnwitz! Sie reden von einem Gott der Liebe und Barmherzigkeit und behaupten genau genommen, dass er schlimmer ist als alles was sich die verkommensten und grausamsten Menschen jemals ausdenken, geschweige denn durchführen könnten.

Ich fürchte um das Seelenheil und das Geistesheil der Menschen, die sich – in Übereinstimmung mit ihrem Bilde von Gott – wünschen, dass den Menschen wirklich dies in der Hölle zustoßen möge, was diese heillosen Menschen behaupten und als Wahrheit bekennen.

Auch C.H. Spurgeon war ein Höllenprediger: „Am Tage des Gerichts wird dein Leib mit der Seele vereint und dann wirst du zwei Höllen haben, deine Seele schwitz Blutstropfen und dein Leib erfüllt sich vor Qual. Im Feuer, genau so wie wir es auf Erden haben, wird dein Körper liegen, wie Asbest, niemals verzehrt, durch alle Venen läuft die Pein weiter und jeder Nerv ist eine Saite auf der der Teufel für immer seine diabolischen Klang einer unaussprechlichen höllischen Klage spielt.“ *10)

Man meint deutlich den hämischen Spott Satans in diesen Worten zu hören. Spurgeon hat es nicht gehört. Es steht zu befürchten, dass sich mancher Höllenprediger vor den Karren des Teufels spannen ließ. Aber, mag man fragen, kann das einem Mann Gottes geschehen? Dazu genügt die Antwort, dass Luther antisemitische Predigten der Nachwelt erhalten hat, die die Nazis auf grausamste Weise in die Tat umgesetzt haben. Unterstellen wir allen, die so fantasievoll von der Hölle predigen, dass sie es gut meinen und warnen wollen. Aber wer warnt eigentlich sie? Wenn sie unrecht haben, wie wollen sie vor das Angesicht Gottes treten? Sie werden dann vielleicht erleben wie heilsam es ist, auch dann noch von Gottes Gnade erreicht zu werden.

Auch wenn die Höllenprediger hunderttausend Mal beteuern, dass ihr Gott liebevoll und gütig ist. Er ist es nicht. Er ist es nicht einmal für die Wenigen, die er zu sich holt und an sein Vaterherz drückt, denn diesen mutet er zu, dass sie bis in alle Unendlichkeit das Jammern und Stöhnen der in der Hölle Gequälten mitanhören, denn sie hören es zumindest in ihrem mitleidigen Gewissen, falls sie dann noch eines haben.

Und die Wenigen müssten befürchten, dass sie früher oder später doch noch in der Hölle landen, denn einem grausamen Gott, kann man nicht vertrauen, dass er sein Wort hält. Angeblich bedauert er es, so viele dem Feuersee überlassen zu müssen, obwohl er sie doch dorthin geschickt hat und auch gleich dafür gesorgt hat, dass sie niemals wieder herauskommen, dafür aber aufs Äußerste gepeinigt werden. Bis in alle Ewigkeit müsste man Angst haben, dass seine Grausamkeit auch denen gegenüber durchbricht, deren er in der zurückliegenden Zeit überdrüssig wurde, denn eines haben Menschen gelernt. Wer ein Laster hat, der hat auch ein zweites und drittes und viertes und noch viel mehr.

Gerade so wie es nur einen Gott gibt, der in jeder Beziehung perfekt und völlig rein ist von jeglicher Befleckung und frei von jeglicher Schwäche, genauso ist auch jemand, der eine Schwäche hat in allen anderen Bereichen schwach, auch wenn uns Menschen das nicht immer auffällt, weil wir selber in allem die gleichen Schwächen haben.

Gottes Vollkommenheit ist so, dass jede einzelne Seiner Qualitäten die Vollkommenheit aller anderen Qualitäten mitbezeugt.

Die Unvollkommenheit in der Welt ist so, dass jede einzelne ihrer Bereiche die Unvollkommenheit aller anderen nach sich zieht.

Und diese auch erklärt! Wenn also ein Gott, der es zulässt, dass von ihm geschaffene Wesen endlos Qualen erleiden müssen, eine Zusage macht, muss man auch damit rechnen, dass er sie nicht hält.

Grausamkeit ist keine der Qualitäten Gottes. Grausamkeit ist keine Qualität sondern eine Unvollkommenheit, die nur in geschaffenen, unvollkommenen Wesen vorkommt. Der Gott der Gegner der Allversöhnung muss diese unvollkommene Eigenschaft haben. Damit ist er aber nicht Gott, sondern ein geschaffenes Wesen. Und eine Unvollkommenheit bleibt nicht alleine, sie umgibt sich mit ausschließlich unvollkommenen anderen Eigenschaften. Wenn Gott Laune für das Quälen seiner Schöpfung hätte, warum sollte er nicht auch Laune haben, es mit der Wahrheit nicht so genau zu nehmen?

Wir wissen, dass diese Beschreibung eines unvollkommenen Wesens, das hinter den Grausamkeiten der Menschen steckt, nur auf Satan passt. Satan ist derjenige, der Menschen mit Lust quält (so zumindest stellen wir es uns vor). Und Satan ist es, der die Menschen dauernd belügt und ihnen einredet, sie seien etwas Besseres als andere. Sollte Gott gesagt haben, dass alle Menschen gerettet werden und die ganze Schöpfung anbetend und huldigend die Knie vor ihm beugen wird? Und nicht zufällig ist es Satan, der gerade „Christen“ einflüstert, sie müssten andere mit Feuer bekämpfen, wenn sie auch nur ein Grad von der „rechten Lehre“ abweichen. Das Schlimme in unserer Zeit ist, dass es immer noch viele „Christen“ gibt, die es nach wie vor gerechtfertigt halten, was die vatikanische Inquisition an Verbrechen angehäuft hat, um ein klares Zeugnis über ihre außerirdische Bevollmächtigung abzulegen.

Je tiefer jemand unterirdisch gestrickt und verstrickt ist, desto mehr neigt er zu Lehren, die er für immer begraben sollte.

Diejenigen, die die Lehre von der endlosen Hölle mit Eifer vertreten, über die im günstigsten Fall zu sagen ist, dass sie nicht gründlich darüber nachgedacht haben, müssen vielleicht erst noch lernen was der Unterschied zwischen Ewigkeit und Äon ist, denn ganz offensichtlich wollen sie keinen Unterschied sehen. Und wie könnten sie es besser lernen als dass sie selber in ein äonisches Gericht kommen oder in ein äonisches Morgen, von dem sie annehmen, dass es ewig im Sinne von endlos ist? Antwort: Durch die Gnade Jesu Christi! Durch die Gnade Gottes lernt man alles immer am besten!

Man muss sich unter den Äonen-Schülern nicht einen äußerst bösen Menschen vorstellen, der kraft seines irdischen Amtes die Lehre von der endlosen Hölle mit Nachdruck vertreten hat und dann in die Hölle kommt und erleichtert feststellt, dass er sehr viel Zeit hat, noch einmal alles und dieses Mal besser zu durchdenken. Es genügt an all die vielen weniger bösen Menschen zu denken, die ein doch deutlicher von christlichem Gedankengut geprägtes Leben geführt haben und ins Königreich Gottes eingehen, dem Reich, das unter Leitung des Messias Jesus Christus auf Erden von äonischer Dauer sein wird. Sie werden dort mit Freuden erkennen, dass sie es ins Reich Gottes geschafft haben und dass es sogar eine nicht minder wunderbare Hoffnung gibt, dass auch die äonische Hölle für andere nur ein begrenztes Maß an Schulung bereit halten wird. Ja, spätestens dann würden sie begriffen haben, was der Unterschied zwischen Äon und Ewigkeit ist!

Damit will ich nicht gesagt haben, dass alle, die an die endlose Hölle glauben, entweder Kandidaten für das äonische Leben im Reich Gottes oder für die äonische Verdammnis sind, denn es gibt ja noch die Leibesgemeinde, deren Wohnsitz im Himmel sein wird (2. Kor 5,1). Die Mitglieder der Leibesgemeinde werden zweifellos diejenigen sein, denen Gott am meisten Gotteserkenntnis geschenkt hat, weil sie Ihm am nahesten standen und die innigste Beziehung zu Ihm unterhalten haben. Man erkennt den anderen dann erst in seinem wahren Wesen, wenn man ihn liebt wie Gott uns liebt. Bei Gott treffen größte Liebe und größte Erkenntnis zusammen, weil Er größte Liebe und größte Erkenntnis hat. Und wer liebt, trotz Erkennen, hat richtig erkannt, denn er liebt gerade weil er erkennt.

Liebe und Erkennen müssen sich lieben und erkennen, damit sie lieben was sie kennen und kennen was sie lieben.

Es ist völlig klar. Wenn man das Ziel nicht erreicht, dann ist man fehlgeschlagen. Gott wollte alle retten und eine Schöpfung wunderbar und herrlich machen. Eine endlose Hölle, ganz gleich ob es ein Verlies, ein Totenreich oder ein Feuersee ist, wäre ein endloser Schandfleck und ein Makel. Nicht für die Menschen in erster Linie, sondern für Gott. Nun glauben viele, dass dieser Schandfleck mehr geschaffene Wesen von Gott beinhaltet als der Himmel. Im Himmel würden nur wenige in der Nähe Gottes eine sehr fragwürdige Herrlichkeit und Freude genießen. Sie wäre nämlich deshalb fragwürdig, weil sie moralisch nicht sauber erscheinen kann. Wer kann sich freuen, wenn man weiß, dass andere leiden?

Wer nun sagt, dass das Böse in irgend einer Form - und sei es in der Hölle - bestehen bleibt, vertritt die Auffassung, dass Gott bereit wäre, seinen souveränen Thron mit diesen Mächten der Bosheit zu teilen, denn mit auf dem Thron säße auch immer die unbewältigte, unbesiegte Bosheit.

Der Thron selbst wird degradiert und mit ihm der, der darauf sitzt, denn wo ist die behauptete Souveränität und Allmacht Gottes geblieben? Wo die Reinheit? Wo die ungebrochene Strahlkraft des Lichtes? Der Thron ist besudelt. Das sind anklagende Worte, aber nicht an Gott, sondern an diejenigen, die ihre Gottesvorstellung auf so einem bemäkelten Thron setzen.

Ihr Gott hat seine Kraft erschöpft und die Reichweite seines Retterwillens ist beschränkt auf dieses irdische Leben. Zeitlich macht das bei Gott weniger als ein Augenzwinkern. Wie stimmt das aber überein, mit den häufigen Selbstbekundungen des biblischen Gottes? Überhaupt nicht!

[...]

Ende der Leseprobe aus 387 Seiten

Details

Titel
Universalismus und Allvollendung
Autor
Jahr
2014
Seiten
387
Katalognummer
V335068
ISBN (eBook)
9783668256491
ISBN (Buch)
9783668256507
Dateigröße
2237 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Dies ist eine Streitschrift. Der Text spiegelt ausschließlich die Meinung des Autors wider.
Schlagworte
Allvollendungslehre, Schöpfung, Vollendungsziel, Verdammungslehre, Allverdammungslehre
Arbeit zitieren
Roman Nies (Autor:in), 2014, Universalismus und Allvollendung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/335068

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Titel: Universalismus und Allvollendung



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