Die Psychologie verlernt zunehmend, dass Individuum Mensch als Ganzes zu sehen. Statt in die Tiefen der Seele vorzudringen und das „Verborgene“ zu erkunden, verweilt man an mathematisch eindeutig belegbaren, oft auch sehr oberflächlichen und allgemeinen Forschungserkenntnissen. Der Wahrheitsgehalt der psychoanalytischen Forschung kann durch statistische Methoden nicht belegt werden. Doch öffnen sich durch neue Methoden in der biologischen Psychologie neue Tore, um doch wieder tiefer ins verborgene Seelenleben der Menschen vorzudringen. Heute mehr den je macht es Sinn, die Erkenntnisse der Psychoanalyse einer neuen perspektivischen Betrachtung zuzuführen. Gustav Hans Graber ein Pionier der pränatalen Psychologie, erkannte schon früh, dass es eine Vielfalt der Perspektiven braucht um dem Wunder Mensch nahe zu kommen. In seiner Arbeit über die „Psychologie des Mannes“, bedient er sich der mannigfaltigsten Perspektiven um den Forschungsgegenstand in seiner Ganzheit zu erfassen. Er begleitet die männliche leib-seelische Entwicklung von der Samenzelle bis zum erwachsenen Mann. Besondere Bedeutung kommt in seiner Arbeit der sexuellen und der Entwicklung des männlichen Liebeslebens zu. Hier erkennt Graber die Zusammenhänge zu Aggression, Ich-Verhaftung und Kriegslust des Mannes. In allem hebt er die große Bedeutung der Mutter-Sohn-Beziehung hervor.
Alles Wünschen und Handeln des Mannes zielt auf Regression, er will die ursprüngliche Dual-Einheit mit dem Weiblichen wieder herzustellen. Um diese ursprüngliche Verbindung wieder herzustellen bedient sich der Mann höchst ambivalenter Verhaltensweisen.
Graber erkennt den möglichen Ausweg in der Legierung des Männlichen mit dem Weiblichen.
Der Traum der Männer wäre es, den Frauen in die Arme zu sinken, ohne ihnen gleichzeitig in die Hände fallen zu müssen.
(Jerry Lewis)
Inhaltsverzeichnis
- ABSTRACT
- EINLEITUNG
- BIOGRAPHISCHE DATEN ZU DR. GUSTAV HANS GRABER
- DIE LEIB-SEELISCHE MÄNNLICHE ENTWICKLUNG
- DIE SAMENZELLE
- DER MÄNNLICHE EMBRYO
- DER MÄNNLICHE SÄUGLING
- DIE ENTWICKLUNG DES MÄNNLICHEN LIEBESLEBENS
- DIE LIEBE ZWISCHEN MUTTER UND SOHN
- Philosophische Sichtweise der Mutter-Sohn-Bindung
- Psychoanalytische Objektbeziehungstheorien
- DIE LIEBE ZWISCHEN MUTTER UND SOHN
- DIE MÄNNLICHE TRIEBENTWICKLUNG
- DER SEXUALTRIEB
- DER AGGRESSIONSTRIEB
- DIE MÄNNLICHE ICHENTWICKLUNG
- STÖRUNGEN IN DER ENTWICKLUNG DES MÄNNLICHEN LIEBESLEBENS
- DISKUSSION
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit „Die Psychologie des Mannes“ von Gustav Hans Graber zielt darauf ab, die leib-seelische Entwicklung des Mannes von der Samenzelle bis zum Erwachsenen zu untersuchen. Sie beleuchtet die Bedeutung der Mutter-Sohn-Beziehung für die männliche Entwicklung und untersucht die Zusammenhänge zwischen Aggression, Ich-Verhaftung und Kriegslust des Mannes. Graber betont dabei die Notwendigkeit einer neuen Sichtweise auf die Psychoanalyse, die die körperliche und psychische Entwicklung in ihrer Gesamtheit berücksichtigt.
- Die leib-seelische Entwicklung des Mannes von der Samenzelle bis zum Erwachsenen
- Die Bedeutung der Mutter-Sohn-Beziehung für die männliche Entwicklung
- Zusammenhänge zwischen Aggression, Ich-Verhaftung und Kriegslust
- Die Rolle der Psychoanalyse in der Erforschung der menschlichen Seele
- Die Notwendigkeit einer neuen Sichtweise auf die menschliche Psyche
Zusammenfassung der Kapitel
In den ersten Kapiteln der Arbeit werden die biographischen Daten zu Gustav Hans Graber, einem Pionier der pränatalen Psychologie, beleuchtet. Graber war ein Verfechter der ganzheitlichen Sichtweise auf die menschliche Entwicklung, die die körperliche und psychische Entwicklung in ihrer Verbindung betrachtet.
Das Kapitel „Die leib-seelische männliche Entwicklung“ beschreibt die verschiedenen Phasen der männlichen Entwicklung vom Embryo bis zum Säugling. Dabei betont Graber die Bedeutung der frühen Erfahrungen für die spätere Entwicklung.
Das Kapitel „Die Entwicklung des männlichen Liebeslebens“ legt besonderen Schwerpunkt auf die Mutter-Sohn-Beziehung. Graber untersucht diese Beziehung aus verschiedenen Perspektiven und zeigt, wie diese die spätere Beziehung des Mannes zu Frauen prägen kann.
Die Kapitel „Die männliche Triebentwicklung“ und „Die männliche Ichentwicklung“ befassen sich mit den psychologischen Aspekten der männlichen Entwicklung. Graber geht dabei auf die Zusammenhänge zwischen Aggression, Ich-Verhaftung und Kriegslust ein und zeigt auf, wie diese mit dem männlichen Streben nach Freiheit und Unabhängigkeit zusammenhängen.
Die Arbeit „Die Psychologie des Mannes“ beleuchtet die Vielschichtigkeit der männlichen Psyche und fordert uns dazu auf, die menschliche Entwicklung in ihrer Gesamtheit zu betrachten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit „Die Psychologie des Mannes“ von Gustav Hans Graber konzentriert sich auf die Bereiche der pränatalen Psychologie, der Psychoanalyse und der menschlichen Entwicklung. Schlüsselbegriffe sind: leib-seelische Entwicklung, Mutter-Sohn-Beziehung, Aggression, Ich-Verhaftung, Kriegslust, Selbstverwirklichung, Freiheit, Dual-Einheit, Regression, Liebe, pränataler Einfluss, ganzheitliche Sichtweise.
- Citation du texte
- Sonja Mayr-Stockinger (Auteur), 2004, Die Psychologie des Mannes, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33524