„Powerful - Smile - Kids“. Ein Konzept zur Prävention der Adipositas im Kindes- und Jugendalter


Thèse de Bachelor, 2016

138 Pages, Note: 1,0


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Theoretische, epidemiologische und präventive Aspekte der Adipositas im Kindes- und Jugendalter
2.1 Zum Begriff „Adipositas“
2.1.1 Definition und Klassifikation der Adipositas
2.1.2 Adipositas im Kindes- und Jugendalter
2.2 Zur Epidemiologie der Adipositas in Deutschland
2.2.1 Inzidenz und Prävalenz bei Kindern und Jugendlichen
2.2.2 Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko bei Adipositas
2.3 Zur Ätiopathogenese der Adipositas
2.3.1 Genetische Faktoren
2.3.2 Psychosoziale Faktoren
2.3.3 Sozioökonomische Faktoren
2.4 Zu den Auswirkungen der Adipositas
2.4.1 Medizinische Auswirkungen
2.4.2 Psychosoziale Auswirkungen
2.5 Zur Prävention der Adipositas
2.5.1 Definition und Klassifikation der Begriffe „Verhaltensprävention“ und „Verhältnisprävention“
2.5.2 Maßnahmen zur Verhaltens- und Verhältnisprävention
2.5.3 Verhaltens- und verhältnispräventive Maßnahmen nach dem SGB VIII
2.6 Zur Motivation als Schlüssel zum Erfolg verhaltens- und verhältnispräventiver Maßnahmen
2.6.1 Abgrenzung des Motivationsbegriffes
2.6.2 Motivationsstrategien zur Gesundheitsprävention

3. „Powerful- Smile- Kids“- ein Projekt zur Motivationsförderung von Kindern und Jugendlichen
3.1 Theoretisches Konzept
3.1.1 Allgemeines zum Projekt
3.1.2 Die Projektskizze
3.2 Zur praktischen Umsetzung des Projektes
3.2.1 Die drei Hauptbausteine des Projekts: Ernährung, Bewegung und psychosoziale Betreuung
3.2.2 Die Projektumsetzung: Ablauf, Methodik und Techniken
3.3 Abschluss und Evaluation des Projekts

4. Fazit und Ausblick

5. Abkürzungsverzeichnis

6. Abbildungsverzeichnis

7. Quellenverzeichnis

8. Anhangverzeichnis
Anlage 1: Vertrag über die Teilnahme am Projekt „Powerful - Smile - Kids“
Anlage 2: Feinkonzepte zu den Bausteinen „Ernährung“, „Bewegung“ und „psychosoziale Betreuung“
Anlage 3: Beispiel einer Netzwerkkarte
Anlage 4: Bewegungsmethoden zur Motivations- und Selbstbewusstseinsstärkung
Anlage 5: Aktiv- spielerisch ausgelegte Methoden zur Wissensvermittlung über gesunde Ernährung
Anlage 6: Methoden zur Schulung der Empathie
Anlage 7: Übungen zur Schulung der Selbstwahrnehmung
Anlage 8: Übung zur Motivationsstärkung, Selbstbewusstseinsstärkung und Stärkung der Selbstwirksamkeit
Anlage 9: Mein Vertrag mit mir
Anlage 10: Zielvereinbarungen SMART- Methode
Anlage 11: Gruppenspezifische Methoden für die zweite und dritte Teilnehmergruppe (Motivationsförderungsbaustein)
Anlage 12: Quellennachweise der Diako- Gesundheitsimpulse 2014
Anlage 12a: Kriterien des Programms „Starke Kinder- starker Bremer Westen“
Anlage 12b: Vertrag der Diako- Gesundheitsimpulse
Anlage 12c: Feinkonzepte „Ernährung“, „Sport“ und „psychosoziale Betreuung“
Anlage 12d: Familien- Anamnese- Fragebogen
Anlage 12f: Beispiele für Methodenumsetzung „Ernährungsbaustein“
Anlage 12g: Evaluationsbogen Kinder
Anlage 12h: Beispiel Selbstbeobachtung „psychosoziale Betreuung“

Abstract

Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit dem Thema der Prävention der Adipositas im Kindes- und Jugendalter. Im Zentrum steht hierbei die Frage, anhand welcher präventiven Maßnahmen, sich die Selbstwirksamkeitspotentiale der KlientInnen stärken lassen können. Vorliegend besteht das Interesse darin, vor dem Hintergrund der aktuellen fachlichen Diskussion, Möglichkeiten zur nachhaltigen Präventions- und Interventionsarbeit vorzustellen, um einer fortschreitenden Zunahme der Prävalenz der Adipositas vorzubeugen. Die Bearbeitung der Fragestellung erfolgt daher auf einer kreativen Herangehensweise.

Die herangezogenen Quellen repräsentieren größtenteils den aktuellen Stand der wissenschaftlichfachlichen Diskussion. Da wesentliche Erkenntnisse zum wissenschaftlichen Stand der Forschung nicht ausschließlich deutschlandweit erbracht wurden, wurde auch auf Studien anderer Nationen zurückgegriffen, von denen sich teilweise lediglich Zusammenfassungen ausfindig machten, daher musste sich teils auf Sekundärliteratur berufen werden.

Die Erkenntnisse zur gegenwärtigen Forschung verdeutlichen, dass die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas in Deutschland in den vergangenen Jahren stetig zunahm. Hierbei ist eine bereits im Kindes- und Jugendalter diagnostizierte Adipositas mit beachtlichen Begleit- und Folgeerkrankungen assoziiert. Aufgrund der multikausalen Adipositasgenese, erscheint ein rein verhaltensorientierter Präventionsansatz langfristig wenig Erfolge zu versprechen, vielmehr bedarf es einer Verzahnung von verhaltens- und verhältnispräventiven Maßnahmen.

Daher greift das erarbeitete Projektkonzept die Wichtigkeit der Kombination von sowohl verhaltens- als auch verhältnispräventiven Maßnahmen auf. Durch die multikausale Verzahnung der Projekt- Bausteinbereiche „Bewegung“, „Ernährung“ und „psychosoziale Betreuung“ erfolgt eine multidisziplinäre Herangehensweise, die es ermöglichen soll, der Prävention der multikausalen Adipositasgenese gerecht zu werden. Insbesondere vermag das Projektkonzept hierbei Maßnahmen vorstellen, die der Stärkung der Selbstwirksamkeitspotentiale der KlientInnen dienen. Durch die frühzeitig, an der Lebenswelt orientiere Ausrichtung der auf Empowermentstrategien ausgerichteten Methoden, symbolisiert das Projektkonzept einen potentiellen Ansatz für die Umsetzung nachhaltiger Präventionsarbeit, die langfristig allumfassende Gesundheitschancen steigern und Kosten im gesamtgesellschaftlichen System zu reduzieren versucht.

1. Einleitung

Man kann nicht Gesundheitsziele auf die Bev ö lkerung herabregnen lassen. Wenn man Pech hat, dann macht sie den Regenschirm auf “ (Rosenbrock o. J.: o. S. zit. n. Dlubis- Mertens 2002: 1807).

Einleitend vermag dieses Zitat im Rahmen der Gesundheitsförderung die Thematik bzw. Problematik der Umsetzung geeigneter Präventionsstrategien, die insb. die Motivation der Zielgruppe erreichen, anschneiden.

Seit den letzten Jahrzehnten lässt sich ein fortlaufender Anstieg der Prävalenz von Adipositas und Übergewicht beobachten, sodass das Thema „Adipositas“ seit den vergangenen Jahren verstärkt an Aufmerksamkeit gewinnt und zunehmend in den gesellschaftlich- öffentlichen Fokus gerät (AGA 2011: o. S.). Auch im Rahmen der Wissenschaft ist die Auseinandersetzung mit der Erkrankung Adipositas ein zentrales Thema gegenwärtigem Erforschungsinteresses. In der wissenschaftlichen Debatte besteht heutzutage weitestgehend Konsens darüber, dass die Ursachen für die Erkrankung Adipositas multifaktoriell sind, dennoch scheint es spezifische Determinanten zu geben, die für die Entstehung der Krankheit von herausragender Bedeutung erscheinen. Im Rahmen des zuletzt aktuellsten repräsentativen bundesweiten Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS) des Robert Koch- Instituts (RKI) zur Kinder- und Jugendgesundheit in Deutschland wird darauf hingewiesen, dass insb. ein niedriger sozioökonomischer Status, ein Migrationshintergrund, sowie ein Vorhandensein von Übergewicht oder Adipositas der Eltern einen besonderen Einfluss auf die Krankheit nehmen. (RKI 2006: 29) Eine weitere bedeutsame Rolle scheinen zudem die sich verändernden Umweltbedingungen zu spielen. In der heutigen sogenannten „Überflussgesellschaft“ scheint seitens gesellschaftlicher Ebene vom Individuum gefordert zu werden, mit seinem individuellem Ernährungs- und Bewegungsverhalten den Herausforderungen des überaus vielfältigen Nahrungsmittelangebotes angemessen entgegen zu treten. (Zwick 2011: 84)

Somit richtet sich der Fokus nicht nur aus gesellschaftlicher, sondern auch aus staatlicher Perspektive zunehmend auf die Problematik und auch die staatliche Bereitschaft in die Ernährungsweise von Kindern und Familien einzugreifen, scheint zu steigen. Als sozialstaatliche- bzw. sozialpädagogische Aufgabe stellt sich die Frage, wie es gelingen kann, dass sich Familien mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln langfristig einen gesunden Lebensstil aneignen können. (Schorb 2014: 92) An dieser Stelle erscheinen Präventionsmaßnahmen notwendig. Besonders im Rahmen der Verhaltensprävention erscheint eine Aktivierung der Eigenmotivation der KlientInnen für eine langfristig erfolgreiche Präventionsarbeit als wesentlich. (WHO 2007b: 38)

Weiterhin erscheint es, neben Maßnahmen im Rahmen der Verhaltensprävention, insb. notwendig, die Verhältnisse, in denen Kinder und Jugendliche heutzutage leben, im Hinblick auf Präventionsmaßnahmen zu berücksichtigen und das Kind, bzw. den Jugendlichen stets im Kontext seiner individuellen Lebenswelt zu betrachten (Schorb 2014: 93f.). Da bislang rudimentäre Untersuchungen zu effektiven Präventionsmaßnahmen zu verzeichnen sind, scheint es weiterer Desiderate zu bedürfen (Berg et al. 2014: 29/ BZgA 2010: 35).

In der vorliegenden Arbeit wird sich daher explizit mit dem Thema der Prävention der Adipositas im Kindes- und Jugendalter auseinandergesetzt. Im Zentrum steht hierbei die Frage, anhand welcher präventiven Maßnahmen, sich die Selbstwirksamkeitspotentiale der KlientInnen stärken lassen können. Im Fokus geht es hierbei um Präventionsmaßnahmen, die sowohl verhaltens- als auch verhältnispräventiven Charakters sind. Es erscheint wichtig, zu verdeutlichen, dass eine kooperative Zusammenarbeit zwischen verhaltens- und verhältnispräventiven Maßnahmen unabdingbar für eine nachhaltige Präventionsarbeit erscheint. Daher möchte die vorliegende Arbeit u.a. die Wichtigkeit der Verzahnung von sowohl verhaltens- als auch verhältnispräventiven Maßnahmen verdeutlichen.

Vorliegend besteht das Interesse im Rahmen dieser Bachelorarbeit darin, vor dem Hintergrund der aktuellen fachlichen Diskussion, Möglichkeiten zur nachhaltigen Präventions- und Interventionsarbeit vorzustellen, um einer fortschreitenden Zunahme der Prävalenz der Adipositas vorzubeugen.

Zunächst werden theoretische, epidemiologische und präventive Aspekte der Adipositas im Kindes- und Jugendalter dargestellt, sodass ein konkreter Überblick über die Thematik geboten werden kann. Hierbei werden vorerst grundlegende Begrifflichkeiten erläutert. Im Anschluss daran wird ein Überblick über das Krankheitsbild „Adipositas“ gegeben. Hierbei werden Erkenntnisse zur Epidemiologie, zur Ätiopathogenese, sowie zu den Auswirkungen der Adipositas thematisiert. Diesen Erkenntnissen folgend werden präventive Aspekte der Adipositas dargestellt. Hierzu werden beginnend die Begrifflichkeiten der „Verhaltensprävention“ und „Verhältnisprävention“ definiert. Im Anschluss daran werden zunächst allgemeine Maßnahmen zur Verhaltensprävention und zur Verhältnisprävention und darauf folgend konkrete lebensweltnahe verhaltens- und verhältnispräventive Maßnahmen im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe nach dem SGBVIII dargestellt.

Nachfolgend wird der Fokus auf den Aspekt der „Motivation“ gesetzt, wobei der Motivationsbegriff zunächst eingegrenzt wird. Im Anschluss daran werden Motivationsstrategien zur Gesundheitsprävention beleuchtet.

Im dritten Schritt wird aus den theoretischen Erkenntnissen heraus, ein Projektkonzept zur Präventions- bzw. Interventionsarbeit vorgestellt. Diese Projektidee beinhaltet Methoden, die sowohl verhaltens- als auch verhältnispräventiven Charakters sind. Insbesondere im Rahmen der Verhaltensprävention setzt das Projekt den Aspekt der Motivationsförderung der KlientInnen in den Vordergrund, da die Aktivierung der Eigenmotivation der Betroffenen für eine langfristige Lebensstilumstellung eine deutliche Rolle einzunehmen scheint. Insgesamt soll die Projektidee verdeutlichen, anhand welcher Methoden, Einfluss auf eine Aktivierung der Eigenmotivation und damit einhergehend auf eine Stärkung der Selbstwirksamkeitspotentiale der KlientInnen genommen werden kann.

Zunächst wird hierbei Allgemeines zum theoretischen Konzept vorgestellt, wonach im Anschluss daran die praktische Umsetzung des Projekts erläutert wird.

Im letzten Schritt wird nachfolgend thematisiert, auf welche Weise das Projekt abrundet und welche Evaluationsmöglichkeiten sich anbieten.

Im Fazit werden alle wesentlichen Erkenntnisse kompakt gebündelt, eine Zukunftsperspektive eingenommen und ausdrücklich die Bedeutung für die Soziale Arbeit herausgearbeitet. Das Thema ist für die Soziale Arbeit insofern relevant, da Adipositas heutzutage ein zentrales Thema gegenwärtiger europäischer Gesellschaftsformen darstellt und SozialpädagogInnen/SozialarbeiterInnen dem Thema im Kontext höchst unterschiedlicher Berufsfelder begegnen werden. Daher erscheint es notwendig, sich mit dem Krankheitsbild auseinanderzusetzen und Professionalität im Rahmen der Handlungs- und Kooperationsmöglichkeiten zu gewährleisten. Die Soziale Arbeit kann dank ihrer breit gefächerten Profession in höchst vielfältigen Berufsfeldern tätig sein und durch professionelle Interventionsund Präventionsarbeit einen besonderen Einfluss auf das Krankheitsbild nehmen.

2. Theoretische, epidemiologische und präventive Aspekte der Adipositas im Kindes- und Jugendalter

Im Folgenden werden unter 2.1 theoretische Aspekte der Begrifflichkeit der Adipositas zunächst im Allgemeinen vorgestellt, während anschließend der Fokus gezielt auf den Kindes- Jugendbereich gesetzt wird. Nachfolgend veranschaulichen unter 2.2 Erkenntnisse zur Inzidenz und Prävalenz bei Kindern und Jugendlichen, sowie Erkenntnisse zum Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko den Themenaspekt der Epidemiologie der Adipositas in Deutschland. Unter 2.3 werden zur Ätiopathogenese der Adipositas genetische, psychosoziale und sozioökonomische Faktoren thematisiert.

2.1 Zum Begriff „Adipositas“

Der Begriff Adipositas stammt aus dem Lateinischen und leitet sich von „adeps“, was übersetzt „Fett“ bedeutet, ab (Schorb 2015: 37).

Unter dem Begriff Adipositas wird starkes oder krankhaftes Übergewicht verstanden, wobei der Begriff Adipositas häufig mit „Fettsucht“, „Fettleibigkeit“ oder „Obesitas“ gleichgesetzt wird (IFB Adipositas Erkrankungen 2015: o. S.). Anzumerken ist an dieser Stelle, dass von der Verwendung des Begriffs „Fettsucht“ eher abgeraten werden sollte, da er zum einen medizinisch nicht passgenau ist und sich andererseits diskriminierend auswirken kann (Hauner 2013: 2). Adipöse Menschen empfinden nämlich selten eine Sucht hinsichtlich des Essens und die Verwendung des Begriffs „Fett“ könnte sich, bezogen auf den Erkrankten, verletzend und diskriminierend auswirken (Wirth 2003: 3).

Die Begriffe Adipositas und Übergewicht werden oftmals miteinander gleichgestellt. Medizinisch betrachtet können diese Begrifflichkeiten jedoch nicht als Synonyme bezeichnet werden. So ist bei einer Adipositas der Körperfettanteil im Vergleich zur Gesamtkörpermasse über ein bestimmtes Maß erhöht. Übergewicht liegt vor, wenn das Körpergewicht im Vergleich zur Körpergröße zu hoch ist. Ausschlaggebendes Kriterium bei der Adipositas stellt folglich ein Vorhandensein einer erhöhten Fettmasse dar. (Kromeyer-Hauschild 2005: 4/ Lehrke et al. 2009: 3) Eine Adipositas geht oftmals mit Übergewicht einher, sodass es zwischen Übergewicht und Adipositas einen Zusammenhang zu geben scheint. Anzumerken lässt sich hier jedoch, dass Übergewichtige nicht automatisch adipös sind. (Kromeyer-Hauschild 2005: 4) Zudem wird auch im Internationalen Klassifikationssystem (ICD) zwischen Adipositas und Übergewicht unterschieden. Während die Adipositas im ICD 10 als eine eigenständige Krankheit aufgelistet ist, ist Übergewicht dort nicht als solche aufgeführt. (ICD Code 2016: o. S.)

2.1.1 Definition und Klassifikation der Adipositas

Eine Adipositas ist gegeben, wenn „ der K ö rperfettanteil an der Gesamtk ö rpermasse pathologisch erh ö ht ist “ (Wabitsch et al. 2014: 21). Um eine Adipositas korrekt zu bestimmen, muss einerseits die Fettmasse bestimmt werden und andererseits eine genaue Regelung erfolgen, ab welchem Maß eine zu hohe Fettmasse vorliegt. Zur Errechnung der Körperfettmasse stehen zahlreiche Methoden, wie bspw. Hautfaltenmessungen, sowie unterschiedliche Körpergewichts- Körperhöhen- Verfahren zur Verfügung. Empfehlenswert erscheint eine Methode, die möglichst nahe mit der Fettmasse korreliert und unabhängig von der Körpergröße angewendet werden kann. (Kromeyer-Hauschild 2005: 4) Da eine exakte Ermittlung der Körperfettmasse jedoch lediglich mit äußerst zeitaufwändigen und kostspieligen Methoden zu gewährleisten ist, werden in der Praxis daher häufig die Parameter Körpergröße und Körpergewicht herangezogen, um hieraus den Body- Mass- Index (BMI) abzuleiten. Um diesen zu ermitteln, wird das Körpergewicht in Kilogramm durch die quadrierte Körpergröße in Metern dividiert. (Ebd.: ebd./ Hauner 2013: 2) Die Definition und Klassifikation der Adipositas auf der Grundlage des BMI wurde von der WHO im Jahre 2000 veröffentlicht und findet weltweit Anwendung. Erwachsene liegen demnach im Normalgewicht mit einem BMI zwischen 18,5 kg/m² und 24,9 kg/m². Ab einem BMI- Wert von 25 kg/m² gelten Erwachsene als übergewichtig. Überragt der BMI einen Wert von 30 kg/m², wird von Adipositas gesprochen, wobei die Adipositas hierbei in drei Schweregrade eingeteilt wird. Der erste Schweregrad befindet sich bei einem BMI zwischen 30 kg/m² und 34,9 kg/m². Erwachsene, die einen BMI zwischen 35 kg/m² und 35,9 kg/m² aufweisen, werden im zweiten Schweregrad eingestuft. Überragt der BMI einen Wert ab 40 kg/m², werden Erwachsene dem dritten Schweregrad zugeordnet. (Hauner 2013: 2/ DAG 2014: 15)

2.1.2 Adipositas im Kindes- und Jugendalter

Zur Feststellung von Übergewicht und Adipositas wird auch bei Kindern und Jugendlichen die Anwendung der BMI-Methode angewandt (Kromeyer-Hauschild 2005: 4). Bei Kindern und Jugendlichen erscheint es für eine korrekte Errechnung des BMI- Wertes notwendig, die durch das Wachstum und die Pubertät zusammenhängenden Veränderungen der Körperzusammensetzung zu berücksichtigen. Daher werden alters- und geschlechtsspezifische Veränderungen einbezogen. (Wabitsch et al. 2014: 21ff.)

Um den BMI- Referenzwert möglichst genauestens zu bestimmen, wird von der Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter (AGA) eine Verwendung einheitlicher BMI- Perzentile, die den Alterszeitraum beginnend von der Geburt bis zum 18.Lebensjahr umfassen, angeraten. Die Ermittlung des Ausmaßes von Übergewicht und Adipositas wird mit Hilfe geschlechtsspezifischer Altersperzentile nach Kromeyer- Hauschild festgestellt. Demnach gilt ein Kind als übergewichtig, wenn es einen BMI-Wert über der 90. Alters- und Geschlechtsperzentile aufweist. Überragt der BMI- Wert die 97. Alters- und Geschlechtsperzentile, gilt das Kind als adipös. Falls der BMI- Wert über der 99,5. Alters- und Geschlechtsperzentile liegt, besteht eine extreme Adipositas. (Ebd.: ebd.)

2.2 Zur Epidemiologie der Adipositas in Deutschland

Im Folgenden werden Erkenntnisse zur Inzidenz und Prävalenz bei deutschen Kindern und Jugendlichen, sowie die aktuelle Erkenntnislage zum Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko bei Adipositas thematisiert.

2.2.1 Inzidenz und Prävalenz bei Kindern und Jugendlichen

Epidemiologische Studien zur Verbreitung von Übergewicht und Adipositas basieren i.d.R. auf der Grundlage der Messung von Körpergewicht und Körpergröße und bedienen sich daher der Methode des BMI zur Definition von Übergewicht und Adipositas im Kindes- und Jugendalter (Kurth et al. 2010: 643). Da, wie bereits im Punkt 2.1.2 dargestellt, bei Kindern und Jugendlichen im Wachstum das Gewicht und die Größe gewöhnlich variieren, werden alters- und geschlechtsspezifische Perzentilkurven herangezogen (RKI 2013: 32). Für die Erfassung der Adipositasprävalenz in Deutschland können unterschiedliche Referenzsysteme herangezogen werden (Kurth et al. 2010: 644). So schlägt die AGA bspw. das Referenzsystem nach Kromeyer- Hauschild et al. vor (AGA 2011: o. S.). Dieses basiert auf Daten von 32.422 Kindern und Jugendlichen von null bis 18 Jahren und verwendet zur Klassifizierung von Adipositas einen BMI- Wert oberhalb der 97. Perzentile im Vergleich zur Referenzpopulation. Dieses System scheint jedoch Schwächen in der Repräsentativität in der BMI- Verteilung von Kindern und Jugendlichen in einem bestimmten Zeitraum aufzuweisen und eignet sich daher eher der Einteilung anderer Gruppen von Kindern und Jugendlichen bezüglich ihres Anteils an adipösen Kindern (Kurth et al. 2010: 644).

Ein weiteres Referenzsystem zeigt sich im Zusammenhang mit dem bundesweiten Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS). Für deutsche Kinder und Jugendliche wurden für den Zeitraum 2003 bis 2006 anhand standardisierter Methoden überregionale BMI- Perzentilwerte ermittelt. Diese basieren auf einer bundesweit repräsentativen Stichprobe von 8.374 Mädchen und 8.645 Jungen im Alter von null bis 18 Jahren. Dieses Referenzsystem zeichnet sich durch eine äußerst genaue Gestaltung des Kurvenverlaufs in den ersten Lebensjahren aus, sodass diese Kurven auch für unter Zweijährige Geltung finden können. Zudem geht es mit den internationalen Entwicklungen konform und zeigt im Vergleich zur Datenbasis von Kromeyer- Hauschild et al. keine methodischen Einschränkungen. (Ebd.: ebd.)

Die aktuellen repräsentativen Häufigkeitszahlen zur Inzidenz und Prävalenz der Adipositas im Kindes- und Jugendalter in Deutschland basieren auf den Daten der KiGGS- Studie (ebd.: 643). Bis zur Veröffentlichung dieser Erkenntnisse herrschten lange Zeit unterschiedliche Prävalenzeinschätzungen mit oftmals Aussagen für lediglich einzelne Bundesländer, sodass die Datenlage zur Adipositasprävlanz bis dato eher unbefriedigend erschien. Die KiGGS- Studie liefert erstmals repräsentative Aussagen für die gesamte BRD. Auf der Grundlage der Erkenntnisse dieses bundesweiten Kinder- und Jugendgesundheitssurveys für den Zeitraum 2003 bis 2006 zur Kinderund Jugendgesundheit in Deutschland kann davon ausgegangen werden, dass 15% der Kinder und Jugendlichen zwischen drei und 17 Jahren übergewichtig und 6,3% adipös sind. (Ebd.: ebd.)

Betrachtet man die Zielgruppe alterspezifisch differenziert, kann festgestellt werden, dass unter den Drei- bis Sechsjährigen 2,9%, bei den Sieben- bis Zehnjährigen 6,4% und bei den 14- bis 17- Jährigen 8,5% unter Adipositas leiden (s. Abb.1). Hieraus wird ersichtlich, dass der Referenzwert mit zunehmenden Kindesalter ansteigt. Vergleicht man diese Erkenntnisse mit den Ergebnissen aus der Referenzpopulation aus den Jahren von 1985 bis 1998, zeigt sich ein Anstieg des Anteils der übergewichtigen und adipösen Kinder und Jugendlichen um 50%. Bei der Gruppe der 14- bis 17- Jährigen lässt sich sogar eine Verdreifachung des Anteils Adipöser konstatieren. Somit kann von einer großen Inzidenz ausgegangen werden. (Kurth et al. 2007: 737) Anzumerken ist an dieser Stelle, dass bei bewertenden Aussagen bezüglich dieses Anstiegs kritisch bedacht werden sollte, dass sich die Daten aus der damaligen Referenzpopulation auf einzelne Regionen, unterschiedliche Altersgruppen und auf verschiedene Methoden beziehen, während sich die Datenlage der KiGGS- Studie auf ausschließlich ein Referenzsystem bezieht und repräsentativ für ganz Deutschland ist. (RKI 2008: 42)

Abb.1: Alterspezifischer Anteil deutscher adipöser Kinder und Jugendlicher

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung, erweitert nach Kurth et al. (2007): 737

Der Anstieg der Adipositasprävalenz mit zunehmenden Alter könnte insb. darin begründet sein, dass Kinder häufig besonders ab dem Grundschulalter einem Zusammenwirken mehrerer Risikofaktoren ausgesetzt sind. Im schulischen Alltag sitzen die Kinder überwiegend und auch nachmittags vermag sich deren Freizeitgestaltung heutzutage oftmals inaktiv zu gestalten. Hinzu kommt, dass sie sich i.d.R. mit zunehmenden Alter weniger bewegen. Wird diese eher bewegungsinaktive Lebensweise gekoppelt mit einem ungünstigen Ernährungsverhalten, kann diese Situation die Gefahr bergen, Übergewicht bzw. Adipositas, zu begünstigen. (RKI 2006: 29)

Weiterhin lassen sich im Rahmen der in Deutschland von 2003 bis 2005 durchgeführten Einschulungsuntersuchungen keine signifikanten geschlechtsspezifischen Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen, sowie zwischen West- und Ostdeutschland konstatieren (Moß et al. 2007: 1426). Einzig zeigt sich bei den drei- bis sechsjährigen Kindern in Ostdeutschland mit 4,3% gegenüber 2,6% in Westdeutschland ein leicht erhöhter Anteil an adipösen Kindern (Kurth et al. 2007: 737f.). Insgesamt wird bei den Schulanfängern in den Bundesländern ein Nord- Süd- Gefälle sichtbar (Moß et al. 2007: 1426).

Besonders auffallend erscheinen die Ergebnisse der KiGGS- Studie im Zusammenhang mit einem Migrationshintergrund, denn die Kinder und Jugendlichen, die einen Migrationshintergrund aufweisen, sind augenscheinlich deutlich häufiger von Übergewicht und Adipositas betroffen, als Kinder aus Familien ohne einen Migrationshintergrund. Dieser Unterschied kommt insb. ab dem Grundschulalter bei den Sieben- bis Zehnjährigen zur Geltung (s. Abb.2). So liegt bspw. der Anteil adipöser Jungen aus Familien mit Migrationshintergrund im Vergleich zum Anteil adipösen Jungen aus Familien ohne Migrationshintergrund in dieser Alterstufe bei ca. 11% zu ca. sechs Prozent und ist damit fast doppelt so hoch. Ähnliche Ergebnisse zeigen sich auch bei den Mädchen, denn hier zeigen adipöse Mädchen aus Familien mit Migrationshintergrund im Vergleich zu adipösen Mädchen aus Familien ohne Migrationshintergrund in dieser Alterstufe einen Wert von ca. zehn Prozent zu ca. fünf Prozent an, sodass auch die Mädchen aus Familien mit Migrationshintergrund fast doppelt so oft, wie Mädchen aus Familien ohne Migrationshintergrund von Adipositas betroffen sind. (RKI 2008: 43)

Abb.2: Adipositas nach Alter, Geschlecht und Migrationshintergrund

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung, erweitert nach RKI (2008): 43

Zudem lässt sich bei den Kindern, die einen Migrationshintergrund aufweisen, mit zunehmenden Alter ein signifikanter Anstieg von Übergewicht und Adipositas verlesen, der besonders in der Alterstufe der Sieben- bis Zehnjährigen zur Geltung kommt (s. Abb.2). So zeigt sich bspw. zwischen den drei- bis sechsjährigen Kindern aus Familien mit Migrationshintergrund im Vergleich zur Alterstufe der Sieben bis- Zehnjährigen ein rapider Anstieg der Adipositas.

Geschlechtsspezifisch wird hierbei durchaus ein Unterschied deutlich. Während bei den drei- bis sechsjährigen Jungen mit Migrationshintergrund lediglich ca. drei Prozent adipös sind, sind es bei den sieben- bis zehnjährigen Jungen bereits ca. 11%. Somit hat sich die Adipositasprävalenz bei den Jungen innerhalb dieser Altersspannen fast viermal erhöht. Bei den drei- bis sechsjährigen Mädchen aus Familien mit Migrationshintergrund liegt der Anteil bei sieben Prozent und steigt bei den sieben- bis zehnjährigen Mädchen aus Familien mit Migrationshintergrund auf ca. zehn Prozent und hat sich im Vergleich zu den Jungen aus Familien mit Migrationshintergrund dementsprechend nur leicht erhöht. (RKI 2006: 29/ RKI 2008: 43)

Weiterhin zeigen sich hohe Prävalenzzahlen bei Kindern und Jugendlichen, deren Eltern ebenfalls von Übergewicht und Adipositas betroffen sind. So fand man in der KiGGS- Studie heraus, dass das Risiko für Adipositas bei Kindern, deren Elternteile beide übergewichtig sind, gegenüber Kindern, deren Elternteile kein Übergewicht aufweisen, achtmal erhöht ist. (RKI 2008: 46) Erklärungsfaktoren hierfür können neben einer möglichen erblichen Veranlagung, insb. in den vorherrschenden familiären Lebensbedingungen liegen, da die Verhaltensweisen der Eltern bezüglich des Bewegungsverhaltens, sowie hinsichtlich der Ernährungsweise, Einfluss auf das Gesundheitsverhalten der Kinder nehmen können. (Kurth et al. 2007: 740) Vor dem Hintergrund dieser Erkenntnisse ist im Hinblick auf die Fragestellung dieser Bachelorarbeit an dieser Stelle anzumerken, dass es sinnvoll erscheint, präventive Maßnahmen zur Stärkung der Selbstwirksamkeitspotentiale in das familiäre Umfeld des Kindes zu integrieren und insb. die Eltern in die Maßnahme einzubeziehen.

Die Ergebnisse des KiGGS machen weiterhin deutlich, dass besonders Kinder und Jugendliche aus Familien mit geringem Sozialstatus hohe Prävalenzzahlen aufweisen (s. Abb.3). So sind bspw. die 14- bis 17-jährigen Mädchen aus Familien mit niedrigem Sozialstatus im Vergleich zu den 14- bis 17-jährigen Mädchen aus Familien mit hohem Sozialstatus mehr als dreimal stärker von Adipositas betroffen. (RKI 2008: 42f.) Darüber hinaus zeigt sich ein geschlechtsspezifischer Unterschied, da in allen getesteten Alterstufen die Mädchen aus Familien mit niedrigem Sozialstatus im Vergleich zu den Jungen aus Familien mit niedrigem Sozialstatus stetig höhere Prävalenzzahlen aufweisen. Während bspw. fast 15% der 11- bis 13-jährigen Mädchen aus Familien mit niedrigem Sozialstatus von Adipositas betroffen sind, sind es bei den 11- bis 13-jährigen Jungen aus Familien mit niedrigem Sozialstatus lediglich knapp zehn Prozent. (Ebd.: ebd.)

Abb.3: Adipositas nach Alter, Geschlecht und Sozialstatus

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung, erweitert nach RKI (2008): 42f.

2.2.2 Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko bei Adipositas

Da wesentliche Erkenntnisse zum wissenschaftlichen Stand der Forschung hinsichtlich des Morbiditäts- und Mortalitätsrisikos nicht nur deutschlandweit erbracht wurden, wird im Folgenden auch auf Studien anderer Nationen zurückgegriffen, von denen sich teilweise lediglich Zusammenfassungen ausfindig machten, daher musste sich zur Bearbeitung dieses Punktes überwiegend auf Sekundärliteratur berufen werden.

Aus Studien nach Schiel et al. (2006), Daniels (2009) und Juonala et al. (2011) geht hervor, dass durch eine bereits im Kindes- und Jugendalter bestehende Adipositas das Auftreten von Begleit- und Folgeerkrankungen und damit einhergehend auch das Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko steigt (Schiel et al. 2006: 97ff. zit. n. Kabs 2013: 6/ Daniels 2009: 60ff. zit. n. Kabs 2013: 6/ Juonala et al. 2011: 1876ff. zit. n. Kabs 2013: 6). Das Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko scheint besonders mit einer bereits früh im Kindesalter auftretenden Adipositas deutlich erhöht zu sein. In der von Freedman et al. (2001) durchgeführten Studie waren 77% der TeilnehmerInnen, die als Kinder bereits übergewichtig waren, ebenso als Erwachsene „fettleibig“. (Freedman 2001: 712 zit. n. Reinehr et al. 2005: 355)

Auch Fontaine et al. (2003) können in ihrer Studie belegen, dass sich bei Menschen, bei denen früh im Leben eine Adipositas vorliegt im Vergleich zu Menschen, bei denen sich eine Adipositas erst im späteren Lebensverlauf entwickelt, eine Verkürzung der Lebensjahre vollzieht (Fontaine et al. 2003: 187 zit. n. Tritzschler 2013: 15).

Zu ähnlichen Ergebnissen kommen auch Rolland- Cachera et al. (1987), denn auch sie können bestätigen, dass mit einer bereits früh im Kindesalter auftretenden Adipositas das Risiko für „Fettleibigkeit“ im Erwachsenenalter erhöht ist. So postulieren Rolland- Cachera et al. in ihrer Studie, dass ca. 60-70% der zehn- bis dreizehnjährigen übergewichten Kinder im Erwachsenalter adipös werden. (Rolland- Cachera et al. 1987: 219 zit. n. Päffgen 2009: 54)

Hinsichtlich der Mortalität konnte in einer 2013 durchgeführten Metaanalyse festgestellt werden, dass das Mortalitätsrisiko von Adipösen im Vergleich zu Normalgewichtigen um 18% erhöht ist (Flegal et al. 2013: 71 zit. n. DAG: 2014: 26). Eine Adipositas im Kindes- und Jugendalter kann zu einer Reihe von somatischen Begleit- und Folgeerkrankungen, wie z.B. Diabetes mellitus Typ 2, Hypertonie oder Hyperlipidämie, führen (Hebebrand 2011: 288). Insbesondere konnte ein direkter Zusammenhang zwischen Diabetes und einem erhöhten BMI nachgewiesen werden (Muckelbauer et al. 2010: 35). Auch die arterielle Hypertonie scheint bei der Adipositas- Problematik einen wichtigen Stellenwert einzunehmen, denn der Bluthochdruck stellt eine der häufigsten Begleiterkrankungen der Adipositas dar und beeinflusst mit einem nicht zu unterschätzenden Anteil das Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko (Wirth 1997: 150). Bezüglich der Hypertonie können erhöhte Blutdruckwerte, die oftmals bei adipösen Kindern und Jugendlichen vorhanden sind, bereits ein erhöhtes Morbiditätsrisiko mit sich bringen (Wabitsch 2007: 218).

Weiterhin kann einer Auswertung von 27 Metaanalysen und 15 Kohortenanalysen entnommen werden, dass die Gesamtmortalität bei ProbandInnen mit Adipositas um ca. 20% im Vergleich zu ProbandInnen mit Normalgewicht erhöht ist (Lenz et al. 2009: 644). Anzumerken ist an dieser Stelle, dass bei aussagekräftigen Einschätzungen zum Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko das Alter, das Geschlecht, die ethnische Herkunft und der Sozialstatus berücksichtigt werden müssen, da diese Faktoren das Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko mit beeinflussen (Lenz et al. 2009: 641). Darüber hinaus ist kritisch zu beachten, dass für eine Einschätzung des Risikos an chronischen Krankheiten zu erkranken, bzw. für eine Einschätzung des Mortalitätsrisikos, die Messung des BMI einzig nicht ausreichend erscheint, da der BMI nicht die Körperfettverteilung erfasst. Für viele chronische Krankheiten stellt, neben der Fettmasse, jedoch die Verteilung des Körperfettes eine wesentliche Rolle dar. (Science Allemagne 2009: 19)

Ferner wurde aber auch durch eine Studie von Blüher et al. (2014) nachgewiesen, dass durch eine kontinuierliche physische Bewegung im Kindes- und Jugendalter insb. das Risiko für HerzKreislauf-Erkrankungen reduziert werden kann (Blüher et al. 2014: 422ff. zit. n. IFB 2016: o. S.). Dieses vermag auf die Wichtigkeit von möglichst frühzeitigen Präventions- bzw. Interventionsmaßnahmen hinzudeuten.

Neben somatischen Komorbiditäten kann eine juvenile Adipositas oftmals auch psychosoziale Auswirkungen, die im Weiteren ausführlich im Punkt 2.4.2 beschrieben werden, nach sich ziehen (Roth et al. 2008: 164). An dieser Stelle mag angemerkt sein, dass Übergewicht und Adipositas oftmals auch mit einer von Kindern und Jugendlichen subjektiv wahrgenommen Einschränkung der gesundheitlichen Lebensqualität verbunden sind. So kann eine Adipositas Auswirkungen auf die psychosoziale Gesundheit und damit einhergehend auf die psychische Vulnerabilität Heranwachsender nehmen. Diese Einschränkungen im psychosozialen Bereich können im Weiteren das Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko des Individuums beeinflussen. (Ravens- Sieberer 2005: 241ff./ Klesse et al. 2008: 51f.)

Zusammenfassend kann zur Epidemiologie festgehalten werden, dass die Prävalenz der Adipositas im Kindes- und Jugendalter bei Kindern in der BRD laut der KiGGS- Untersuchung bei ca. 6,3% liegt. Es sind umgerechnet dementsprechend 800.000 Kinder und Jugendliche adipös. Im Vergleich zu den Erkenntnissen der Referenzpopulation von 1985 bis 1998 lässt sich ein Anstieg des Übergewichts und Adipositas um 50% verzeichnen, wobei sich ein besonders signifikanter Anstieg bei der Gruppe der 14- bis 17-Jährigen konstatiert, da sich in dieser Altersgruppe die Adipositasprävalenz verdreifachte. Zudem scheint die Adipositasprävalenz mit zunehmenden Alter anzusteigen. (Kurt et al. 2007: 737)

Sowohl geschlechtsspezifisch, als auch im Vergleich zwischen West- und Ostdeutschland zeigen sich geringe Differenzen hinsichtlich der Prävalenz der Adipositas (ebd.: 737f.). Signifikante Aussagen zeigen sich allerdings im Hinblick auf einen Migrationhintergrund, den Sozialstatus, sowie Übergewicht der Eltern. So scheinen sich ein Migrationhintergrund, ein niedriger Sozialstatus, sowie Übergewicht der Eltern als Risikofaktoren heraus zu kristallisieren und bilden daher wichtige Determinanten bei der Prävalenz von Übergewicht und Adipositas. (Ebd.: 737) Bezüglich der Fragestellung dieser Bachelorarbeit kann an dieser Stelle angemerkt werden, dass besonders vor dem Hintergrund der Erkenntnis, dass Übergewicht der Eltern einen signifikanten Vorhersagefaktor für die Adipositasprävalenz bei Kindern darstellt, es sinnvoll erscheint, Maßnahmen so zu gestalten, dass diese durch die Einbeziehung der Eltern, die Selbstwirksamkeit aller Familienmitglieder stärken, denn eine Reduzierung des Übergewichts der Eltern, wird womöglich mit positiven Auswirkungen hinsichtlich des Gesundheitsstatus der Kinder einhergehen. Konkrete Maßnahmen zur Umsetzung hierzu werden ausführlich in den Punkten 2.5.2 und 2.5.3, sowie im Punkt 3.2 erläutert.

Weiterhin zeigen sich neben psychosozialen Folge- und Begleiterkrankungen, vor allem somatische Komorbiditäten der Adipositas, die das Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko beeinflussen (Roth et al. 2008: 164). Das Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko scheint besonders mit einer bereits früh im Kindesalter auftretenden Adipositas deutlich erhöht zu sein (Fontaine et al. 2003: 187 zit. n. Tritzschler 2013: 15). Aus Studien nach Flegal et al. und Lenz et al. wird deutlich, das Mortalitätsrisiko von Adipösen im Vergleich zu Normalgewichtigen um 18-20% erhöht zu sein scheint (Flegal et al. 2013: 71 zit. n. DAG: 2014: 26/ Lenz et al. 2009: 644).

2.3 Zur Ätiopathogenese der Adipositas

Im Folgenden erscheinen Erkenntnisse zur Ätiopathogenese relevant, da sie dazu beitragen können einen Einblick in ursächliche Faktoren zur Entstehung und Entwicklung der Krankheit zu gewähren, um schließlich Möglichkeiten im Hinblick auf Präventionsmaßnahmen zu verbessern. Basierend auf der Mutmaßung einer multifaktoriellen Ätiopathogenese, wonach die Ursachen der Entstehung der Adipositas auf vielfältige miteinander verbundene Faktoren zurückzuführen sind, sowie die Entstehung und Entwicklung der Krankheit im Wesentlichen von Umweltfaktoren und vielfältigen Genvariationen beeinflusst werden, erscheint im Weiteren eine Auseinandersetzung mit genetischen, psychosozialen und sozioökonomischen Faktoren angebracht. (Hebebrand et al. 2005: 28)

2.3.1 Genetische Faktoren

Eine erblich bedingte Empfänglichkeit eines Organismus für die Entstehung der Adipositas ergibt sich i.d.R. aus der Reaktion vieler Genvarianten, sogenannte Allele, im Hinblick auf die Zufuhr, Aufnahme und Verbrauch der Energie. Einzelne Genvarianten können hierbei auf das Körpergewicht in nur sehr geringem oder aber in sehr umfangreichen Maße einwirken. Im Hinblick auf die Entstehung einer Adipositas beeinflussen individuelle Differenzen in der Art und in der Anzahl der zu Übergewicht prädisponierenden Allele hierbei unter welchen Umweltbedingungen und in welchem Ausmaß eine Adipositas entwickelt wird. Genetische Determinanten wirken hierbei auch auf die Art und den Grad möglicher Folgeerkrankungen. (Hebebrand et al. 2005: 28)

Hinsichtlich der Entstehung der Adipositas wird in formalgenetischen Studien davon ausgegangen, dass genetische Faktoren einen Anteil von 50-80% der Varianz des BMI erklären und demnach eine durchaus bedeutsame Rolle einnehmen (ebd.: 31). Auch Familienuntersuchungen, Zwillings- und Adoptionsstudien stützen die Erkenntnisse und belegen die Relevanz einer genetischen Veranlagung zu mehr Körperfett (Hinney et al. 2010: 674). So konnten Stunkard et al. (1986) in einer Adoptionsstudie herausfinden, dass der BMI der Adoptivkinder wesentlich stärker mit dem BMI der leiblichen Eltern, als mit dem der Adoptiveltern übereinstimmte (Stunkard et al. 1986: 193 zit. n. Hebebrand et al. 2005: 29). Auch die Erkenntnisse, die im Rahmen einer von Stunkard et al. (1990) durchgeführten Zwillingsstudie ermittelt wurden, bestätigen die Relevanz eines beträchtlichen Anteils genetischer Einflüsse auf den BMI. In dieser Zwillingsstudie konnte nachgewiesen werden, dass sich der BMI eineiiger Zwillinge nicht wesentlich voneinander unterschied, unabhängig davon, ob sie gemeinsam oder getrennt aufwuchsen. Die eineiigen Zwillinge, die getrennt voneinander aufwuchsen, wiesen trotz unterschiedlicher Umwelteinflüsse einen äußerst ähnlichen Gewichtsverlauf auf. Die Umweltbedingungen, denen die Kinder ausgesetzt waren, nahmen demnach keinen wesentlichen Einfluss auf den BMI der Kinder. (Stunkard et al. 1990: 1483 zit. n. Hebebrand et al. 2005: 29)

Zu ähnlichen Resultaten kommen auch Bouchard et al. (1990), denn sie konnten im Rahmen ihrer Studien belegen, dass sich die Gewichtszunahme bei Zufuhr gleichen Anteils überschüssiger Energie bei eineiigen Zwillingspaaren äußerst signifikant ähnelte (Bouchard et al. 1990: 1477 zit. n. Pudel 1997: 166).

Generell erscheint wichtig anzumerken, dass aus gegenwärtigem Forschungsstand davon ausgegangen werden kann, dass nicht die Adipositas selbst, sondern die Prädisposition eine Adipositas zu entwickeln, vererbt wird. Hierbei beeinflussen genetische Determinanten verschiedene Faktoren, die bei der Entwicklung einer Adipositas relevant sind. (Warschburger et al. 2008: 16) Ausschlaggebende Faktoren bilden insb. der Energieverbrauch und die Fettzellenanzahl. Es besteht die Annahme, dass einmal bereits angelegte Fettzellen mutmaßlich lediglich in ihrer Größe, aber nicht mehr in ihrer Anzahl minimiert werden können. Individuen, bei denen eine Prädisposition eine Adipositas auszubilden vorliegt, können jedoch durch entsprechendes Ernährungs- und Bewegungsverhalten, Einfluss auf ihr Körpergewicht nehmen. (Lehrke et al. 2009: 19f.)

2.3.2 Psychosoziale Faktoren

Im Laufe der menschlichen Entwicklung scheint es gewisse kritische Phasen zu geben, in denen ein Individuum eine Adipositas entwickeln kann (Gallistl et al. 2000: 106). Hierzu zählen insb. die pränatale Phase, die frühe Kindheit, die Pubertät, das junge Erwachsenalter, die Phase der Schwangerschaft, die Menopause, sowie zunehmendes Alter (Müller et al. 1998: 34f.).

Bereits in der frühkindlichen Phase eines Individuums scheinen prädisponierende Determinanten einen Einfluss auf die Entwicklung einer Adipositas zu nehmen (DGE 2016: o. S.). So spielen in der prä-, peri-, und postnatalen Phase der Geburt verschiedene Faktoren eine Rolle (ebd: ebd.). Die durch Taylor et al. 2007 durchgeführte epidemiologische Studie legt nahe, dass das Geburtsgewicht des Kindes ein möglicher Risikofaktor bei der Entwicklung einer Adipositas darstellen könnte, denn in dieser Studie wurde herausgefunden, dass ein hohes kindliches Geburtsgewicht eng in Verbindung mit der Entwicklung eines erhöhten BMI- Wertes im späteren Erwachsenenalter steht (Taylor et al. 2007: 287 zit. n. Bächle et al. 2008: 428f.). Ferner scheint jedoch nicht nur ein hohes Geburtsgewicht eine Rolle bei der Entstehung einer Adipositas zu spielen, sondern auch ein geringes kindliches Geburtsgewicht, darauf verweisen Oken et al. 2003 in ihrer Studie. Sie konnten eine Verbindung zwischen einem niedrigen kindlichen Geburtsgewicht und der Entwicklung einer gesteigerten Fetteinlagerung und damit im weiteren Entwicklungsverlauf einhergehenden Ausbildung einer Adipositas feststellen. (Oken et al. 2003: 496 zit. n. Bächle et al. 2008: 428)

Außerdem werden weitere Faktoren, wie mütterliches Rauchen in der Schwangerschaft, sowie die Abstinenz des Stillens als mögliche Risikofaktoren für die Ausbildung einer Adipositas im Kindesalter angesehen (von Kries 2005: 22). So fanden Dewey (2003) und Koletzko et al. (2001) bspw. heraus, dass gestillte Kinder ein im Vergleich zu nicht gestillten Kindern geringeres Risiko von Fettleibigkeit aufweisen, wobei sich das geringere Risiko mit ca. 5-10% in einem eher moderaten protektiven Ausmaß gestaltet (Dewey 2003: 9 zit. n. von Kries 2005: 22/ Koletzko et al. 2005: 11ff.).

Aktuell ist der Begriff der „metabolischen Programmierung“ zentraler Gegenstand der Forschung (Brands et al. 2012: 1096). Unter dieser Begrifflichkeit versteht man „ die dauerhafte Manifestation von Veränderungen des kindlichen Stoffwechsels oder anderer Funktionen durch die fr ü he prä- und postnatale Ernährung, sowie durch m ü tterliche Lebensstilfaktoren während der Schwangerschaft “ (ebd: ebd.). Demnach gibt es bestimmte frühe Faktoren, die während der Schwangerschaft durch die Ernährung, sowie durch die Lebensstilfaktoren der Mutter auf das Kind einwirken können. Vor allem in der frühkindlichen Entwicklung spielt bspw. die Nährstoffzufuhr eine wesentliche Rolle für das Wachstum und die Entwicklung des kindlichen Organismus. (Ebd: ebd.) Falls der Fötus die Funktionen seines Organismus während eines kritischen Zeitpunktes programmiert, könnte dieses sich ungünstig auf seine weitere Entwicklung auswirken. Diese ungünstigen metabolischen Bedingungen, wie sie z.B. im Rahmen einer Unterernährung möglich wären, können bleibende Veränderungen mit sich bringen. So kann es bspw. passieren, dass sich die Stoffwechselregulation des Kindes an die geringe Nährstoffzufuhr anpasst, sodass es zu einer Verzögerung des Wachstums kommen kann. Diese wiederum kann Auswirkungen im Hinblick auf ein gesteigertes Krankheitsrisiko im weiteren Entwicklungsverlauf nach sich ziehen. (Jochum 2013: 28/ Brands et al. 2012: 1096)

Neben dem beschriebenen Einblick in intrauterine Einflüsse spielen bei der Ätiopathogenese der Adipositas im Rahmen psychosozialer Determinanten weiterhin frühkindliche Ernährungseinflüsse eine wesentliche Rolle. Mit Geschmacksstoffen kommt das Kind bereits pränatal durch das Fruchtwasser und postnatal durch die Muttermilch in Berührung. (Kersting 2005: 62) Besonders eine fettreiche Ernährung erweist sich in der frühen Kindheit als adipositasfördernd auf (Zwiauer 2003: 85). Fettreiche Lebensmittel weisen im Regelfall eine hohe Energiedichte auf, zeigen sich schmackhaft und deuten daraufhin im Vergleich zu protein- und kohlenhydratreichen Nahrungsmitteln weniger sättigend zu sein. Darüber hinaus lässt sich Fett i.d.R. einfach in Fettdepots speichern. (Ebd.: 87) Werden nun die kindlichen nutritiven Präferenzen, die sich i.d.R. vordergründig an süßen und fetthaltigen Lebensmittel orientieren, mit einem inaktiven Lebensstil, sowie der dauerhaften Verfügbarkeit dieser Nahrungsmittel kombiniert, können Übergewicht und Adipositas begünstigt werden (ebd.: 85ff.).

Das soziale Umfeld scheint insb. in den ersten Lebensjahren des Kindes einen deutlichen Einfluss auf die Entwicklung des Adipositasrisikos zu nehmen (Gibson et al. 2012: 85 zit. n. EUFIC 2015: o. S.). Insbesondere psychologische Erklärungsansätze betonen die Relevanz angelernter Verhaltensparameter (RKI 2003: 14). So können Essgewohnheiten in der frühen kindlichen Entwicklung einen Einfluss auf Essgewohnheiten im späteren Leben nehmen. Die Nahrungsmittelpräferenzen des Kindes entwickeln sich i.d.R. in den ersten Lebensjahren. Besonders in dieser Phase ist das Kind geringen Einflüssen von außen, bspw. durch Gleichaltrige, ausgesetzt. Hier erweist es sich für die Aneignung eines gesunden Lebensstils als positiv, wenn sich der enorme Einflussspielraum der Eltern durch einen positiven Einfluss auf die nutritiven Gewohnheiten des Kindes auszeichnet. (Gibson et al. 2012: 85 zit. n. EUFIC 2015: o. S.) Durch bestimmte Maßnahmen, wie bspw. die Verwendung von Nahrungsmitteln als Belohnung, können Eltern jedoch auch kontraproduktiv in die Ernährungsweise des Kindes eingreifen und zur Entstehung ungünstiger Essgewohnheiten des Kindes beitragen (Scaglioni et al. 2011: 2006 zit. n. EUFIC 2015: o. S.) Auch bestimmte Erziehungsnormen, wie z.B. die Aufforderung, den „Teller leer essen“ zu müssen, können die Regulation der Nahrungsaufnahme- und verbrauch ungünstig beeinflussen. Hieraus kann ein Essverhalten, das nicht mehr durch Hunger- und Sättigungsgefühle, sondern durch äußere Reize angeregt wird, resultieren. (RKI 2003: 14) Daher scheint es wichtig zu sein, Eltern über ihre modellhafte Vorbildfunktion, die besonders in der frühen Kindheit prägend für die späteren Essgewohnheiten des Kindes sein kann, zu schulen (Scaglioni et al. 2011: 2006 zit. n. EUFIC 2015: o. S.).

Weiterhin können insb. die aktuellen Ernährungstrends, denen Kinder und Jugendliche heutzutage ausgesetzt sind, das Risiko für Übergewicht und Adipositas begünstigen. So lässt sich ein Trend zum Verzehr von Fast- Food und Convenience- Produkten beobachten. Diese Produkte bestehen i.d.R. aus einer hohen Energiedichte. Durch das Angebot übermäßiger Portionsgrößen kann zudem ein über den Bedarf des Individuums hinausreichender Konsum erfolgen. Außerdem kann ein geregeltes Essverhalten durch das jederzeit verfügbare Angebot von Essgelegenheiten erschwert werden. (Hauner 2015: 137f.)

Weitere adipositasfördernden Faktoren im psychosozialen Umfeld des Kindes können in verhaltensbedingten Ursachen, wie bspw. körperlicher Bewegungsmangel, hoher Medienkonsum, sowie geringe Schlafdauer begründet sein (RKI 2008: 46). Darüber hinaus kann auch ein emotionsbedingtes Essverhalten, bei dem die Nahrungsaufnahme vom Hungergefühl entkoppelt wird, ursächlich an einer Adipositas beteiligt sein. Essen wird demnach bspw. eingesetzt, um Stress, Trauer, Wut, Ängste oder Langeweile zu verarbeiten. (Reinehr 2005: 354f.) Aus diesen Erkenntnissen ergibt sich für die Umsetzung geeigneter Präventionsmaßnahmen, die Konsequenz, das familiäre Umfeld des Kindes in die Maßnahmen einzubeziehen (Adolph 2010: 402).

2.3.3 Sozioökonomische Faktoren

Betrachtet man die Ätiopathogenese der Adipositas anhand eines sozioökonomischen Ansatzes, scheint insb. der soziale Status einen relevanten Einflussfaktor einzunehmen. In der repräsentativen KiGGS- Studie des RKI wird ein starker Zusammenhang zwischen dem sozioökonomischen Status und der Prävalenz von Adipositas postuliert. (RKI 2008: 42) So zeigen die Ergebnisse, dass die Häufigkeit von Adipositas bei Kindern und Jugendlichen mit niedrigem Sozialstatus im Vergleich zu Kindern und Jugendlichen mit hohem Sozialstatus dreimal höher ist (ebd.: 45f.). Diese Kausalität scheint hierbei vor allem auf Mädchen zuzutreffen, da Mädchen der niedrigen Statusgruppe im Vergleich zu Mädchen der hohen Statusgruppe ein 2,8-fach bzw. 4,4-fach erhöhtes Adipositasrisiko aufweisen. Jungen weisen hingegen im selben Vergleich der Statusgruppen lediglich ein 2,0-fach bzw. 2,2-fach erhöhtes Risiko auf. (Krause et al. 2013: 377)

Betrachtet man den sozioökonomischen Status, werden darunter i.d.R. das Einkommen, die Wohngegend und der Beruf gefasst (Wirtz 2015: o. S.). Im Rahmen der KiGGS- Studie wurden bezüglich des sozialen Status das Haushaltsnettoeinkommen, die schulische Bildung der Eltern, sowie die berufliche Stellung der Eltern näher analysiert. Hierzu wurde herausgefunden, dass jede der drei Dimensionen eine Kausalität mit dem Vorkommen von Übergewicht aufweist. Bei den Familien mit dem höchsten Sozialstatus wurde eine deutliche Verbindung zwischen dem Bildungsgrad der Eltern und dem Auftreten von Übergewicht festgestellt. Bei Familien mit niedrigem oder mittlerem sozialen Status bilden insb. das Einkommen sowie die berufliche Position prägnante Faktoren. Ferner scheinen insb. Haupt-, Förder- und Sonderschulen einen deutlich hohen Anteil übergewichtiger Kinder aufzuweisen, sodass auch in dieser Hinsicht der soziale Gradient sichtbar zu sein erscheint. (RKI 2008: 46)

Der sozioökonomische Status kann aber auch mit Lebensstilvariablen in Verbindung gebracht werden. Die Ergebnisse der Kieler Adipositas Präventionsstudie (KOPS) zeigen, dass die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas mit der Ausübung ungünstiger Lebensstile ansteigt, wobei die Kinder aus sozial schwächeren Familien häufiger gesundheitlich ungünstigere Lebensstile praktizieren. (Müller et al. 2006: 213) Mögliche Gründe könnten für diese Ungleichheiten könnten darin liegen, dass den Familien mit einem geringen Sozialstatus i.d.R. weniger Einkommen zur Verfügung steht und sie häufig weniger Geld für gesunde Nahrungsmittel ausgeben. Ebenso scheinen Familien aus höheren Sozialschichten im Vergleich zu Familien aus unteren sozialen Schichten oftmals mehr körperliche Bewegung zu betreiben. Ein möglicher Erklärungsfaktor hierfür könnte darin liegen, dass sportliche Betätigung insb. in Familien aus höheren Schichten häufig als sehr positiv angesehen wird. (RKI 2003: 14)

Auch bezüglich des Migrationshintergrundes zeigt sich bspw. in der KOPS ein Zusammenhang mit dem sozioökonomischen Status. Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund wachsen oftmals in Familien mit niedrigem sozioökonomischen Status auf und sind häufiger als deutsche Kinder und Jugendliche von Übergewicht betroffen. (Lange et al. 2010: 707) Auch im Rahmen der KiGGS- Studie, wie bereits ausführlich im Punkt 2.2.1 beschrieben, weisen Kinder mit einem Migrationshintergrund eine höhere Prävalenz von Übergewicht und Adipositas auf, als Kinder ohne einen Migrationshintergrund. Dieser Zusammenhang scheint vor allem auf Kinder und Jugendliche mit beidseitigem Migrationshintergrund zuzutreffen. (RKI 2008: 120) Zudem wurde in der KiGGS- Studie festgestellt, dass das Risiko für Übergewicht der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund mit zunehmendem Wohnaufenthalt in Deutschland zunimmt. Ein möglicher Erklärungspunkt könnte in den kulturspezifischen Vorstellungen bezüglich des Körperbildes begründet sein. So scheinen Eltern mit beidseitigem Migrationshintergrund ihre Kinder oftmals trotz vorhandenem Normalgewicht als zu dürr anzusehen. Außerdem lässt sich der KiGGS- Studie entnehmen, dass Kinder und Jugendliche mit beidseitigem Migrationshintergrund auffallend häufig in sozial benachteiligen Gegenden leben. In dieser Erkenntnis könnte ein weiterer möglicher Erklärungsfaktor liegen, denn das Aufwachsen in sozial benachteiligen Situationen, kann die Perspektive auf ein gesundes Leben beeinflussen. (Ebd.: 119f.)

Individuelle und sozial- determinierte Verhaltensmuster und Lebensstile können anteilig durch die sozialen Differenzen in den Lebens- und Wohnvoraussetzungen erklärt werden und nehmen augenscheinlich Einfluss auf die sozialen Differenzen in der Gesundheit (Müller et al. 2006: 212ff.).

Eine weitere bedeutsame Rolle scheinen zudem die sich verändernden Umweltbedingungen zu spielen. So deutet bspw. der fachkundige Wissenschaftler Friedrich Schorb darauf hin, bei der Adipositasproblematik auch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen einzubeziehen. (Schorb 2014: 93) In der medizinisch- epidemiologischen Sprache wird u.a. der Begriff der „adipogenen Umwelt“ genannt (ebd.: ebd.). Dieser beschreibt Lebensumstände, in denen eine leichte Verfügbarkeit von kalorienreichen Nahrungsmitteln im Zusammenspiel mit einem zunehmenden inaktiven und insb. bewegungsarmen Lebensalltag vorherrschen (WHO 2007a: 7).

In der heutigen sogenannten „Überflussgesellschaft“ scheint seitens gesellschaftlicher Ebene vom Individuum gefordert zu werden, mit seinem individuellem Ernährungs- und Bewegungsverhalten den Herausforderungen des überaus vielfältigen Nahrungsmittelangebotes angemessen entgegenzutreten (Zwick 2011: 84).

Insgesamt zeigen die Erkenntnisse zur Ätiopathogenese, dass die Ursachen der Entstehung und Entwicklung der Adipositas multifaktoriell sind (Hebebrand et al. 2005: 28). Familienuntersuchungen, Zwillings- und Adoptionsstudien postulieren eine deutliche Relevanz genetischer Einflüsse (Hinney et al. 2010: 674/ Stunkard et al. 1986: 193 zit. n. Hebebrand et al. 2005: 29/ Stunkard et al. 1990: 1483 zit. n. Hebebrand et al. 2005: 29/ Bouchard et al. 1990: 1477 zit. n. Pudel 1997: 166). Individuelle Differenzen in der Art und in der Anzahl der zu Übergewicht prädisponierenden Allele beeinflussen, unter welchen Bedingungen und in welchem Ausmaß eine Adipositas entwickelt wird (Hebebrand et al. 2005: 28). Die Erkenntnis, dass Individuen, bei denen eine Prädisposition eine Adipositas auszubilden vorliegt, durchaus durch entsprechendes Ernährungs- und Bewegungsverhalten, Einfluss auf ihr Körpergewicht nehmen können, vermag auf die Wichtigkeit frühzeitiger Präventionsmaßnahmen hindeuten (Lehrke et al. 2009: 19f.). Auch hier zeigt sich im Rahmen der Fragestellung dieser Bachelorarbeit, dass geeignete Maßnahmen zur Stärkung der Selbstwirksamkeit durchaus anzustreben sind, um die KlientInnen zu befähigen, eigene Verantwortung für die Umsetzung eines angemessenen Ernährungs- und Bewegungsverhalten zu nehmen. Konkrete Maßnahmen hierzu werden im Punkt 3.2 thematisiert.

Risikofaktoren im Rahmen psychosozialer Determinanten können sich insb. durch ungünstige frühe prä- und postnatale Ernährungseinflüsse, sowie durch ungünstige mütterliche Lebensstilfaktoren während der Schwangerschaft ergeben (Jochum 2013: 28/ Brands et al. 2012: 1096). Mögliche Risikofaktoren können sich ergeben, wenn von außen durch erhöhte oder verringerte Nährstoffzufuhr ungünstig auf das Geburtsgewicht eingewirkt wird, während der Schwangerschaft geraucht wird, eine Abstinenz des Stillens vorliegt sowie das Kind überwiegend fettreich ernährt wird (Taylor et al. 2007: 287 zit. n. Bächle et al. 2008: 428f./ Oken et al. 2003: 496 zit. n. Bächle et al. 2008: 428/ von Kries 2005: 22 / Zwiauer 2003: 85).

Ferner scheinen im Sozialisationsprozess angelernte Essgewohnheiten in den ersten kindlichen Lebensjahren, sowie Einflüsse gesellschaftlicher Ernährungstrends die Entstehung der Adipositas zu beeinflussen (Gibson et al. 2012: 85 zit. n. EUFIC 2015: o. S./ Hauner 2015: 137f.).

In Anbetracht sozioökonomischer Faktoren scheint dem sozialen Status eine wesentliche Rolle zuzukommen. Je niedriger der Sozialstatus der Familien, desto häufiger tritt Adipositas bei den Kindern und Jugendlichen auf. (RKI 2008: 42)

Diese Ergebnisse lassen insgesamt darauf deuten, dass sowohl genetische Einflüsse, als auch psychosoziale Aspekte sowie sozioökonomische Faktoren individuell unterschiedlich stark wirken können und jeder dieser Faktoren einzeln nur bedingt als alleinige Ursache angesehen werden kann. Zu erwähnen ist daher, dass eine Kausalität unterschiedlichster Faktoren vorzuliegen scheint, wobei nicht auszuschließen ist, dass es auch Wechselwirkungen innerhalb einzelner Risikofaktoren geben kann. Daher erscheint es sinnvoll, stets den Einzelfall zu prüfen. Im Rahmen präventiver Maßnahmen kann davon ausgegangen werden, dass ein rein verhaltensorientierter Präventionsansatz nur bedingt geeignet erscheint. Soziale und ökonomische Problemlagen in der Gesellschaft können sich in Unterschieden in der individuellen Gesundheit symbolisieren, daher erscheint ein verhältnispräventiver Ansatz unabdingbar. (Müller et al. 2006: 212) Diese Erkenntnisse sprechen somit für eine Notwendigkeit einer Verzahnung verhaltens- und verhältnispräventiver Maßnahmen.

2.4 Zu den Auswirkungen der Adipositas

Im Folgenden werden medizinische und psychosoziale Auswirkungen der Adipositas thematisiert.

2.4.1 Medizinische Auswirkungen

Als Folge der Adipositas kann sich ein erhöhtes Risiko für akute und chronische Erkrankungen, wie bspw. Hypertonie, Fettstoffwechselstörungen, Gicht, Krebserkrankungen, orthopädische Probleme, sowie eine chronische Erkrankung des Herzens (koronare Herzkrankheit) ergeben (Rauh- Pfeiffer et al. 2007: 469).

Medizinische Erkrankungen, die als Folge auftreten können, lassen sich in zwei Gruppierungen unterteilen. Einerseits ergeben sich Erkrankungen, die im Kindes- und Jugendalter bereits Symptome aufweisen und anderseits Erkrankungen, die sich symptomarm zeigen. Insbesondere letztere können durch Veränderungen in den Gefäßen die Mortalität beeinflussen. Hierzu zählen Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck, Zuckerstoffwechselstörungen und chronische Entzündungen (AGA 2011: o. S./ Reinehr et al. 2010: 10f.) Autopsiestudien an verstorbenen Jugendlichen belegen eine Verbindung zwischen diesen genannten Erkrankungen und einer Arteriosklerose. Im Erwachsenenalter können diese Gefäßerkrankungen Herzinfarkt, Schlaganfall, Nerven-, sowie Nieren- und Augenschäden hervorrufen. Besonders bei einer Verknüpfung dieser Erkrankungen (metabolisches Syndrom), steigt das Mortalitätsrisiko. (AGA 2011: o. S.)

Der 1989 durchgeführten Muscatine- Studie kann entnommen werden, dass übergewichtige und adipöse Kinder und Jugendliche im Vergleich zu normalgewichtigen Kindern und Jugendlichen ein 8,5- bis 10-fach höheres Risiko haben, eine arterielle Hypertonie im Erwachsenenalter auszubilden (Lauer et al. 1989: 633ff. zit. n. Zwiauer 2005: 181).

Ferner wurde im Rahmen der „Beobachtungsstudie zur Evaluation der Adipositastherapie bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland“ (EvAKuJ-Studie) im Auftrag der BZgA zwischen 2005 und 2010 herausgefunden, dass vor allem ältere Kindern und Jugendliche häufiger von Hypertonie betroffen sind. So weisen 47% der 16- bis 20-Jährigen eine Hypertonie auf, wohingegen bei den 12- bis 16-Jährigen 33% und bei den 17- bis 20-Jährigen im Vergleich lediglich 26% unter Bluthochdruck leiden. Zudem wurde festgestellt, dass mit einem zunehmenden kindlichen BMI- Wert das Risiko eines erhöhten Blutdruckes steigt. (Flechter- Mors et al. 2011 zit. n. BZgA 2012: 26) Es lässt sich hieraus ableiten, dass eine bereits im Kindes- und Jugendalter bestehende Adipositas eng im Zusammenhang mit der Ausbildung einer Hypertonie liegt. Hierzu wurde u.a. herausgefunden, dass das Risiko der Entwicklung einer Hypertonie bei einem alters- und geschlechtsangepassten BMI- Wert über der 95. Perzentile gegenüber einem darunter liegenden Perzentilwert, dreimal erhöht ist. (Pilz 2012: 32/ JEM 2011: 12) Ein bereits in der Kindheit festgestellter Bluthochdruck stellt i.d.R. einen Vorhersagefaktor für Bluthochdruck im Erwachsenenalter dar, selbst dann, wenn das Übergewicht im Erwachsenalter reduziert werden konnte. Zudem steht ein erhöhter BMI mit einer Verdickung des Herzmuskels in Korrelation, ebenso dann, wenn die Kinder und Jugendlichen mit einem erhöhten BMI- Wert keinen Bluthochdruck aufweisen. (JEM 2011: 12)

Auch die Ergebnisse einer dänischen Studie nach Baker et al. (2007) stützen die Aussagen der Studien nach Flechter- Mors et al. (2011) und Pilz (2012), denn auch Baker et al. (2007) bestätigen die Erkenntnisse, dass ein erhöhter kindlicher BMI- Wert in Wechselbeziehung mit Herz- Kreislauferkrankungen steht. So wurde herausgefunden, dass das Risiko für Herz- Kreislauferkrankungen geradlinig mit einem erhöhten BMI-Wert steigt, unabhängig des Geschlechts. Diese Wirkung trifft hier besonders auf ältere Kinder zu. (Baker et al. 2007: 2329f. zit. n. JEM 2011: 12) In dieser Studie wurde jedoch nicht einbezogen, dass auch der BMI-Wert im Erwachsenenalter zu einer Risikoerhöhung beitragen kann (JEM 2011: 12). Auch bestehen Zusammenhänge zwischen Adipositas und Diabetes. So weisen in Deutschland ca. zehn Prozent stark adipöser Jugendlicher eine Glukosetoleranzstörung auf. Insbesondere der Typ- 2- Diabetes resultiert im Erwachsenenalter oftmals als Folge kindlicher Adipositas. (Danne et al. 2015: 120)

Zudem können sich durch eine Adipositas orthopädische Folgen ergeben. So können sich bereits im juvenilen Alter eine Arthrose, sowie Gelenkfehlstellungen, wie z.B. ein Knicksenkfuß ausbilden. (Hebebrand 2008: 288/ Reinehr 2010: 10f.) Oftmals ergeben sich darüber hinaus insb. im Bereich der Hautfalten Hautinfektionen (Reinehr 2010: 10f.). Als weitere Folgeerkrankungen können eine nicht- alkoholische Fettleberkrankheit (NASH), die Bildung von Gallensteinen, das frühzeitige Einsetzen der Pubertät bei Mädchen sowie eine Funktionsstörung der Eierstöcke (Polyzystisches Ovarialsyndrom) auftreten. Das polyzystisches Ovarialsyndrom lässt sich bei bis zu 20% aller adipösen Mädchen verzeichnen. (Hofmann 2014: 3)

2.4.2 Psychosoziale Auswirkungen

Wie bereits eingangs im Punkt 2.2.2 angeschnitten, kann eine Adipositas durchaus psychosoziale Folgen nach sich ziehen und insb. einen Einfluss auf die psychische Vulnerabilität Heranwachsener nehmen, denn adipöse Kinder und Jugendliche sind oftmals Hänseleien und Stigmatisierungen ausgesetzt (Hilbert 2008: 288). Bereits Vorschulkinder scheinen negative Assoziationen mit adipösen Menschen internalisiert zu haben. So verbinden bereits zwei- bis fünfjährige Kinder die Silhouette eines Adipösen, besonders die des weiblichen Geschlechts, mit überwiegend negativen Attributen. (Turnbull et al. 2000: 1705 zit. n. Lehrke et al. 2009: 11)

Die Stigmatisierung scheint sich im Schulalter fortzusetzen, denn eine deutsche Studie, die 454 Schulkinder im Alter von zehn bis 15 Jahren zu ihrer Wahrnehmung gegenüber adipösen Schulkindern befragte, fand heraus, dass Mitschüler ihre adipösen Schulkameraden als weniger intelligent, unattraktiver und weniger sympathisch als ihre normalgewichtigen Kameraden einstuften. Auch als Spielpartner wurden die adipösen Kinder am wenigsten bevorzugt. Zudem setzten die Kinder Übergewicht häufig mit Faulheit in Verbindung. (Thiel et al. 2008: 16 zit. n. Seiberth et al. 2013)

Ähnliche Ergebnisse weisen auch Dyer et al. (2007) im Rahmen der „Mannheimer Risikokinderstudie“, in der übergewichtige Kinder im Alter von acht, elf und 15 Jahren mit normalgewichtigen Kindern verglichen wurden, auf. Hier zeigten die übergewichtigen Kinder häufiger Schwierigkeiten im Sozialkontakt zu Gleichaltrigen, eine schlechtere soziale Anpassung und wiesen bei Pubertätseintritt eine defizitäre Selbstwahrnehmung auf. (Dyer et al. 2007: 190)

Eine amerikanische Studie fand zudem heraus, dass ein erhöhtes Maß an Hänselei bei jugendlichen Adipösen zu einem reduzierten Selbstwertgefühl und höheren psychischen Störungen, wie Depressionen, Ängstlichkeit und Essstörungen, führte (Libbey et al. 2008: 24 zit. n. Nitzko 2010: 837).

Bezüglich der Lebensqualität deutscher Kinder im Alter von 10-16 Jahren berichtet die WHO- Jugendgesundheitsstudie, dass adipöse Kinder im Vergleich zu normalgewichtigen Kindern deutlich in ihrer Lebensqualität eingeschränkt zu sein scheinen. Die Einschränkungen beziehen sich insb. auf das Selbstwertgefühl, wobei Mädchen im Vergleich zu Jungen in diesem Bereich in stärkerem Maße beeinträchtigt sind. (Ravens- Sieberer 2005: 241) Adipöse Kinder und Jugendliche äußerten, dass „ sie sich nicht wohl in ihrer eigenen Haut f ü hlen, häufig alleine,ängstlich und unsicher sind und sich aufgrund mangelnder soziale Kontakte (v.a. in der Schule) langweilen “ (ebd.: ebd.). Zudem lässt sich eine Verbindung zwischen Übergewicht und psychischen Aspekten verlesen, denn adipöse Kinder und Jugendliche wurden im Vergleich zu normalgewichtigen Kindern und Jugendlichen deutlich stärker als psychisch auffällig eingestuft (Ravens- Sieberer 2005: 241).

Ferner können die Erkenntnisse der WHO- Jugendgesundheitsstudie durch eine im klinischen Kontext durchgeführte Kinder- Rehabilitationsstudie des rehabilitationswissenschaftlichen Forschungsverbundes Deutschland gestützt werden, denn im Rahmen dieser Kinder- Rehabilitationsstudie wurde festgestellt, dass adipöse Kinder und Jugendliche eine auffallend geringere Lebensqualität als die an Asthma und Neurodermitis erkrankten Kinder und Jugendlichen aufweisen. Einschränkungen in der Lebensqualität zeigen sich auch hier insb. im Bereich des Selbstwertgefühls sowie im Rahmen der Sozialkontakte zu Gleichaltrigen. Innerhalb der Gruppe der adipösen Kinder und Jugendlichen fiel die subjektive Beurteilung der eigenen Lebensqualität mit zunehmender Ausprägung der Adipositas umso defizitärer aus. (Ravens- Sieberer 2005: 243)

Auch im Jugendalter scheinen sich die psychosozialen Folgen weiterhin bemerkbar zu machen, denn adipöse Jugendliche scheinen bei der Partnersuche stärkere Schwierigkeiten als nicht Adipöse zu haben und auch bei der Ausbildungsplatzsuche scheinen sie benachteiligt zu sein. Besonders weibliche adipöse Jugendliche weisen gegenüber nicht adipösen weiblichen Jugendlichen ein geringeres Einkommen sowie eine schlechtere Schulbildung auf. Insgesamt scheinen adipöse Jugendliche somit auch soziale und wirtschaftliche Nachteile aufzuweisen. (Gortmaker et al. 1993: 330 zit. n. Reinehr et al. 2010: 11)

Zusammenfassend scheint hinsichtlich der Auswirkungen deutlich zu werden, dass im Rahmen medizinischer Folgen insb. ein erhöhter kindlicher BMI- Wert weitrangige Folgen mit sich ziehen zu vermag, wobei sich nicht nur das Risiko der Entwicklung einer Hypertonie, sondern auch die Gefahr einer Herzmuskelverdickung mit zunehmenden Anstieg des BMI- Wertes erhöhen (Pilz 2012: 32/ Wirth 1997: 150/ JEM 2011: 12). Unabhängig vom Geschlecht kann festgestellt werden, dass je höher der BMI- Wert des Kindes ist, desto höher ist das Risiko für Herz- Kreislauferkrankungen (Baker et al. 2007: 2329f. zit. n. JEM 2011: 12). Das Risiko für Herz- Kreislauf-Erkrankungen kann jedoch durch frühzeitige kontinuierliche körperliche Bewegung im Kindes- und Jugendalter reduziert werden (Blüher et al. 2014: 422ff zit. n. IFB 2016: o. S.). Anzumerken ist an dieser Stelle, dass bezüglich der Fragestellung dieser Bachelorarbeit, es geeignet erscheint, Maßnahmen zu initiieren, anhand derer die Selbstwirksamkeitspotentiale der Familien hinsichtlich des Bewegungsverhaltens gestärkt werden, um die KlientInnen zu befähigen, durch eigene Fähigkeiten Einfluss auf ihr Herz-Kreislauf-Erkrankungen- Risiko zu nehmen. Exemplarisch befinden sich hierzu Maßnahmen im Rahmen des „Bewegungsbausteins“ im Punkt 3.2, sowie präventive Hilfemaßnahmen im Rahmen des Punktes 2.5.3.

Bezüglich psychosozialer Auswirkungen lässt sich festhalten, dass sich durchaus Folgen zeigen, die insb. in Form von gesellschaftlicher Stigmatisierung, die sich bereits sehr früh im Leben bemerkbar macht, äußern (Turnbull et al. 2000: 1705 zit. n. Lehrke et al. 2009: 11). Aus dieser Stigmatisierung heraus resultieren oftmals ein reduziertes Selbstwertgefühl, sowie Einschränkungen in sozialen und wirtschaftlichen Lebensbereichen des Adipösen (Libbey et al. 2008: 24 zit. n. Nitzko 2010: 837/ Ravens- Sieberer 2005: 241ff./ Gortmaker et al. 1993: 330 zit. n. Reinehr et al. 2010: 11).

2.5 Zur Prävention der Adipositas

Im Folgenden werden zunächst die Begriffe „Verhaltensprävention“ und „Verhältnisprävention“ definiert und klassifiziert. Im Anschluss daran werden allgemeine Maßnahmen zur Verhaltens- und Verhältnisprävention dargestellt und nachfolgend konkrete verhaltens- und verhältnispräventive Maßnahmen nach dem SGB XIII vorgestellt.

2.5.1 Definition und Klassifikation der Begriffe „Verhaltensprävention“ und „Verhältnisprävention“

Präventionsmaßnahmen werden i.d.R. nach dem Zeitpunkt, nach dem Ziel und nach der Methode klassifiziert. Die Verhaltens- und Verhältnisprävention gehören zur Differenzkategorie der Unterscheidung nach dem Ziel. (Steinbach 2007: 44)

Die Verhaltensprävention zielt auf das individuelle Gesundheitsverhalten eines Menschen ab (Weniger 2011: 121). Verhaltenspräventive Maßnahmen streben durch Gesundheitsaufklärung- und beratung, Gesundheitsselbsthilfe, sowie Gesundheitserziehung- und bildung eine Änderung gesundheitsgefährdender Verhaltensweisen an (Waller 2006: 193). Darüber hinaus zielen verhaltenspräventive Maßnahmen darauf ab, gesundheitsförderndes Verhalten zu verbessern (Steinbach 2007: 45). Die Verhaltensprävention bedient sich i.d.R. einer Verhaltensänderung durch kognitive Wissensvermittlung. Kritisch zu hinterfragen ist an dieser Stelle, in welchem Umfang kognitive Informationen wirkungsvoll erscheinen, um eine Verhaltensänderung beim Individuum zu erzeugen, da das Essverhalten im Wesentlichen von emotionalen Verhaltensweisen beeinflusst wird. Kognitives Wissen führt oftmals nicht automatisch zu einer Änderung bestimmter Verhaltensweisen, die vor allem bei Adipösen womöglich bereits seit längerer Zeit fest internalisiert sind. (Pudel 2006: 96)

Maßnahmen im Rahmen der Verhältnisprävention hingegen steuern auf die Kontrolle, Minimierung oder Abbau von gesundheitsbezogenen Risiken in den Umwelt- und Lebensbedingungen hin und werden im Regelfall durch staatliche Gesetze verordnet (Waller 2006: 195f.). Darüber hinaus hat die Verhältnisprävention zur Aufgabe, gesunde Umweltbedingungen zu erhalten oder zu ermöglichen (Weniger 2011: 121). Die Verhältnisprävention umfasst hierbei die ökologischen und sozialen Lebensbedingungen sowie den institutionellen und sozialen Kontext und soll Gesundheitsrisiken minimieren und Gesundheitsressourcen steigern (Loss et al. 2011: 282).

2.5.2 Maßnahmen zur Verhaltens- und Verhältnisprävention

Wie bereits ausführlich im Punkt 2.3 dargestellt, ist die Ätiologie der Adipositas multifaktoriell (Hebebrand et al. 2005: 28). Basierend auf der Annahme, dass es im Laufe der Entwicklung eines Individuums bestimmte kritische Phasen gibt, in denen eine Adipositas sich besonders manifestieren kann, scheinen Präventionsmaßnahmen geeignet, die im Kontext der individuellen Lebensphase unter Berücksichtigung der Lebensumwelt des jeweiligen Individuums ansetzen (Gallistl et al. 2000: 106). Zudem sollte bei der Entwicklung von geeigneten Präventionsmaßnahmen stets bedacht werden, dass die Adipositasprävalenz durch sozioökonomische Faktoren im Rahmen sozialer Ungleichheitsverhältnisse beeinflusst wird (Reeske et al. 2011: 272). Da das Adipositasrisiko von individuellen Determinanten, wie genetische Prädisposition und Verhaltensparameter und sozialen sowie strukturellen Faktoren, wie Lebensverhältnisse, beeinflusst wird, erscheint eine Kombination von verhaltens- und verhältnispräventiven Maßnahmen sinnvoll (ebd.: ebd./ DIMDI 2009: 6). Hierbei erscheint es wesentlich, Präventionsmaßnahmen im Rahmen der Interventionsebenen der Mikro-, Meso- und Makroebene miteinander zu verzahnen (WHO 2006: 5). Im Folgenden wird daher auch Bezug zu Handlungsmöglichkeiten in den Bereichen der Mikro-, Meso- und Makroebene genommen.

Wie bereits im Punkt 2.4 dargestellt, können durch eine Adipositas oftmals erhebliche Folgen resultieren. Neben medizinischen Auswirkungen scheinen sich insb. aus den psychosozialen Folgen oftmals schwerwiegende Belastungen für den Betroffenen zu ergeben. (Hilbert 2008: 288/ Hofmann 2014: 2) So können sich z.B. aus Bereichen der Mesoebene psychosoziale Belastungen für die Betroffenen zeigen, die in vielfältigen Lebensbereichen, wie u.a. auch in der Schule hervorgerufen werden können, wenn adipöse Kinder und Jugendliche gewichtsbezogene Diskriminierungserfahrungen aufgrund stigmatisierender Einstellungen erleben (Hilbert 2008: 288).

Damit einhergehend besteht zudem die Gefahr, dass sie in ihren Grundrechten eingeschränkt werden können, bspw. nach Artikel 1 des Grundgesetzes, wonach die Würde des Menschen unantastbar ist (Art.1 GG). Vor dem Hintergrund dieser Erkenntnisse erscheint es unabdingbar, verhaltens- und verhältnispräventiv tätig zu werden.

Die AGA betont in diesem Zusammenhang in ihren Leitlinien konkrete Ziele von Präventionsmaßnahmen und differenziert diese nach Individualzielen und gesellschaftlichen Zielen. Auf das Individuum bezogene Ziele sind demnach eine Wissens,- Einstellungen- und Wahrnehmungsverbesserung hinsichtlich Ernährung, Körpergewicht und Essverhalten, die Anwendung des Wissens in Anbetracht auf Lebensstilverbesserungen, eine Steigerung der physischen Aktivität, eine Reduzierung bzw. Stabilisierung des Körpergewichts, eine Reduktion der Komorbiditäten sowie eine Lebensqualitätsverbesserung. (Wabitsch et al. 2014: 94) Gemsamtgesellschaftliche Ziele sind die Herstellung eines Bewusstseins des Adipositaproblems als chronische Krankheit, eine sowohl das Individuum als auch im Rahmen aller gesellschaftlicher Ebenen bezogene Zunahme gesundheitsnützlicher Ressourcen, eine Optimierung in den Bereichen des Ernährungsverhaltens, der alltäglichen körperlichen Aktivität, sowie eine Verbesserung lebensstilbezogener Verhaltensweisen auf der Ebene der Bevölkerung, die Herstellung gesunder Lebensräume, sowie die Entwicklung und Kräftigung eigenverantwortlichen gesundheitsfördernden Verhaltensweisen in jeglichen Alterszielgruppen (ebd.: ebd.).

Aus diesen Zielen der AGA erscheint ersichtlich zu werden, dass Maßnahmen verhaltens- und verhältnispräventiv angesetzt werden sollten. Indem die AGA die Zielmaßnahmen auf unterschiedliche Handlungsebenen spezifiziert, werden sowohl Maßnahmen, die beim Individuum ansetzen, als auch Maßnahmen, die die Gesamtgesellschaft betreffen, betont. Somit wird die Notwendigkeit der Prävention auf verschiedenen Präventionsebenen deutlich.

Im Bereich der Mikroebene erscheint es relevant im Kontext der Lebenswelt, motivierende und partizipativ angelegte verhaltenspräventive Maßnahmen anzusetzen, anhand derer der Adipöse gezielt Einfluss auf seine individuellen menschlichen Verhaltensweisen nehmen kann. Anzustreben an diesem Ansatzpunkt erscheinen Empowermentstrategien zur Stärkung und Weiterentwicklung der Ressourcen des Adipösen. Das Ziel sollte hier eine Befähigung des Betroffenen, eigene Verantwortung für einen gesunden Lebensstil zu übernehmen im Sinne der „Hilfe zur Selbsthilfe“, sein. (BZgA 2010: 25f./ Pflaumer 2000: 64ff.)

Maßnahmen zur Stärkung der Persönlichkeit können darüber hinaus das individuelle Verhalten bezüglich der Ernährung und Bewegung positiv beeinflussen (DIMDI 2009: 22). Neben einer inhaltlich thematischen Wissensvermittlung über die Adipositas selbst, als auch Informationen über Ernährungs- und Bewegungskonzepte, sollten weiterhin insb. psychosoziale Einflussmöglichkeiten deutlich gemacht werden. Eine ressourcenorientierte psychosoziale Unterstützung als präventive Maßnahme erscheint insofern relevant, da der Betroffene befähigt werden kann, gezielt Einfluss auf seine Verhaltensweisen zu nehmen, um eine positive Veränderung seiner Lebensgewohnheiten herbeizuführen. Da, wie bereits im Punkt 2.5.1 angemerkt, eine Verhaltensänderung durch eine ausschließlich kognitive Wissensvermittlung im Rahmen einer verhaltenspräventiven Maßnahme lediglich begrenzt geeignet erscheint, vermag es Sinn zu machen, die verhaltenspräventive Maßnahme über eine Wissensvermittlung hinaus auszuweiten, bspw. in Form von Methoden, die auf die emotionale Komponente des Verhaltensmusters eingehen. So könnte im Rahmen der Verhaltensprävention auf der Mikroebene bspw. ein Verhaltenstraining, das sich mit dem verinnerlichten und gewohnheitsmäßigen Reiz- Reaktions- Muster des Individuums auseinandersetzt, geeignet erscheinen, um allmählich das alte Muster durch neu erlernte Regulationsstrategien zu ersetzen. (Pudel 2006: 96) Bezüglich der Fragestellung dieser Bachelorarbeit ist an dieser Stelle anzumerken, dass konkrete Maßnahmen zur Umsetzung der Analyse verinnerlichter Reiz- Reaktions- Muster, wie. z.B. anhand Selbstbeobachtungen, im Rahmen des Punktes 3.2.1 im Kontext des Bausteins „psychosoziale Betreuung“, sowie in Anlage 11 und 12g des Punkt 3.2.2.2.2 thematisiert werden.

Da jedoch diese Herangehensweise über ausschließlich verhaltenspräventive Maßnahmen ein äußerst großes Maß an Eigenkontrolle des Betroffenen abverlangt, erscheinen parallel verhältnispräventive Maßnahmen nötig (Pudel 2006: 96). Im Kontext der Verhältnisprävention erscheinen Änderungen im Bereich der Verhältnisse, die auf Seiten der Meso- und Makroebene ansetzen, nötig, um die Rahmenbedingungen für gesunde Lebenswelten zu schaffen (Böhler et al. 2014: 171).

Auf europäischer Ebene wurde gegenwärtig bereits reagiert. So wurde der „Europäische Aktionsplan Nahrung und Ernährung (2015-2020)“ initiiert. Dieser strebt eine verbesserte Steuerung der Lebensmittelsysteme sowie der Gesamtqualität von Ernährung und Ernährungszustand der europäischen Bevölkerung an und appelliert an den Gesamtstaat in allen politischen Bereichen. (WHO 2014: o. S.) Zudem entwickelten die Mitglieder der Europäischen Ministerkonferenz der WHO zur Bekämpfung der Adipositas eine „Europäische Charta zur Bekämpfung der Adipositas“ (WHO 2006: 1). Darüber hinaus wurde ein „Weißbuch zu Ernährung, Übergewicht, Adipositas: Eine Strategie für Europa“ (Kommission der Europäischen Gemeinschaften 2007) erarbeitet. Das Weißbuch verweist auf vier explizite Grundsätze für Maßnahmen. Demnach sollen erstens alle Maßnahmen so angesetzt werden, dass sie die den Gesundheitsrisiken zugrundeliegenden Ursachen abschaffen. Zweitens sollen die Maßnahmen im politischen Bereich übergreifend, auf unterschiedlichen Ebenen sowie anhand verschiedener Instrumente umgesetzt werden, wobei eine Integration des Privatsektors und der Zivilgesellschaft angestrebt werden soll. Drittens wird auf ein Tätigwerden von sowohl privaten als auch öffentlichen Akteuren hingewiesen, um die Effizienz der Maßnahme zu gewährleisten. Viertens wird die Wichtigkeit einer Überwachung der Maßnahmen betont. (Kommission der Europäischen Gemeinschaften 2007: 3f.)

Die Notwendigkeit eines Tätigwerdens im Rahmen verhaltens- und verhältnispräventiver Maßnahmen scheint, neben der von der AGA formulierten Zielen, auch aus den Grundsätzen des Weißbuchs deutlich zu werden, denn auch diese Grundsätze beziehen Präventionsmaßnahmen auf verschiedenen Handlungsebenen ein und machen somit die Wichtigkeit von einer Verzahnung der Verhaltens- und Verhältnisprävention deutlich. Darüber hinaus wird in den Grundsätzen explizit die Dringlichkeit angemessener Überwachungsinstrumente im Sinne einer Qualitätssicherung betont. (Ebd: ebd.)

Aus den genannten Maßnahmen seitens der europäischen Ebene resultierten bereits Konsequenzen auf nationaler Ebene (Päffgen 2009: 141). So wurden in Deutschland in den letzten Jahren bereits politische Maßnahmen im Bereich der Verhältnisprävention auf der Makroebene eingeführt, wie bspw. der „Nationale Aktionsplan zur Prävention von Fehlernährung, Bewegungsmangel, Übergewicht und damit zusammenhängenden Krankheiten (BMELV 2008: o. S.)“. Bundesweit laufen bereits zahlreiche Präventionsprojekte, wie u.a. das Projekt „KinderLeicht Abnehmen im Setting Schule“, das sich mit seinen Maßnahmen zu Ernährung, Bewegung und psychosozialen Faktoren an SchülerInnen und deren Eltern aus sozial benachteiligten Lebensverhältnissen richtet (ZPG 2016: o. S).

Die Bewertung der Ergebnisse bisheriger Maßnahmen erweist sich allerdings als prekär, da oftmals eine rudimentäre Qualitätssicherung vorliegt (Goldapp et al. 2011: 295). Daher scheint es weiterer Desiderate und Maßnahmen hinsichtlich der Evaluation zu bedürfen (BZgA 2010: 35). Eine Möglichkeit hierzu bieten die „Qualitätskriterien für Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Primärprävention von Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen“ (Goldapp et al. 2011: 295). Auch im Rahmen des „Nationalen Aktionsplan“ wurde von der BZgA ein Prozess zur Qualitätssicherung entwickelt (BZgA 2010: 29).

Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass eine möglichst frühzeitig einsetzende an der Lebenswelt orientierte kooperative Zusammenarbeit zwischen verhaltenspräventiven und verhältnispräventiven Maßnahmen unabdingbar für eine nachhaltige Präventionsarbeit erscheint (BZgA 2010: 56/ Mann et al. 2007: 7). So kann es sich sinnvoll erachten, wenn Akteure aus dem Gesundheitswesen, Erziehungs- und Bildungswesen, sowie Akteure aus dem Sozialwesen, die allesamt im Bereich der Mikro- und Mesoebene direkten Einfluss auf die Betroffenen nehmen, im Austausch mit Akteuren aus dem Gesundheits, - Politik,- und Wirtschaftssystem stehen, die im Bereich der Makroebene als einflussreiches gesellschaftliches Subsystem die nötigen Rahmenbedingungen setzen.

2.5.3 Verhaltens- und verhältnispräventive Maßnahmen nach dem SGB VIII

Eine grundlegende Lebenswelt und wesentliche Sozialisationsinstanz der Kinder und Jugendlichen stellt die Familie dar (Rattay et al. 2012: 145). Daher erscheint es sinnvoll in präventive Maßnahmen im Rahmen der familiären Lebenswelt der Betroffenen zu investieren. So bietet es sich an, Präventionsbemühungen auf den Familienalltag und die Interaktion zwischen den Familienangehörigen, also auf die innerfamiliären Verhältnisse, in denen das Kind lebt, zu richten. Hierzu kann es ggf. sinnvoll sein, mit der Kinder- und Jugendhilfe zu kooperieren und Netzwerke aufzubauen, sodass Hilfen nach dem SGB VIII der Kinder und Jugendhilfe in Anspruch genommen werden können. Im Folgenden werden eigens entwickelte mögliche Ideen zu verhaltens- und verhältnispräventiven Maßnahmen im Rahmen des SGB VIII der Kinder und Jugendhilfe vorgestellt, die je nach individuellem Bedarf zur Prävention von Adipositas in Anspruch genommen werden könnten.

Wie bereits im vorherigen Abschnitt erläutert, sollten präventive Maßnahmen in der direkten Lebenswelt der KlientInnen ansetzen (BZgA 2010: 56). Die Unterstützung der Familie durch eine sozialpädagogische Familienhilfe setzt direkt im unmittelbaren Lebensumfeld der Familie an und betreut und begleitet die Familie. Hierbei wird eine Unterstützung eines gesundheitsfördernden Ernährungs- und Bewegungsverhaltens, auch trotz evtl. vorhandenem geringen Einkommens angestrebt. Es erfolgen eine Unterstützung zur wirtschaftlichen Haushaltsführung, eine Hilfestellung bei der Suche nach kostengünstigen Bewegungsangeboten, sowie gezielte Unterstützung bei der Modifikation der Ernährungsgewohnheiten. Insbesondere sollten Ressourcen der Familie mobilisiert werden, die die Familie langfristig dazu befähigt, eigene Verantwortung für einen gesundheitsfördernden Lebensstil zu übernehmen. Wie bereits im Punkt 2.2 erläutert, stellt Übergewicht der Eltern einen signifikanten Vorhersagefaktor für die Adipositasprävalenz bei Kindern dar, daher erscheint es sinnvoll, Maßnahmen so zu gestalten, dass diese, durch die Einbeziehung der Eltern, die Selbstwirksamkeit aller Familienmitglieder stärken. Hierzu erscheint es vorerst plausibel, die Familienmitglieder über Möglichkeiten der eigenen Einflussnahme zu informieren, ihnen bspw. verdeutlichen, dass sie durch eine Erhöhung des Bewegungsverhaltens sowie Umstellung der Ernährung selbständig Einfluss auf ihr Bewegungs- und Ernährungsverhalten und damit einhergehend auf ihren Gesundheitsstatus nehmen können. Auch sollte den Eltern der im Punkt 2.3.2 thematisierte Einfluss früher prä- und postnataler Ernährungsfaktoren sowie mütterlichen Lebensstilfaktoren während der Schwangerschaft und der möglich protektive Schutz des Stillens nahe gelegt werden. (§31 SGB VIII)

Im Bereich der Jugendhilfe nach den §§11,13,14 SGB VIII sollte der präventive Charakter der Jugendhilfe aufgriffen werden. Im Rahmen freier Träger der Jugendhilfe könnten in diesem Kontext konkrete kreative Maßnahmen erfolgen, bspw. Kochkurse, methodisch- praktische Aufklärungs- Übungen über Ernährungswissen, gezielte Bewegungsangebote, Einzel- und Gruppenübungen zur Stärkung der Selbstwirksamkeit und des Selbstvertrauens, Übungen zum Umgang mit Stress zur Steigerung der individuellen Stressverarbeitungsmechanismen und Stärkung des psychischen Wohlbefindens, sowie die Ermöglichung von Rückzugsmöglichkeiten zur psychischen Regenerierung. (§§11,12,13 SGB VIII)

Im Bereich der Förderung der Erziehung in der Familie nach dem §16 SGB VIII erfolgt gezielte Aufklärung und Beratung der Familienmitglieder. Im Fokus steht hier die Vermittlung von Familienbildungsangeboten zur Stärkung der Erziehungskompetenz. Hierbei ist eine Aktivierung von Selbsthilfekräften zur Unterstützung der Stärkung der familiären Beziehungsqualität anzustreben. Es sollte an Angebote eines Familienzentrums vermittelt werden, sodass gemeinsame familiäre Aktivitäten gestärkt und zugleich ein möglich stark ausgeprägter Medienkonsum aller Familienmitglieder eingeschränkt werden können, denn wie im Punkt 2.3 dargestellt, kann sich ein bewegungsinaktiver Lebensalltag mit einem hohen Anteil an medialem Konsum, der sich insb. bei Familien mit geringem sozioökonomischen Status zeigt, adipositasfördernd auswirken. Angebote der Familienfreizeit zur Unterstützung der Eltern können insb. hilfreich sein, die Eltern in ihrer Kompetenz zu stärken, ihren Kindern eine anregende Umgebung zu schaffen, in der sie Anreize zur Bewegung vorfinden. Darüber hinaus bietet es sich an, an spezielle Angebote, z.B. Adipositas- Selbsthilfegruppen zu vermitteln. §16 SGB VIII)

Im Bereich der Beratung in Fragen der Partnerschaft, Trennung und Scheidung nach dem §17 SGB VIII kann Soziale Arbeit zur Unterstützung bei der Klärung von innerfamiliären Konflikten, bspw. bei partnerschaftlicher Krise förderlich sein, da sich innerfamiliäre Konflikte unmittelbar auf das psychische Wohlbefinden und auf das damit eventuell verbundene Essverhalten der Kinder und Jugendlichen auswirken können. Wie bereits im Punkt 2.3.2 dargestellt, können emotionsbedingte Verhaltensweisen ursächlich an einer Adipositas beteiligt sein. Essen kann demnach bspw. eingesetzt werden, um Stress, Trauer, Wut, oder Ängste zu verarbeiten. (Reinehr 2005: 354f./ §17 SGB VIII). Aus einer norwegischen Studie geht hervor, dass Kinder geschiedener Eltern eher dazu neigen, adipös zu werden (Biel et al. 2014: 1).

Im Bereich der Erziehungsberatung nach dem §28 SGB VIII kann eine individuelle Aufklärung und Beratung der Erziehungsberechtigten, aber auch des Kindes, bzw. des Jugendlichen erfolgen. Erziehungsberatungsstellen sollten somit als wichtige Kooperationspartner für erfolgreiche Präventionsmöglichkeiten angesehen werden. Durch die i.d.R. multiprofessionelle Zusammensetzung der Fachkräfte in Erziehungsberatungsstellen erfolgt ein differenzierter Zugang zum Klienten, in welchem individuelle Ursachen herausgefunden werden können. So kann eine gezielte auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmte Weiterleitung der Klienten an ansprechende Facheinrichtungen erfolgen. (§28 SGB VIII)

2.6 Zur Motivation als Schlüssel zum Erfolg verhaltens- und verhältnispräventiver Maßnahmen

Im Folgenden wird zunächst der Motivationsbegriff im Rahmen wissenschaftlicher Teildisziplinen abgegrenzt. Anschließend werden Motivationsstrategien zur Gesundheitsprävention erarbeitet.

2.6.1 Abgrenzung des Motivationsbegriffes

Im Rahmen verhaltens- und verhältnispräventiver Maßnahmen erscheint es sinnvoll, den Motivationsbegriff im Gegenstandsbereich der Motivationspsychologie zu betrachten, da sich diese mit der Erforschung menschlicher Verhaltensweisen befasst (Kulbe 2009: 64).

Motivation beschreibt den „ Prozess oder Handlungsvorgang von der Wahrnehmung eines Bed ü rfnisses (…) bis hin zu dessen Befriedigung (…)“ (ebd.: ebd.). Diese beschriebe Definition beleuchtet somit den Prozess beginnend von der Bedürfniswahrnehmung bis hin zur Bedürfnisbefriedigung. In einer weiteren Betrachtung versteht man unter Motivation die „ psychologische Stärke oder Energie, die es einer Person erm ö glicht, ein Ziel zu erreichen “ (Mata 2010: 43). Aus dieser Definition wird ersichtlich, dass auch individuelle Möglichkeiten einer Person bei der Zielerreichung wesentlich erscheinen. Anzumerken erscheint an dieser Stelle, dass neben der Fokussierung auf das Individuum, auch weitere Aspekte, wie bspw. Umweltfaktoren, eine Rolle einnehmen können. In der nachfolgenden Definition bezieht Graumann (1969) situative Aspekte mit ein. Graumann definiert den Motivationsbegriff als „ Wechselwirkung zwischen motiviertem Subjekt und motivierender Situation “ (Graumann 1969: 59 zit. n. Landes et al. 2013: 436). Demzufolge kann sich Motivation durch ein Zusammenspiel verschiedener Motivationsquellen zeigen. So kann Motivation einer motivierten Situation entspringen oder durch das Individuum selbst verursacht werden. Aus der Wechselwirkung dieser beiden Quellen; der Situation und dem Individuum, ergibt sich nach Graumann Motivation.

Betrachtet man vor diesem Hintergrund nun das Individuum selbst, scheint sich die Frage aufzuwerfen, welche Aspekte bei der Fokussierung der Motivation, die vom Individuum ausgeht, zu berücksichtigen sind. Die Motivationspsychologie teilt den Motivationsbegriff in intrinsische und extrinsische Motivation ein. Intrinsische Motivation heißt „ soviel wie ’ innerlich dazu angestoßen ’ werden etwas zu tun. Dieser innere Anstoß, hervorgerufen durch innerpsychische oder physiologische Vorgänge wird auch als Stoßtheorie bezeichnet “ (Kulbe 2009: 65). Extrinsische Motivation beschreibt hingegen „ zielgerichtetes Verhalten aufgrundäußerer Reize, die die pers ö nliche Motivation stärken (…). Entsprechend besagt die Zugtheorie, dass Menschen dazu angetrieben werden k ö nnen, Dinge zu tun “ (ebd.: 65). Intrinsisch motivierte Personen orientieren sich in ihrem Handeln folglich eher an eigenen Zielen, die von innen heraus geleitet werden, wohingegen extrinsisch motivierte Individuen ihr Handeln eher an den Erwartungen anderer ausrichten und daher von äußeren Reizen geleitet werden (Charlier 2001: 32).

Aus den beschriebenen Definitionen lässt sich zusammenfassend festhalten, dass die Motivation eines Individuums, ein bestimmtes Ziel zu erreichen bzw. Bedürfnis zu befriedigen im Wesentlichen von individuellen Aspekten, situativen Gegebenheiten, sowie deren Wechselbeziehung abhängt. In diesem Sinne scheint deutlich zu werden, dass eine Motivation zur Verhaltensänderung nicht nur im Rahmen einer verhaltenspräventiven Maßnahme anzusetzen ist, sondern auch äußere Faktoren im Rahmen der Verhältnisse, wie bspw. auf der Mesoebene das Lebensumfeld des Individuums, auf die Motivation eines Menschen einwirken. Daher erscheint auch an dieser Stelle eine Verzahnung verhaltens- und verhältnispräventiver Maßnahmen sinnvoll. Für die Ausbildung einer Motivation, die dauerhaft einen Menschen dazu bewegt, gewisse Verhaltensweisen zu zeigen, z.B. langfristig einen gesunden Lebensstil zu pflegen, stellt sich die Frage, ob bzw. welche Motivationsstrategien zur Gesundheitsprävention einen Einfluss nehmen. Diese Thematik wird im folgenden Kapitel aufgegriffen.

2.6.2 Motivationsstrategien zur Gesundheitsprävention

Zum Themenaspekt Motivationsstrategien zur Gesundheitsprävention scheint es in der Forschung gegenwärtig Bedarf an Desideraten zu geben. Es lässt sich zwar Literatur zu Aspekten psychologischer Motivationsstrategien ausfindig machen, aber im Zusammenhang mit gesundheitspräventiven Maßnahmen scheint der Aspekt der Klientenmotivation im Rahmen der Adipositas- Problematik bezüglich eines gesundheitsorientierten Lebensstils weitestgehend noch unerforscht zu sein. Daher wird im Folgenden eine eigene Herangehensweise zur Bearbeitung dieses Themenpunktes vorgestellt.

Bezüglich Motivationsstrategien zur Gesundheitsprävention stellt sich meinerseits zunächst die Frage, welchen Stellenwert Empowerment im Rahmen eines professionellen Verständnisses einnimmt. Herringer fasst die vielfältigen Definitionsansätze zur Begrifflichkeit zusammen und beschreibt Empowerment als all diejenigen professionellen Ansätze, die Individuen dazu ermutigen sollen, eigene Stärken zu entdecken und ihnen Unterstützung bei der Aneignung von Selbstbestimmung und Lebensautonomie vermitteln sollen. Ziel ist es hierbei Ressourcen zu mobilisieren, anhand derer sie ihre Lebenswege selbstbestimmt gestalten können. (Herringer 2005:

1) Im Rahmen der Gesundheitsförderung lassen sich auch in der Ottawa- Charta zur Gesundheitsförderung (1986) Empowermentansätze wieder finden. Hier wird explizit auf die Wichtigkeit der Selbstwirksamkeit hingewiesen. So sollen „ alle Menschen befähigt werden, ihr gr öß tm ö gliches Gesundheitspotential zu verwirklichen. (…) Menschen k ö nnen ihr Gesundheitspotential nur dann weitestgehend entfalten, wenn sie auf die Faktoren, die ihre Gesundheit beeinflussen, auch Einfluss nehmen k ö nnen “ (WHO 2016: o. S.). In diesem Zusammenhang scheint im Weiteren interessant, wie sich die Erkenntnislage bezüglich theoretisch fundierten wissenschaftlichen Theorien zur Selbstwirksamkeit eines Menschen gestaltet.

Selbstwirksamkeit („self-efficacy“) bezeichnet die „ individuell unterschiedlich ausgeprägte Ü berzeugung, dass man in einer bestimmten Situation die angemessene Leistung erbringen kann. Dieses Gef ü hl einer Person bez ü glich ihrer Fähigkeit, beeinflusst ihre Wahrnehmung, ihre Leistung und ihre Motivation auf vielerlei Weise “ (Zimbardo 1995: 498 zit. n. Seethaler 2012: 44).

Bandura befasste im Rahmen seiner entwickelten sozial- kognitiven Lerntheorie intensiv mit der „wahrgenommen Selbstwirksamkeit“ eines Individuums und versteht hierunter die subjektive Überzeugung eines Menschen, ein gewisses Verhalten ausüben zu können. Die subjektive Selbstwirksamkeit beeinflusst nach Bandura u.a. die Wahl der jeweiligen Verhaltenweise, wie viel Anstrengung die Person in diese Verhaltensweise investiert und wie sich ihre Ausdauer bezüglich Misserfolgen und Hinderlichkeiten gestaltet. (Bandura 1997: o. S. zit. n. Frey et al. 2002: 278) Bandura nennt darüber hinaus den Begriff der „Selbstregulation“, der Bezug nimmt auf die Steuerung von Motivation, Emotion und Handeln durch den Menschen selbst. Bandura postuliert hierzu, dass eine Zielerreichung eine Emotion der Befriedigung hervorrufe, wohingegen ein Missglücken der Zielerreichung, Unzufriedenheit bewirke. (Ebd.: 278f.)

Motivationale Vorgänge werden nach Bandura durch subjektive Überzeugungen beeinflusst, insbesondere durch „Handlungs- Ergebnis- Erwartungen“ und der „Selbstwirksamkeitserwartung“. Die Handlungs- Ergebnis- Erwartungen beschreiben Verhaltensweisen, die für gewisse Ergebnisse relevant erscheinen. Die Selbstwirksamkeitserwartung hingegen fokussiert den Selbstbezug zur eigenen Handlungsfähigkeit in der Ausübung einer bestimmten Verhaltensweise. Bei der Selbstwirksamkeitserwartung geht es um eine subjektive Einschätzung, ob das Individuum sich in der Lage fühlt, eine gewisse Handlung auszuüben. Die Selbstwirksamkeitserwartung wird jedoch von weiteren Rahmenfaktoren beeinflusst. So kann die Entwicklung von Selbstwirksamkeit z.B. auch im sozialen Kontext von Beobachtungen des Verhaltens anderer abhängen. (Bandura 1997: o. S. zit. n. Schwarzer et al. 2002: 35ff.) Eine hohe subjektive Selbstwirksamkeitserwartung bildet nach Bandura eine gute Handlungs- Ergebnis- Erwartung ab (Bandura 1976 o. S. zit. n. Dost 2014: 105).

Eine Handlungs- Ergebnis- Erwartung findet sich auch bei Vroom, der sich im Rahmen seiner entwickelten „Valenz- Instrumentalität- Erwartungs- Theorie“ mit Arbeitsmotivation befasste, wieder. Vroom postuliert, dass Motivation auf dem „Weg- Ziel- Ansatz“ beruht, wonach Motivation nicht nur von Anlagen und Sozialisation beeinflusst wird, sondern auch von der Situation abhängt. So zeigen Menschen Motivation bzw. Anstrengung, wenn sie subjektiv wahrnehmen, dass durch eigene Handlungen ein bestimmtes Ziel erreicht werden kann. (Vroom 1964 o. S. zit. n. Mayer 2011: 237ff.)

Auch im Rahmen der Selbstbestimmungstheorie der Motivation nach Deci&Ryan wird davon ausgegangen, dass die motivationale Verhaltenssteuerung auf der Intention beruht, sprich, dass Menschen sich motiviert zeigen, wenn sie mit ihrem Verhalten einem gewissen Zweck nachgehen. Motiviertes Verhalten ist demnach an ein bestimmtes Ziel gekoppelt. (Deci et al. 1993: 224) Deci&Ryan betonen, dass sich motivierte Handlungsweisen nach dem Grad der Selbstbestimmung differenzieren lassen. So gelten solche Handlungen, die ein Individuum als frei ausgesucht erlebt und die mit den eigenen Wünschen und Zielen konform gehen, als autonome Handlungen, während solche Handlungen, die ein Individuum als auferlegt erlebt, als kontrollierte Handlungen gelten. Autonomes Verhalten auf der einen Seite und kontrolliertes Verhalten auf der anderen Seite, werden als Endpunkte eines Kontinuums, das die Qualität einer motivierten Handlung festmacht, betrachtet. Bezüglich der Qualität der motivierten Handlung unterscheiden Deci&Ryan zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation. Insbesondere Handlungen, die intrinsischer Motivation entspringen, stehen für selbstbestimmtes autonomes Verhalten, da sich das Individuum aus autonomer Überzeugung seiner Tätigkeit widmen kann. (Ebd.: 225f.)

Um nun ein förderliches Gesundheitsverhalten herbeizuführen, reicht eine ausschließlich kognitive Wissensvermittlung gegenüber des Adipösen nicht aus, vielmehr bedarf es emotionaler und motivationaler Aspekte. Die Chancen, als professioneller Akteur die KlientInnen durch eine ledigliche Aufklärung über Möglichkeiten zur langfristigen Aneignung eines gesundheitsbewussten Lebensstils im Rahmen einer verhaltenspräventiven Maßnahme zu motivieren seine Selbstwirksamkeitspotentiale zu entfalten, scheinen relativ gering, da, wie bereits in den Punkten 2.5.1 und 2.5.2 angemerkt, kognitives Wissen seitens des Klienten nicht ausreichend erscheint, seinen Lebensstil zu verändern. (Pudel 2006: 96) Aufbauend auf der Annahme, dass das Essverhalten insb. von emotionalen Verhaltensweisen beeinflusst wird, stellt sich an dieser Stelle weiterhin die Frage, inwieweit physiologische Triebe im Rahmen emotionsbedingter Verhaltensweisen eine Rolle hinsichtlich eines gesundheitsbewussten Ernährungs- und Bewegungsweise einnehmen.

Im Rahmen der Neuropsychologie der Motivation hat man herausgefunden, dass physiologische Bedürfnisse, wie z. B. Durst, anteilig einen Einfluss auf motiviertes Verhalten nehmen. Die Nahrungsaufnahme kann jedoch nicht nur durch primäre physiologische Aspekte, sondern insb. auch durch sekundäre Aspekte, wie z.B. anerzogene Verhaltensweisen oder Kognitionen, beeinflusst werden. So kann auf primäre physiologische Aspekte, wie z.B. Hunger, willentlich eingewirkt werden. So ist ein Individuum bspw. durchaus in der Lage, sein Hungergefühl willentlich zu unterdrücken, um andere Ziele zu erreichen. (Lautenbacher et al. 2004: 85) Die Motivation eines Individuums bestimmte Verhaltenweisen zu zeigen, scheint folglich durch ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren beeinflusst zu sein.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass im Rahmen der vorgestellten Teilaspekte der kognitiven Theorien zur Motivation sowohl Bandura im Rahmen der Selbstwirksamkeitserwartung, Vroom im Kontext der Handlungs- Ergebnis- Erwartung, als auch Deci&Ryan die Intentionalität als wesentlichen Aspekt hervorheben, um die motivationale Steuerung des Verhaltens zu erklären (Bandura 1997: o. S. zit. n. Schwarzer et al. 2002: 35ff./ Vroom 1964 o. S. zit. n. Mayer 2011: 237ff../ Deci et al. 1993: 224). Es scheint insb. der Selbstwirksamkeitserwartung eine entscheidende Rolle zuzukommen. So ist Motivation vor allem abhängig von der subjektiven Einschätzung der eigenen Fähigkeiten. (Bandura 1997: o. S. zit. n. Schwarzer et al. 2002: 35)

Die Erkenntnisse aus der Neuropsychologie der Motivation zeigen, dass auf physiologische Faktoren, wie z.B. Hunger, willentlich eingewirkt werden kann (Lautenbacher et al. 2004: 85). Diese Erkenntnisse lassen darauf schließen, dass förderliche Kognitionen helfen können, motiviertes Gesundheitsverhalten zu zeigen. Förderliche Kognitionen könnten z.B. durch intrinsisch motivierte Wissensaneignung erfolgen.

Vor dem Hintergrund dieser Erkenntnisse ist im Weiteren die Frage aufzuwerfen, inwiefern sich als professioneller Akteur im Rahmen der sozialen Praxis die Selbstwirksamkeit eines Menschen beeinflussen lässt. Im Rahmen präventiver Maßnahmen erscheint es mir sinnvoll, insb. den Fokus auf den Aspekt der intrinsischen Motivation zu setzen. Indem ein angemessener Rahmen gesetzt wird, in welchem auf die Interessen des Kindes bzw. des Jugendlichen eingegangen wird, kann es sich als äußerst erstrebenswert erachten, intrinsisch motivierte Verhaltensweisen des Kindes bzw. des Jugendlichen zu fördern und die kindliche Neugierde in Richtung Exploration gesundheitsfördernder Lebensweisen zu lenken. Da sich die subjektive Wahrnehmung der individuellen Selbstwirksamkeit jedes einzelnen Kindes bzw. Jugendlichen unterschiedlich gestaltet, scheint es angebracht Gesundheitsziele individuell zu formulieren und den Klienten aktiv in die Maßnahme einzubeziehen, damit er das Gefühl einer frei und autonom gewählten Entscheidung inne trägt. Auf diese Weise könnte weitestgehend gewährleistet werden, dass der Klient eine hohe subjektive Selbstwirksamkeit entwickelt. Aspekte intrinsischer Motivation finden sich, neben Empowerment- Ansätzen, auch im Rahmen der Ottawa- Charta zur Gesundheitsförderung wieder. So sollen Menschen in die Lage versetzt werden, autonom über ihre Gesundheit im Sinne eines gesunden Lebensstils zu entscheiden. Es wird schließlich davon ausgegangen, dass Menschen autonom handeln können bzw. sollen und über intrinsisch motivierte Kräfte verfügen. (Klotter 2011: 203)

Zudem erscheint es mir sinnvoll, wenn angestrebte Methoden auf die emotionale Komponente des Verhaltensmusters eingehen. So könnte im Rahmen der Verhaltensprävention auf der Mikroebene bspw. ein Verhaltenstraining, das sich mit dem verinnerlichten und gewohnheitsmäßigen Reiz- Reaktions- Muster des Individuums auseinandersetzt, geeignet erscheinen, um allmählich das alte Muster durch neu erlernte Regulationsstrategien zu ersetzen. (Pudel 2006: 96) Konkrete Maßnahmen hierzu werden im Baustein „psychosoziale Betreuung“ des Punkts 3.2.1 sowie in Anlage 11 des Punktes 3.2.2 vorgestellt.

Abschließend mag angemerkt sein, dass es sich hinsichtlich Motivationsstrategien zur Gesundheitsprävention als förderlich auf die Motivation des Kindes bzw. Jugendlichen auswirken kann, wenn verhaltens- und verhältnispräventive Maßnahmen kombiniert werden und auf diese Weise auf allen Interventionsebenen auf das Individuum eingewirkt wird, denn dieserart kann weitestgehend gewährleistet werden, die Selbstwirksamkeit und damit verbunden die Motivation durch die, die verschiedenen Lebensbereiche umfassenden Maßnahmen, zu stärken.

3. „Powerful- Smile- Kids“- ein Projekt zur Motivationsförderung von Kindern und Jugendlichen

Im Folgenden wird zunächst das theoretische Konzept dargestellt, wonach im Anschluss daran die praktische Projektumsetzung erläutert wird. Dieses Kapitel abschließend werden schließlich der Abschluss sowie Evaluationsmöglichkeiten des Projekts vorgestellt.

3.1 Theoretisches Konzept

3.1.1 Allgemeines zum Projekt

Aufbauend auf den dargestellten theoretischen Erkenntnissen zum Thema „Adipositas im Kindesund Jugendalter“ wird im Folgenden eine Projektidee zur Prävention vorgestellt. Diese Projektidee bezieht sowohl verhaltenspräventive, als auch verhältnispräventive Maßnahmen mit ein, zeichnet sich durch kreative Methoden aus, lässt sich je nach Bedarf flexibel in verschiedene Bundesländer implementieren und ist auf Empowermentstrategien ausgerichtet.

Da wie bereits im Punkt 2.3 dargestellt, die Ätiophatogenese der Adipositas multifaktoriell ist, erscheint zu Beginn des Projekts eine individuelle adipositasspezifische Analyse der Bedingungsfaktoren nötig. Um auf medizinischer Seite den aktuellen Krankheitszustand herauszufinden, erachtet sich eingangs eine medizinische Diagnostik als unabdingbar. Diese wird durch eine ausführliche Bestandsaufnahme durch den niedergelassenen Arzt gestellt. Zudem müssen durch intensive Zusammenarbeit in ersten Vorgesprächen mit den Betroffenen (Kinder und Erziehungsberechtigte) die individuellen Ursachen, die die körperliche Institution beeinflussen, herausgefunden werden. Dieses erfordert Motivation und aktive Mitarbeit der Betroffenen. Sind die Bedingungsfaktoren kundig, muss abgeklärt werden, inwieweit die professionellen Akteure unter Berücksichtigung der Ressourcen der Betroffenen Einfluss nehmen können. (Müller et al. 2006: 337) Anzustreben ist an dieser Stelle eine Zusammenarbeit zwischen professionellen Akteuren und Familien. Diese Zusammenarbeit sollte durch ein Vertrauensverhältnis gekennzeichnet sein und auf authentischer Partizipation basieren, denn eine langfristige und auf Nachhaltigkeit setzende Lebensstiländerung verlangt eine aktive Mitarbeit und Motivation der Betroffenen.

Neben einer methodisch-interaktiven inhaltlich thematischen Wissensvermittlung über die Adipositas selbst, als auch Informationen über Ernährungs- und Bewegungskonzepte, werden im Projekt insb. psychosoziale Einflussmöglichkeiten deutlich gemacht.

Wie die eingangs dargestellten Erkenntnisse aufzeigen, erweist sich die Einbeziehung des familiären Umfeld als förderlich (Adolph 2010: 402). Daher greift dieses Projekt die Wichtigkeit der Einbeziehung des Umfeldes des Betroffenen auf. Die Maßnahmen zielen darauf ab, den Betroffenen zu befähigen, gezielt Einfluss auf seine Verhaltensweisen zu nehmen, um eine positive Veränderung seiner Lebensgewohnheiten herbeizuführen.

Das vorliegende Projekt „Powerful- Smile- Kids“ besteht vor dem Hintergrund der multikausalen Adipositasgenese aus den drei Bausteinen „Ernährung“, „Bewegung“ und „psychosoziale Betreuung“. Ein betonender Anteil liegt in einem „Motivationsförderungsbaustein“, denn für eine langfristige Lebensstilumstellung scheint der Aspekt der Eigenmotivation der Betroffenen eine wesentliche Rolle einzunehmen. Das Projekt basiert auf aktiver Mitwirkung und strebt eine authentische Partizipation der TeilnehmerInnen als Voraussetzung für die Projektarbeit an. Die Methoden zielen auf eine Stärkung und Weiterentwicklung der Ressourcen der Betroffenen ab. Angestrebt wird hier eine langfristige Befähigung der Betroffenen, eigene Verantwortung für einen gesunden Lebensstil zu übernehmen im Sinne der „Hilfe zur Selbsthilfe“. Diese Herangehensweise entspricht insb. dem Verständnis der Ottawa Charta (1986) zur Gesundheitsförderung, denn wie im Punkt 2.6.2 thematisiert, wird im Rahmen von Empowermentansätzen explizit auf die Wichtigkeit der Selbstwirksamkeit hingewiesen. So sollen „ alle Menschen befähigt werden, ihr gr öß tm ö gliches Gesundheitspotential zu verwirklichen “ (WHO 2016: o. S.).

Die Hauptansatzpunkte des Projekts sind Präventionsmaßnahmen, die zielgruppenspezifisch ausgerichtet sind. Zielgruppen sind Kinder und Jugendliche zwischen drei und 17 Jahren in ihrem familiären Umfeld und in Freizeit- und Bildungsstätten, insb. übergewichtige Kinder und Jugendliche unter Einbeziehung der Erziehungsberechtigten und weiteren Bezugspersonen im nahen sozialem Umfeld der Betroffenen. Relevante Determinanten für die Zielgruppenbildung sind der sozioökonomische Status sowie das Alter der TeilnehmerInnen. Wie bereits ausführlich in den Punkten 2.2.1 und 2.3.3 dargestellt, scheinen insb. der sozioökonomische Status sowie ein Migrationshintergrund relevante Einflussfaktoren einzunehmen (RKI 2008: 42). Daher möchte diese Projektidee die Wichtigkeit der Berücksichtigung dieser Einflussfaktoren einbeziehen.

Das Hauptziel ist die frühe Prävention von Übergewicht und Adipositas durch gezielte kreative Maßnahmen in den Bereichen der genannten Bausteine, um Kindern und Jugendlichen, insb. denen aus sozial benachteiligten Verhältnissen, Zugang zu einem gesunden Lebensstil zu ermöglichen. Durch die multiprofessionelle Vernetzung mit Akteuren der Mikro- Meso- und Makroebene in den Bereichen Verhaltens- und Verhältnisprävention erfolgt prognosenhaft ein Gewinn in Form von einer Verbesserung der Lebensqualität und Gesundheitslage der Betroffenen, die mit einer Minimierung kostenintensiver Gesundheitsrisiken einhergeht. Somit werden insgesamt Kosten für alle Beteiligten im gesellschaftlichen System minimiert.

3.1.2 Die Projektskizze

Im Folgenden wird das Projekt skizziert. Hierzu werden die Rahmenstruktur, Konzeption, Zielgruppen, Nachhaltigkeit, Niedrigschwelligkeit, Empowerment, Vernetzung, Qualitätskontrollen, Dokumentation und Evaluation sowie die Kosten- Nutzen- Relation thematisiert. Der Aufbau dieser Projektskizze orientiert sich an den Kriterien des Programms „Starke Kinder- starker Bremer Westen“ der Diako- Gesundheitsimpulse (s. Anlage 12a), inmitten derer eigene Überlegungen integriert wurden.

Rahmenstruktur

Das Projekt ist zeitlich auf ein Jahr angesetzt. Die Hauptansatzpunkte sind Präventionsmaßnahmen, die zielgruppenspezifisch ausgerichtet sind. Relevante Determinanten für die Zielgruppenbildung sind der sozioökonomische Status der TeilnehmerInnen sowie das Alter. TeilnehmerInnen mit ähnlichem sozioökonomischen Status finden in Gruppen zusammen, die in jeweils drei Altersstufen unterteilt werden (1.Teilnehmergruppe: 3-6J., 2.Teilnehmergruppe: 7-12J., 3.Teilnehmergruppe: 13- 17J.). Um eine größtmögliche Mitwirkung der KlientInnen zu erzielen, erscheint es wichtig, die Maßnahmen so zu vermitteln, dass auch KlientInnen mit Migrationshintergrund erreicht werden können, denn wie eingangs dargestellt, ist die Adipositasprävalenz besonders bei Kindern mit einem Migrationshintergrund erhöht (RKI 2008:42). Daher erscheint es sinnvoll, GesundheitsmentorInnen als Kooperationsakteure einzustellen. Auf diese Weise kann weitestgehend gewährleistet werden, dass die Kommunikation verständlich erfolgt und kulturelle Aspekte berücksichtigt werden. (Graf et al. 2009: 110)

Ein weiterer wesentlicher Faktor liegt in der Motivation der Betroffenen, denn das Projekt basiert auf aktiver Mitwirkung und strebt eine authentische Partizipation der TeilnehmerInnen als Voraussetzung für die Projektarbeit an. Eine zu Beginn des Projekts vereinbarte verbindliche Teilnahme erfolgt durch einen Vertrag (s. Anlage 1).

Kooperationspartner sind vordergründig Kindertageseinrichtungen, Schulen, Stadtteilgemeinden, Ärzte, Turnvereine im jeweiligen Stadtteil, Jugendämter und freie Träger der Kinder- und Jugendhilfe, Politik sowie das öffentliche Gesundheitswesen.

Konzeption

Folgende Ziele sollen im Rahmen des Projekts erreicht werden:

Übergewicht bei der Zielgruppe reduzieren bzw. eine Gewichtsstabilität erreichen Eltern und Kinder für gesunde Ernährung in der Familie ausbilden und dazu befähigen, eigene Verantwortung für einen gesunden Lebensstil zu übernehmen Kindern und Jugendlichen, insb. denen aus sozial benachteiligten Verhältnissen, langfristig Zugang zu einem gesunden Lebensstil (gesunde Ernährung, Sport, psychosoziale Kompetenzen) zu ermöglichen Stärkung der familiären Beziehungsqualität und Ressourcen der Familie Stärkung der Selbstwirksamkeitspotentiale der KlientInnen.

Zielgruppen

Zielgruppen sind Kinder und Jugendliche zwischen drei und 17 Jahren in ihrem familiären Umfeld und in Freizeit- und Bildungsstätten, insb. übergewichtige Kinder und Jugendliche mit einen BMIWert ab der 90er Perzentilenkurve unter Einbeziehung des familiären Umfeldes.

Nachhaltigkeit

Angestrebt wird eine langfristige Erhöhung der körperlichen Aktivität der Kinder und Jugendlichen, eine langfristige Ernährungsumstellung zu einem gesunden Lebensstil, sowie eine Förderung individueller Ressourcen und eine Verbesserung der familiären Beziehungsqualität.

Niedrigschwelligkeit

Die Projektstruktur setzt auf ein einfaches Verfahren mit klaren Kommunikationslinien und gewährleistet eine einfache Erreichbarkeit der Angebote für betroffene Familien (lebensraumnah), daher u.a. zu Beginn die Erstellung einer Netzwerkanalyse mittels Netzwerkkarte (s. Punkt 3.2.2).

Empowerment

Die Zielgruppe wird befähigt, mit ihren zur Verfügung stehenden Ressourcen einen gesunden Lebensstil zu erhalten. Durch verhaltens- und verhältnispräventive Maßnahmen soll positiv auf die Selbstwirksamkeitspotentiale der KlientInnen eingewirkt und im Idealfall intrinsische Motivation freigesetzt werden.

Vernetzung

Es ist eine Vernetzung mit Akteuren der Mikro- Meso- und Makroebene in den Bereichen Verhaltens- und Verhältnisprävention anzustreben. Eine enge Zusammenarbeit mit Akteuren des jeweiligen Stadtteils auf kommunaler Ebene, so z.B. Gemeinwesenarbeit, in mitten derer Spielplatzgestaltungen im Lebensraum der Betroffenen sowie kostengünstige Bewegungsangebote im klientennahen Umfeld thematisiert werden. Weiterhin erfolgt eine Vernetzung mit Kinderärzten, Schulen und Kindertageseinrichtungen, eine Zusammenarbeit mit dem jeweiligen kommunalen Jugendamt und freien Trägern, sowie Einrichtungen des Gesundheitsdienstes. Vor allem Kinderärzte sollten sensibilisiert werden und Betroffene bei Feststellen von Gefahren, eine

Adipositas auszubilden, an entsprechende Einrichtungen zur Adipositasprävention weiterleiten. Auf diese Weise können insb. Veränderungen im Rahmen der Mikro- und Meso- Ebene initiiert werden. So kann durch Kooperationen mit Gesundheitsberatungsstellen z.B. im Rahmen der Mikro- und Mesoebene eine Veränderung hinsichtlich des Mikro-Settings Familie initiiert werden und Einfluss auf das direkte Lebensumfeld der KlientInnen genommen werden. (SVR 2005: o. S.) Um Professionalität zu gewährleisten, erscheint es notwendig zwischen allen Akteuren einen möglichst regelmäßigen Austausch anzustreben, wobei schriftliche Evaluationen und persönliche Eindrücke von Seiten der professionellen Akteure als auch von Seiten der Betroffenen selbst einbezogen werden. Solche Austauschtermine erscheinen langfristig notwendig, da vor dem Hintergrund des ständig fortlaufenden gesellschaftlichen Wandels davon ausgegangen werden kann, dass zukünftige weitere äußere Einflussfaktoren auf die Betroffenen einwirken werden. Es erscheint nötig, das Individuum stets im Kontext seiner dynamischen, individuellen Lebenswelt zu betrachten. Inmitten eines Präventionsprojekts erachtet es sich daher meinerseits als unabdingbar, Freiraum zur Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppe bereitzustellen.

Qualitätskontrollen

Es ist ein kontinuierliches Qualitätsmanagement anzustreben mit der Überprüfung der Struktur, der methodischen Prozesse und dem Verlauf der Ergebnisse. Zur Orientierung dient der Public HealthHandlungszyklus. (Rosenbrock et al. 2015: o. S.)

Dokumentation und Evaluation

Die Dokumentation und Evaluation der Maßnahmen erfolgen in Teilabschnitten in Form von Fragebögen, Interviews, körperlichen Untersuchungen und schriftlichen Berichten. Eine Dokumentation zu unterschiedlichen Zeitarealen erscheint notwendig, um die Maßnahmen zu überprüfen und ggf. modellierend einzugreifen. Die Evaluation sollte durch geschultes Personal auf Basis qualitätssichernder Vorgänge z.B. mithilfe des Public Health-Handlungszyklus, erfolgen. (Graf et al. 2009: 110)

Kosten- Nutzen- Relation

Die Übernahme der Kosten durch die Krankenkassen bzw. weiterer Förderer sowie ein möglicher Eigenanteil der Betroffenen müssen individuell abgeklärt werden. Auf allen Seiten der Mikro-, Meso- und Makroebenen erfolgt voraussichtlich ein Gewinn in Form von einer Verbesserung der Lebensqualität und Gesundheitslage der Betroffenen, die mit einer Minimierung kostenintensiver Gesundheitsrisiken einhergeht. Somit werden insgesamt Kosten für alle Beteiligten im gesellschaftlichen System minimiert.

(Quelle: Eigene Erarbeitung, angelehnt an Diako- Gesundheitsimpulse 2014: o. S.)

3.2 Zur praktischen Umsetzung des Projektes

Im Folgenden werden im Rahmen der praktischen Projektumsetzung unter 3.2.1 die drei Hauptbausteine des Projekts sowie unter 3.2.2 der Ablauf, die Methoden und Techniken erläutert.

3.2.1 Die drei Hauptbausteine des Projekts: Ernährung, Bewegung und psychosoziale Betreuung

Im Rahmen des Projekts sind für jeden der drei Bausteine „Ernährung“, „Bewegung“ und „psychosoziale Betreuung“ jeweils zuständige fachkundige Akteure vorgesehen. Die Durchführung der Ernährungseinheiten, Bewegungseinheiten sowie der psychosozialen Betreuung finden wöchentlich statt. Die fachkundigen Akteure tauschen sich in regelmäßigen Abständen über den Verlauf des Projekts aus. Hierbei wird sowohl Positives als auch Negatives dokumentiert. Die Feinkonzepte zu „Ernährung“, „Bewegung“ und „psychosoziale Betreuung“ befinden sich in Anlage 2 und sind angelehnt an die drei Feinkonzepte „Ernährung“, „Sport“ und „psychosoziale Betreuung“ des bereits seit 2010 laufenden Programms „Starke Kinder- starker Bremer Westen“ der Diako- Gesundheitsimpulse (s. Anlage 12c), wobei der „Motivationsförderungsbaustein“, der im Punkt 3.2.2 vorgestellt wird, eigens entwickelt wurde.

3.2.2 Die Projektumsetzung: Ablauf, Methodik und Techniken

Im Folgenden wird zunächst die Vorgehensweise dargestellt. Im Weiteren werden gruppenspezifische Maßnahmen im Rahmen der Verhaltens- und Verhältnisprävention erläutert. Diese gliedern sich in gruppenspezifische Zielformulierungen und Methoden für die erste Teilnehmergruppe sowie in gruppenspezifische Zielformulierungen und Methoden für die zweite und dritte Teilnehmergruppe.

Zur Vorgehensweise

Im Folgenden werden der Ablauf, die Methodik, sowie die Techniken des Projektkonzepts beschrieben. Die in 3.1.1 genannten Vorschritte, wie z.B. Vorgespräche, sind bereits durchgeführt und werden an dieser Stelle vorausgesetzt, daher nicht nochmals thematisiert. Die jeweiligen methodischen Inhalte zu den Feinkonzepten der drei Bausteine werden durch das zuständige Fachpersonal umgesetzt und sind nicht starr angelegt, sondern lassen stets Freiraum, um sie an den jeweiligen Bedürfnissen der Zielgruppe anzupassen.

Differenzierte medizinische Bestandsaufnahme und Individualanalyse der Zielgruppe

Um den individuellen Gesundheitszustand des Betroffenen sowie das Ausmaß der Adipositas zu diagnostizieren, erfolgt eine medizinische Anamnese mittels Fragebogen und medizinischen Untersuchungen. Hierbei erfolgt eine Ermittlung der BMI- Perzentile, sowie eine konkrete Ermittlung der Gesundheitslage bezüglich (Vor-)erkrankungen, wie z.B. AD(H)S, um Primärerkrankungen auszuschließen bzw. aufzudecken. Diese Bestandaufnahme erfolgt an einer im jeweiligen Stadtteil eingerichteten Stelle und wird durch geschultes Personal, vorteilhaft fachkundige Ärzte, durchgeführt. Zusätzlich händigt die projektverantwortliche Stelle den KlientInnen einen Familien- Anamnese- Fragebogen aus (s. Anlage 12d). Das individuelle Gesundheitsrisiko und die Komorbiditäten, wie z.B. endokrinologische, metabolische, orthopädische, respiratorische, dermatologische und psychiatrische Sekundärveränderungen, können auf diese Weise ermittelt werden (Adler et al. 2013: 1). Wie im Punkt 2.4 ausführlich thematisiert, können sich durch eine Adipositas durchaus Auswirkungen ergeben, sowohl medizinische als auch psychosoziale (BZgA 2010: 21f.). Zudem erscheint eine Abklärung der individuellen Motivationspotentiale der KlientInnen wesentlich, denn die Eigenmotivation beeinflusst die Chancen für eine langfristig erfolgreiche Lebensstiländerung (Kintzl 2005: 35). Hierzu sollten die KlientInnen zunächst über die Wichtigkeit der Mitarbeit aufgeklärt werden und individuelle Motivationsressourcen abgeklärt werden.

Analyse des sozioökonomischen Status

Im Weiteren erfolgt die Ermittlung des sozioökonomischen Status der Familie (Einkommen, beruflichen Stellung, sowie Bildungsniveaus der Eltern) mittels Fragebogen, wie z.B. „Demographische Standards“ des Statistischen Bundesamtes (Statistisches Bundesamt 2016: 30). Wie bereits ausführlich in den Punkten 2.2.1 und 2.3.3 dargestellt, scheint insb. der sozioökonomische Status einen relevanten Einflussfaktor einzunehmen. Geschultes Personal, vorteilhaft Sozialarbeiter/- pädagogInnen, SozialwissenschaftlerInnen, PsychologInnen, GesundheitswissenschaftlerInnen o. Ä., erstellen eine Analyse der individuellen Lebenswelt mit Fokus auf Ressourcen mittels Netzwerkkarte und Ressourcenanalyse (s. Anlage 3).

Schriftliche Dokumentation der differenzierten Individualanalyse

Alle Ergebnisse werden schriftlich dokumentiert, sodass sie den nachfolgenden professionellen Kooperationsakteuren, die im weiteren Verfahren mit den spezifischen Zielgruppen arbeiten, zur Verfügung gestellt werden können. Diese Vorgehensweise erscheint sinnvoll, um eine Kooperation verhaltens- und verhältnispräventiver Maßnahmen zu erleichtern. Wie ausführlich im Punkt 2.5 thematisiert, erscheint eine kooperative Zusammenarbeit zwischen verhaltens- und verhältnispräventiven Maßnahmen unabdingbar für nachhaltige Präventionsarbeit. (Mann et al. 2007: 7)

Gruppenbildung

Im Folgenden werden die TeilnehmerInnen in Gruppen eingeteilt. Ausschlaggebende Determinanten für eine zielgruppenorientierte Intervention sind der sozioökonomischer Status und das Alter. TeilnehmerInnen mit ähnlichem sozioökonomischen Status finden in Gruppen zusammen, da wie bereits in den Punkten 2.2.1 und 2.3.3 dargestellt, der sozioökonomische Status einen relevanten Einflussfaktor bei der Adipositasprävalenz aufweist. Sind TeilnehmerInnen mit ähnlichem sozioökonomischen Status zusammengefasst, können die Methoden auf deren individuellen Bedarfe spezifiziert werden (z.B. Einkaufstraining für Familien mit geringem Einkommen). Aufgrund der großen Altersspanne von 3 bis 17 Jahren erscheint die Einteilung nach Altersstufen insofern relevant, damit die Methoden angemessen am Entwicklungsstand des Kindes bzw. Jugendlichen ansetzen und somit alters- und entwicklungsspezifisch gezielt wirken können. (1.Gruppe: 3-6J./ 2. Gruppe: 7- 12J./ 3.Gruppe: 13-17J.).

Gruppenspezifische Maßnahmen im Rahmen der Verhaltens- und Verhältnisprävention

Das Projekt beinhaltet im Folgenden unterschiedliche auf die jeweilige Altersstufe bzw. auf den Entwicklungsstand abgestimmte Maßnahmen, wobei die 1.Teilnehmergruppe individuell betrachtet wird und die 2. und 3.Teilnehmergruppen zusammengefasst werden. Zu Beginn der Methodendurchführung stehen jeweils spezifisch auf die jeweilige Zielgruppe abgestimmte Zielformulierungen.

Gruppenspezifische Zielformulierungen und Methoden für die erste Gruppe (3-6J.)

Präventive Maßnahmen im Bereich der 1.Teilnehmergruppe richten sich insb. an die Bereiche frühkindlicher Bildungs- und Erziehungseinrichtungen, wie Kindertagesstätten. Daher werden an dieser Stelle vor allem professionelle Akteure im Bereich der Kindertagesstätten angesprochen.

Angestrebte Ziele die für die 1.Teilnehmergruppe im Bereich der Kindertagesstätte

a) Förderung des Bewegungsverhaltens der Kinder (2.Baustein „Bewegung“)
b) Spielerische Wissensvermittlung der Kinder im Bereich gesunder Ernährung (1.Baustein „Ernährung“)
c) Schulung der Empathie (3.Baustein „psychosoziale Betreuung“)
d) Schulung der Selbstwahrnehmung der Kinder (1.Baustein „Ernährung“, 2.Baustein „Bewegung“ und 3.Baustein „psychosoziale Betreuung“)
e) Schulung von Selbstregulationstechniken im Bereich Umgang mit psychosozialen belastenden Situationen (3.Baustein „psychosoziale Betreuung“)
f) Förderung des Selbstbewusstseins und Selbstwertgefühls der Kinder (2. Baustein „Bewegung“ und 3.Baustein „psychosoziale Betreuung“)
g) Sensible Aufklärung der Eltern zu Ursachen, Folgen, Handlungsmöglichkeiten

→ Gruppenspezifische Methoden

Gruppenspezifische Methoden werden jeweils durch die für den jeweiligen Baustein fachkundigen professionellen Akteure an den Bedürfnissen der Zielgruppe durchgeführt. Hierbei tauschen sich alle Akteure in regelmäßigen Abständen über den Verlauf des Projekts aus.

a) Eine Förderung des Bewegungsverhaltens der Kinder wird durch vielfältige strukturierte Maßnahmen erfolgen. Der Kindergartenalltag wird mit zahlreichen spielerisch- aktiven Methoden angelegt. So erscheint es sinnvoll, alltägliche gemeinsame Gruppenaktivitäten als Rituale einzuführen, wie z.B. im Begrüßungs- und Abschiedskreis musikalisch eingebettete Bewegungsspiele- und Tänze einzuführen, denn vor allem Musik regt zur Bewegung an. (Merkel et al. 2012: 15) Darüber hinaus sollten zielgerichtet und abwechslungsreich Materialien, die zur Bewegung einladen und psychomotorische Kompetenzen erweitern, wie z.B. Rollbretter, Boby- Cars, Tücher, Bälle, Pedalos, Springseile etc., eingesetzt werden (Bittmann 2008: 206f.).

Wesentlich erscheint es in dieser Altersphase den kindlichen Bewegungsdrang zu fördern und den Rahmen zu setzen, eigene Erfahrungen zu tätigen, die ihnen Erfolgserlebnisse vermitteln und somit zu einem positiven Selbstbild beisteuern (Bahr et al. 2012: 104). Damit einhergehend stehen, angelehnt der Erkenntnisse des Punktes 2.6.2, die Chancen positiv, intrinsische Motivation zu entwickeln, denn nach Bandura löst eine Zielerreichung ein Gefühl der Befriedigung aus und dieses kann sich positiv auf die Selbstwirksamkeit auswirken. (Bandura 1997: o. S. zit. n. Frey et al. 2002: 278f.) Die Entwicklung eines positiven Körpergefühls trägt darüber hinaus zu einer positiven Selbstwahrnehmung des Kindes bei (Merkel et al. 2012: 17). Zudem kann Bewegung im Rahmen von Gesundheitsressourcen zu einer Stärkung des Selbstwertgefühls beitragen und somit personale Gesundheitsdeterminanten fördern (Zimmer 2014: o. S.). Durch Bewegung kann die kindliche Resilienz i.S.d. Salutogenese gefördert werden, indem die Ressourcen gestärkt werden, die notwendig sind, um mit belastenden Situationen umzugehen (Bahr et al. 2012: 101).

Außerdem sollten Freiräume, sogenannte Freispielphasen, in denen die Kinder Gelegenheit bekommen, ihrem kindlichen Bewegungsdrang nachzugehen, zur Verfügung gestellt werden. Diese benötigen sie, um ihre motorischen Kompetenzen auszubauen. (Niedersächsisches Kultusministerium 2012: 24) Zudem sollte mindestens einmal pro Woche gezieltes Kinderturnen eingeführt werden, wobei es sich hier anbietet, mit weiteren Akteuren im Gesundheitssystem zu kooperieren, wie z.B. Sportvereinen, Tanzpädagogen, Psychomotorikpädagogen etc.. An dieser Stelle wird das Augenmerk insb. auf den Bereich der Verhältnisprävention gesetzt. Eine multiprofessionelle Netzwerkarbeit der wesentlichen Akteure soll angestrebt werden.

Eine Förderung des Bewegungsverhaltens hat nicht nur positive Auswirkungen auf den Kalorienverbrauch, sondern entfaltet seine positive Wirkung auch auf viele andere Bereiche, wie u.a. auf die psychische Gesundheit (Schulz et al. 2011: 57). Zudem kann, wie im Punkt 2.2.2 dargestellt, durch eine kontinuierliche körperliche Bewegung das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduziert und damit einhergehend das Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko positiv beeinflusst werden (Blüher et al. 2014: 422ff. zit. n. IFB 2016: o. S.).

Es folgen in Anlage 4 zu a) drei Bsp. für Bewegungsmethoden zur Motivations- und Selbstbewusstseinsstärkung der Kinder („Bärenjagd“, „Wer hat das Sagen?“, „Teichstunde“)

b) Eine spielerische Wissensvermittlung der Kinder im Bereich gesunder Ernährung wird durch aktiv- spielerisch ausgelegte Methoden erreicht. Kognitive Fähigkeiten der Kinder sollen auf spielerische Weise erweitet werden. Hier bieten sich Spiele an, die in Kleingruppen durchgeführt werden können. Das Interesse der Kinder für Ernährung soll auf spielerische Weise geweckt werden. Hierzu bieten sich insb. Impulsspiele an, anhand derer sie spielerisch und entdeckend an Lebensmittel herangeführt werden. Insgesamt ist das Ziel, die Kinder für gesunde und bewusste Ernährung zu sensibilisieren. Wie im Punkt 2.5.2 angemerkt, eignet sich im Rahmen der Verhaltensprävention eine ausschließlich theoretisch fundierte Wissensvermittlung nicht, um auf das Gesundheitsverhalten eines Individuums einzuwirken und das Individuum langfristig für eine Verhaltensänderung zu motivieren (Pudel 2006: 96). Daher scheint auch in diesem Bereich explizit gefordert, Wissen aus spielerisch- entdeckerische Weise zu vermitteln und dem Kind Gelegenheit zum aktiven Ausprobieren zu ermöglichen, sodass auch hier intrinsisch motivierte kindliche Neugierde angesprochen werden kann. Exemplarisch befinden sich in Anlage 5 Methoden hierzu.

c) Eine Schulung der Empathie der Kinder erscheint nicht nur in Bezug auf einen wertschätzenden und respektvollen Umgang der Kinder untereinander, sondern auch zur Prävention von Ausgrenzung und Diskriminierung adipöser Kinder notwendig, da wie im Punkt 2.4.2 thematisiert, bereits im Kindergartenalter erste Formen von Ausgrenzungsverhalten Übergewichtiger auftreten können (Turnbull et al. 2000: 1705 zit. n. Lehrke et al. 2009: 11). Eine Schulung der Empathie kann durch vielfältige Übungen erreicht werden, anhand derer die Kinder lernen, sich in die Lage des anderen hineinzuversetzen und Gefühle anderer wahrnehmen. Hierbei lernen sie einerseits, ihren Mitmenschen als Individuum mit seinen individuellen Merkmalen, Stärken und Schwächen wertzuschätzen und anzuerkennen, aber auch anderseits ihren Mitmenschen als soziales Gruppenmitglied einer Gesellschaft anzunehmen und zu integrieren. In Anlage 6 befinden sich Methoden zur Schulung der Empathie.

d) Eine Schulung der Selbstwahrnehmung der Kinder erscheint wichtig, um die Kinder zu sensibilisieren, ihr eigenes Körpergefühl wahrzunehmen und hinsichtlich der Nahrungsaufnahme auf ihr Sättigungsgefühl zu achten. Konkret richtet sich hierbei auch der Appell an die professionellen PädagogInnen, die an dieser Stelle gefragt sind, bspw. genügend Zeit für die Nahrungsaufnahme zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus sollten regelmäßige Mahlzeiten in eine gemeinschaftliche und wertschätzende Atmosphäre verbunden mit gemeinsamen Ritualen eingebettet sein. Den Kindern sollte Freiraum zur selbstbestimmten Verkostung angeboten werden und sie sollten angelernt werden, sich selbständig angemessene Portionen aufzufüllen, um sie in ihrer Selbstwirksamkeit zu autonomisieren. (DKSB 2011: 132) Konkrete Übungen zur Schulung der Selbstwahrnehmung sollten hierbei auf spielerische Weise erfolgen. Methodische Übungen hierzu befinden sich in Anlage 7.

e) Eine Schulung von Selbstregulationstechniken im Bereich Umgang mit psychosozialen belastenden Situationen erscheint wichtig, damit die Kinder angemessene Stressverarbeitungsmechanismen erlernen, um die Gefahr zu minimieren, stress- und frustgeladene Situationen mit Nahrung zu kompensieren. Denn, wie im Punkt 2.3.2 thematisiert, kann emotionsbedingtes Essverhalten, bei dem die Nahrungsaufnahme vom Hungergefühl entkoppelt wird, ursächlich an einer Adipositas beteiligt sein. (Reinehr 2005: 354f.) Die professionellen Akteure sind an dieser Stelle gefragt, die Kinder durch spielerische Methoden in der Schulung ihrer Gefühle zu sensibilisieren und Frauräume zur Regulation anzubieten. Es sollten z.B. neben Ruheräumen, in denen die Kinder Entspannungspausen genießen, auch Bewegungsräume zum aktiven Abbau von innerlichen Spannungen ermöglicht werden. Weiterhin erscheint es wichtig, das familiäre Umfeld des Kindes zu integrieren und mit den Erziehungsberechtigten zu kooperieren. Je nach Einzelfall könnte sich bei Bedarf mit weiteren professionellen Akteuren, wie u.U. mit dem Jugendamt vernetzt werden. Falls eine mögliche Ursache für kompensatorisches kindliches Essverhalten z.B. in innerfamiliären Konfliktsituationen begründet ist, könnten Maßnahmen im Rahmen des SGB VIII der Erziehungshilfe in Anspruch genommen werden (s. Punkt 2.5.3). Eine Beispielübung zur Motivationsstärkung, Selbstbewusstseinsstärkung und Stärkung der Selbstwirksamkeit liegt in Anlage 8.

f) Eine Förderung des Selbstbewusstseins und Selbstwertgefühls der Kinder zielt darauf ab, die Kinder in ihrer Autonomie und Selbstwirksamkeit zu stärken und kann durch vielfältige Maßnahmen erreicht werden. Die professionellen Akteure sind aufgerufen dem Kind im Kindergartenalltag Rückmeldung über Stärken zu geben, ihm diese bewusst zu machen, von diesen Stärken auszugehen und individuelle Leistungsfortschritte zu betonen und somit einen ressourcenorientierten Blick einnehmen. Es bietet sich an, Situationen herzustellen, in denen das Kind selbst Veränderung bewirken und Erfolge erleben kann. Dieser Erfahrungsprozess, in dem das Kind aktiv und selbsttätig handelt, wirkt sich positiv auf sein Vertrauen in die eigenen Kompetenzen aus. (Hunecke 2013: 24ff.) Angelehnt an die Erkenntnisse theoretischer Konzepte zur Selbstwirksamkeit im Rahmen Motivationsstrategien aus dem Punkt 2.6.2 kann auf diese Weise gewährleistet werden, intrinsische Motivation zu stärken, denn dadurch, dass es dem Kind ermöglicht wird, eigene Erfahrungen zu machen, lernt es, eigene Fähigkeiten selbständig einzuschätzen sowie mit Erfolgen und Misserfolgen umzugehen. Indem ein besonderer Fokus auf die Erfolge gesetzt wird, z.B. in Form von Lob und positiver Bestärkung, vermag intrinsische Motivation des Kindes verstärkt und positiv Einfluss auf die Selbstwirksamkeit genommen werden. Dem Kind sollte vermittelt werden, dass die ErzieherInnen Vertrauen in die Fähigkeiten des Kindes setzen und nicht voreilig Hilfestellung leisten. (Merkel et al. 2012: 10ff.) So könnten im Alltag professionelle Akteure bspw. konkret darauf achten, dass sich das Kind selbstbestimmt eine für seine Verhältnisse angemessene Essensportion auffüllt. Dem Kind wird hierbei vermittelt, dass Vertrauen in seine Fähigkeiten, selbständig seinen eigenen Appetit einzuschätzen, gesetzt wird. Zudem sollten gemeinsam mit den Kindern Einlaufstage geplant werden. Die Kinder lernen hierbei konkret lebenspraktische Tätigkeiten kennen, z.B., wie man die Zubereitung einer Mahlzeit plant und werden an ein angemessenes Einkaufsverhalten herangeführt.

g) Eine sensible Aufklärung der Eltern zu Ursachen, Folgen und Handlungsmöglichkeiten erscheint notwendig für eine kooperative Zusammenarbeit zwischen professionellen Akteuren und den Eltern als wesentliche vertraute Bezugspersonen, die enormen Einfluss auf den Verlauf der Adipositas nehmen können. Es bietet sich an, Eltern zu Elterninformationsabenden einzuladen, an denen die Eltern über alltägliche Möglichkeiten zur Einflussnahme der Adipositas nehmen können, geschult werden. Eltern sollten im Rahmen des Projekts zwingend miteinbezogen werden. Neben gemeinsamen Eltern- Kind- Aktionen bietet es sich an, Eltern bspw. an der Planung und Durchführung von Projektaktionen authentisch partizipieren zu lassen. Eine Möglichkeit hierzu wäre es im Stadtteil, z.B. Kita, Bürgerzentrum oder Schule, d.h. im unmittelbaren Lebensumfeld des Klienten, Elterncafes und kostenfreie bzw. kostengünstige Kochkurse für Eltern und Kinder anzubieten und auf diese Weise auch die Eltern für gesunde Ernährung zu motivieren. (Bird 2006: 57f.) Wie bereits im Punkt 2.3 im Rahmen der Ätiopathogenese ausführlich thematisiert, können genetische, psychosoziale und sozioökonomische Faktoren einen Einfluss auf die Adipositasätiopathogenese nehmen. So können sich z.B. Risikofaktoren im Rahmen psychosozialer Determinanten ergeben, wenn durch ungünstige frühe prä- und postnatale Ernährungseinflüsse, sowie durch ungünstige mütterliche Lebensstilfaktoren während der Schwangerschaft auf das Kind eingewirkt wird. (Jochum 2013: 28/ Brands et al. 2012: 1096) Daher erscheint es wichtig, Eltern möglichst frühzeitig über Einflussmöglichkeiten zu informieren, so z.B. u.a. über Vorteile des Stillens, sowie über adäquates Ernährungs- und Bewegungsverhalten. Anhand interaktiver Elterninformationsabenden sollte Erziehungsberechtigen verdeutlicht werden, dass auch sie durch gewisse Verhaltensweisen, wesentlichen Einfluss auf die Adipositasätiopathogenese nehmen können. Das Augenmerk sollte hier auf die Mobilisierung der familiären Ressourcen gesetzt werden, um die Eltern zu befähigen, stärkere Verantwortung und Eigeninitiative für einen gesunden Lebensstil ihrer Kinder nehmen.

Gruppenspezifische Zielformulierungen und Methoden für die zweite und dritte Gruppe (6- 12J./ 13-17J.)

Präventive Maßnahmen im Bereich der 2. und 3.Teilnehmergruppe richten sich insb. an die Bereiche Freizeit- und Bildungsstätten, wie Jugendfreizeitheime und Schulen. Daher werden an dieser Stelle vor allem professionelle Akteure im Bereich der Jugendfreizeitheime und Schulen angesprochen.

Präventive Maßnahmen für die 2. und 3.Teilmehergruppe werden als eine Art Projektform im Rahmen der Schulsozialarbeit oder Jugendfreizeit umgesetzt. Hierzu bieten sich Gruppen- und Einzeltermine, sowie Familientermine an. Familientermine erscheinen insofern unabdingbar, da die Einbeziehung der Erziehungsberechtigen wesentlich für eine erfolgreiche Lebensstiländerung erscheint, denn die Familie stellt, wie im Punkt 2.5.3 dargestellt, eine wichtige Sozialisationsinstanz der Kinder und Jugendlichen dar (Rattay et al. 2012: 145). Insbesondere sollen die Maßnahmen darauf abzielen, die innerfamiliären Ressourcen zu stärken, um die Selbstwirksamkeitspotentiale der Familien zu mobilisieren. Die im Punkt 3.2.2 beschriebene Vorgehensweise ist an dieser Stelle bereits durchlaufen. Die Verbindlichkeit für die Teilnahme am Projekt sollte nun durch vertragliche Regelungen erfolgen. Die vertragliche Vereinbarung soll insb. für die KlientInnen die nötige Verbindlichkeit sicherstellen und ein Bewusstsein der Notwendigkeit zur aktiven Mitwirkung der KlientInnen bewirken. Auf diese Weise soll eine erste motivierte Handlungsweise der KlientInnen erfolgen. (s. Anlage 1 und 9)

→ Gruppenspezifische Ziele

Es sollten gemeinsam mit der Zielgruppe klare Ziele vereinbart werden. Für die Zielvereinbarungen eignet sich die „SMART- Methode“ (s. Anlage 10). Die TeilnehmerInnen werden ausdrücklich aufgefordert, Zielvereinbarungen zu entwickeln. Diese sollen den KlientInnen Orientierung geben, eine hohe Verbindlichkeit symbolisieren und intrinsische Motivation, die für eine dauerhafte Änderung der Lebensgewohnheiten erforderlich ist, fördern.

Wie im Punkt 2.6.2 thematisiert, ist Motivation vor allem abhängig von der subjektiven Einschätzung der eigenen Fähigkeiten (Bandura 1997: o. S. zit. n. Schwarzer et al. 2002: 35). Aufgrund dessen sollten die Zielvereinbarungen zusammen mit den Kindern und Jugendlichen entwickelt werden, denn die Ziele sollten aus Sicht der KlientInnen insb. realistisch und erreichbar sein. Dadurch, dass die Kinder und Jugendlichen aktiv an der Erstellung der Gesundheitszielvereinbarungen einbezogen sind, kann von einer hohen Wahrscheinlichkeit ausgegangen werden, dass die TeilnehmerInnen das Gefühl einer frei und autonom gewählten Entscheidung inne tragen. Auf diese Weise kann weitestgehend gewährleistet werden, dass die KlientInnen eine hohe subjektive Selbstwirksamkeit entwickeln. Darüber hinaus eignet sich die SMART- Methode bestens für die Zielformulierungen, da die Ziele realistisch und kleinschrittig formuliert werden und auf diese Weise weitestgehend gewährleistet werden kann, dass die Ziele auch erreicht werden können, sodass Erfolgserlebnisse entstehen, denn wie im Rahmen der Motivationstheorien im Punkt 2.6.2 vorgestellt, scheinen Zielerreichungen ein Gefühl der Zufriedenheit hervorzurufen. Daher kann davon ausgegangen werden, dass Erfolgserlebnisse bezüglich der Zielerreichung, die Selbstwirksamkeit und damit die Motivation steigern. (Bandura 1997: o. S. zit. n. Frey et al. 2002: 278f.)

Die in 3.2.2 genannten Ziele a) bis g) finden auch für die 2. und 3.Teilnehmergruppe Geltung und sollten aufrechterhalten werden, jedoch möchte ich das Augenmerk für diese Altersklassen explizit auf das Thema der „Motivation“ setzen, denn das wesentliche Ziel im Rahmen der 2. und 3.Teilnehmergruppe liegt in der Förderung der Selbstwirksamkeit, die eng verbunden ist mit einer Förderung der Motivation der Betroffenen. Im Fokus einer Motivationsförderung stehen die Stärkung und Weiterentwicklung der Ressourcen (personale, familiäre, soziale) der KlientInnen und können als zentraler Bestandteil der Maßnahme Empowerment angesehen werden, um eine Selbstbefähigung, sowie Stärkung von Autonomie und Eigenmacht anzustreben. Wenn diese Ressourcen gestärkt und weiterentwickelt werden, kann davon ausgegangen werden, dass Individuen befähigt werden, ihre Gesundheit und ihre Lebensbedingungen stärker mitgestalten zu können. (BZgA 2012b: 30)

Wie im Punkt 2.6.2 dargestellt zielen Empowerment- Maßnahmen darauf ab, Ressourcen zu mobilisieren, anhand derer die KlientInnen ihre Lebenswege selbständig gestalten können (Herringer 2005: 1). Auch in der Ottawa- Charta zur Gesundheitsförderung finden sich, neben EmpowermentAnsätzen, Aspekte intrinsischer Motivation wieder. So sollen Menschen in die Lage versetzt werden, autonom über ihre Gesundheit im Sinne eines gesunden Lebensstils zu entscheiden. Es wird schließlich davon ausgegangen, dass Menschen autonom handeln können bzw. sollen und über intrinsisch motivierte Kräfte verfügen. (Klotter 2011: 203)

Zur Förderdung der Motivation spielt hierbei insb. das Selbstbewusstsein eine wesentliche Rolle. Der Aufbau eines gesunden Selbstbewusstseins erweist sich als wichtiger Faktor zur Förderung der Motivation und zur Sicherung langfristiger Erfolge. Zudem lässt sich ein positiver Zusammenhang zwischen Selbstbewusstsein und Selbstwirksamkeit („self-efficacy“) feststellen. (Schiel et al. 2010: 31) Gesundheitsfördernde Maßnahmen sollten auch die soziale Unterst ü tzung durch das Umfeld, wie z.B. Eltern, Großeltern etc. fördern, denn ein wertschätzender Umgang untereinander und ein autoritativer Erziehungsstil erweisen sich als Lebensbedingungen, die die Lebenskompetenzen des Kindes stärken können (BZgA 2012b: 31). Im Kontext der Lebenskompetenzen geht es vordergründig um die Selbstwahrnehmung des eigenen Körpers, Bedürfnisse und Gefühle. Zu den Lebenskompetenzen gehören u.a.:

- Empathie: Mitgefühl entwickeln, sich in andere hineinversetzen können
- Kreativität: Mahlzeiten planen und abwechslungsreich gestalten lernen, Bewältigungsstrategien bei Stress entwickeln
- kritisch denken: Werbebotschaften der Lebensmittelindustrie hinterfragen
- Entscheidungsfähigkeit: z.B. in der Schulkantine ein gesundes Essen auswählen, eine passende Sportart auswählen
- Problemlösungsstrategien entwickeln: mit Stress oder Frust anders, als mit Essen entgegenwirken
- Kommunikationsfähigkeit: Situationsangemessen Bedürfnisse, Wünsche, Meinungen äußern können
- Beziehungsfähigkeit: Freundschaften, Beziehungen aufbauen, pflegen
- Fähigkeiten und Fertigkeiten haben: z.B. Mahlzeiten zubereiten können. (BZgA 2012b: 30f.)

→Gruppenspezifische Methoden

Nachfolgende Methoden sollen im Rahmen des Projekts, neben der laufenden Vermittlung der Inhalte der drei Bausteine „Ernährung“, „Bewegung“ und „psychosoziale Betreuung“ (s. Anlage 2), gesondert als „ Motivationsf ö rderungsbaustein “ durchgeführt werden. Die folgenden Methoden beinhalten jeweils spezifische Anteile aus allen drei Bausteinen und sind hier gesondert aufzuführen, da sie explizit zur Stärkung und Weiterentwicklung der Ressourcen für die TeilnehmerInnen der 2. und 3.Teilnehmergruppe angedacht sind. Die Methoden sind eingebettet in eine angenehme Atmosphäre, die sich nicht nur im sozialen zwischenmenschlichen Kontext durch eine wertschätzende Art der Kommunikation, sondern auch räumlich durch eine gemütliche und liebevolle Gestaltung der Räumlichkeiten ausdrückt. Die Methoden befinden sich in Anlage 11 und sollen gebündelt der Reihenfolge nach durchgeführt werden.

3.3 Abschluss und Evaluation des Projekts

Zum Ende des Projekts hin werden die Zielvereinbarungen überprüft. Jeder Teilnehmer zieht für sich ein individuelles Fazit. In Form von gemeinsamen Feedbackrunden und altersgerechten Evaluationsbögen (s. Anlage 12g) bekommen sowohl die Kinder und Jugendlichen, als auch die Erziehungsberechtigten Gelegenheit, individuelle Beiträge, Gefühle und Eindrücke zum Projekt mitzuteilen. In der Feedbackrunde wird das Augenmerk insb. auf die Ressourcen der TeilnehmerInnen gesetzt, sodass sie positiv motiviert und bestärkt den Projektrahmen verlassen können. Alle Materialien werden den TeilnehmerInnen ausgehändigt. Das Projekt rundet mit einer gemeinsamen Feier ab, in der die TeilnehmerInnen gemeinsam den Abschied zelebrieren. Von Seiten der professionellen Akteure finden Online- Evaluationen statt, sowie persönliche Austauschreflexionen. Hierbei werden neben positiven Verläufen auch nicht erfolgreiche Aspekte thematisiert und schriftlich festgehalten.

Die Umsetzung der Evaluation sollte anhand qualitätssichernder Schritte gemäß des Public HealthHandlungszyklus erfolgen (Graf et al. 2009: 110). Abschließend findet eine erneute medizinische Diagnostik statt, um die gesundheitliche Lage zu überprüfen. Zudem wird im Rahmen einer Nachsorge halbjährig Kontakt zu den TeilnehmerInnen aufgenommen, um die Nachhaltigkeit der Maßnahmen zu überprüfen.

4. Fazit und Ausblick

Der seit den letzten Jahrzehnten fortlaufende Anstieg der Prävalenz von Übergewicht und Adipositas scheint auf Handlungsbedarf aufmerksam zu machen. Die repräsentativen Daten der KiGGS- Studie des RKI verzeichnen, dass 15% der Kinder und Jugendlichen zwischen drei Jahren und 17 Jahren übergewichtig und 6,3% adipös sind. (RKI 2006: 29) Insbesondere scheint die Adipositasprävalenz mit zunehmenden Alter anzusteigen (Kurt et al. 2007: 737).

Die Erkenntnisse zur Epidemiologie der Adipositas machen deutlich, dass sich vor allem ein Migrationhintergrund, ein niedriger Sozialstatus, sowie Übergewicht und Adipositas der Eltern als Risikofaktoren heraus kristallisieren und daher wichtige Determinanten bei der Prävalenz von Adipositas bilden (ebd.: ebd.). Weiterhin zeigen sich neben psychosozialen Folge- und Begleiterkrankungen, vor allem somatische Komorbiditäten der Adipositas, die das Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko beeinflussen (Roth et al. 2008: 164). Insbesondere die Erkenntnis, dass das Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko vor allem mit einer bereits früh im Kindesalter auftretenden Adipositas deutlich erhöht zu sein scheint, spricht für möglichst früh im Kindesalter ansetzende Präventionsmaßnahmen (Fontaine et al. 2003: 187 zit. n. Tritzschler 2013: 15).

Die Ergebnisse zur Ätiophatogenese postulieren, dass die Ursachen der Entstehung und Entwicklung der Adipositas multifaktoriell begründet sind (Hebebrand et al. 2005: 28). Die Erkenntnis, dass Individuen, bei denen eine genetische Prädisposition eine Adipositas auszubilden vorliegt, durchaus durch entsprechendes Ernährungs- und Bewegungsverhalten, Einfluss auf ihr Körpergewicht nehmen können, vermag auf die Wichtigkeit frühzeitiger Präventionsmaßnahmen hindeuten (Lehrke et al. 2009: 19f.). An dieser Stelle erscheint es sinnvoll, an die Selbstwirksamkeitspotentiale der KlientInnen zu appellieren, denn durch Maßnahmen zur Stärkung der Selbstwirksamkeit, können KlientInnen befähigt werden, aktiv Einfluss auf ihr Ernährungs- und Bewegungsverhalten zu nehmen und dieses somit selbstwirksam positiv beeinflussen. Risikofaktoren im Rahmen psychosozialer Determinanten können sich insb. durch ungünstige frühe prä- und postnatale Ernährungseinflüsse sowie durch ungünstige mütterliche Lebensstilfaktoren während der Schwangerschaft ergeben (Jochum 2013: 28/ Brands et al. 2012: 1096). Ferner scheinen im Sozialisationsprozess angelernte Essgewohnheiten in den ersten kindlichen Lebensjahren sowie Einflüsse gesellschaftlicher Ernährungstrends die Entstehung der Adipositas zu beeinflussen (Gibson et al. 2012: 85 zit. n. EUFIC 2015: o. S./ Hauner 2015: 137f.).

In Anbetracht sozioökonomischer Faktoren zeigt sich, je niedriger der Sozialstatus der Familien, desto häufiger tritt Adipositas bei den Kindern und Jugendlichen auf (RKI 2008: 42). Die Ergebnisse zur Ätiopathogenese lassen darauf deuten, dass sowohl genetische Einflüsse, als auch psychosoziale Aspekte sowie sozioökonomische Faktoren individuell unterschiedlich stark wirken können und jeder dieser Faktoren einzeln nur bedingt als alleinige Ursache angesehen werden kann. Zu erwähnen ist daher, dass eine Kausalität unterschiedlichster Faktoren vorzuliegen scheint, wobei nicht auszuschließen ist, dass es auch Wechselwirkungen innerhalb einzelner Risikofaktoren geben kann. Diese Erkenntnisse verdeutlichen, dass im Rahmen präventiver Maßnahmen, ein rein verhaltensorientierter Präventionsansatz nur bedingt geeignet erscheint. Soziale und ökonomische Problemlagen in der Gesellschaft können sich in Unterschieden in der individuellen Gesundheit symbolisieren, daher erscheint eine Kombination verhaltens- und verhältnispräventiver Maßnahmen unabdingbar. (Müller et al. 2006: 212)

Hinsichtlich der Auswirkungen der Adipositas wird sichtbar, dass eine bereits im Kindes- und Jugendalter diagnostizierte Adipositas mit beachtlichen Begleit- und Folgeerkrankungen assoziiert ist. So zeigt sich im Rahmen medizinischer Folgen, dass sich das Risiko der Entwicklung einer Hypertonie, sowie die Gefahr einer Herzmuskelverdickung mit zunehmenden Anstieg des BMI- Wertes erhöht. (Pilz 2012: 32/ Wirth 1997: 150/ JEM 2011: 12) Psychosoziale Auswirkungen zeigen sich insb. in Form von gesellschaftlicher Stigmatisierung, die sich bereits sehr früh im Leben bemerkbar macht (Turnbull et al. 2000: 1705 zit. n. Lehrke et al. 2009: 11). Aus dieser Stigmatisierung heraus resultieren oftmals ein reduziertes Selbstwertgefühl sowie Einschränkungen in sozialen und wirtschaftlichen Lebensbereichen des Adipösen (Libbey et al. 2008: 24 zit. n. Nitzko 2010: 837/ Ravens- Sieberer 2005: 241ff./ Gortmaker et al. 1993: 330 zit. n. Reinehr et al. 2010: 11).

Angesichts der Erstellung geeigneter Präventionsmaßnahmen sollten diese Erkenntnisse berücksichtigt werden. Hierbei erscheint es wesentlich, Präventionsmaßnahmen im Rahmen der Interventionsebenen der Mikro-, Meso- und Makroebene miteinander zu verzahnen (WHO 2006: 5). Vorteilhaft und unabdingbar für eine nachhaltige Präventionsarbeit erscheint eine möglichst frühzeitig einsetzende, an der Lebenswelt orientierte, kooperative Zusammenarbeit zwischen verhaltenspräventiven und verhältnispräventiven Maßnahmen (BZgA 2010: 56/ Mann et al. 2007: 7). National sowie bundesweit wurden bereits zahlreiche Initiativen zur Adipositasprävention entwickelt. Die Bewertung der Ergebnisse bisheriger Maßnahmen erweist sich allerdings als prekär, da oftmals eine rudimentäre Qualitätssicherung vorliegt. (Goldapp et al. 2011: 295) Daher scheint es weiterer Desiderate und Maßnahmen hinsichtlich der Evaluation zu bedürfen (BZgA 2010: 35).

Erfolgreiche Verhaltens- und Verhältnisprävention kann augenscheinlich langfristig nur gelingen, wenn Maßnahmen im Bereich der Mikro,- Meso-, und Makroebene miteinander verknüpft werden und Stakeholder aus mehreren Ebenen multiprofessionell zusammenwirken. Akteure aus dem Gesundheitswesen, Erziehungs- und Bildungswesen sowie Akteure aus dem Sozialwesen, die im Bereich der Mikro- und Mesoebene direkten Einfluss auf die Betroffenen nehmen, sollten daher im Austausch mit Akteuren aus dem Gesundheits, - Politik,- und Wirtschaftssystem stehen, die im Bereich der Makroebene als einflussreiches gesellschaftliches Subsystem, die nötigen Rahmenbedingungen setzen. Indem im Rahmen der Verhältnisprävention auf diese Weise die Umweltbedingungen gesundheitlich günstiger modelliert werden, werden diese Veränderungen vermutlich auch im Rahmen der Verhaltensprävention vorteilhafte Veränderungen für eine erfolgreiche Präventionsarbeit nach sich ziehen, denn ein Vorhandensein gesundheitsförderunder Lebenswelten wird die Förderung individueller Verhaltensparameter für einen gesundheitsbewussten Lebensstil wahrscheinlich erleichtern. (Graf et al. 2009: 110)

So erscheint es zukünftig vorteilhaft, wenn öffentliche Kultur- und Bildungsstätten in Zusammenarbeit mit politischen Akteuren gezielt einen Einfluss auf das Ess- und Bewegungsverhalten der Kinder und Jugendlichen in ihrem alltäglichen Lebensraum nehmen. Im schulischen Kontext bietet es sich im Rahmen der psychosozialen Unterstützung bspw. an, soziale Konflikte in Form von Projektarbeit im Rahmen der Schulsozialarbeit zu thematisieren und in ausreichend Fachpersonal zu investieren. Auch bezüglich der Nachmittagsbetreuung sollten ausreichende Bewegungs- und Entspannungsangebote bereitgestellt werden, um jedem Kind und Jugendlichen, unabhängig seines finanziellen Hintergrundes, kostenlos auch langfristig Möglichkeiten zur Bewegung, sowie zur psychosozialen Entspannung gewährleisten zu können. (RKI 2008: 48f.) Aufgabenbereiche im Rahmen der Verhältnisprävention wären insb. eine Erleichterung des Zugangs zu gesunden Nahrungsmitteln, z.B. durch verbindliche Richtlinien für eine Gemeinschaftsverpflegung im Rahmen gesunder Mahlzeiten in Kindertageseinrichtungen, Schulen, sowie Freizeiteinrichtungen, um letztendlich gesunde Ernährung auch im außerfamiliären Lebensumfeld der Betroffenen zu ermöglichen. Gleichzeitig sollte der Zugang zu ungesunden Nahrungsmitteln erschwert werden. So bietet es sich im Kontext der Makroebene, insb. im Rahmen der Gesundheitspoltik- und Wirtschaft an, durch gesundheitspräventive Strategien im Bereich der Werbeindustrie Einfluss zu nehmen und Werbespots, die unmittelbar auf die individuelle Lebenswelt der Betroffenen einwirken, und somit Einfluss auf das individuelle Verhalten der Betroffenen nehmen, zu verändern. (Loss et al. 2011: 284) Hier sind vor allem Akteure aus Bereichen der Makroebene gefragt, zu handeln. Es sollte insb. zwischen Akteuren des Gesundheitssystems und Akteuren der Lebensmittelindustrie und Marktwirtschaft diskutiert werden, inwiefern sich Werbespots, sowie das Angebot an Lebensmitteln für die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen umgestalten lassen, damit letztendlich ein verhaltenspräventiver Ansatz begünstigt wird, denn Strukturen im Bereich der Verhältnisprävention nehmen unmittelbar Einfluss auf das individuelle Verhalten der Bevölkerung. (Graf et al. 2009: 110) An dieser Stelle erscheint es notwendig, eine Reduktion von Fernsehwerbung von fett- und zuckerhaltigen Speisen und Getränken für Kinder und im Gegenzug eine Einführung von Werbespots, die für einen gesunden Lebensstil werben, anzustreben. Auch bietet es im Rahmen der Werbeindustrie an, gezielte Werbespots für Kinder auszustrahlen, die in leicht verständlicher Sprache für gesunde Ernährung werben, um möglichst viele Kinder, auch diejenigen mit Migrationshintergrund, anzusprechen. Darüber hinaus scheinen neue gesetzliche Richtlinien für XXL- Süßigkeitenpackungen nötig, denn gerade das Angebot solch übergroßer Portionsgrößen scheint vor dem Hintergrund einer gesundheitsorientierten Ernährung eher kontraproduktiv. (Pudel 2006: 96f.)

Vor dem Hintergrund der dargestellten Erkenntnisse, zeigt das vorgestellte Projektkonzept eine mögliche Herangehensweise für die Umsetzung verhaltens- und verhältnispräventiven Maßnahmen im Kontext der Adipositasprävention. Um die eingangs thematisierte Fragestellung zu beantworten, möchte ich das Augenmerk insb. auf das erarbeitete Projektkonzept setzen, denn dieses versucht durch die multikausale Verzahnung der genannten Bausteine, eine multidisziplinäre Herangehensweise der theoretisch dargestellten Zusammenhänge im Rahmen der gegenwärtigen Erkenntnisse der Adipositasprävention umzusetzen. Die thematisierten Erkenntnisse machen deutlich, dass für eine Stärkung der Selbstwirksamkeit der KlientInnen, Maßnahmen geeignet erscheinen, die so ausgerichtet sind, dass sie dem Individuum Gelegenheit geben, selbstbestimmt zu handeln, denn durch die autonome Handlungsweise erfährt das Individuum, dass es durch eigene Fähigkeiten, eine Veränderung bewirken kann. Kritisch bedacht sollte an dieser Stelle jedoch werden, dass sich KlientInnen nicht stets „freiwillig“ bzw. höchst motiviert zeigen, ihr Gesundheitsverhalten positiv zu verändern oder über keine ausreichenden Ressourcen verfügen, um autonom handeln zu können. Daher erscheint, wie im Punkt 3.2.2.1 thematisiert, vor jeglicher Präventionsmaßnahme, d.h. auch vor Beginn eines Projekts, eine Edukation über die Wichtigkeit der Mitwirkung wesentlich.

Dadurch, dass die vorgestellten Maßnahmen so ausgerichtet sind, dass sie insb. die Selbstwirksamkeit der KlientInnen betonen, besteht Potential, Einfluss auf eine Aktivierung der Eigenmotivation und damit einhergehend auf eine Stärkung der Selbstwirksamkeitspotentiale der KlientInnen zu nehmen. Durch die frühzeitig intervenierenden Maßnahmen, die darauf abzielen, Kinder und Jugendliche, unter Einbeziehung ihres Umfeldes, in ihrer Selbstwirksamkeit und in ihrem Selbstvertrauen zu stärken, kann es gelingen, sie „ein Stück weit“ in ihrer Handlungsfähigkeit zu autonomisieren und insb. durch die ressourcenorientierte Herangehensweise ihre Resilienz im Hinblick eines gesundheitsadäquaten Lebensstils innerhalb ihres individuellen sozialem Milieus zu stärken. So kann davon ausgegangen werden, dass durch die Stärkung gesundheitsfördernder Ressourcen die Weichen für eine langfristige Förderung der Selbstwirksamkeit und damit einhergehend der individuellen Autonomie, gestellt werden können. Die vorgestellten, auf Empowermentansätzen gestützten Maßnahmen, können dazu beitragen, die Selbstwirksamkeitspotentiale der Kinder und Jugendlichen zu stärken und sie langfristig zur Übernahme eines gesundheitsbewussten Lebensstils zu befähigen. Folglich kann ein Gewinn auf multikausaler Ebene resultieren, denn direkte und indirekte Kosten der Adipositas werden verringert. So können einerseits direkte monetäre Krankheitskosten, wie bspw. medizinische Behandlungskosten reduziert werden. Andererseits kann durch erfolgreiche Präventionsmaßnahmen Einfluss auf indirekte Kosten, wie bspw. eine durch Herz- Kreislauferkrankungen bedingte früh einsetzende Mortalität, geringere Lebensqualität, sowie der Abbau gesellschaftlicher Ressourcenpotentiale durch Arbeitsunfähigkeit und Invalidität, genommen werden, sodass insgesamt ein gesamtgesellschaftlicher Gewinn zu prognostizieren ist. (Knoll 2010: 41f.)

Kritisch angemerkt werden darf an dieser Stelle, dass es für nachhaltig erfolgreiche Präventionsarbeit notwendig erscheint, zeitlich begrenze Projekte in dauerhafte Strukturen zu integrieren (Hoffmann et al. 2013: 66). Dieses erfordert jedoch ausdrücklich Maßnahmen im Bereich der Verhältnisprävention, die Zeit benötigen, denn eine Veränderung gesellschaftlicher Rahmenstrukturen kann nicht von heute auf morgen gelingen, sondern bedarf Zeit. Ein Bewusstsein für die Notwendigkeit verhältnispräventiver Veränderungen kann jedoch nicht frühzeitig genug sensibilisiert werden.

Vor dem Hintergrund der dargestellten Erkenntnisse, scheint das Thema Adipositas besonders für die Soziale Arbeit relevant zu sein, da SozialpädagogInnen/SozialarbeiterInnen dem Thema, insb. aufgrund der multikausalen Adipositasgenese, im Kontext höchst unterschiedlicher Berufsfelder begegnen werden. Besonders für die Soziale Arbeit ergibt sich im Zusammenhang mit der Adipositasrelevanz die Notwendigkeit einer theoretisch fundierten Einflussnahme. Dadurch, dass die Profession der Sozialen Arbeit durch fachliche Kenntnisse in übergreifenden Kompetenzfeldern gekennzeichnet ist, kann davon ausgegangen werden, dass SozialarbeiterInnen/SozialpädagogInnen ein multidisziplinäres Wissen besitzen, das sich vor dem Hintergrund der multikausalen Adipositasgenese im Rahmen präventiver Maßnahmen besonders gut eignet, um fachkundig zu intervenieren. Somit kann die Soziale Arbeit, dank ihrer breit gefächerten Profession, in höchst vielfältigen Berufsfeldern tätig sein und durch professionelle Interventions- und Präventionsarbeit einen besonderen Einfluss auf das Krankheitsbild nehmen.

5. Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

6. Abbildungsverzeichnis

Abbildung Seite

Abb.1: Alterspezifischer Anteil deutscher adipöser Kinder und Jugendlicher

Abb.2: Adipositas nach Alter, Geschlecht und Migrationshintergrund

Abb.3: Adipositas nach Alter, Geschlecht und Sozialstatus

7. Quellenverzeichnis

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8. Anhangverzeichnis

Anlage 1: Vertrag über die Teilnahme am Projekt „Powerful - Smile - Kids“

Anlage 2: Feinkonzepte zu den Bausteinen „Ernährung“, „Bewegung“ und „psychosoziale Betreuung“

Anlage 3: Netzwerkkarte

Anlage 4: Bewegungsmethoden zur Motivations- und Selbstbewusstseinsstärkung („Bärenjagd“, „Wer hat das Sagen?“, „Teichstunde“)

Anlage 5: Aktiv- spielerisch ausgelegte Methoden zur Wissensvermittlung über gesunde Ernährung

Anlage 6: Methoden zur Schulung der Empathie

Anlage 7: Übungen zur Schulung der Selbstwahrnehmung

Anlage 8: Übung zur Motivationsstärkung, Selbstbewusstseinsstärkung und Stärkung der Selbstwirksamkeit

Anlage 9: Mein Vertrag mit mir

Anlage 10: Zielvereinbarungen SMART- Methode

Anlage 11: Gruppenspezifische Methoden für die zweite und dritte Teilnehmergruppe (Motivationsförderungsbaustein)

Anlage 12: Quellennachweise der Diako- Gesundheitsimpulse

a Kriterien des Programms „Starke Kinder- starker Bremer Westen“
b Vertrag
c Feinkonzepte „Ernährung“, „Sport“ und „psychosoziale Betreuung“
d Familien- Anamnese- Fragebogen
e Meine Zielvereinbarungen
f Beispiele für Methodenumsetzung „Ernährungsbaustein“
g Evaluationsbogen Kinder
h Beispiel für Selbstbeobachtung „psychosoziale Betreuung“

Anlage 13: Eidesstattliche Erklärung

Anlage 1: Vertrag über die Teilnahme am Projekt „Powerful - Smile - Kids“

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Liebe Eltern,

wir freuen uns sehr, dass Ihr Kind und Sie sich dazu entschieden haben, am Projekt „Powerful - Smile - Kids“ teilzunehmen.

Verpflichtungen gegenüber der Eltern und Kinder

- die regelmäßige Verfolgung des übergeordneten Zieles des Projekts- die Reduzierung des Übergewichts bzw. das Erreichen einer Gewichtsstabilität beim Kind
- die möglichst genaue Einhaltung der vorgesehenen Termine
- die Gewährleistung für Ersatztermine bei Ausfall eines Termins durch die Kursleiter

Verpflichtungen der Eltern

- die Bereitschaft einer aktiven Mitarbeit
- die regelmäßige Verfolgung des übergeordneten Zieles des Projekts- die Reduzierung des Übergewichts bzw. das Erreichen einer Gewichtsstabilität bei Ihrem Kind
- die aktive Unterstützung Ihres Kindes bei der Änderung seiner/ihrer Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten, dazu zählt z.B. auch der regelmäßige gemeinsame Austausch über die behandelten Themen zu Hause
- die möglichst weitgehende Umsetzung des erlernten Wissens in den Alltag
- die Motivation Ihres Kindes zur regelmäßigen Teilnahme an den
- Terminen Teilnahme an den Elternterminen

Krankheit, Versicherung, Haftung

Bleibt Ihr Kind oder Sie einem der geplanten Termine fern, wird umgehend um Benachrichtig gebeten. Wenn Ihr Kind oder Sie durch eine Erkrankung verhindert sind, wird ein ärztliches Attest benötigt. Für beschädigte oder abhanden gekommene mitgebrachte Sachen (z.B. Kleidung oder Spielzeug) wird keine Haftung übernommen.

Ich/Wir erkläre/n mich/uns mit allen oben aufgeführten Punkten des Vertrages einverstanden und melde/n hiermit mein/unser Kind und mich/uns verbindlich zum Projekt „Powerful - Smile - Kids“ an. Unterschrift der Eltern: ___________________________________

Unterschrift des Kindes:___________________________________

Unterschrift des/der ProjektleiterIn: ______________________________

Rücktritt

Nach Abschluss des Vertrags haben Sie ein Rücktrittsrecht von 14 Tagen, allerdings bis höchstens zu Beginn des Projekts. Danach ist die Anmeldung verbindlich.

(Quelle: Eigene Erarbeitung, angelehnt an Diako- Gesundheitsimpulse 2014)

Anlage 2: Feinkonzepte zu den Bausteinen „Ernährung“, „Bewegung“ und „psychosoziale Betreuung“

Feinkonzept zum Baustein „Ernährung“

Verantwortlichkeit: Fachpersonal im Ernährungswesen, z.B. DiätassistenInnen,

ErnährungsberaterInnen, FachwirtInnen für Prävention und Gesundheitsförderung,

ErnährungstherapeutInnen. Idealerweise Fachpersonal mit Erfahrung in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Zur kommunikativen Verständigung und Berücksichtung kultureller Aspekte ggf. Hinzuziehung von MentorInnen.

Ziele:

Lebensmittelpyramide

- Lebensmittelgruppen in die Pyramide einordnen lernen
- Vielfalt günstiger Lebensmittel erkennen
- gesund und ausgewogen essen lernen Kohlenhydrate

Kohlenhydrate

- kohlenhydratreiche Lebensmittel in die Pyramide einordnen lernen
- natürliche und denaturierte Kohlenhydrate auseinanderhalten können
- Zusammenspiel von Kohlenhydraten und Vitalstoffen nachvollziehen
- nachvollziehen, warum eine Ernährung komplett ohne Kohlehydrate den Abbau von Fett vermindert
- Wissen über die tägliche Kohlenhydratmenge erlangen
- versteckte Kohlenhydrate erkennen können Fett

Fett

- fetthaltige und fettarme Lebensmittel in die Pyramide einordnen lernen
- gesättigte und ungesättigte Fette unterscheiden lernen
- Wissen über Vorteile pflanzlicher Lebensmittel aneignen
- Wissen über die tägliche Fettmenge erlangen
- versteckte Fette erkennen können Eiweiß

Eiweiß

- eiweißreiche Lebensmittel in die Pyramide einordnen lernen
- verstehen, dass Eiweiße für den Aufbau der Körpersubstanz, für die Bildung der Hormone und für Stoffwechselprozesse notwendig sind
- Unterschied zwischen tierischen und pflanzlichen Eiweißen verstehen
- Wissen über die tägliche Eiweißmenge aneignen

Fast Food

- Fastfood- Lebensmittel in die Pyramide einordnen können
- Gefahren von Fast Food kennen lernen
- angemessenen Umgang mit Fastfood erlernen
- energiereiche und fettarme Fastfood- Gerichte unterscheiden lernen
- erkennen, dass Essverhalten und Esskultur durch Fastfood gestört werden können
- gesunde Alternativen zu Fastfood- Gerichten kennen lernen

Süßigkeiten

- Wissen über geeignete Portionsgrößen aneignen
- angemessenen Verzehr von Süßigkeiten erlernen
- kalorienarme und gesündere Alternativen zu Süßigkeiten kennen lernen Getränke
- Trinkmengen kennen
- unterschiedliche Getränke bewerten können
- Diät- und Lightgetränke einordnen lernen
- mögliche Gefahren über Zuckerersatzstoffe in Getränken kennen lernen Esskultur
- Ess-Regeln und Tischsitten kennen lernen
- Wissen über altersgerechte Portionsgrößen erlernen
- selbstständiges Zusammenstellen von Mahlzeiten erlernen
- bewusst essen
- Selbstbeobachtungstagebuch als Unterstützung führen Mahlzeiten- und Einkaufstraining
- bewusstes Einkaufen
- Werbestrategien der Lebensmittelindustrie erkennen
- Nährstoffinformationen auf den Lebensmittelverpackungen bewusst wahrnehmen
- verführerische Situationen wahrnehmen
- Rationieren lernen
- selbstständiges Zubereiten von Mahlzeiten einüben

Methoden

Zu Beginn werden gemeinsam mit den Betroffenen individuelle Zielvereinbarungen für den Bereich „Ernährung“ nach der SMART- Methode erstellt. In Anlage 10 und 12e befinden sich hierzu Dokumente. Die Ziele werden für den Bereich „Ernährung“ unter Anwendung folgender kreativer Methoden erreicht:

- Spiele
- Rätsel
- Kochen
- Einkaufen
- Gespräche (Gruppen- und Einzelgespräche)
- Diskussionen

Hausbesuche finden regelmäßig im unmittelbaren Umfeld der Familie statt, hierzu u.U. Heranziehung von Maßnahmen im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe, kooperative Zusammenarbeit mit professionellen Akteuren. Zur Umsetzung der Methoden befinden sich in Anlage 12f exemplarisch Beispiele der Diako- Gesundheitsimpulse.

Feinkonzept zum Baustein „Bewegung“

Verantwortlichkeit: Akteure im Bereich der Mikro-, Meso- und Makroebene: Fachpersonal, z.B. SportpädagogInnen, BewegungstherapeutInnen, LehrerInnen, ErzieherInnen etc., Sportvereine und Gesundheitszentren im jeweiligen Stadtteils. Zur kommunikativen Verständigung und Berücksichtung kultureller Aspekte ggf. Hinzuziehung von MentorInnen.

Ziele:

- Aktivierung intrinsischer Motivation zu mehr Bewegung
- Reduzierung von Inaktivität und Steigerung der physischer Aktivität
- Förderung von Spaß und Freude an Bewegung
- langfristige Steigerung der körperlichen Aktivität
- Förderung einer dauerhaften bewegungsorientierten Freizeitgestaltung gemeinsam mit den jeweiligen Bezugspersonen, ggf. Maßnahmen nach SGB VII der Kinder und Jugendhilfe, sowie kostengünstige Angebote im Stadtteil
- Schulung von Selbstwahrnehmung, Körperwahrnehmung und Selbstkontrolle
- Förderung grundmotorischer Fähigkeiten (Koordination und Kondition)
- Förderung psychomotorischer Kompetenzen
- Abbau von körper- und bewegungsbezogenen Ängsten
- Erfolgserlebnisse verspüren
- Umgang mit Gruppen- und Leistungsdruck erlernen
- Umgang mit Enttäuschung und Frustration erlernen
- Förderung der sozialen Interaktion

Methoden

Bewegungsangebote sollten stets auf die jeweilige Zielgruppe abgestimmt sein. Idealerweise sollten die Bewegungsangebote sowohl Ausdauer- als auch Krafttraining beinhalten, um langfristig Fettzellen abzubauen und Muskelmasse aufzubauen. Das Ausdauertraining erhöht den Kalorienverbrauch und damit die Reduzierung des Gewichts. Der gezielte Muskelaufbau fördert zusätzlich den Energieverbrauch und trägt somit auch zur Reduzierung von Übergewicht bei. Bewegungsspiele verbessern die koordinativen Fähigkeiten und die Beweglichkeit der Kinder und Jugendlichen. Die Zielgruppe sollte positiv bestärkt werden, sodass das Augenmerk auf die Erfolgserlebnisse gesetzt wird, denn angelehnt an die Erkenntnisse, die im Rahmen des Punktes 2.6.2 thematisiert sind, kann davon ausgegangen werden, dass Erfolgserlebnisse intrinsische Motivation steigern und zu einer Förderung des Selbstbewusstseins, sowie der Selbstwirksamkeit führen können.

Feinkonzept zum Baustein „Psychosoziale Betreuung“

Verantwortlichkeit: Fachpersonal im psychosozialen Bereich: z.B. Psychologen, Therapeuten, Sozialpädagogen. Zur kommunikativen Verständigung und Berücksichtung kultureller Aspekte ggf. Hinzuziehung von MentorInnen.Ziele:

- Förderung der Selbstwahrnehmung

- Unterschied zwischen Hunger und Appetit erkennen lernen
- Heißhunger erkennen können
- Essverhalten steuern können
- Bewusstsein für das Essen entwickeln und genießen lernen
- Umsetzung von Eigenkontrollstrategien im Alltag
- Esssituation in der Familie beeinflussen können

- Förderung der Körperwahrnehmung

- Kennenlernen des eigenen Körpers
- Erkennen von Gefühlen und Stimmungen

- Förderung der Selbstakzeptanz

- ausgewogene Lebensgestaltung

- Förderung sozialer Kompetenzen

- Interaktionsfähigkeit
- Grenzen thematisieren
- Konfliktbewältigung

- Funktionen von Essen verstehen
- emotionsbedingtes Essen

Methoden

- Umgang mit Rückfällen Methoden
- Gruppengespräche
- Einzel-/Familiengespräche
- Spiele/ Rollenspiele
- Entspannungsübungen
- Konflikttraining
- Beobachtungstagebuch (Methode zur Selbstbeobachtung s. Anlage 12h)

(Quelle: Eigene Erarbeitung, angelehnt an Diako- Gesundheitsimpulse 2014)

Anlage 3: Beispiel einer Netzwerkkarte

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

(Quelle: Hochuli Freund et al. 2011: o. S.)

Anlage 4: Bewegungsmethoden zur Motivations- und Selbstbewusstseinsstärkung („Bärenjagd“, „Wer hat das Sagen?“, „Teichstunde“)

Spiel 1: „Bärenjagd“

Erzieher(in): “Gehn wir heut auf Bärenjagd?”

(Auf den Oberschenkeln Laufbewegung mit den Handflächen machen)

alle: “Ja, wir gehn auf Bärenjagd!”

(Auf den Oberschenkeln Laufbewegung mit den Handflächen machen)

Erzieher(in): “Horcht! Ist das vielleicht ein Bär?”

alle: “Nein, das ist …”

- eine schwere Tür (quietschen oder knarren)
- eine alte Holzbrücke (auf den Brustkorb trommeln und dabei monoton einen Laut von sich geben)
- ein Sumpf (“pfft, pfft” machen und mit den Handflächen auf den Oberschenkeln Laufbewegung mimen)
- ein See (Schwimmbewegungen)
- ein Schild, auf dem steht… (z.B. 10 Schritte schleichen oder ein Lied singen)

als letztes: eine Höhle (Streichholz pantomimisch anzünden und hineinschleichen; bei

vorbeifliegenden Fledermäusen ducken und zum Schluss leuchtende Augen sehen oder etwas weiches befühlen)

Erzieher(in) schreiend: “Oh nein, der Bär!!!”

Alle rennen (auf den Oberschenkeln klatschend) aus der Höhle und den Weg zurück.

Dabei werden die einzelnen Stationen in umgekehrter Reihenfolge und im Schnellgang durchlaufen. Zum Schluss erreicht man die Tür und alle bringen sich vor dem hinterherlaufenden Bären in Sicherheit.

(Quelle: Welt der Kinderspiele 2016: o. S.)

Spiel 2: Bewegungsspiel „Wer hat das Sagen?“

Es ist eine wichtige Erfahrung für alle Kinder, dass andere in der Gruppe auf sie hören, dass sie auch mal ganz »offiziell« bestimmen können und das Sagen haben.

Bei dem Bewegungsspiel gibt immer ein Kind vor, was alle gemeinsam machen müssen. Dazu stellt es sich vor die anderen und sagt laut: »Ich habe das Sagen und ich bestimme, dass wir zwanzig Mal in die Hände klatschen.« Wenn alle Kinder geklatscht haben, kommt das nächste Kind an die Reihe und stellt eine neue Aufgabe. Jedes Kind soll mindestens drei Mal an die Reihe kommen und das Sagen haben. (Quelle: Entdeckungskiste 2016: o. S.)

Spiel 3: Kinderyoga zur Entspannungsförderung: „Teichstunde“

Erwärmungsphase:

Die Gestaltung des Raumes sollte möglichst dezent erfolgen, sodass so wenig Ablenkung wie möglich entsteht. Der Mittelpunkt des Raumes beinhaltet symbolhaft die vier Elemente Wasser, Luft, Feuer und Erde und wird daher gestalterisch mit einem blauem Tuch (Wasserdarstellung), einem Aromalicht mit Zitronen oder Orangenöl (Luftdarstellung), Teelichter (Feuerdarstellung) und Steine (Erddarstellung) symbolisiert.

Die Konzentration der Kinder wird nun zu Beginn auf den Mittelpunkt gelenkt, indem die Kinder gefragt werden, welche Gegenstände sie im Mittelpunkt sehen. Die Kinder sollen erraten, welches Thema die heutige Stunde beinhaltet. Es wird besprochen, dass diese Yogaübung zum Abbau von inneren Spannungen beitragen soll und dadurch die Chance besteht, neue Energie, Kraft und Motivation für die Erreichung eigener Stärken und Ziele zu erreichen.

Durchf ü hrung:

Bevor wir zum Teich gehen können, müssen wir erst einmal unsere Füße massieren, die Beine lockern, die Arme wach klopfen und die schultern kreisen lassen. Wenn wir erwärmt sind, machen wir uns auf den Weg zum Teich. Um dort hin zu gelangen, müssen wir durch den Wald laufen (schnell, langsam, hüpfen) und dort entdecken wir einen dicken Baum (Yoga Übung). Nun laufen wir weiter über das weiche Moos (Zwischenfrage an die Kinder: „Spürt ihr das weiche Moos unter euren Füßen?“) und kommen schließlich am Teich an. Wir begrüßen die liebe Sonne und die liebe Erde (Yoga Übungen).

LERNZIEL: In der Erwärmungsphase ist das Lernziel, dass sich der Körper der Kinder erwärmt und die Muskeln locker werden. Hierbei wird die kinästhetische Wahrnehmung gefördert, da sie ihren Körper bewusst wahrnehmen.

Hinf ü hrung zur Entspannung:

Jedes Kind legt sich nun in einer angenehmen Position auf seine Decke/Matte und schließt die Augen, um gut entspannen und abschalten zu können. Die Yogaleiterin nimmt den symbolhaften Gegenstand „Wasser“ aus dem Mittelpunkt und berührt die Kinder mit einem nassen Finger vorsichtig an der Hand, um die Kinder in die Entspannung hineinzuführen. Hierbei hält die Yogaleiterin sporadischen, verbalen Kontakt zu den Kindern. Sie symbolisiert mit sanfter Stimme, wo sie sich gerade im Raum befindet, damit sich die Kinder bei der Berührung nicht erschrecken.

LERNZIEL: Die Kinder kommen zur Ruhe und stellen sich kognitiv auf eine ruhige

Entspannungsgeschichte ein. Außerdem findet eine akustische und taktile Wahrnehmung statt.

Entspannung:

Wir stellen ruhige und entspannende Musik an und lassen die Kinder zur Ruhe kommen. Nun beginnt die Yogaleiterin die Traumreise vorzulesen. Hierbei ist darauf zu achten, dass großzügige Intervalle vorhanden sind um genug Ruhepausen für Verinnerlichungen zu ermöglichen.

(Quelle: Eigene Erarbeitung)

Anlage 5: Aktiv- spielerisch ausgelegte Methoden zur Wissensvermittlung über gesunde Ernährung

Geschmacksteste, wie z.B. das Kosten zwei unterschiedlicher Säfte. Hierbei wird den Kindern ein frisch gepresster und ein industriell hergestellter Saft zur Verfügung gestellt, sodass sie die Möglichkeit haben, einen möglichen Unterschied herauszuschmecken. Inhaltlich wird sich anschließend mit den Inhaltsstoffen befasst, wobei spielerisch Kenntnisse über Zusatzstoffe und Zuckeranteile vermittelt werden.

Herkunftsländer von Obst- und Gemüsesorten ermitteln: Das Augenmerk wird auf eine Landkarte auf der die Welt abgebildet ist, gerichtet. Anhand dieser Karte ermitteln die Kinder die Ursprungsländer der einzelnen Obst- und Gemüsesorten. Für dieses Spiel erhalten die Kinder Werbe-Prospekte und sollen dort die abgebildeten Früchte ausschneiden und im nächsten Schritt die selbst ausgeschnittenen Bilder an das jeweilige Ursprungsland pinnen.

Im Bereich der Verhaltensprävention sollte spielerisch über gesunde und weniger gesunde Lebensmittel aufgeklärt werden. Hierzu bietet es sich an, ein Plakat, das in zwei Bereiche („gesunde vs. weniger gesunde Lebensmittel“) eingeteilt ist, an eine Stellwand zu hängen. Die Kinder sortieren die vor ihnen auf dem Tisch liegenden Bilder von Lebensmitteln, auf denen die gesunde und weniger gesunde Produkte dargestellt sind. Hierzu können sie sich untereinander beraten und zu einem Ergebnis kommen. Im Anschluss daran platzieren sie die vorgelegten Produkte an der jeweiligen Spalte. Anschließend werden gemeinsam die Ergebnisse besprochen.

„Gesunde vs. weniger gesunde Lebensmittel“: Für dieses Spiel werden gesunde und weniger gesunde Lebensmittel unter einer Decke versteckt. Jedes Kind zieht ein Lebensmittel hervor und überlegt, zu welcher Ebene der Lebensmittelpyramide es gehört und wie häufig man dieses zu sich nehmen sollte. Wichtig hierbei ist, dass es nicht darum geht, weniger gesunde Lebensmittel zu verbieten, sondern die Kinder für einen bewussten Umgang mit Lebensmitteln zu sensibilisieren und sie über eine gesunde Ernährungsweise aufzuklären. Hierbei erscheint es wichtig, den Kindern zu vermitteln, dass sie auch weniger gesunde Lebensmittel verzehren dürfen, allerdings in Maßen. Es soll ihnen kein negatives Bild von bestimmten Lebensmitteln aufgezwungen werden. Dadurch wird zudem die Gefahr minimiert, dass sie evtl. ein schlechtes Gewissen erhalten, wenn sie z.B. Schokolade verzehren. Insgesamt sollte eine angemessenes Maß des Verzehrs weniger gesunder Lebensmittel angeeignet und allgemeines Wissen über gesunde Ernährung vermittelt werden. Bei diesem Spiel greifen insb. die Ziele zu den Aspekten der Lebensmittelpyramide, Esskultur und Süßigkeiten aus dem Baustein „Ernährung“ .

Im Alltag ist darauf auf einer Steigerung des Verzehrs von Obst und Gemüse, zuckerarmen Getränken, sowie ausreichend Bewegungs- und Entspannungsangeboten zu achten. Gesunde Snacks und kalorienarme Getränke sollten tagsüber bereitgestellt werden.

Ein hervorzuhebendes Ziel ist darüber hinaus die bewusste Wahrnehmung von unverarbeiteten Lebensmitteln. Hierbei erscheint es wichtig, Methoden anzuwenden, bei denen möglichst viele Sinne angeregt werden. So können Lebensmittel ertastet, errochen und erschmeckt werden.

Angestrebt werden sollte weiterhin die Aneignung der Kenntnisse über die Lebensmittelpyramide, sowie über die Wichtigkeit regelmäßiger Mahlzeiten. Hierfür könnten die PädagogInnen im Rahmen des Projekts Lebensmittel aus allen Ebenen der Lebensmittelpyramide auf einen Tisch legen und unter einem großen Tuch verdecken. Sobald das Tuch vorsichtig abgenommen wird, werden die Kinder gefragt, welche der Lebensmittel sie kennen und zu welcher Ebene der Lebensmittelpyramide sie gehören. Auch hierbei sollten die Kinder die Gelegenheit bekommen, die Lebensmittel bewusst mit allen Sinnen wahrzunehmen. Zudem werden angemessene Portionsgrößen gemeinsam mit den Kindern eingeübt. Im Weiteren wird gemeinsam überlegt, welche Mahlzeiten aus den Zutaten erstellt werden.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Entwicklung von kognitiven Denkschemata und Konzepten, denn den Kindern sollten Arbeitsstrukturen und Kulturtechniken, die für ihr späteres autonomes Alltagsleben von Vorteil sind, beigebracht werden. So können Einkaufszettel erstellt, der Umgang mit Geld eingeübt, gemeinsam einkauft und selbständig an der Kasse gezahlt werden. Zugleich sollte ihnen ein Bewusstsein für teuere und günstige Lebensmittel ermöglicht werden. Gleichzeitig entwickeln die Kinder Einstellungen gegenüber sozialen Institutionen, da sie in Interaktion mit Personen in der Öffentlichkeit (Kassierer) treten.

Darüber hinaus sollten die Kinder auf spielerische Weise bereits frühzeitig auf die Gefahren der Einflussmöglichkeiten von Werbung der Lebensmittelindustrie sensibilisiert werden. Hierzu bieten sich Einkaufstrainings an, in denen die Kinder gemeinsam mit den professionellen AkteurInnen Supermärkte besuchen und sich Wissen über die Anordnung der Lebensmittel in den Regalen aneignen. Darüber hinaus könnten als weitere Maßnahme Werbespots mit den Kindern thematisiert werden, um sich Wissen über die Inhaltsstoffe der Lebensmittel, die explizit für Kinder werben, anzueignen. Auf diese Weise werden die Kinder frühzeitig sensibilisiert und auf mögliche Gefahren aufmerksam gemacht.

Im Bereich der Verhältnisprävention bietet es sich an, Angebote zur kindgerechten Wissensvermittlung im Bereich gesunder Ernährung der jeweiligen Bundesländer anzunehmen. (Quelle: Eigene Erarbeitung)

Anlage 6: Methoden zur Schulung der Empathie

Handpuppentheaterspiele zum Thema Empathie

Mit verbundenen Augen durch den Raum führen lassen: Jedes Kind sucht sich einen Partner, der die Augen schließt. Das Kind führt nun behutsam seinen Partner durch den Raum.

Bilder von Menschen, die verschiedene Emotionen darstellen, unter einer Decke verstecken. Jedes Kind zieht ein Bild und versucht die Emotionslage zu benennen. Hierbei sollte nicht nur eine Schulung im Erkennen und Benennen der Basisemotionen vermittelt werden, sondern auch Wissen über Ursachen von Emotionen, sowie Regulationsstrategien vermittelt werden.

(Quelle: Eigene Erarbeitung)

Anlage 7: Übungen zur Schulung der Selbstwahrnehmung

Körperformen mit Seil umlegen: Die Kinder suchen sich jeweils einen Partner. Eines der Kinder legt sich auf den Boden. Das Kind legt nun behutsam ein Seil entlang der Körperformen seines Partners.

(Quelle: Eigene Erarbeitung)

Übung „Pizza backen“ :

Material: Matten

Die Kinder suchen sich einen Partner aus. Ein Kind liegt in der Bauchlage auf einer Matte, der Partner kniet neben ihm. Dann beginnt das „Pizza backen" auf dem Rücken des liegenden Kindes:

1.Der Pizza-Teig wird geknetet und immer wieder glatt gestrichen. >> Mit den Fingern vorsichtig kneten und über den Rücken streichen.
2.Nun wird Ketchup verteilt >> Mit den Händen über den Rücken streichen.
3.Jetzt kommt der Belag auf die Pizza, nachfolgend ein paar Beispiele:
4.Das Hackfleisch wird auf der Pizza verteilt. >> Handflächen auflegen.
5.Salamischeiben auflegen. >> Handflächen auflegen.
6.Zwiebel und Paprika klein würfeln. >> Schneidbewegung machen.
7.Pizza mit geriebenem Käse bestreuen >> Streubewegung mit den Händen.
8.Pizza in den Ofen schieben. >> Hüfte anfassen, Schiebbewegung machen.
9.Ofen wird warm. >> Reibungen auf dem Rücken.
10.Pizza aus dem Ofen nehmen. >> Hüfte anfassen und zurück ziehen.
11.Pizza schneiden. >> Schneidbewegung machen.
12.Pizza essen. >> Essgeräusche machen.

Dieses Spiel dient der Entspannung und dem Trainieren der Körperwahrnehmung. Weiterhin werden Empathie und Beziehungsfähigkeit geschult. (Quelle: Saft 2009: o. S.)

⃗Geschmacksspiele: Jeden Tag werden im Kindergarten verschiedene Lebensmittel unter einer Decke versteckt. Wird die Decke abgenommen, dürfen sich die Kinder jeweils eins der Lebensmittel aussuchen, das sie probieren möchten. Hierbei sollten sie das Lebensmittel bewusst mit allen Sinnen wahrnehmen.

(Quelle: Eigene Erarbeitung)

⃗Traumreise „Der Bach im Wald“:

Lege dich auf eine angenehme Position auf deine Decke Spüre jetzt ganz bewusst den Boden unter dir. Du liegst ganz schwer und entspannt. Du gehst durch einen lichten Wald.

Weit stehen die mächtigen Bäume auseinander, Du gehst einen Pfad entlang ,

Vögel singen in den Zweigen der Bäume...

Der Wald beginnt dichter zu werden.

Mächtige Baumkronen bilden ein Dach ...

Eichhörnchen springen über den Pfad.

Sie klettern den Stamm einer alten Eiche hinauf. Dein Pfad quert nun einen Bach.

Über eine schmale Brücke gehst du hinüber.

Du bleibst stehen und schaust auf das strömende Wasser hinab. Fische fächeln leicht in der Strömung Zwei weiße, schöne Schwäne schwimmen friedlich auf dem Wasser.

Du gehst um den Bach herum, und hörst das fröhliche Quaken der Frösche. An einer schönen Stelle setzt du dich hin, auf weiches Moos. Du lehnst dich an den Baumstamm und siehst eine wunderschöne Blüte auf dem Wasser schwimmen. So sitzt du ein Weilchen und ruhst dich aus.

Dann erhebst du dich und gehst auf deinem Pfad langsam nach Hause... Nun bist du wieder bei uns im Raum, öffne nun langsam deine Augen.

LERNZIEL: In der Entspannung lernen die Kinder mit Stille und Konzentration umzugehen.

Hierbei ist es wichtig, dass sich die Kinder völlig entspannen können, aber zugleich die Stimme der Yogaleiterin bewusst wahrnehmen.

Herausführung aus der Entspannung:

Nun geht die Yogaleiterin herum und führt die Kinder behutsam aus ihrer Entspannung heraus. Indem sie wieder den gleichen symbolhaften Gegenstand (Wasser), wie in der Hinführung zur Entspannung verwendet und die Kinder vorsichtig an der Hand berührt, öffnen die Kinder ihre Augen und verabschieden sich aus ihrer Fantasiewelt.

Die Yogaleiterin stellt die Musik aus.

Wenn alle wieder im Raum angekommen sind, bleiben wir noch eine Zeit lang auf unseren Matten liegen und fangen an uns ausgiebig zu recken, stecken, dehnen und gähnen.

LERNZIEL: akustische Wahrnehmung, taktile Wahrnehmung Austauschphase:

In der Austauschphase dürfen die Kinder ihren Traum erzählen oder nachspielen. Zunächst wird ein Kind freundlich gefragt, ob es etwas zeigen möchte. Ist dies der Fall, führt es vor und alle anderen ahmen es nach. Anschließend darf es ein weiteres Kind auswählen, welches uns seinen Traum zeigt.

LERNZIEL: Der natürliche Mitteilungsdrang wird aufgegriffen, soziale Kompetenzen werden gefördert und die Kommunikation wird angeregt.

Gestaltungsphase:

In der Gestaltungsphase beziehen wir uns noch einmal auf die gesehenen Tiere in der Fantasiereise. Zuerst formen wir den Baum, danach die Brücke, dann den Fisch, den Schwan, einen Frosch und zum Schluss eine Blüte. Diese Übungen sollten bewusst in dieser Reihenfolge ausgewählt werden, da dies ein gelungenes Wechselspiel zwischen Aufstehen und Hinsetzen ist.

LERNZIEL: Die motorischen Fähigkeiten der Kinder werden gefördert. Psychomotorische Bewegungen werden durch die Übungen angesprochen. Außerdem lernen sie Yogaübungen auf einer spielerischen Weise kennen.

Abschlussphase:

In der Abschlussphase werden die Kinder gebeten, sich einen Partner zu suchen und mit ihm gemeinsam eine Blüte zu formen.

LERNZIEL: Soziale Kompetenzen werden gefördert (Kommunikation mit dem Partner), sowie die motorischen Fähigkeiten (Formung der Blüte über den eigenen Körper).

(Quelle: Eigene Erarbeitung, angelehnt an Friebel et al. 2011: o. S.)

Anlage 8: Übung zur Motivationsstärkung, Selbstbewusstseinsstärkung und Stärkung der Selbstwirksamkeit

Fantasiereise (Mut-Mach- Geschichte)

Material: CD-Player, entspannende Musik, Matten, Seident ü cher

Leg dich ganz entspannt hin, dein Kopf, deine Arme und Beine liegen ganz bequem auf dem Boden. Spüre einen Moment lang, ob dich auch nichts mehr stört. Fühle deinen Körper und atme gleichmäßig ein und aus. Ich zähle jetzt gleich von 1 bis 5. Du kannst innerlich mitzählen.

Du kannst dich entspannen,

du vergisst alles, was um dich herum geschieht, du fühlst dich ganz sicher und ruhig, du schließt deine Augen,

du bist jetzt bereit für eine kleine Fantasiereise.

Stell dir einen schönen Ort vor, an dem du jetzt am liebsten wärst, das kann überall dort sein, wo du dich rundherum wohlfühlst,

Wenn du dir deinen Ort überlegt hast, versuche dir dort alles ganz genau vorzustellen: Schaue dich um,

sieh dir die schönen Dinge an deinem Ort an,

bist du alleine oder gibt es noch weitere Menschen in deiner Nähe? Rieche den schönen Duft an deinem Ort,

male dir in Gedanken diesen Ort so wunderschön aus, wie du ihn dir erträumst, dann mach es dir hier so richtig gemütlich,

wenn du ganz bequem sitzt überlege mal, was dir ganz besonders an dir selber und an deinem Aussehen gefällt,

denke eine Weile darüber nach, welche Eigenschaften du hast, die du an dir magst: Vielleicht bist du sehr sportlich und kannst deshalb gut schwimmen, der du kannst ein Instrument spielen und tolle Sachen basteln,

betrachte nun alles noch einmal: da gibt es doch eine ganze Menge von Dingen, die toll an dir sind! Eine Menge Sachen die dich liebenswert machen,

sag dir deswegen jetzt einige Male in Gedanken den Satz vor:

Ich mag mich und erreiche meine Ziele!

Ich mag mich und erreiche meine Ziele!

Und wenn es dir irgendwann einmal nicht gut geht oder du unsicher bist, denkst du einfach an die Fantasiereise und sagst dir in Gedanken den Satz:

Ich mag mich und erreiche meine Ziele!

Es war schön eine Reise in die Fantasie zu unternehmen,

wenn ich jetzt gleich von 5 bis 1 rückwärts zähle, kehrst du allmählich zurück ins Hier und Jetzt, wenn du wach geworden bist, fühlst du dich ganz ruhig, sicher und stark… 5, 4, 3, 2, 1,

du bist ganz entspannt und gelassen, du wirst allmählich wieder wach, du atmest tief ein und aus, du öffnest die Augen,

du bist zurückgekehrt ins Hier und Jetzt.

Nach dem Ausstieg dehnen, räkeln und strecken. Etwas Zeit lassen.

(Stärkung der Selbstwirksamkeit, des Selbstbewusstseins, der Selbstwahrnehmung, im Unterbewusstsein innere Muster anstoßen und beeinflussen)

(Quelle: Eigene Erarbeitung, angelehnt an Lehrerheft o. J.: 8.f.)

Anlage 9: Mein Vertrag mit mir

1. Mein Ziel

Mit meiner Unterschrift unter den vorliegenden Vertrag setze bin ich bereit, meine Zielvereinbarungen zu verfolgen.

2. Meine Absicht

Um meine Ziele zu erreichen, beginne ich damit, das neu erlernte Wissen umzusetzen.

Im Alltag werde ich, wann immer sich die Gelegenheit bietet, auf den Einsatz von Mobilitätshilfen (Auto, Bus, Rolltreppe usw.) verzichten und stattdessen meine Körperkraft einsetzen, um Wege zurückzulegen oder Lasten zu tragen.

3. Meine Erwartungen

Ich erwarte Rückschläge und Fehltritte und werte diese nicht als Katastrophe. Ich werde mich weder dadurch, noch durch negative Empfindungen (Schwitzen, Außer-Atem-Kommen, Muskelkater etc.) von meinem Ziel abbringen lassen. Auch erwarte ich Erfolge, die mir Kraft geben, meine Ziele weiterhin zu verfolgen.

Ort, Datum Unterschrift

(Quelle: Eigene Erarbeitung, angelehnt an UKBW 2013: o. S.)

Anlage 10: Zielvereinbarungen SMART- Methode

S- pezifisch

Ziele müssen klar erkennbar, eindeutig, konkret sowie verständlich und positiv formuliert sein. Alle Beteiligten müssen erkennen können, was von ihnen erwartet wird.

M- essbar

Ziele müssen messbar sein. Man muss erkennen können, ob und inwieweit Fortschritte erzielt wurden. Für die Messbarkeit müssen Indikatoren festgelegt werden, die auch von Außenstehenden abprüfbar sind.

A-ktionsorientiert / - usführbar

Ziele müssen in konkrete Handlungsschritte umsetzbar und ausführbar sein.

R-elevant / - ealistisch

Ziele müssen relevant sein für die Erreichung des Projektzwecks. Nur mit realistischen Zielen kann die Erfolgswahrscheinlichkeit erhöht werden.

T- erminiert/ - ransparent

Ziele müssen zeitlich abgrenzbar sein, d.h. einen Anfang und einen festgelegten Endpunkt haben. Ziele müssen für alle Beteiligten und Betroffenen transparent und nachvollziehbar sein.

(Quelle: Asmuth 2010: 10)

Meine Zielvereinbarungen

Was will ich verändern?

___________________________________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________________

Wie will ich es erreichen?

___________________________________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________________

Wie kann ich kontrollieren, ob es klappt?

___________________________________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________________

Habe ich mein Ziel erreicht? Falls nicht, woran lag es?

___________________________________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________________

(Quelle: Eigene Erarbeitung, angelehnt an Diako- Gesundheitsimpulse 2014)

Anlage 11: Gruppenspezifische Methoden für die zweite und dritte Teilnehmergruppe

(Motivationsförderungsbaustein)

Spiel: „Ich mag an mir“

Material: Kissen oder Bälle

Kinder werfen sich im Kreis einen weichen Schaumball zu und sagen beim Fangen, was sie an sich selbst mögen. Wie beim Spiel „Koffer packen“ wiederholen sie die Eigenschaften, die sie an sich selbst mögen.

(Fokus auf eigene Stärken, Stärkung des Selbstbewusstseins, Kreativität, wertschätzende Haltung) (Quelle: Eigene Erarbeitung, angelehnt an Schiel et al. 2010)

Übung: Ressourcenplakat erstellen

Material: zwei weiße Din A3 Plakate, Stifte

⃗Welche Personen können mich unterstützen, meine Ziele zu erreichen?

⃗Welche Eigenschaften habe ich, um meine Ziele zu erreichen?

Jedes Kind erhält ein Plakat und malt und/oder schreibt auf, welche Ressourcen es hat. Welche Personen und welche Eigenschaften helfen ihm, seine Ziele zu erreichen?

(Es werden dem Kind verdeutlicht, welche Fähigkeiten und Fertigkeiten, welche eigenen Stärken und Potenziale es hat. Zudem werden ihm Personen in seinem sozialen Netzwerk aufgezeigt, die ihn unterstützen können, seine Ziele zu erreichen.)

(Quelle: Eigene Erarbeitung, angelehnt an Schiel et. al 2010: 32)

Übung: Zettel auf den Rücken kleben

Material: weiße Din A4 Papiere, Tesa-Film, Stifte

„Das mag ich an dir…“

Kinder kleben sich ein weißes Blatt auf den Rücken und schreiben im Stehen auf, was sie an der Person mögen.

(Wertschätzende Rückmeldung aus der Gruppe, ressourcenorientierte Haltung, Bestärkung eigener Fähigkeiten, Stärkung des Selbstbewusstseins, Förderung der Kreativität, Kommunikationsfähigkeit und Beziehungsfähigkeit)

(Quelle: Eigene Erarbeitung, angelehnt an Schiel et. al 2010: 33)

Übung: Brief an sich selbst schreiben

Material: Zettel, Stifte

Jedes Kind erhält ein Papier und schreibt an sich selbst einen Brief unter folgenden Fragestellungen:

⃗ Was habe ich bislang geschafft?

⃗ Wie soll es weiter gehen?

(Ihnen wird verdeutlicht, was sie bislang bereits erreicht haben, ressourcenorientierte Sichtweise wird eingenommen, Bezug zu ihren Zielvereinbarungen, z.B. „Ich habe es geschafft, jede Woche zum Sport zu gehen“, eigene Fähigkeiten und Potentiale erkennen, Förderung der Selbstwirksamkeitspotentiale, Blick in die Zukunft, wie geht es weiter?)

(Quelle: Eigene Erarbeitung, angelehnt an Schiel et. al 2010: 32)

Übung: Pizza backen

Material: Matten

Die Kinder suchen sich einen Partner aus. Ein Kind liegt in der Bauchlage auf einer Matte, der Partner kniet neben ihm. Dann beginnt das „Pizza backen" auf dem Rücken des liegenden Kindes:

1.Der Pizza-Teig wird geknetet und immer wieder glatt gestrichen. >> Mit den Fingern vorsichtig kneten und über den Rücken streichen.
2.Nun wird Ketchup verteilt >> Mit den Händen über den Rücken streichen.
3.Jetzt kommt der Belag auf die Pizza, nachfolgend ein paar Beispiele:
4.Das Hackfleisch wird auf der Pizza verteilt. >> Handflächen auflegen.
5.Salamischeiben auflegen. >> Handflächen auflegen.
6.Zwiebel und Paprika klein würfeln. >> Schneidbewegung machen.
7.Pizza mit geriebenem Käse bestreuen >> Streubewegung mit den Händen.
8.Pizza in den Ofen schieben. >> Hüfte anfassen, Schiebbewegung machen.
9.Ofen wird warm. >> Reibungen auf dem Rücken.
10.Pizza aus dem Ofen nehmen. >> Hüfte anfassen und zurück ziehen.
11.Pizza schneiden. >> Schneidbewegung machen.
12.Pizza essen. >> Essgeräusche machen

(Dieses Spiel dient der Entspannung und dem Trainieren der Körperwahrnehmung.

Weiterhin werden Empathie und Beziehungsfähigkeit geschult.) (Quelle: Saft 2009: o. S.)

Übung: Gefühlsprotokoll

Material: Zettel, Stifte

- Kinder legen ein Heft oder Buch an, in das sie all ihre Gefühle und Gedanken hineinschreiben können. Beobachtung des eigenen Essverhaltens, Identifizierung bestimmter Verhaltensweisen, in welchen Situationen esse ich, warum habe ich jetzt gerade so ein starkes Verlangen nach bestimmten Nahrungsmitteln, was ist der Auslöser? Frust? Langeweile? Stress?

- Was könnte mir helfen, anders mit dieser Situation umzugehen? Wenn ich meine Schwächen kenne, kann ich anfangen, entgegenzuwirken. Wenn es geschafft wird, mit der Situation anders umzugehen Belohnung, Lob z.B. etwas Besonderes zusammen unternehmen.

Das Führen eines Gefühlsprotokolls kann sich, insb. hilfreich erachten, sich mit seinem individuellem Reiz- Reaktions- Schema auseinanderzusetzen und sich auf diese Weise den Hintergründen bzw. Kausalitäten eigener Strategien hinsichtlich der Nahrungsgewohnheiten bewusst zu machen, denn wie im Punkt 2.5.2 beschrieben, kann im Rahmen der Verhaltensprävention auf der Mikroebene ein Verhaltenstraining, das sich mit dem verinnerlichten und gewohnheitsmäßigen Reiz- Reaktions- Muster auseinandersetzt, geeignet erscheinen, um allmählich das alte Muster durch neu erlernte Regulationsstrategien zu ersetzen. Hierzu sollten die Kinder und Jugendlichen jedoch äußerst gut durch professionelle Akteure begleitet werden.

(Quelle: Eigene Erarbeitung, angelehnt an BZgA o. J.: 22)

Übung: Fantasiereise (Mut-Mach- Geschichte)

Material: CD-Player, entspannende Musik, Matten, Seident ü cher

Leg dich ganz entspannt hin, dein Kopf, deine Arme und Beine liegen ganz bequem auf dem Boden. Spüre einen Moment lang, ob dich auch nichts mehr stört. Fühle deinen Körper und atme gleichmäßig ein und aus. Ich zähle jetzt gleich von 1 bis 5. Du kannst innerlich mitzählen. Du kannst dich entspannen,

du vergisst alles, was um dich herum geschieht, du fühlst dich ganz sicher und ruhig, du schließt deine Augen,

du bist jetzt bereit für eine kleine Fantasiereise.

Stell dir einen schönen Ort vor, an dem du jetzt am liebsten wärst,

das kann überall dort sein, wo du dich rundherum wohlfühlst,

Wenn du dir deinen Ort überlegt hast, versuche dir dort alles ganz genau vorzustellen: Schaue dich um,

sieh dir die schönen Dinge an deinem Ort an,

bist du alleine oder gibt es noch weitere Menschen in deiner Nähe? Rieche den schönen Duft an deinem Ort,

male dir in Gedanken diesen Ort so wunderschön aus, wie du ihn dir erträumst, dann mach es dir hier so richtig gemütlich,

wenn du ganz bequem sitzt überlege mal, was dir ganz besonders an dir selber und an deinem Aussehen gefällt,

denke eine Weile darüber nach, welche Eigenschaften du hast, die du an dir magst: Vielleicht bist du sehr sportlich und kannst deshalb gut schwimmen, der du kannst ein Instrument spielen und tolle Sachen basteln,

betrachte nun alles noch einmal: da gibt es doch eine ganze Menge von Dingen, die toll an dir sind! Eine Menge Sachen die dich liebenswert machen,

sag dir deswegen jetzt einige Male in Gedanken den Satz vor:

Ich mag mich und erreiche meine Ziele!

Ich mag mich und erreiche meine Ziele!

Und wenn es dir irgendwann einmal nicht gut geht oder du unsicher bist, denkst du einfach an die Fantasiereise und sagst dir in Gedanken den Satz:

Ich mag mich und erreiche meine Ziele!

Es war schön eine Reise in die Fantasie zu unternehmen,

wenn ich jetzt gleich von 5 bis 1 rückwärts zähle, kehrst du allmählich zurück ins Hier und Jetzt, wenn du wach geworden bist, fühlst du dich ganz ruhig, sicher und stark… 5, 4, 3, 2, 1, du bist ganz entspannt und gelassen,

du wirst allmählich wieder wach, du atmest tief ein und aus, du öffnest die Augen,

du bist zurückgekehrt ins Hier und Jetzt.

Nach dem Ausstieg dehnen, räkeln und strecken. Etwas Zeit lassen.

(Stärkung der Selbstwirksamkeit, des Selbstbewusstseins, der Selbstwahrnehmung, im Unterbewusstsein innere Muster anstoßen und beeinflussen)

(Quelle: Eigene Erarbeitung, angelehnt an Lehrerheft o. J.: 8.f.)

Anlage 12: Quellennachweise der Diako- Gesundheitsimpulse 2014

Anlage 12a: Kriterien des Programms „Starke Kinder- starker Bremer Westen“

Starke Kinder - Starker Bremer Westen

Ein Programm für gewichtsstarke Kinder zwischen 12 und 14 Jahren.

Programmverantwortliche: Ingrid Wörner, Fachwirtin für Prävention und

Gesundheitsförderung

Programmorganisation: DIAKO Gesundheitsimpulse

Kooperationspartner: Nele Bachmann, Psychologin B.Sc., Driton Veliu, Tanzlehrer, Driton Dance School, Oslebshausen

Rahmenstruktur

- Einjähriges Schulungsprogramm für Kinder und Eltern aus sozial benachteiligten Stadtteilen Bremens
- Drei Säulen: Ernährung, Sport und Psychosoziales (siehe Beschreibung Feinkonzept)
- Ernährung: 18 Termine (inklusive Kochen und Backen) und ein Hausbesuch
- Sport: wöchentlich
- Psychosoziale Betreuung: 15 Termine
- Verbindliche Teilnahme-> Vertrag

Sekundärprävention nach den Good- Practice Kriterien

Konzeption

- Ziele:

1. Übergewicht bei der Zielgruppe zu reduzieren bzw. eine Gewichtsstabilität zu erreichen und durch den altersgemäßen Wachstum später auszugleichen
2. Eltern und Kinder als Multiplikatoren für gesunde Ernährung in der Familie auszubilden
3. Eltern und Kinder aus sozial benachteiligten Verhältnissen Zugang zu gesunder Ernährungsweise und Sport langfristig ermöglichen

Zielgruppe

- Übergewichtige Kinder mit einen BMI- Wert ab der 90er Perzentilenkurve
- Alter: 12 -14 Jahre
- Familie

Nachhaltigkeit

- Langfristige Bindung der Kinder an ein Sportangebot
- Regelmäßiges Angebot des Programms (1x Jahr) im Bremer Westen

Niedrigschwelligkeit

- Einfaches Anmeldeverfahren
- Angebote sind für betroffene Familien gut erreichbar
- Zeiten von Elternterminen und Kinder sind aufeinander abgestimmt
- Zeitaufwand überschaubar(außerhalb d. Ferien) in der Regel 2 Stunden/ Woche

Empowerment

- Zielgruppe wird befähigt mit ihren zur Verfügung stehenden Ressourcen und Stärken einen gesunden Lebensstil langfristig zu erhalten

Vernetzung

- Enge Zusammenarbeit mit Akteuren des Stadtteils und an der Zielgruppe Interessierten
- Vernetzung zu Kinderärzten, Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen

Qualitätskontrollen

- Kontinuierliches Qualitätsmanagement-> Überprüfung der Struktur, der methodischen Prozesse und im Verlauf die Ergebnisse
- Die Gesundheitsimpulse sind eine Abteilung des nach KTQ (Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen) zertifizierten DIAKO Gesundheitszentrums

Dokumentation und Evaluation

- Evaluation des Programms durch studentische Hilfskräfte der Hochschule und Universität Bremen

Kosten- Nutzen- Relation

- Pro Familie entstehen 75 Euro/ Monat
- Die Übernahme der Kosten, durch die Krankenkasse, muss individuell abgeklärt werden
- Gewinn: Lebensqualität verbessert sich-> kostenintensive Gesundheitsrisiken vermindern sich

(Quelle: Diako- Gesundheitsimpulse 2014: o. S.)

Anlage 12b: Vertrag der Diako- Gesundheitsimpulse

Vertrag über die Teilnahme an dem Programm „Starke Kinder - starker Bremer Westen“

Zwischen den DIAKO Gesundheitsimpulsen und

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Liebe Eltern,

wir freuen uns sehr, dass Ihr Kind und Sie sich dazu entschieden haben, an unserem Programm „Starke Kinder - starker Bremer Westen“ teilzunehmen. Aus rein formalen/rechtlichen Gründen möchten wir, wie im Vorgespräch angekündigt, gerne einen Vertrag mit Ihnen und Ihrem Kind über die Teilnahme an unserem Programm abschließen.

Das Projekt „Starke Kinder - starker Bremer Westen“- Inhalt, Termine und Vertragsdauer -

Das Programm umfasst eine Dauer von einem Jahr. In den ersten neun Monaten findet wöchentlich ein Sporttermin und alle zwei Wochen ein Ernährungstermin statt. Die Termine für die psychosoziale Beratung werden individuell mit den Familien abgesprochen. In den letzten drei Monaten findet weiterhin wöchentlich ein Sporttermin statt und die Ernährungsberatung erfolgt einmal im Monat.

Bitte beachten Sie, dass innerhalb der Schulferien keine Termine stattfinden.

Der Vertrag verliert mit dem Ende des Programms seine Gültigkeit, d. h. der Vertrag und damit die Teilnahme am Programm erlischt nach einem Jahr automatisch.

Verpflichtungen der DIAKO Gesundheitsimpulse gegenüber der Eltern und Kinder

Die DIAKO Gesundheitsimpulse verpflichten sich zu folgenden Punkten:

- die kontinuierliche Verfolgung des übergeordneten Zieles des Programms
- die Reduzierung des Übergewichts bzw. das Erreichen einer Gewichtsstabilität beim Kind die möglichst genaue Einhaltung der vorgesehenen Termine
- die Gewährleistung für Ersatztermine bei Ausfall eines Termins durch
- die Kursleiter die Unterstützung bei Anträgen und Formularen bei Bedarf
- Ansprechpartner während des Programms sind für alle Bereiche Ingrid Wörner und Heidrun Pundt. Die Kursleiterinnen sind in der Regel werktags von 08.00 bis 16.00 Uhr unter der Telefonnummer 0421/61022101 zu erreichen

Verpflichtungen der Eltern gegenüber den DIAKO Gesundheitsimpulsen

Die Eltern verpflichten sich zu folgenden Punkten:

- die kontinuierliche Verfolgung des übergeordneten Zieles des Programms - die Reduzierung des Übergewichts bzw. das Erreichen einer Gewichtsstabilität bei Ihrem Kind
- die aktive Unterstützung Ihres Kindes bei der Änderung seiner/ihrer Essgewohnheiten innerhalb der Familie, dazu zählt z. B. auch der regelmäßige gemeinsame Austausch über die behandelten Themen zu Hause
- die möglichst weitgehende Umsetzung des erlernten Wissens in den Alltag
- die Motivation Ihres Kindes zur regelmäßigen Teilnahme an den Terminen
- die Teilnahme an den Elternterminen

Kosten

Die Gesamtkosten für das Programm betragen 900,00 € für 12 Kalendermonate. Die Kosten sind zahlbar in 12 Monatsraten von 75,00 € als Dauerauftrag unter Angabe des Verwendungszwecks „Starke Kinder“ oder per Lastschrift mittels der beigefügten Einzugsermächtigung immer zum 15. eines Monats.

Eine regelmäßige Teilnahme ist für den Erfolg des Programms erforderlich. Eine Kostenübernahme muss individuell bei der jeweiligen Krankenkasse beantragt und geklärt werden.

Krankheit, Versicherung, Haftung

Bleibt Ihr Kind oder Sie einem der geplanten Termine fern, so sind die DIAKO Gesundheitsimpulse umgehend zu benachrichtigen.

Wenn Ihr Kind oder Sie durch eine Erkrankung verhindert sind, benötigen wir ein ärztliches Attest. Während der Betreuungszeit sowie auf dem Hin- und Rückweg zu den DIAKO Gesundheitsimpulsen und zum Sport besteht kein Unfallversicherungsschutz durch die DIAKO Gesundheitsimpulse! Die DIAKO Gesundheitsimpulse und die Kursleiter sind nicht für eventuelle Unfälle der Kinder haftbar zu machen, soweit sie ihrer Aufsichtspflicht nachgekommen sind. Für beschädigte oder abhanden gekommene mitgebrachte Sachen (z.B. Kleidung oder Spielzeug) wird ebenfalls keine Haftung übernommen.

Ich/Wir erkläre/n mich/uns mit allen oben aufgeführten Punkten des Vertrages einverstanden und melde/n hiermit mein/unser Kind und mich/uns verbindlich zum Programm „Starke Kinder - starker Bremer Westen“ an.

Bremen, den_________________________________________________________

Unterschrift der Eltern: ___________________________________

Unterschrift der Programmleiterin: ______________________________

Rücktritt

Nach Abschluss des Vertrags haben Sie ein Rücktrittsrecht von 14 Tagen, allerdings bis höchstens zu Beginn des Programms. Danach ist die Anmeldung verbindlich.

(Quelle: Diako- Gesundheitsimpulse 2014: o. S.)

Anlage 12c: Feinkonzepte „Ernährung“, „Sport“ und „psychosoziale Betreuung“

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Margret Bürker, Diätassistentin Diako

Ingrid Wörner, Fachwirtin für Prävention und Gesundheitsförderung, Gesundheitsberaterin, Ernährungsberaterin, - therapeutin und Leitung der Gesundheitsimpulse

Ziele

Lebensmittelpyramide

- Lebensmittelgruppen kennen und in die Pyramide einordnen lernen
- Lernen, welche Lebensmittel zum Abnehmen geeignet sind und warum das so ist
- Vielfalt günstiger Lebensmittel erkennen
- Gesund und ausgewogen essen lernen Fett

Fett

- Fett ist ein notwendiger Nährstoff und der beste Energielieferant
- Zuviel Fett in der Nahrung begünstigt das Übergewicht
- Notwendiges Fett von nicht notwendigem Fett unterscheiden lernen
- Vorteile pflanzlicher Lebensmittel kennen lernen
- Fetthaltige Lebensmittel in die Pyramide einordnen können
- Versteckte Fette erkennen können

Kohlenhydrate

- Kohlenhydrate als schnelle Energielieferanten kennenlernen
- Natürliche und denaturierte Kohlenhydrate unterscheiden können
- Kombination von Kohlenhydraten und Vitalstoffen verstehen
- Erkennen, dass zu viele denaturierte Kohlenhydrate in der Nahrung das Übergewicht begünstigen
- Verstehen, warum Diäten ganz ohne Kohlehydrate den Abbau von Fett vermindern
- Wissen, dass knapp 2/3 der täglichen Nahrung aus Kohlenhydraten bestehen sollen und dass dabei natürliche Kohlenhydrate bevorzugt werden sollen

Eiweiß

- Erkennen, dass Eiweiße für den Aufbau der Körpersubstanz, für die Hormonbildung und für Stoffwechselprozesse notwendig sind
- Unterschied zwischen tierischen und pflanzlichen Eiweißen kennenlernen
- Wissen über die tägliche Eiweißmenge erlangen

Fast Food

- Gefahren der Unter- und Überernährung mit Eiweiß erkennen. Fast Food
- Fastfood in einzelne Lebensmittegruppen zerlegen und in die Pyramide einordnen können
- Wissen, dass Fastfood oft viel Fett enthält
- Energie- und fettarme Fastfoodgerichte unterscheiden lernen (Döner ist günstiger als Currywurst)
- Erkennen, dass Essverhalten und Esskultur durch Fastfood gestört werden kann
- Erkennen, dass viele nicht vorgefertigten Lebensmittel weniger Fett enthalten und so mehr davon gegessen werden kann
- In Maßen sind Fastfoodprodukte in den Speiseplan integrierbar Süßigkeiten
- Gehören in die Spitze der Pyramide
- Sind als Zwischenmahlzeit ungeeignet
- Geeignete Portionsgrößen kennen lernen
- Verzehr von Süßigkeiten und Knabbereien reduzieren Getränke
- Lernen, dass Trinken lebensnotwendig ist
- Trinkmengen kennen und in die Pyramide einordnen lernen
- Verschiedene Getränke bewerten können
- Wissen, dass in einer Abnehmphase besonders viel getrunken werden muss
- Diät- und Lightprodukte einordnen lernen (sind nicht automatisch fett- und energiereduziert)
- Wissen, dass Zuckeraustausch- und -ersatzstoffe Nebenwirkungen haben können
- Wissen, dass fettarme Lebensmittel häufig günstiger sind als „Lightprodukte“ Ess-Regeln
- Ess-Regeln kennen lernen
- Altersgerechte Portionsgrößen kennen lernen Supervidierte Mahlzeiten und Esskultur
- Mahlzeiten entsprechend der Regeln der Kinderpyramide selbst zusammenstellen lernen
- Essregeln, Tischsitten und Esskultur lernen
- Lernen, dass bewusstes Essen die Gewichtsreduktion unterstützen kann
- Zur Unterstützung: Selbstbeobachtungstagebuch

Besondere Anlässe

- Flexible Kontrolle gestattet Ausnahmen zu machen
- Alternativen einplanen und auswählen lernen
- „Valuedenken“ (Maxi-Menüs sind billiger und größer) bewusst machen
- soziale Strategien kennen

Mahlzeitentraining, Kochen

- Planen als Unterstützung für bewusstes Einkaufen, Bevorraten und Kochen kennen lernen
- Wissen, dass mit einem Plan die Pyramide leicht umgesetzt werden kann Methoden
- Spiele
- Kochen
- Einkaufen
- Gestalterisch
- Gespräche
- Diskussionen
- Zielvereinbarung
- Hausbesuche

Feinkonzept Sport

Verantwortlichkeit

Driton Veliu (Tanzlehrer, Choreographie - Driton Dance School)

Ziele

- Entwicklung von Eigenmotivation zur Bewegung
- Verringerung von Inaktivität und Steigerung der körperlichen Aktivität
- Entwicklung von Spaß, Freude und Lust an einem gesunden und aktiven Lebensstil
- Dauerhafte Verhaltensänderung im Sinne einer Erhöhung der körperlichen Aktivität
- Langfristig: dauerhafte Teilnahme an einem Sportangebot nach Ende des Programms
- Förderung einer dauerhaften bewegungsorientierten Freizeitgestaltung gemeinsam mit den jeweiligen Bezugspersonen -> Familie
- Schulung von Selbstwahrnehmung, Körperwahrnehmung und Selbstkontrolle
- Psychomotorische Förderung
- Grundmotorische Fähigkeiten fördern (Koordination und Kondition)
- Abbau von körper- und bewegungsbezogenen Ängsten
- Erfolge erleben
- Umgang mit Gruppen- und Leistungsdruck
- Umgang mit Enttäuschung und Frustration
- Förderung der sozialen Interaktion

Angebote

Das Angebot fördert die motorischen Fähigkeiten der Kinder und beinhaltet Ausdauer- und Krafttraining, trainiert die koordinativen Fähigkeiten und verbessert die Beweglichkeit der Kinder. Dabei ist das Programm gezielt auf die Altersgruppe von 10-12 Jahren abgestimmt und spricht Jungen und Mädchen gleichermaßen an.

Kinder in dieser Altersgruppe befinden sich in der besten Phase der Trainierbarkeit der Ausdauer. Außerdem steigert das Ausdauertraining den Kalorienverbrauch und damit die Reduzierung des Gewichts.

Das Krafttraining berücksichtigt die funktionelle Notwendigkeit der wirbelsäulenstabilisierenden Muskulatur und gleicht mögliche Fehlstellungen oder Dysbalancen aus, die sich in diesem Alter z.B. wachstums- oder belastungsbedingt entwickeln können. Der gezielte Muskelaufbau fördert zusätzlich den Energieverbrauch und trägt somit auch zur Reduzierung von Übergewicht bei. Das Beweglichkeitstraining (Dehnen und Stretchen) trägt der Tatsache Rechnung, dass es durch das starke Längenwachstum und durch die Verminderung der mechanischen Belastbarkeit zu einer Verschlechterung der Beweglichkeit kommt. Die Koordination wird durch die Schaffung einer Bewegungsvorstellung, Bildung einer eigenen Bewegungserfahrung, Ausschaltung überflüssiger Mitbewegung fremder Muskelgruppen und die Automatisierung und Stabilisierung der Bewegung vor allem durch de Tanzelemente verbessert. Dieses Training berücksichtigt, dass Kinder in diesem Alter besonders schnell neue Bewegungsfertigkeiten lernen können.

Ablauf:

Jede Stunde beginnt mit einem ausführlichen Ausdauertraining (20-25 Minuten), das der Erwärmung des Körpers und der Muskulatur und der Erhöhung des Pulses dient. Dabei wird neben einer Steigerung des Kalorienverbrauchs die Kondition verbessert und die Muskulatur aufgebaut. Das Aufwärmtraining geschieht durch Body Pump und gezielte Übungen für die Bauch-, Bein- und Pomuskulatur. Nach einem Cool down mit Dehnen und Stretchen folgen Choreographien, die vor allem die Grob- und Feinmotorik, die Koordination und die Fähigkeit der Kinder zur Interaktion stärken.

Feinkonzept Psychosoziale Betreuung

Verantwortlichkeit

Nele Bachmann Psychologin B.Sc.

Ziele

- Förderung der Selbstwahrnehmung
- Unterschied zwischen Hunger und Appetit erkennen lernen o Heißhunger erkennen können
- Essverhalten kontrollieren und steuern
- Bewusstsein für das essen entwickeln und genießen lernen o Umsetzung von Eigenkontrollstrategien im Alltag o Esssituation in der Familie beeinflussen können
- Förderung der Körperwahrnehmung
- Kennenlernen des eigenen Körpers
- Erkennen von Gefühlen und Stimmungen
- Selbstakzeptanz fördern
- Ausgewogene Lebensgestaltung
- Soziale Kompetenz (inner- und außerhalb der Familien) o Interaktionsfähigkeit
- Grenzen thematisieren o Konfliktbewältigung
- Zielplanung
- Funktionen von Essen
- Emotionsbedingtes Essen o Umgang mit Essen o Diäten
- Umgang mit Rückfällen

Angebote

- Gruppengespräche
- Bei Bedarf Einzel-/Familiengespräche
- Trainingsübungen
- Spiele/ Rollenspiele
- Entspannungsübungen
- Konflikttraining

(Quelle: Diako- Gesundheitsimpulse 2014: o. S.)

Anlage 12d: Familien- Anamnese- Fragebogen

Kinderbogen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

(Quelle: Diako- Gesundheitsimpulse 2014: o. S.)

Anlage 12e: Zielvereinbarung

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

(Quelle: Diako- Gesundheitsimpulse 2014: o. S.)

Anlage 12f: Beispiele für Methodenumsetzung „Ernährungsbaustein“

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

(Quelle: Diako- Gesundheitsimpulse 2014: o. S.)

Die richtige Menge Kohlenhydrate abschätzen

Unser Körper braucht Kohlenhydrate zur Energiegewinnung. Nehmen wir jedoch mehr Kohlenhydrate auf als unser Körper braucht, werden die Kohlenhydrate in Fett umgewandelt, wodurch wir zunehmen können.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Wie viele Portionen kohlenhydratreicher Lebensmittel benötigt der Körper?

Wie viele Portionen wir mit kohlenhydratreichen Lebensmitteln zu uns nehmen können, um unseren Bedarf zu decken, aber ohne zuzunehmen, kann in der Lebensmittelpyramide abgelesen werden:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die oben aufgelisteten Lebensmittel können der

- 2. Ebene „Obst und Gemüse“ (Apfel, Banane) - 3. Ebene „Getreideprodukte und Kartoffeln“ (Brot, Brötchen, Nudeln, Reis, Kartoffeln) - 6. Ebene „Süßes und Knabberartikel“ (Schokoriegel, Chips) zugeordnet werden.

Dadurch wissen wir, wie viele Portionen Kohlenhydrate wir zu uns nehmen können. Wie besprochen, sollten wir eher Kohlenhydrate aus Vollkornprodukten essen, da sie unseren Körper zum Beispiel mit Vitaminen versorgen. Die Lebensmittel aus der Spitze der Pyramide „Süßes und Knabberartikel“ enthalten meist überwiegend Kohlenhydrate aus Zucker! Greife also eher auf die Lebensmittel der grünen Bausteine zu.

Hier kommen zwei Möglichkeiten, die Portionen zu decken:

Bedenke: Diese Beispiele beziehen sich jetzt auf kohlenhydratreiche Lebensmittel, die noch mit Gemüse, Milchprodukten, Fleisch und Fisch ergänzt werden können bzw. sollten!

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Essensplanunq anhand der Lebensmittelpyramide- Wie Kann dann ein kompletter

Tag aussehen?

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Billy Brokkolis Merksätze zum Thema: Vollkorn

- Vollkornmehl wird aus dem ganzen Korn gemahlen
- Vollkornmehl besteht aus dem stärkehaltigen Mehlkörper, der Schale und dem Keimling
- In der Schale und dem Keimling befinden sich Vitamine, Mineralstoffe, pflanzliche Fette und Eiweiße
-> Vollkornprodukte halten lange satt
- Weißes Mehl besteht nur aus dem stärkehaltigen Mehlkörper -> Weißmehlprodukte halten nicht lange satt
- Vollkornprodukte sind dunkler als Weißmehlprodukte
- Achtung: Viele Produkte enthalten nicht wirklich das volle Korn, die dunkle Farbe entsteht bei diesen „Vollkornprodukten“ durch den Zusatz von Malz oder Sirup.
Daher immer auf die Zutatenliste schauen

Kin dert crm i n - Fast Food - Mittwoch 26. November 2014

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

(Quelle: Diako- Gesundheitsimpulse 2014: o. S.)

Anlage 12g: Evaluationsbogen Kinder

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Anlage 12h: Beispiel Selbstbeobachtung „psychosoziale Betreuung“

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

(Quelle: Diako- Gesundheitsimpulse 2014: o. S.)

Fin de l'extrait de 138 pages

Résumé des informations

Titre
„Powerful - Smile - Kids“. Ein Konzept zur Prävention der Adipositas im Kindes- und Jugendalter
Université
University of Applied Sciences Bremen
Note
1,0
Auteur
Année
2016
Pages
138
N° de catalogue
V335251
ISBN (ebook)
9783668253162
ISBN (Livre)
9783668253179
Taille d'un fichier
3728 KB
Langue
allemand
Mots clés
Prävention, Gesundheit, Soziale Arbeit, Hilfen zur Erziehung, Ernährung, Selbstwirksamkeit, Kindes- und Jugendalter, Familien
Citation du texte
Andrea Ramaj (Auteur), 2016, „Powerful - Smile - Kids“. Ein Konzept zur Prävention der Adipositas im Kindes- und Jugendalter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/335251

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