Katastrophenlogistik. Klassifizierung und Katastrophenmanagement


Seminararbeit, 2014

18 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

II Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung

2. Begriffliche Grundlagen
2.1 Katastrophe
2.2 Katastrophenmanagement
2.3 Logistik

3 Katastrophenlogistik
3.1 Ziele der humanitären Logistik
3.2 Humanitäre Logistik bei der Katastrophenvorsorge
3.3 Humanitäre Logistik bei der Katastrophenbewältigung

4 Flutkatastrophe in Mosambik im Jahr 2000

5. Schlussfolgerungen

II Literaturverzeichnis

II Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Klassifizierung von Katastrophen

Abbildung 2: Kreislauf des Katastrophenmanagements

Abbildung 3: Übersicht von Transportmitteln

1. Einleitung

Die Anzahl der Naturkatstrophen weltweit steigt stieg seit Mitte des 19. Jahrhunderts an. In der nationalen Katastrophendatenbank ist zu sehen, dass die Anzahl der jährlichen Naturkatastrophen in den 50er Jahren bei unter 50 lag. Am Ende der 20. Jahrhunderts liegt die Anzahl der Naturkatastrophen im Durschnitt bei circa 400 Katastrophen im Jahr. In den Spitzenjahren lag der Wert über 450.1

Einen weiteren explosionsartigen Anstieg gab es im Bereich der technischen Katastrophen. In den 50er Jahren war die Anzahl dieser Katastrophen noch verschwindet gering und tendierte manchmal sogar gegen null. In den 80er und 90er Jahren wurde die Anzahl immer größer. Es gab eine Steigerung auf circa 200 Ereignisse im Jahr. Während der Jahrtausendwende gab es Spitzenwerte von über 350 jährlichen Katastrophen. Ab 2006 gab es einen Rückgang auf ca. 250 technische pro Jahr.2

Zusätzlich gibt es noch Katstrophen die sich aufgrund von politischen, militärischen oder zivil bewaffneten Konflikten ereignen. Diese tauchen in den oben genannten Statistiken nicht auf. Sie werden durch das Centre for Research on the Epidemiology of Disasters nicht erfasst.3 Die Menschheit wird jedes Jahr durch Katastrophen erschüttert und muss ihnen trotzen. Ein effizientes Katastrophenmanagement kann helfen, um das Ausmaß der Katastrophen zu verringern.

2. Begriffliche Grundlagen

In diesem Kapital werden verschiedene Katastrophenarten erklärt und klassifiziert. Des Weiteren wird das Katastrophenmanagement erläutert und wie es funktioniert. Anschließend beschäftigt sich das Kapitel mit dem Begriff der kommerziellen Logistik und dem Unterschied zur Katastrophen- logistik.

2.1 Katastrophe

Das Wort Katastrophe kommt aus dem altgriechischen. Die Vorsilbe κατα bedeutet herab oder nieder und das Nomen στροφή bedeutet Wendung. Nach der griechischen Übersetzung ist eine Katastrophe eine Wendung in Richtung Unheil, Verhängnis oder Zusammenbruch.4

Katastrophen werden von den unterschiedlichsten Wissenschaftlern und Akteuren untersucht. Von Sozial- und Naturwissenschaftlern sowie staat- lichen und nicht staatlichen Akteuren. Demnach gibt es keine eindeutige Definition. Es kommt bei Katastrophen also immer auf den Betrachtungs- winkel an.5

Eine allgemein akzeptierte Definition für das Wort Katastrophe stammt von den Vereinten Nationen. Laut dieser Definition ist eine Katastrophe ein Ereignis, das in Raum und Zeit konzentriert ist. Während des Ereignisses wird die Gesellschaft einer schweren Gefährdung unterzogen. Dabei er- leidet sie derartige Verluste an Menschenleben oder materiellen Schäden, sodass die gesellschaftlichen Strukturen versagen oder einige elementare Funktionen der Gesellschaft nicht mehr erfüllt werden können.6

Das Centre for Research on the Epidemiology of Disasters, im Folgenden kurz CRED bezeichnet, wurde im Jahr 1973 in Belgien gegründet. Es ist ein Universitätsinstitut welches eng mit internationalen, staatlichen und nicht staatlichen Institutionen genauso wie mit Forschungseinrichtungen und Organisationseinheiten der Vereinten Nationen zusammen. Seit 1998 veröffentlicht das Institut in jährlichen Berichten detailliertes statistisches Datenmaterial über die Anzahl und Auswirkung weltweiter Katastrophen. Des Weiteren wird auf der Emergency Events database, im Folgenden kurz EM-DAT genannt, weiteres Datenmaterial zu Katastrophen bis ins Jahr 1900 zur Verfügung gestellt.7

Die Definition einer Katastrophe laut CRED ist wie folgt: „Situation or event, which overwhelms local capacity, necessitating a request to national or international level for external assistance (definition considered in EM- DAT); An unforeseen and often sudden event that causes great damage, destruction and human suffering. Though often caused by nature, disasters can have human origins.“8

Staatliche und nicht staatliche Akteure orientieren sich in der Regel an die oben genannte Definition des CRED.9

Das Institut untergliedert die Katastrophen in natürliche und technische. Erstere können in biologische, geologische, meteorologische und hydro- logische Ereignisse eingeteilt werden. Letztere sind Ereignisse, die durch den Menschen in Form von entwickelten und eingesetzten Technologien verursacht werden.

Aus diesem Grund werden sie auch Man-Made-Katastrophen genannt. Die sich aus militärischen, politischen oder zivil bewaffneten Konflikten ergebenden Katastrophen werden durch das CRED Institut nicht erfasst.10 Da sich diese Konflikte und Katastrophen häufen, sind sie in der Abbildung 1 aufgeführt, auch wenn sie von der CERD nicht erfasst werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Klassifizierung von Katastrophen11

2.2 Katastrophenmanagement

Zu den Aufgaben eines Managements zählen die Planung, die Gestaltung, die Abwicklung und die Kontrolle. Ein Katastrophenmanagement soll sicherstellen, dass in einem Notfall diese Aufgaben auf katastrophenbezogene Aktivitäten gerichtet sind.12

Ziel ist es menschliche, wirtschaftliche, ökologische und physische Verluste die im Zusammenhang mit Katastrophen erlitten werden, zu verhindern oder zumindest zu minimieren.13

Das Katastrophenmanagement wird in die Phasen der Katastrophen- vorsorge und der Katastrophenbewältigung unterteilt. Erstgenannte wird auch als Pre-Disaster-Phase bezeichnet und beinhaltet die Risikoanalyse, die Vorbeugung und die Bereitschaftserhöhung. Letztere wird auch Response-Phase oder auch Post-Disaster-Recovery-Phase genannt und beinhaltet die sofortigen Rettungsmaßnahmen, die humanitäre Hilfe sowie den Wiederaufbau. Sie verlaufen analog zu denen des Managements, nämlich mit der zukunftsbezogenen zielgerichteten Planung, der gegenwartsbezogenen Abwicklung und der vergangenheitsbezogenen Kontrolle.14

In Abbildung 2 ist ein Kreislauf des Katastrophenmanagements abgebildet, der die oben beschriebenen Phasen darstellt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Kreislauf des Katastrophenmanagements15

2.3 Logistik

Der Begriff der Logistik hat ihren Ursprung im militärischen Bereich. Schon im 19. Jahrhundert wurden Aufgaben die zur Unterstützung der Streitkräfte dienten unter dem militärischen Logistikbegriff bezeichnet. Dazu zählten die Lager- und Transportaufgaben, welche auf militärische Güter sowie die Versorgung, Bewegung und Quittierung der Truppen gerichtet ist.16 Im 20. Jahrhundert entwickelte sich die Wirtschaft rasant. Vor allem ab der Mitte des Jahrhunderts waren die Wachstumsraten enorm. Im Zuge dieser Entwicklung wurde von den Unternehmen erkannt, dass es notwendig ist, Material- und Güterströme zu planen, zu steuern und zu kontrollieren.17

Die kurze Definition logistischer Ziele von Plowmann hat sich mittlerweile durchgesetzt. Sie wird auch Seven-Rights-Definition genannt. Er versteht die Logistik, als die Sicherung der Verfügbarkeit des richtigen Gutes, in der richtigen Menge, im richtigen Zustand, am richtigen Ort, zur richtigen Zeit, für den richtigen Kunden und zu den richtigen Kosten. Nicht nur die Logistik selbst, sondern auch deren Definitionen sind dem Wandel unterworfen. So machen sich Stimmen breit, welche die Definition um einen achten Punkt erweitern wollen. Die Zieldefinition soll um den Punkt der parallelen Überbringung der richtigen Information erweitert werden.18

Schulte sagt dass die Logistik eine „marktorientierte, integrierter Planung, Gestaltung, Abwicklung und Kontrolle des gesamten Material- und dazugehörigen Informationsflusses zwischen einem Unternehmen und seinem Lieferanten innerhalb eines Unternehmens sowie zwischen einem Unternehmen und seinen Kunden“ ist.19

Eine Logistikleistung umfasst mindestens eine logistische Kernleistung. Diese sind der Transport, die Lagerung und der Umschlag. Beim Transport werden Güter räumlich bewegt und führt dadurch zu einer Ortsveränderung des Gutes. Die grundlegende Aufgabe der Lagerung besteht in der Abstimmung unterschiedlich dimensionierter Güter.

Im Rahmen des Güterflusses findet oft ein Umschlag statt. Unter Umschlagsprozesse wird zum Beispiel das Be- und Entladen von Transportmitteln oder das Ein- und Auslagern von Gütern verstanden. Neben den logistischen Kernleistungen gibt es folgende Zusatzleistungen die Kommissionierung, die Verpackung und nicht-logistische Zusatz- leistungen. Bei der Kommissionierung werden bestimmte Teilmengen aus einer Gesamtmenge zusammengestellt. Die Verpackung dient zum Schutz der Güter und kann als Träger von wichtigen Informationen dienen. Als nicht-logistische Zusatzleistungen werden zum Beispiel Beratungsleistung die in einem Zusammenhang mit der logistischen Leistungserstellung stehen bezeichnet. Zu den logistischen Leistungen gehört ebenfalls der Austausch von Informationen. Sie werden für die Planung, Steuerung und Kontrolle aller Prozesse in der Logistikkette benötigt. Adäquate und auf die Materialströme abgestimmte Informationssysteme sind Bestandteil einer leistungsfähigen logistischen Infrastruktur.20

[...]


1 Vgl. o. V. (2011a).

2 Vgl. o. V. (2011b).

3 Vgl. Bölsche (2009), S. 37.

4 Vgl. Kotzab / Kaput (2014), S. 9.

5 Vgl. Kotzab / Kaput (2014), S. 9.

6 Vgl. United Nations Department of Humanitarian Affairs (1992), S. 27.

7 Vgl. Bölsche (2009), S. 26.

8 CRED (2009).

9 Vgl. Kotzab / Kaput (2014), S. 10

10 Vgl. Bölsche (2009), S. 35 f.

11 Zentes / Beham / Lehnert / Roßbach (2012), S. 7.

12 Vgl. Bölsche (2009), S. 45.

13 Vgl. Bölsche (2009), S. 45.

14 Vgl. Bölsche (2009), S. 45; Kotzab / Kaput (2014), S. 58 f.; Erich / Bruno / Eikenberg (2001), S. 11.

15 Kotzab / Kaput (2014), S. 67.

16 Vgl. Bölsche (2009), S. 59.

17 Vgl. (Schulte, 2013), S 1.

18 Vgl. Grotemeier, C. (o. J.).

19 Schulte, (2013), S. 1.

20 Vgl. Bölsche (2009), S 64 f.

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Katastrophenlogistik. Klassifizierung und Katastrophenmanagement
Hochschule
Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Hellweg-Sauerland GmbH
Note
1,7
Autor
Jahr
2014
Seiten
18
Katalognummer
V335289
ISBN (eBook)
9783668252080
ISBN (Buch)
9783668252097
Dateigröße
501 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Logistik, Katastrophe, Katastophenmanagement, Katastrophenlogistik, Mosambik, Afrika, Flutkatastrophe, Humanitäre Logistik
Arbeit zitieren
Matthias Schwan (Autor:in), 2014, Katastrophenlogistik. Klassifizierung und Katastrophenmanagement, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/335289

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