In seinem Werk "de officiis" beschreibt Cicero die Bedeutung der Ehe für das römische Staatswesen. Sie sei "seminarium rei publicae", also die Keimzelle des Staates. Ihr galt demzufolge ein selbstverständliches öffentliches Interesse. Diese Arbeit befasst sich mit der Bedeutung der Familie für den Staat und vor allem mit der Frage, inwiefern Kaiser Augustus, mit Hilfe seiner Ehegesetzgebung, die "patria potestas" der römischen Familienväter minimiert beziehungsweise außer Kraft gesetzt hat.
Schwerpunktmäßig sollen hier die Beschlüsse der "lex Iulia de maritandis ordinibus" vorgestellt und analysiert werden. Ein Problem der Authentizität dieses Gesetzes ergibt sich daraus, dass der Gesetzestext nicht in geschlossener Form überliefert ist, er musste hingegen aus verschiedenen literarischen Quellengattungen, sowie epigraphischem Material rekonstruiert werden. Die wichtigsten Quellen sind an dieser Stelle Kommentare späterer, nicht augusteischer Juristen, deren Umfang Zeugnis von der rechtsalltäglichen Bedeutung der lex gibt. Die lex Iulia de maritandis ordinibus ist nach Ernst Baltrusch mit einiger Sicherheit in das Jahr 18 v. Chr. zu datieren, zusammengefasst beinhaltet sie die Pflicht zur Ehe für alle römischen Bürger innerhalb eines bestimmten Alters und innerhalb eines bestimmten Rahmens.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung:
- Vom pater familias zum pater patriae
- Folgen der lex Iulia de maritandis ordinibus
- Fazit...
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Bedeutung der Familie für den römischen Staat und untersucht, inwiefern Kaiser Augustus mit Hilfe seiner Ehegesetzgebung die patria potestas der römischen Familienväter minimierte oder außer Kraft setzte.
- Die Analyse der lex Iulia de maritandis ordinibus und ihrer Auswirkungen auf das römische Familienrecht.
- Die Rolle der Familie als "Keimzelle des Staates" (seminarium rei publicae) im römischen Staatswesen.
- Die politische und soziale Bedeutung der Familie in der römischen Antike.
- Die Verbindung von Tradition und Innovation in der Gesetzgebung des Augustus.
- Die Ambivalenz zwischen Traditionalität und den veränderten sozialen und politischen Umständen.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung:
Die Einleitung stellt die Bedeutung der Ehe für das römische Staatswesen anhand von Zitaten aus Cicero und Cassius Dio dar. Sie führt die lex Iulia de maritandis ordinibus als zentralen Gegenstand der Arbeit ein und erläutert die Herausforderungen bei der Rekonstruktion des Gesetzestextes.
Vom pater familias zum pater patriae:
Dieses Kapitel beleuchtet die Verbindung zwischen den Gesetzen des Augustus und den traditionellen römischen mores. Es analysiert die Rolle der exempla in der Gesetzgebung des Augustus und die Bedeutung der mores maiorum für die römische Gesellschaft. Das Kapitel zeigt die Ambivalenz zwischen Traditionalität und dem Umgang mit den veränderten sozialen und politischen Umständen auf.
Schlüsselwörter
Ehegesetze, lex Iulia de maritandis ordinibus, Augustus, Familie, Staat, patria potestas, mores maiorum, Tradition, Innovation, Gesellschaftspolitik, Römische Antike.
- Arbeit zitieren
- Annalena Schäfer (Autor:in), 2012, Die Ehegesetze des Augustus. Zur "Lex Iulia de maritandis ordinibus", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/335384