Heinrich Heine, der ‚entlaufene Romantiker’ des 19. Jahrhunderts, ist dafür bekannt, in seinen Gedichten immer wieder zu ironisieren. Liebesschmerz und unerfüllte Sehnsüchte verpackt er in romantische Volksliedstrophen. Durch die Ironie kritisiert er die Naivität der Romantik und sieht sie als überwunden. Aber auch scheinbare ‚Wahrheiten’ der Politik und Gesellschaft zieht er ins Lächerliche und bringt die Menschen somit auf den Boden der Tatsachen zurück.
In der vorliegenden Arbeit beziehe ich mich auf die Ironie in Heinrich Heines Lyrik, speziell in seinen Zyklen Buch der Lieder und Neue Gedichte, und analysiere die Gestaltungsmittel, die Heine hier verwendet. Zuerst erkläre ich die Begriffe ‚Ironie’, ebenso wie ‚romantische Ironie’ und ‚Heine’sche Ironie’ und grenze diese zu verwandten Begriffen ab. Die Definitionen sind für die anschließende Gedichtanalyse von Bedeutung. Dann gehe ich darauf ein, inwiefern Heine als ‚Überwinder der Romantik’ bezeichnet werden kann und gebe einen knappen Überblick über sein literarisches Schaffen.
Im Hauptteil werden dann insgesamt sechs Gedichte der Gedichtsammlung Buch der Lieder und drei Gedichte zum Zyklus Neue Gedichte analysiert. Warum, wie und vor allem aus welcher Absicht ironisiert Heine? Was verbirgt sich hinter einem ständig ins Lächerliche ziehenden Dichter? Was will ein Dichter mit zeitkritischen, politischen Gedichten erreichen? Das sind die wichtigsten Fragestellungen, die mithilfe aktueller Forschungsstände beantwortet werden sollen.
Anschließend werde ich die wichtigsten Thesen und Ergebnisse im Schlussteil noch einmal zusammenfassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und grundlegende Begriffe
- Fragestellung
- Begriffserklärung,Ironie'
- Ironie
- Romantische Ironie
- Die,Heine'sche Ironie'
- Politische Funktion der Ironie
- Abgrenzung zu,Satire’,, ,Komik',,Verlachen'
- Heine als Romantiker und Überwinder der Romantik
- Überblick über Heines Werkphasen
- Sentimentales Dichten: Gedichtanalysen zu Buch der Lieder
- >Die Jahre kommen und gehen<< (Die Heimkehr, XXV)
- »Ich weiß nicht, was soll es bedeuten« (Die Heimkehr, II)
- >Fragen<< (Die Nordsee, Zweiter Zyklus, VII)
- Politisches Dichten: Gedichtanalysen zu Neue Gedichte
- Allgemeines
- »Doktrin<< (Zeitgedichte, I)
- Die Tendenz (Zeitgedichte, XIII)
- »Ein Weib<< (Romanzen, I)
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Ironie in Heinrich Heines Lyrik, insbesondere in seinen Zyklen Buch der Lieder und Neue Gedichte. Im Mittelpunkt steht die Analyse der Gestaltungsmittel, die Heine zur Vermittlung seiner ironischen Aussagen verwendet. Die Arbeit soll die Funktion der Ironie in Heines Werk beleuchten und die Frage nach der Absicht und dem Zweck seiner ironischen Poesie beantworten.
- Die Analyse der verschiedenen Formen der Ironie in Heines Lyrik
- Die Untersuchung der Beziehung zwischen Heines Ironie und der romantischen Tradition
- Die Erforschung der politischen Dimension der Heine'schen Ironie
- Die Rekonstruktion der literarischen und historischen Kontexte, in denen Heines Gedichte entstanden sind
- Die Analyse der literarischen Mittel, die Heine zur Vermittlung seiner ironischen Aussagen verwendet
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema Ironie und einer genauen Begriffserklärung. Anschließend wird die spezifische „Heine'sche Ironie“ im Kontext der romantischen Ironie betrachtet. Im Hauptteil werden ausgewählte Gedichte aus den Zyklen Buch der Lieder und Neue Gedichte analysiert, um Heines ironische Strategien und die Funktion der Ironie in seinen Werken zu beleuchten. Die Arbeit gipfelt in einem Ausblick, der die wichtigsten Ergebnisse zusammenfasst und weitere Forschungsperspektiven eröffnet.
Schlüsselwörter
Ironie, romantische Ironie, Heine'sche Ironie, Heinrich Heine, Buch der Lieder, Neue Gedichte, Lyrik, Gedichtanalyse, politische Ironie, Romantik, Überwinder der Romantik, Literaturgeschichte, Stilmittel, Gestaltungsmittel
- Citation du texte
- Nadine Weber (Auteur), 2014, Ironie in Heinrich Heines Lyrik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/335442