Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Phänomen der Apoptose, auch programmierter Zelltod genannt.
Die Geschichte der Erforschung der Apoptose reicht bis in das zweite Jahrhundert nach Christus zurück. Ein römischer Arzt namens Gelenus Galen beschrieb, dass sich gewisse Strukturen des Herzens im Zuge der Ontogenese durch programmierten Zelltod (Apoptose) zurückbilden. In der Neuzeit gilt Vesalius im Jahre 1564 als erster Verfasser einer solchen Arbeit.
Später wurde eine Vielzahl von Werken die sich mit der Strukturveränderung des Herzens beschäftigen publiziert. Rathke entdeckte 1825, dass auch die Föten von Säugetieren in ihrer Entwicklung vorübergehend Kiemenbögen besitzen. Antoine Louis Dugès lieferte eine präzise Beschreibung der Metamorphose von Kaulquappen. Im Zuge der fortschreitenden Entwicklung der Zellenlehre im 19. Jahrhundert, beschäftigten sich Wissenschaftler wie Vogt weiter mit dem Absterben von Zellen in Verbindung mit der morphologischen Entwicklung von Organismen.
Im späten 19. Jahrhundert beschäftigte man sich vor allem mit Zelltod im neuronalen Bereich. Alfred Glucksmann führte 1951 das Ab-sterben von embryonalem Gewebe auf den Tod einzelner Zellen zurück. John Kerr, Andrew Wyllie und Alastair Currie beobachteten toxinbehandelte Leberzellen die eine ähnliche morphologische Erscheinung aufweisen wie absterbende Embryonalzellen und prägten schließlich den Begriff Apoptose. Der Begriff setzt sich aus zwei griechischen Wörtern, apo (weg) und ptosis (Fall), zusammen und soll an das Herabfallen des Herbstlaubes erinnern.
Inhaltsverzeichnis
- Allgemeines
- Historisches
- Definition und Auftreten von Apoptose
- Apoptose und Nekrose
- Caenorhabitis elegans als Modell
- Analogien von C. elegans-Proteinen zu Säugerproteinen
- Steuerung, Regulation und apoptotische Signalwege
- Der extrinsische Apoptoseweg
- Der mitochondriale, intrinsische Signalweg
- Die IAPS
- Extrazelluläre Signale
- Überlebensfaktoren
- Apoptose in Bezug auf Krankheiten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit gibt einen Überblick über den Prozess der Apoptose, auch programmierter Zelltod genannt. Die Zielsetzung ist es, die historischen Aspekte der Apoptoseforschung darzulegen, den Prozess selbst zu definieren und seine Bedeutung in verschiedenen biologischen Kontexten zu erläutern. Der Fokus liegt auf den molekularen Mechanismen und der Regulation der Apoptose.
- Die historische Entwicklung der Apoptoseforschung.
- Definition und Auftreten von Apoptose in verschiedenen Organismen und Geweben.
- Der Vergleich von Apoptose und Nekrose.
- Die Rolle von Caenorhabditis elegans als Modellorganismus für die Apoptoseforschung.
- Die verschiedenen Signalwege der Apoptose (extrinsisch und intrinsisch).
Zusammenfassung der Kapitel
Allgemeines: Dieses Kapitel bietet eine Einführung in die Apoptose, beginnend mit einem historischen Überblick über die Erforschung des programmierten Zelltods, von Galen bis zu Kerr, Wyllie und Currie, die den Begriff prägten. Es definiert Apoptose als kontrollierten, oft genetisch determinierten Zelltod und erläutert seine weitverbreitete Bedeutung in der Entwicklung und Homöostase vielzelliger Organismen. Anschauliche Beispiele wie die Metamorphose der Kaulquappe und die Entwicklung des Nervensystems veranschaulichen die Rolle der Apoptose. Der Vergleich mit Nekrose hebt die wesentlichen Unterschiede zwischen diesen beiden Formen des Zelltods hervor, besonders hinsichtlich der morphologischen Veränderungen und der ausgelösten Reaktionen im Gewebe.
Caenorhabitis elegans als Modell: Dieses Kapitel beschreibt die Bedeutung von C. elegans als Modellorganismus in der Apoptoseforschung. Die detaillierte Untersuchung der Entwicklung dieses Fadenwurms ermöglichte die Identifizierung von Genen (ced-3, ced-4, ced-9, egl-1), die den programmierten Zelltod regulieren. Die Entdeckung von Analogien zwischen den C. elegans-Proteinen und entsprechenden Proteinen in Säugetieren unterstreicht die evolutionäre Konservierung der Apoptosemechanismen und die Bedeutung des Nematoden als Modell für die Erforschung von Apoptose in höheren Organismen. Die Analogien zu Säugetierproteinen, wie Caspasen und Bcl-2-Proteinen, werden hier explizit genannt und die Bedeutung für die Forschung hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Apoptose, programmierter Zelltod, Nekrose, Caenorhabditis elegans, ced-Gene, Caspasen, Bcl-2-Proteinfamilie, extrinsischer Signalweg, intrinsischer Signalweg, Zellentwicklung, Gewebehomöostase.
Häufig gestellte Fragen zum Dokument "Apoptose: Ein Überblick"
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über die Apoptose, den programmierten Zelltod. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf den molekularen Mechanismen und der Regulation der Apoptose, inklusive der historischen Entwicklung der Forschung, der Rolle von Caenorhabditis elegans als Modellorganismus und dem Vergleich mit Nekrose.
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Das Dokument behandelt folgende Themen: Historische Aspekte der Apoptoseforschung, Definition und Auftreten von Apoptose, Vergleich von Apoptose und Nekrose, Caenorhabditis elegans als Modellorganismus, Analogien zwischen C. elegans-Proteinen und Säugerproteinen, Steuerung, Regulation und apoptotische Signalwege (extrinsisch und intrinsisch), die Rolle der IAPs, extrazelluläre Signale (Überlebensfaktoren) und die Bedeutung der Apoptose im Kontext von Krankheiten.
Welche Kapitel umfasst das Dokument?
Das Dokument ist thematisch gegliedert, beinhaltet aber keine explizit nummerierten Kapitel. Es umfasst jedoch Abschnitte zu folgenden Themen: Allgemeines (mit historischen Aspekten, Definition und Vergleich zu Nekrose), Caenorhabditis elegans als Modellorganismus, die Analogien zu Säugerproteinen und die verschiedenen Signalwege der Apoptose.
Was ist die Zielsetzung des Dokuments?
Die Zielsetzung des Dokuments ist es, einen Überblick über den Prozess der Apoptose zu geben, die historischen Aspekte der Apoptoseforschung darzulegen, den Prozess selbst zu definieren und seine Bedeutung in verschiedenen biologischen Kontexten zu erläutern. Der Fokus liegt auf den molekularen Mechanismen und der Regulation der Apoptose.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Apoptose, programmierter Zelltod, Nekrose, Caenorhabditis elegans, ced-Gene, Caspasen, Bcl-2-Proteinfamilie, extrinsischer Signalweg, intrinsischer Signalweg, Zellentwicklung, Gewebehomöostase.
Welche Rolle spielt Caenorhabditis elegans in diesem Dokument?
Caenorhabditis elegans dient als wichtiger Modellorganismus in der Apoptoseforschung. Das Dokument beschreibt die Bedeutung dieses Fadenwurms für die Identifizierung von Genen, die den programmierten Zelltod regulieren, und die Entdeckung von Analogien zu Säugerproteinen. Dies unterstreicht die evolutionäre Konservierung der Apoptosemechanismen.
Wie werden Apoptose und Nekrose im Dokument verglichen?
Das Dokument vergleicht Apoptose und Nekrose, wobei die wesentlichen Unterschiede zwischen diesen beiden Formen des Zelltods hervorgehoben werden, insbesondere hinsichtlich der morphologischen Veränderungen und der ausgelösten Reaktionen im Gewebe.
- Arbeit zitieren
- Harris Maneka (Autor:in), 2014, Programmierter Zelltod. Apoptose, einfach erklärt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/335769