In der folgenden Hausarbeit sollen zwei Fragen diskutiert werden: Was versteht Gunter Otto unter Ästhetischer Erziehung? Und welche Rolle spielt hierbei die „Auslegung“ als Methode?
Zu Beginn der Ausführung wird das Grundproblem des scheinbar unproduktiven Umgangs in der Tradition der Ästhetischen Erziehung aufgezeigt. Als Nächstes wird dann seine neue Auffassung einer Ästhetischen Erziehung erläutert. Hierbei werden zum einen der didaktische Blick und zum anderen das Lehren des ästhetischen Verhaltens thematisiert. Darauf folgend wird es um die Frage der Methodik des Auslegens gehen, wobei das Auslegen als eine Methode zwischen Wahrnehmen, Handeln und Verstehen vorgestellt wird.
Hierbei werden auch die Prozeduren der Auslegung als wesentliche Bestandteile Ottos Methodik im Mittelpunkt stehen. Des Weiteren wird ein Versuch der Schematisierung unternommen. Abschließend wird Ottos Methode des Auslegens am Fresko „Das Abendmahl“ von Leonardo da Vinci auf ihre praktische Anwendbarkeit geprüft.
Gunter Otto gliedert sein Buch in zehn Kapitel. Das erste Kapitel führt die Grundproblematik und –Begriffe ein. Im zweiten und dritten Kapitel verweist er auf zwei Auslegungsaspekte: Percept- und Kontextbildung. Die Kapitel vier bis neun vertiefen seine Ausführung des Auslegens an ausgewählten Beispielen aus dem Unterricht. Abschließend, im letzten Kapitel, resümiert Otto über ästhetisches Verhalten.
Die Vorgehensweise des Buches ist die Phänomenologie, genauer die phänomenologische, am Prozess orientierte, Betrachtung. Daher verwendet Gunter Otto, zur Vermeidung eines systematischen oder curricularen Vorgehens, viele Beispiele aus der „Praxis des Bildermachens“, die zeigen sollen „was Auslegen heißen kann“ . Diese Beispiele, „Dokumente aus dem Unterricht“, sollen Zugriffe und Vorgehensweisen verdeutlichen, welche dann theoretisch begründet werden. Insbesondere ist zu benennen, dass Otto Theorie immer nur zur Begründung der Praxis verwendet. Seine Theorien verstehen sich hierbei nicht als grundlegende Neuschöpfungen seiner Vorstellung, sondern knüpfen auch an Argumentationen von anderen Denkern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Aufbau und Methode des Buches „Auslegen – Ästhetische Erziehung als Praxis des Auslegens in Bildern und des Auslegens von Bildern“
- Das Problem des unproduktiven Umgangs in der Ästhetischen Erziehung: Über die Verhinderung des Auslegens in den traditionellen Auffassungen der Ästhetischen Erziehung
- Eine neue Auffassung von Ästhetischer Erziehung
- Der didaktische Blick
- Ästhetisches Verhalten lehren
- Die Methode des Auslegens: Das Auslegen in Bildern und das Auslegen von Bildern
- Auslegen: Eine Methode zwischen Wahrnehmen, Handeln und Verstehen
- Die Prozeduren des Auslegens: Machen, Sprechen, Sammeln
- Das Machen von Bildern
- Das Sprechen über Bilder
- Das Sammeln von Bildern
- Versuch einer Schematisierung von Ottos Methode des Auslegens
- Die Methode des Auslegens am Beispiel von Leonardo da Vincis „Das Abendmahl“
- Didaktische Intention
- Ablauf
- Begründung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Gunter Ottos Buch „Auslegen – Ästhetische Erziehung als Praxis des Auslegens in Bildern und des Auslegens von Bildern“ befasst sich mit der Kritik an traditionellen Ansätzen der Ästhetischen Erziehung und der Einführung einer neuen Konzeption, die auf der Methode des Auslegens basiert. Das Buch stellt die Bedeutung des Auslegens als einen produktiven Umgang mit Bildern heraus und beleuchtet die Prozesse des Bildermachens und Bilderverstehens.
- Kritik an traditionellen Ansätzen der Ästhetischen Erziehung
- Die Methode des Auslegens als zentrale Konzeption
- Der produktive Umgang mit Bildern
- Die Bedeutung von Mehrdeutigkeit und Perspektivenvielfalt
- Verbindung von Theorie und Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das Buch stellt die Grundproblematik und -Begriffe der Ästhetischen Erziehung vor und führt in die Methode des Auslegens ein. Es werden die beiden Auslegungsaspekte Percept- und Kontextbildung erläutert.
- Das Problem des unproduktiven Umgangs: Dieses Kapitel kritisiert traditionelle Ansätze in der Ästhetischen Erziehung, die den produktiven Umgang mit Bildern, d. h. das Auslegen, behindern. Es werden verschiedene kritische Punkte wie die Verhinderung von Mehrdeutigkeit und die Fokussierung auf formale Aspekte beleuchtet.
- Eine neue Auffassung von Ästhetischer Erziehung: Hier wird Ottos neue Konzeption der Ästhetischen Erziehung vorgestellt, die den didaktischen Blick und das Lehren von ästhetischem Verhalten in den Mittelpunkt stellt.
- Die Methode des Auslegens: Dieses Kapitel beschreibt die Methode des Auslegens als eine Verbindung von Wahrnehmen, Handeln und Verstehen. Die Prozeduren des Auslegens, wie Machen, Sprechen und Sammeln, werden detailliert erläutert.
- Die Methode des Auslegens am Beispiel von Leonardo da Vincis „Das Abendmahl“: In diesem Kapitel wird Ottos Methode des Auslegens anhand eines konkreten Beispiels aus der Kunstgeschichte veranschaulicht. Die didaktische Intention, der Ablauf und die Begründung der Methode werden dargestellt.
Schlüsselwörter
Ästhetische Erziehung, Auslegen, Bildermachen, Bilderverstehen, Percept- und Kontextbildung, Mehrdeutigkeit, Perspektivenvielfalt, Didaktischer Blick, Ästhetisches Verhalten, Prozeduren des Auslegens, Machen, Sprechen, Sammeln, Schematisierung, Kunstgeschichte, Leonardo da Vinci, Das Abendmahl.
- Arbeit zitieren
- Carsten Lincke (Autor:in), 2013, Auslegen als Praxis der ästhetischen Erziehung. Konzeption „des Auslegens in Bildern und des Auslegens von Bildern“ von Gunter und Maria Otto, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/336162