Die internationalen Märkte in der Industrie befinden sich seit mehreren Jahren in einem Zeitabschnitt der Veränderungen. Der Strukturwandel sorgt für eine zunehmende Globalisierung der Beschaffungsmärkte und zu verkürzten Produktlebenszyklen. Zudem werden durch den vermehrten Einsatz von IT-Anwendungen zwar neue Möglichkeiten geschaffen, aber der Wettbewerb durch besser informierte Kunden sowie Unternehmen zusätzlich verschärft. Durch den anhand der Globalisierung ansteigenden Preis- und Margendruck, fokussieren sich immer mehr Unternehmen auf ihre Kernkompetenzen, so dass ihre Wertschöpfungsanteile an den zu beschaffenden Gütern zunehmen.
Auf die Veränderung der Wertschöpfungsanteile müssen die Unternehmen reagieren und immer enger mit ihren Lieferanten zusammenarbeiten. Gleichzeitig erhöht sich die
wirtschaftliche Abhängigkeit von den Lieferanten, was den Erfolg eines Unternehmens immer stärker von der Leistungsfähigkeit seiner Lieferanten abhängig macht. Diese strukturellen Veränderungen in der Beschaffung führen zu einer steigenden Bedeutung des Einkaufs für die Wertschöpfung eines Unternehmens. Während die Beschaffung
früher lediglich operative Funktionen innerhalb des Unternehmens zu erfüllen hatte, zählt sie heute zu den strategischen Erfolgsfaktoren mit unmittelbarem Einfluss auf das Betriebsergebnis. In der Vergangenheit lag der Schwerpunkt des Einkaufs vorrangig darin, die Materialkosten kurzfristig durch Erzielung von Preissenkungen bei den Lieferanten zu reduzieren.4 Die Lieferanten wurden als Mittel zum Zweck gesehen und vorwiegend der Lieferant mit dem niedrigsten Preis ausgewählt. Dass diese Vorgehensweise langfristig nicht zum Erfolg führen kann, haben die Erkenntnisse aus der Vergangenheit gezeigt. So führte die reine Preisbetrachtung bei der Auswahl der Lieferanten zu fehlender Flexibilität, verminderter Qualität, Lieferengpässen und nicht zuletzt zum Lieferantensterben.
Die Aufgabe der heutigen Beschaffung ist es langfristige und strategische Partnerschaften, mit den aus Sicht des Unternehmens hierfür am besten geeignetsten Lieferanten zu entwickeln. Dabei wird nicht nur der Preis als alleiniges Entscheidungskriterium für die Auswahl der Lieferanten herangezogen, sondern auch Qualität, Innovation, Flexibilität, Service, Wettbewerbsfähigkeit sowie die Gesamtkosten. Demnach wird die Gesamtleistung der Lieferanten immer entscheidender für den eigenen Unternehmenserfolg...
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Abkürzungen
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung und Zielsetzung
- 1.1.1 Lieferantenmanagement als Erfolgsfaktor für das Unternehmen
- 1.1.2 Problemstellung und Projektidee
- 1.1.3 Zielsetzung der Arbeit
- 1.2 Vorgehensweise
- 2 Grundlagen des Lieferantenmanagements
- 2.1 Einordnung des Lieferantenmanagements in der Beschaffung
- 2.1.1 Begriff und Funktion der Beschaffung
- 2.1.2 Ziele des Beschaffungsmanagements
- 2.1.3 Die Phasen des Beschaffungsprozesses
- 2.1.4 Aufgabe des Lieferantenmanagements im Beschaffungsprozess
- 2.2 Definition des Lieferantenmanagements
- 2.3 Ziele des Lieferantenmanagements
- 3 Bestandteile des Lieferantenmanagements
- 3.1 Lieferantenvorauswahl
- 3.1.1 Lieferantenidentifikation
- 3.1.2 Lieferanteneingrenzung
- 3.2 Lieferantenanalyse
- 3.3 Lieferantenbewertung
- 3.4 Lieferantenauswahl
- 3.5 Lieferantencontrolling
- 3.6 Steuerung der Lieferantenbeziehung
- 4 SWOT-Analyse des bestehenden Lieferantenmanagements
- 4.1 Die SWOT-Analyse als Beurteilungsinstrument
- 4.1.1 Vorgehensweise
- 4.1.2 Durchführung der SWOT-Analyse
- 4.1.3 Strategieentwicklung
- 5 Operatives Konzept des Lieferantenmanagements
- 5.1 Gestaltung der Lieferantenbasis
- 5.1.1 Optimierung der Lieferantenstruktur
- 5.1.1.1 Eindimensionale Segmentierung
- 5.1.1.2 Mehrdimensionale Segmentierung
- 5.1.1.3 Beschaffungsgüter-/Beschaffungsquellenportfolio
- 5.1.2 Lieferantenscouting
- 5.1.2.1 Definition
- 5.1.2.2 Aufbau des Lieferantenscouting
- 5.1.2.3 Vorgehensweise zur Datenerhebung
- 5.1.2.4 Scouting-Ziele für die Rutronik GmbH
- 5.1.2.5 Zentralisierter Scouting-Prozess innerhalb des Unternehmens
- 5.2 Lieferantenbewertung
- 5.2.1 Anforderungen an die Lieferantenbewertung
- 5.2.2 Festlegung der Bewertungskriterien
- 5.2.3 Auswahl des Verfahrens für die Lieferantenbewertung
- 5.2.4 Scoring-Modell zur Beurteilung der Lieferanten
- 5.2.5 Implementierung der Lieferantenbewertung in der Praxis
- 5.2.5.1 Aufbauorganisation für die Bewertung
- 5.2.5.2 Ablauforganisation für die Bewertung
- 5.2.5.3 Informationstechnische Implementierung der Bewertung
- 5.3 Lieferantenklassifizierung
- 5.3.1 Bestimmung der Lieferantenklassen aus der Lieferantenbewertung
- 5.3.2 Vorgehensweise zur Klassifizierung
- 5.3.3 Konsequenzen der Klassifizierung
- 6 Strategisches Konzept des Lieferantenmanagements
- 6.1 Lieferantenentwicklung
- 6.1.1 Voraussetzungen für die Lieferantenentwicklung
- 6.1.2 Ziele der Lieferantenentwicklung
- 6.1.3 Methoden der Lieferantenentwicklung
- 6.1.4 Definition des Lieferantenentwicklungsprozesses bei Rutronik
- 6.1.5 Eskalationsstufenmodell
- 6.2 Lieferantenauswahl
- 6.2.1 Entscheidungskriterien bei der Lieferantenauswahl
- 6.2.2 Lieferantenauswahlprozess
- 6.2.3 Instrumente zur Unterstützung der Lieferantenauswahl
- 7 Schlussbetrachtung
- 7.1 Zusammenfassung und Reflexion der wesentlichen Erkenntnisse
- 7.2 Weiterer Forschungsbedarf und Ausblick
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelor Thesis befasst sich mit der Entwicklung eines Lieferantenmanagement-Konzepts im Bereich elektronischer Bauelemente. Die Arbeit untersucht die wissenschaftlichen Grundlagen des Themengebietes und zeigt die zukünftige Gestaltung des Lieferantenmanagements im Unternehmen auf.
- Einordnung des Lieferantenmanagements in der Beschaffung
- Ziele und Bestandteile des Lieferantenmanagements
- SWOT-Analyse des bestehenden Lieferantenmanagements
- Operatives und strategisches Konzept des Lieferantenmanagements
- Lieferantenentwicklung und -auswahl
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit. Es zeigt die Bedeutung des Lieferantenmanagements für den Unternehmenserfolg auf und erläutert die Projektidee.
Im zweiten Kapitel werden die Grundlagen des Lieferantenmanagements betrachtet. Es werden der Begriff und die Funktion der Beschaffung, die Ziele des Beschaffungsmanagements und die Phasen des Beschaffungsprozesses erläutert. Zudem wird die Aufgabe des Lieferantenmanagements im Beschaffungsprozess dargestellt und die Definition des Lieferantenmanagements sowie seine Ziele erläutert.
Kapitel drei befasst sich mit den Bestandteilen des Lieferantenmanagements, inklusive der Lieferantenvorauswahl, -analyse, -bewertung und -auswahl. Außerdem werden das Lieferantencontrolling und die Steuerung der Lieferantenbeziehung beleuchtet.
Kapitel vier beschäftigt sich mit der SWOT-Analyse des bestehenden Lieferantenmanagements. Es wird die Vorgehensweise und Durchführung der SWOT-Analyse erläutert und die Strategieentwicklung anhand der Ergebnisse dargestellt.
Kapitel fünf widmet sich dem operativen Konzept des Lieferantenmanagements. Es werden die Gestaltung der Lieferantenbasis, die Lieferantenbewertung und die Lieferantenklassifizierung besprochen.
Das sechste Kapitel behandelt das strategische Konzept des Lieferantenmanagements, das sich mit der Lieferantenentwicklung und der Lieferantenauswahl auseinandersetzt.
Schlüsselwörter
Lieferantenmanagement, Beschaffung, elektronische Bauelemente, SWOT-Analyse, Lieferantenbewertung, Lieferantenentwicklung, Lieferantenauswahl, Operatives Konzept, Strategisches Konzept, Beschaffungsquellenportfolio, Lieferantenklassifizierung
- Arbeit zitieren
- Michael Zeller (Autor:in), 2016, Entwicklung eines Lieferantenmanagement-Konzepts im Bereich elektronischer Bauelemente, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/336326