Im Folgenden soll der Frage nachgegangen werden, ob Risikomanagement auch im Shareholder Value Kontext positiv begründet werden kann. Ausgestaltung der Konzepte des Risikomanagements und des Shareholder Value (SHV) der Grundstein gelegt und ein erstes Zwischenfazit gezogen.
Auf diesen Erkenntnissen aufbauend folgen die wesentlichen Modelle, welche Corporate Hedging im Financial Distress positiv begründen. Auf Grund von Totverlusten durch auftretenden Transaktionskosten der Insolvenz, lassen sich sowohl aus der ex-ante durch die Reduzierung der erwarteten Insolvenzkosten, als auch aus der ex-post Perspektive durch das Bewahren der Unternehmung vor dem Financial Distress, insbesondere durch das Erhalten seines „upside potentials“, positive Ansätze für Corporate Hedging finden. Daraufhin wird untersucht, inwiefern Hedging der Wahrscheinlichkeit der Insolvenz (POB), konkret durch die Ausgestaltung mit Termingeschäften, als Substitut für die Maximierung des Shareholder Value dienen kann. In der Folge wird ebendieser Sachverhalt mit Hinblick auf das Kontextadäquate Risiko untersucht und ermittelt, ob finanzielle Belastung und die damit verbundenen Kosten Risikomanagement im Shareholder Value Kontext begründen kann.
„it´s [Chryslers] share of new car sales dropped nearly two percentage points because potential buyers feared the company would go bankrupt“ – diese Beobachtung des ehemaligen Chrysler-CEO Lee Iacocca beschreibt die folgenschweren Auswirkungen einer finanziellen Belastung eines Unternehmens auf seinen Geschäftserfolgs. Der Zustand des sogenannten Financial Distress(FD) steht in diesem Zusammenhang stellvertretend für eine Vielzahl an Motiven, durch welche unternehmerisches Risikomanagement (Corporate Hedging) im Rahmen zeitgemäßer Unternehmenssteuerung begründet wird.
Corporate Hedging wird für gewöhnlich durch die Annahme risikoscheuer Wirtschaftssubjekte oder aus der Perspektive unzureichend diversifizierter Stakeholder gerechtfertigt, welchen ein gewisses Bedürfnis an Schutz zugeschrieben wird. In der Folge ist jedoch umstritten, inwiefern es in diesem Sinne mit den Interessen der risikofreudig agierenden Shareholdern (SH) vereinbar ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffserklärung und grundlegender Überblick
- Corporate Risk Management
- Begriffserklärung, Ziele und Motive
- Risikopolitische Instrumente und Verfahren
- Das Konzept des Shareholder Value
- Zielvorschrift und Prämissen
- Wesentliche Charakterisitik und Ermittlung
- Risikomanagement im Interesse der Shareholder?
- Corporate Risk Management
- Corporate Risk Management unter dem Aspekt von Financial Distress
- Ex-ante Hedging nach Smith/Stulz (1985)
- Ex-post Hedging nach Purnanandam (2008)
- Zeitpunkte des Modells
- Kosten des Financial Distress und Bewertung des Eigenkapitals
- Spezifizierung der von den Shareholdern zu tragenden FD-Kosten
- Optimale Wahl des Investitionsrisikos
- Hedging der Ausfallwahrscheinlichkeit nach Hahnenstein (2003)
- Das Modell
- Das Ergebnis
- Vermeidung der Insolvenzkosten im Sinne der Shareholder?
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Frage, ob und inwiefern Corporate Hedging im Kontext des Shareholder Value positiv begründet werden kann. Dabei werden die Konzepte des Risikomanagements und des Shareholder Value analysiert und die wesentlichen Modelle zur Begründung von Corporate Hedging im Financial Distress beleuchtet. Die Arbeit untersucht insbesondere die Auswirkungen von Financial Distress auf den Unternehmenswert und die Rolle von Risikomanagement bei der Vermeidung von Insolvenzkosten im Interesse der Shareholder.
- Analyse des Zusammenhangs zwischen Corporate Risk Management und Shareholder Value
- Bedeutung des Financial Distress für unternehmerisches Risikomanagement
- Bewertung der unterschiedlichen Modelle zur Begründung von Corporate Hedging im Financial Distress
- Untersuchung der Auswirkungen von Risikomanagement auf die Ausfallwahrscheinlichkeit
- Evaluierung der Relevanz von Corporate Hedging im Kontext des Shareholder Value
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beleuchtet die Bedeutung von Corporate Hedging im Zusammenhang mit Financial Distress. Sie stellt die Forschungsfrage nach der Vereinbarkeit von Risikomanagement mit den Interessen der Shareholder und gibt einen Überblick über die Struktur der Arbeit.
- Begriffserklärung und grundlegender Überblick: Dieses Kapitel definiert die zentralen Begriffe Corporate Risk Management und Shareholder Value und erläutert die relevanten Ziele und Motive sowie die eingesetzten Instrumente und Verfahren. Zudem wird die Frage aufgeworfen, ob und inwiefern Risikomanagement im Interesse der Shareholder liegt.
- Corporate Risk Management unter dem Aspekt von Financial Distress: Dieses Kapitel analysiert die Bedeutung von Financial Distress für Corporate Hedging. Es werden die Modelle von Smith/Stulz (1985) und Purnanandam (2008) vorgestellt, die ex-ante und ex-post Hedgingstrategien im Kontext des Financial Distress untersuchen. Außerdem wird das Modell von Hahnenstein (2003) zur Hedging der Ausfallwahrscheinlichkeit betrachtet.
Schlüsselwörter
Corporate Risk Management, Shareholder Value, Financial Distress, Hedging, Insolvenzkosten, Ausfallwahrscheinlichkeit, Risikopolitik, Shareholder-Interessen, Unternehmenswert.
- Arbeit zitieren
- Maximilian Stein (Autor:in), 2016, Corporate Risk Management, Financial Distress und Shareholder Value. Modernes Risikomanagement der Unternehmung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/336641