Die vorliegende Arbeit widmet sich der Frage nach der Außenpolitik und den kriegerischen Auseinandersetzungen der Nachfolger von Ptolemaios I. Soter, die diese vor allem mit dem benachbarten Seleukidenreich um Koilesyrien und die Vormachtstellung im östlichen Mittelmeerraum führten. Diese Fragestellung ergibt sich vor allem aus der Beobachtung, dass Ptolemaios I Soter, der König Ägyptens wurde, sein nach den Tod Alexanders des Großen erworbenes Land aus den Zwängen der vorigen persischen Besatzung hin zu einer hellenistischen geprägten Macht führte und den nachfolgenden ptolemäischen Herrschern somit den Grundstein für die Großmachtstellung Ägyptens im dritten vorchristlichen Jahrhundert legte.
Es war Ägypten unter König Ptolemaios I. Soter und seinen Nachfolgern, welches nach dem Tod Alexanders des Großen 323 v. Chr. in Babylon nicht nur über weite Teile das mächtigste, sondern auch das am längsten bestehende Diadochenreich der hellenistischen Zeit wurde und erst nach der Niederlage in der Seeschlacht bei Actium im Jahre 31 v. Chr. seine Eigenständigkeit verlor und zur römischen Provinz wurde.
Gleichzeitig wurde die Hauptstadt des Ptolemäerreiches, das von Alexander dem Großen selbst gegründete und nach ihm benannte Alexandria, in den ersten drei Jahrhunderten vor Christus zum kulturellen Zentrum des damaligen Mittelmeerraumes und verhalf mit seiner idealen Lage und dem Nebeneinanderbestehen von ägyptischer und griechischer Kultur dem ptolemäischen Ägypten noch einmal zum Glanz altägyptischer Zeiten und ließ die letzten Jahrhunderte, in denen Ägypten abwechselnd von Fremdherrschern regiert wurde, in der Erinnerung verblassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Literatur zur Thematik
- Der Erste Syrische Krieg (274 bis 271 v. Chr.)
- Der Zweite Syrische Krieg (260 bis 253 v. Chr.)
- Der Dritte Syrische Krieg (246 bis 241 v. Chr.)
- Der Vierte Syrische Krieg (219 bis 217 v. Chr.)
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Außenpolitik des Ptolemäerreiches im 3. Jahrhundert v. Chr., insbesondere mit den Auseinandersetzungen mit dem Seleukidenreich um Koilesyrien und die Vormachtstellung im östlichen Mittelmeerraum.
- Die Rolle des Ptolemäerreiches im Hellenismus
- Die Syrischen Kriege als Ausdruck der Rivalität zwischen den Ptolemäern und Seleukiden
- Die militärische Strategie und die Heeresreform der Ptolemäer
- Die Bedeutung von Koilesyrien als strategisches Gebiet
- Die Diplomatie und die politischen Beziehungen zwischen den beiden Königreichen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Literatur und Quellen, die dieser Arbeit zugrunde liegen. Im zweiten Kapitel wird der Erste Syrische Krieg und die damit verbundenen Konflikte zwischen Ptolemaios II. und Antiochos I. um Koilesyrien behandelt. Das dritte Kapitel widmet sich den Beziehungen zwischen den beiden Königreichen im Anschluss an den Chremonideischen Krieg bis zur Heirat von Antiochos II. mit Berenike. Im vierten Kapitel wird die Eroberung von Gebieten durch die Ägypter im Dritten Syrischen Krieg nach der Ermordung von Berenike dargestellt. Das fünfte Kapitel schließlich befasst sich mit den Bemühungen von Antiochos III. um ein stärkeres Seleukidenreich bis hin zur Schlacht von Raphia im Jahre 217 v. Chr., die den Vierten Syrischen Krieg beendet.
Schlüsselwörter
Ptolemäer, Seleukiden, Koilesyrien, Syrische Kriege, Hellenismus, Militär, Diplomatie, Strategie, Heeresreform, Ptolemaios I. Soter, Ptolemaios II., Antiochos I., Antiochos II., Antiochos III., Berenike, Raphia.
- Quote paper
- Martin Schneider (Author), 2007, Ptolemäische Aussenpolitik im 3. Jahrhundert v. Chr., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/336851