Vorbemerkung
Frauen in Managementpositionen scheinen noch immer eine Rarität darzustellen. Zu Beginn der 90er Jahre stellten sie weltweit weniger als 10% der Abgeordneten der Parlamente, weniger als 4% der Regierungsmitglieder und weniger als 5% der Manager von internationalen Organisationen.(1)
Sogar ein Land wie Norwegen, welches im Vergleich zu anderen westlichen Staaten als geradezu vorbildlich in punkto Frauenanteil in Führungspositionen bezeichnet werden kann, bildet im Top-Management-Bereich keine Ausnahme. Eine 1992/93 durchgeführte
statistische Erhebung von Daten der 200 größten Unternehmen Norwegens ergab folgendes Resultat. Während Frauen noch 10% der Vorstandsposten sowie 10% der Managementpositionen direkt unter dem Top-Management einnehmen, gibt es keinen einzigen weibliches
Management-Direktor.(2)
Zwar ist dieses Problem hinreichend bekannt, die möglichen Ursachen dafür jedoch sehr umstritten. Genetische Veranlagungen oder geschlechtsspezifische Sozialisation zählen zu den gängigsten Erklärungsansätzen, die eine unzureichende Eignung von Frauen beziehungsweise ein geringeres Streben nach Führungspositionen aufgrund der den Frauen auferlegten gesellschaftlichen Zwänge belegen sollen.
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1 Quelle: Randi Kjeldstad : Women in powerful positions S. 99
Inhaltsverzeichnis
- I. VORBEMERKUNG
- II. ROSABETH MOSS KANTER: „WOMEN AND THE STRUCTURE OF ORGANIZATIONS”
- 1. Männliches Management
- III. UNGLEICHE CHANCEN TROTZ GLEICHER EIGNUNG
- 1. Geschlechtsspezifische Sozialisation
- 2. Frauen als Reservearmee
- IV. PROBLEME, DIE MIT DEM EINTRITT IN EINE MÄNNERDOMÄNE VERBUNDEN SIND
- V. ZUSAMMENFASSUNG
- VI. BIBLIOGRAPHIE
- 1. Primärliteratur
- 2. Sekundärliteratur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit zielt darauf ab, die Gründe für die Unterrepräsentation von Frauen in Führungspositionen zu untersuchen. Anhand der Studie „Women and the structure of organizations" von Rosabeth Moss Kanter wird analysiert, ob das soziale Geschlecht eine ausreichende Erklärung für dieses Phänomen liefert oder ob andere, machtbezogene Faktoren eine wichtigere Rolle spielen.
- Männliche Machtstrukturen in Unternehmen
- Die Rolle von geschlechtsspezifischer Sozialisation
- Frauen als Reservearmee in der Arbeitswelt
- Die Auswirkungen von Netzwerken in männlich dominierten Bereichen
- Die Bedeutung von Machtstrukturen für die Positionierung von Frauen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beleuchtet zunächst die geringe Anzahl von Frauen in Führungspositionen, wobei sie auf die Situation in Norwegen verweist. Die Studie von Rosabeth Moss Kanter wird als Grundlage für die Untersuchung der Ursachen für dieses Phänomen herangezogen.
Im zweiten Kapitel wird das Konzept des „männlichen Managements" vorgestellt, das aufzeigt, wie bestimmte Bereiche, wie z.B. Managementpositionen, durch die Konstruktion einer männlichen Aura ihren eigenen Fortbestand sichern.
Kapitel III betrachtet die Rolle von geschlechtsspezifischer Sozialisation und die Verwendung von Frauen als Reservearmee in der Arbeitswelt.
Das vierte Kapitel analysiert die Schwierigkeiten, denen Frauen beim Eintritt in männlich dominierte Berufsfelder begegnen, und die Auswirkungen von Netzwerken auf den Zugang zu solchen Positionen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Frauen in Führungspositionen, Machtstrukturen in Unternehmen, geschlechtsspezifische Sozialisation, Frauen als Reservearmee, Netzwerke in männlich dominierten Bereichen und die Bedeutung des sozialen Geschlechts als Erklärungsmodell für die Unterrepräsentation von Frauen.
- Arbeit zitieren
- M.A. Annett Rischbieter (Autor:in), 1996, Frauen in Führungspositionen von Organisationen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3369