Wirtschaftliche Folgen der digitalen Revolution auf den Einzelhandel im Bereich der Luxusgüterindustrie am Beispiel von Net-A-Porter


Seminararbeit, 2015

31 Seiten, Note: 1,3

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Einleitung

2. Digitale Revolution im Einzelhandel in Deutschland
2.1 Begriffsklärung Digitale Revolution
2.2 E-Commerce im B2C Bereich
2.3 Struktur des Einzelhandels
2.4 Herausforderungen des digitalen Zeitalters

3. Luxusgüter im E-Commerce
3.1 Definition Luxusgut
3.2 Entwicklungen des Onlinehandels im Bereich der Luxusgüter
3.3 Beispiel Net-A-Porter
3.4 Risiken und Herausforderungen der Branche

4. Methodik der quantitativen Datenerhebung
4.1 Aufgabenstellung
4.2 Methodik
4.3 Fragebogen
4.4 Limitierungen

5. Ergebnisse
5.1 Struktur der Luxusmodekäufer
5.2 Einfluss der Digitalisierung auf die Kunden
5.3 Folgen für den Einzelhandel
5.4 Schlussfolgerungen

6. Zusammenfassung

7. Literaturverzeichnis

8. Abbildungsverzeichnis

9. Anhang

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung

Der stationäre Einzelhandel ist seit Jahren einem permanenten Wandel unterworfen: Neben dem demografischen Wandel, der Globalisierung und infrastrukturellen Veränderungen spielt die digitale Revolution eine gewichtige Rolle bei der Entwicklung dieses Wirtschaftszweigs. Durch neue Technologien, Innovationen und eine heranwachsende, digitalisierte Gesellschaft verschieben sich die Konsumentenbedürfnisse in Richtung einer Welt, in der das Internet zum Lebensmittelpunkt wird und das Kaufverhalten im Einzelhandel revolutioniert.

Lange glaubte man, dass Branchen wie der Luxusgütermarkt aufgrund seiner Exklusivität und seiner speziellen Ansprüche im Online-Handel nicht funktionieren könnten. Das britische Online-Handelsunternehmen Net-A-Porter, welches Luxus-Mode verkauft und weltweit Marktführer ist, beweist das Gegenteil.

Ziel dieser Arbeit ist es, die wirtschaftlichen Folgen des digitalen Wandels für den Einzelhandel im Bereich der Luxusgüter sowie die Bedeutung des Online-Handels am Beispiel von Net-A- Porter näher zu beleuchten. Basis hierzu stellt eine schriftliche, empirische Umfrage bei Konsumenten speziell im Bereich der Luxusmode dar, die anschließend quantitativ ausgewertet und diskutiert wird.

In Kapitel zwei wird auf die Auswirkungen der digitalen Revolution im Einzelhandel in Deutschland eingegangen. Dabei wird der Begriff der digitalen Revolution erläutert, speziell auf E-Commerce im B2C-Bereich eingegangen und die damit zusammenhängenden Herausforderungen für den Einzelhandel und dessen Strukturen beschrieben. Anschließend befasst sich Kapitel drei mit der Thematik der Luxusgüter im E-Commerce: Es erfolgt eine Definition des Begriffs Luxusgutes und eine Erläuterung der Entwicklung des Onlinehandels in diesem Bereich sowie der daraus resultierende Risiken und Herausforderungen. Ferner wird in diesem Abschnitt das Beispiel des Unternehmens Net-A-Porter beleuchtet.

Im nächsten Schritt folgt in Kapitel vier eine knappe Beschreibung der Aufgabenstellung, der verwendeten Methodik und des Fragebogens. Zudem wird hier auch auf die Limitierungen der Umfrage eingegangen. Im fünften Kapitel werden die aus der empirischen Untersuchung gewonnen Erkenntnisse bewertet und daraus Schlussfolgerungen für die aktuelle Entwicklung des Einzelhandels im Bereich der Luxusgüterindustrie abgeleitet. Im sechsten und letzten Kapitel erfolgt eine Zusammenfassung der vorliegenden Arbeit.

2. Digitale Revolution im Einzelhandel in Deutschland

2.1 Begriffsklärung Digitale Revolution

Der Begriff der digitalen Revolution beschreibt den globalen Umbruch von mechanischen hin zu digitalen Technologien, welcher seinen Ursprung in der Erfindung des Microchips (und die damit einhergehende dynamische Leistungssteigerung (Moor’sches Gesetz)) findet.1 Zu diesem technologischen Wandel gehört ebenfalls die Einführung des Internets um die Jahrtausendwende sowie die allgemeine Computerisierung, die seit den 80er Jahren weltweit zu beobachten ist.2

In vielen Quellen wird der Begriff der digitalen Revolution als neue, moderne Version der industriellen Revolution bezeichnet - „der Microchip als Dampfmaschine der digitalisierten Gegenwart“. Ein zweites Maschinenzeitalter3, in dem die Digitalisierung weitreichende Auswirkungen auf soziale, technologische und wirtschaftliche Bereiche der Gesellschaft hat.

Die digitale Revolution stellt einen kontinuierlich fortlaufenden Prozess dar, der für die Gesellschaft sowohl Herausforderungen als auch Chancen birgt. Sie beeinflusst die Kommunikation, den Alltag und die Unternehmen4: Neue Märkte sind entstanden, andere mussten ihnen weichen, ganze Branchen wurden revolutioniert (z.B. Buchhandel5 ). Soziale Netzwerke, Applikationen und Online-Handel sind Teil des alltäglichen Lebens geworden. Vor allem durch mobile Endgeräte (Smartphones, Tablets, usw.) und ihr Einfluss auf das Konsumverhalten gerade bei den jüngeren Generationen, sind Unternehmen gezwungen sich dem digitalen Wandel anzupassen und online aktiv zu werden.

2.2 E-Commerce im B2C Bereich

Das statistische Bundesamt definiert: „E-Commerce betreibt, wer Handelsware über das Internet anbietet und den Kunden die Möglichkeit einräumt, die Ware per Internet zu bestellen”.6 Eine zentrale Rolle für die Entwicklung des E-Commerce spielt dabei der Internet-Zugang der Kunden. Je höher die Anzahl dieser Konsumenten ist, desto größer die Zahl der Online-Käufer, wobei nicht davon ausgegangen werden kann, dass jeder Internetnutzer auch tatsächlich online einkauft.7

Übertragen auf den B2C-(Business-to-Customer)Bereich umfasst E-Commerce alle Transaktionen von Waren und Dienstleitungen im Online-Handel, die zwischen Unternehmen (Verkäufern / „Business“) und Konsumenten (Endverbrauchern / „Customer“) stattfinden.8 Statistiken des statistischen Bundesamtes zeigen, dass der B2C-E-Commerce-Umsatz weltweit stetig steigt (CAGR 2012-2014 ca. 24,4%; bis 2016 um weitere 43,4%)9 ; dabei gehört Deutschland neben den USA und China global zu den Ländern mit den größten Online-Märkten (73,46 Mrd. US-Dollar Marktvolumen in 2010).10

In Deutschland tätigten laut einer Studie der Deutschen Bank Research im Jahr 2004 noch weniger als 40% der Konsumenten Einkäufe online; 2010 lag die Zahl hingegen bei mehr als 60%. Der Online-Handel konnte, verglichen mit dem klassischen Versandhandel, über die letzten Jahre deutlich stärkere Umsatzzuwächse realisieren11 ; wobei der Anteil des Online- Handels am Einzelhandelsumsatz im Verhältnis trotzdem noch relativ gering ausfällt (11% in Deutschland, Stand 2013)12.

Gründe für die steigenden Zahlen sind womöglich in den Vorzügen des E-Commerce gegenüber dem traditionellen stationären Geschäft zu finden. Unternehmen haben durch den Handel in der virtuellen Welt die Möglichkeit einer effizienteren Geschäftsabwicklung, reduzierter Kosten (z.B. geringere Lagerkosten), Umsatzsteigerung durch z.B. Cross-Selling13 -Maßnahmen und übergreifender Kundengewinnung. Zudem kann über das Internet eine gezieltere Kundenansprache (bspw. durch personalisierte Werbung) und Kundenbindung stattfinden.

Dem Kunden ermöglicht E-Commerce orts- und zeitunabhängige Einkaufsmöglichkeiten, einen permanenten Zugang zu relevanten Informationen (bspw. Preisvergleiche), Zeitersparnis bei der Recherche sowie eine breite Angebotsvielfalt durch globale Beschaffungsmöglichkeiten. Hinzu kommen Kauf-Anonymität bei sensiblen Produkten, Markttransparenz und individuelle Angebote. Von Käufern eher skeptisch gesehen wird hingegen der fehlende physische Kontakt mit den Produkten, die mangelnde soziale Komponente beim Einkauf und Komplikationen bei der Reklamation. Weitere kritische Faktoren sind ein Mindestbestellwert und die damit verbundenen Kosten sowie die Bezahlungssicherheit und der Umgang mit sensiblen personenbezogenen Daten.14 E-Commerce bietet gerade im B2C-Bereich große Chancen und fungiert als Wachstumstreiber der Wirtschaft. Daher ist es besonders interessant den Einzelhandel15 näher zu betrachten.

2.3 Struktur des Einzelhandels

Der (stationäre) Einzelhandel ist ein wichtiger Wirtschaftszweig in Deutschland und zudem von zentraler Bedeutung für die Volkswirtschaft. 2010 war jeder zwölfte Erwerbstätige im Einzelhandel beschäftigt, 10% am gesamtwirtschaftlichen Umsatz wurden von ihm getragen. Jedoch liegen die Wachstumsraten der Einzelhandelsumsätze seit Mitte der 70er (mit wenigen Ausnahmen) unterhalb derer des nominalen BIP16. Hinzukommt, dass der Anteil der Konsumausgaben am stationären Einzelhandel seit Anfang der 90er stetig fällt (von 36,5% auf 30,2%, Stand 2011)17. Doch was trägt zu dieser negativen Entwicklung bei?

Den strukturellen Veränderungen, denen der Einzelhandel bis heute unterworfen ist, scheinen mehrere Faktoren zu Grunde zu liegen. Entscheidende Faktoren sind u.a. die voranschreitende Globalisierung und die Umstrukturierung der städtischen Infrastruktur. Luxuriöse Einkaufszentren mit internationalen Einzelhandelsketten oder Franchise-Filialen großer Namen, welchen kleine Tante-Emma-Läden oder auch Kaufhäusern die Kunden nehmen, verbreiten sich zunehmend in den Metropolen. Hinzu kommt der Einfluss technischer und kultureller Aspekte auf die Entwicklung des stationären Einzelhandels: Konsumpräferenzen (beeinträchtig durch verfügbares Einkommen, Haushaltsgröße und Altersstruktur), Sättigungstendenzen bestimmter Warengruppen (u.a. Möbel, Bekleidung), der demographische Wandel in Deutschland sowie die Digitalisierung bzw. das Internet zwingen den Einzelhandel zu strukturellen Reformen.18

Auch die Vertriebsformen waren in den letzten Jahren starken Veränderungen unterworfen. Umsatzeinbußen hatten dabei vor allem der nicht-filialisierte Fachhandel, Kauf- und Warenhäuser, traditionelle Lebensmitteleinzelhändler sowie Supermärkte und Versender zu verzeichnen. Hingegen konnten bspw. Discounter, Fachmärkte, der filialisierte Fachhandel, Selbstbedienungswarenhäuser und der Online-Handel Umsatzwachstum registrieren.

2.4 Herausforderungen des digitalen Zeitalters

Besonders der Anstieg des Online-Handels wird von Einzelhändlern als wachsende Bedrohung wahrgenommen. Viele stationäre Einzelhandelsunternehmen fürchten ihn als ernstzunehmenden Wettbewerber, durch den sie Umsatzeinbußen verzeichnen, der ihnen Marktanteile nimmt und der den Preisdruck verstärkt. Auch von Seiten der Produzenten, die sich eigene Absatzwege über das Internet zum Kunden aufbauen und so den Einzelhandel komplett umgehen, steigt der Druck auf den Einzelhandel. Gleichzeitig aber sieht der Einzelhandel laut einer Befragung (2011)19 in dieser Vertriebsform die besten Zukunftschancen im Vergleich zu den bereits bestehenden.

Trotzdem verschließen sich viele Unternehmen vor dem Einstieg in den digitalen Handel. Gründe dafür sind u.a. der damit verbundene, organisatorische und vor allem finanzielle Aufwand. Aus bilanzieller Sicht verlangsamt sich der ROI und zudem begibt sich das Unternehmen in einen Wettbewerb mit branchenfremden Anbietern.20 Außerdem spielen technische und logistische Anforderungen sowie strategische Gründe eine Rolle. Erschwerend kommt hinzu, dass Einzelhändler durch einen eigenen Vertriebsweg über das Internet eine potenzielle Bedrohung für ihr stationäres Kerngeschäft sehen.21

Der Trend in Richtung des Online-Shoppings zeigt sich gerade bei jüngeren Generationen, den sog. „Digital Natives“, die mit dem Internet groß geworden sind. Laut einer Studie von Roland Berger, die eine umfassende Sicht auf das Online- und Offline-Einkaufsverhalten der Konsumenten gibt, tätigen mehr unter 30-Jährige einen Teil ihrer Einkäufe online als Menschen über 55 Jahren (ca. 7% Unterschied).22 Hinzukommt, dass die „Digital Natives“ in der Alterspyramide nach oben rücken und von unten immer mehr hinzukommen. Die Mehrheit der Kunden vergleicht Preise, Angebote und Leistungen online und kann sich so das beste Angebot aussuchen.

Der Einzelhandel ist jedoch nicht gleichermaßen vom Boom und den Auswirkungen des Internethandels betroffen. Vielmehr handelt es sich dabei um bestimmte Warengruppen: die meisten online getätigten Käufe entfallen dabei mit 27% auf Elektronikartikel, gefolgt von 22% für Mode. Daher sehen Experten in diesen Bereichen auch das größte Wachstumspotenzial. Bei Waren wie Lebensmitteln scheint E-Commerce gerade erst begonnen zu haben (Ausgaben für Online-Lebensmittel gemessen am Gesamtumsatz in Deutschland lag 2013 bei 0,5%). Bis 2020 soll der Marktanteil von 0,3% (2013) auf 20% steigen.23 Der Vertrieb über mehrere Kanäle hinweg und somit auch über das WWW funktioniert vor allem bei geringpreisigen und wenig erklärungsbedürftigen Produkten24. Wie sieht es aber beim Kauf von hochpreisigen und sensiblen Luxusgütern aus?

3. Luxusgüter im E-Commerce

3.1 Definition Luxusgut

Ein Luxusgut ist ein Gut, welches nicht lebensnotwendig ist. Zu berücksichtigen ist, dass die Definition eines Luxusguts in Abhängigkeit des wirtschaftlichen Kontexts stark differieren kann. In Industrieländern werden viele Güter zu Bedarfsgütern gezählt, während diese hingegen in Entwicklungsländern den Luxusgütern zugeschrieben werden (bspw. Fahrrad, sauberes Trinkwasser).25

Aus mikroökonomischer Sicht sind Luxusgüter solche Güter, die mit steigendem Wohlstandsniveau deutlich stärker nachgefragt werden (Einkommenselastizität der Nachfrage > 1)26, sog. superiore Güter27. In Abhängigkeit der Einkommenshöhe kann eine Verdopplung des Einkommens zu einer Verdreifachung der Nachfrage führen. Hintergrund ist, dass bei diesem bestimmten Einkommensniveau, der Bedarf an Grundgütern und inferioren Gütern28 gedeckt ist und somit Investitionen in Luxusgüter getätigt werden. Sinkt das Einkommen, so sinkt auch die Nachfrage nach Luxusgütern.

Der Duden definiert Luxus (lat.: Luxus = verrenkt, ausgerenkt und eigentlich = Verrenkung (im Sinne von „Abweichung vom Normalen“)) als kostspielig, verschwenderisch, den normalen Rahmen (der Lebenshaltung o.Ä.) übersteigend29. Luxus ist nicht für jeden in der Gesellschaft zugänglich, denn er erfordert ein entsprechendes Kapital. Er beschreibt den dauerhaften Konsum von Luxusgütern und damit bezieht sich der Begriff „Luxusgut“ auf einzelne Güter.30

Luxusgüter stehen in engen Zusammenhang mit sozialem Status. Oft werden sie von Konsumenten als Statussymbol genutzt um sich von der breiten Bevölkerungsmasse abzuheben und so einen höheren Status in der Gesellschaft zu erlangen.31 Dabei kann zwischen materiellen (z.B. Designerware) und immateriellen Luxusgütern (z.B. Reisen) unterschieden werden.

Bestimmte Luxusgüter können unter bestimmten Umständen auch an Wert verlieren.32 Ein Grund dafür könnte sein, dass ihr limitiertes Vorkommen, welches zu ihrem Luxusstatus geführt hat, nicht mehr existiert. Zudem könnten sie durch neuere Luxusgüter ersetzt werden oder eine kostengünstigere Produktion lässt ihren Preis und damit ihr limitiertes Vorkommen sinken. Eine gegenläufige Entwicklung, in der ein Grundgut zu einem Luxusgut mutiert, kann bei Verbrauchsgütern vorliegen, deren Vorkommen limitiert ist und diese durch Aufbrauchen zu einer Rarität werden (bspw. Erdöl). Eine andere Ursache für die Mutation eines Grundguts zu einem Luxusgut kann durch Veredlung eines Guts geschehen.33

3.2 Entwicklungen des Onlinehandels im Bereich der Luxusgüter

Im Online-Handel von Luxusgütern verhält es sich ähnlich wie mit inferioren Gebrauchsgütern. Auch hier gibt es einen Trend in Richtung mehr online, weniger offline. Doch damit hatte mit dem Beginn des Online-Handelbooms gerade im Umgang mit Luxusgütern keiner gerechnet.

Handelt es sich dabei doch um eine Güterkategorie, die im Verkauf strengen und exklusiven Regeln folgt.

Dem Zugang zu Luxusprodukten waren starke Grenzen gesetzt. Ausschlaggebend für das Prinzip Luxus waren Exklusivität, Leistungsfähigkeit, Qualität und damit auch der Preis. Produkte und Güter, die nicht jedem in der Gesellschaft zugänglich waren. Doch die Digitalisierung und der damit einhergehende Online-Handel haben auch die Welt der Luxusgüter verändert: die begehrten Produkte scheinen massenhaft und jederzeit für jedermann verfügbar zu sein. Es findet eine Demokratisierung des Luxus statt: aufmerksamkeitserregend, großflächig und für die breite Masse konzipiert.34

Für den luxuskonsumierenden Kunden war es vor einiger Zeit noch ein Erlebnis, das Geschäft einer Luxusmarke zu betreten, von den Verkäufern einen individuellen Service zu bekommen, nach Kauf z.B. ein Glas Sekt zu genießen und anschließend mit einer exklusiven Verpackung und aufgedruckten Label mit hohem Wiedererkennungswert das Geschäft zu verlassen. Doch dieses „Abenteuer“ scheint für den Luxus-E-Commerce Kunden in den Hintergrund gerückt zu sein. Auch der physische Kontakt mit dem Produkt, den man bei hochpreisigen Produkten als besonders relevant erachten könnte, scheint nicht ausschlaggebend für den Offline-Kauf. Die Bedürfnisse des Luxuskunden, der nun zwischen online und offline wählen kann, haben sich geändert.35

Zwischen Schmuck, Accessoires und Beauty ist es vor allem der Bereich der Mode, der von den digitalen Entwicklungen profitiert. Eine wichtige Rolle spielen hierbei soziale Netzwerke und deren visuelle Dienste36. Konsumenten, die sich auf diesen Plattformen aufhalten, lassen sich inspirieren und sind in der Regel auch auf der Suche nach neuen Möglichkeiten ihr Geld zu investieren. Viel interessanter für Einzelhändler ist daher statt einem stationären Offline-Auftritt ein kreativer, digitaler Showroom, der dem E-Consumer das „Erlebniskaufen“ auch online ermöglicht.37

Der Verkauf von Luxusgütern stieg 2013 lediglich um 2%, wohingegen er im Online-Verkauf um ganze 20% stieg und damit einen Umatz von ca. 9 Mrd.€ weltweit einbrachte. Dieses Wachstum scheint sich fortzusetzen.

[...]


1 Isaacson W., http://www.bloomberg.com/bw/articles/2014-12-04/microchips-the-transistor-was-the-first-step (gesichtet am 10.02.2015)

2 Humboldt Universität Berlin, https://wikis.hu-berlin.de/mediaiaaw/index.php?title=Digitale_Revolution (gesichtet am 10.02.2015)

3 Acafee A., Brynjolfsson E. (2014), The Second Machine Age; Wie die nächste digitale Revolution unser aller Leben verändern wird, Bd. 1. Auflage, PLASSEN Verlag, Kulmbach, ISBN978-3-86470-211-2

4 Dr. Wittmann G., Dr. Stahl E., Weinfurtner S., u.a. (2014), Digitaliserung der Gesellschaft 2014; Aktuelle Einschätzungen und Trends, ibi research an der Universität Regensburg, o.O.

5 Fuest B., http://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article13539833/Das-E-Book-verdraengt-das-gedruckte-Werk.html(gesichtet am 11.02.2015)

6 Statistisches Bundesamt, http://www.forschungsdatenzentrum.de/bestand/einzelhandel_jahreserhebung/fdz_erhebungsbogen_einzelhandel_jahr_2000.pdf (gesichtet am 15.02.2015)

7 Riehm U., Petermann T., Orwat C., u.a. (2003), E-Commerce in Deutschland; Eine kritische Bestandsaufnahme zum elektronischen Handel, edition sigma, Berlin, ISBN 3-89404-823-9

8 o.A. (2001), Die Begriffe des eCommerce; Ein Wörterbuch für "Old" and "New Economists", F.A.Z.-Institut für Management,Markt- und Medieninformationen, Frankfurt, ISBN 3-934191-47-9

9 Statistisches Bundesamt, http://de.statista.com/statistik/daten/studie/244110/umfrage/globaler-umsatz-von-e-commerce/ (gesichtet am 17.02.2015)

10 Statistisches Bundesamt, http://de.statista.com/statistik/daten/studie/199518/umfrage/groesste-e-commerce-laender-weltweit/ (gesichtet am 11.02.2015)

11 Dapp T. (2011), Der digitale Strukturwandel - Chancen für den Einzelhandel, Deutsche Bank Research, Frankfurt

12 Statistisches Bundesamt, http://de.statista.com/statistik/daten/studie/201859/umfrage/anteil-des-e-commerce-am- einzelhandelsumsatz/ (gesichtet am 10.02.2015)

13 „Über Kreuz verkaufen“: Verkauf passender und ergänzender Produkte oder Dienstleistungen an bestehende Kunden

14 Fuchslocher H., Hochheimer H., (2001), Fashion Online: Käuferverhalten, Mode und Neue Medien, Gabler Verlag, Wiesbaden, ISBN 978-3-663-07871-5

15 Unternehmen, die ihre Waren nicht selbst herstellen oder verarbeiten, sondern diese bei anderen Unternehmen beschaffen und diese dann weitgehend unverändert an private Haushalte bzw. Konsumenten verkaufen. Unterschiede zwischen Einzelhändlern ergeben sich aus angebotenen Warengruppen, Betriebsgröße, Vertriebsform und Standorten.

16 Nitt-Drießelmann D. (2013), Einzelhandel im Wandel, Unternehmerpositionen Nord, o.O.

17 Dapp T. (2011), Der digitale Strukturwandel - Chancen für den Einzelhandel, Deutsche Bank Research, Frankfurt

18 Nitt-Drießelmann D. (2013), Einzelhandel im Wandel, Unternehmerpositionen Nord, o.O.

19 Nitt-Drießelmann D. (2013), Einzelhandel im Wandel, Unternehmerpositionen Nord, o.O.

20 Heinemann G. (2014), Der neue Online-Handel, 5. Auflage, Springer Gabler, Wiesbaden, ISBN 978-3-658-02432-1

21 Dauriz L., Tochtermann D. T. (2013), Multichannel: Wer wagt, gewinnt; Wie Händler und Hersteller Online-Kanäle strategisch nutzen können, McKinsey & Company Inc., Köln

22 Prof. Dr. Bloching B., Otto A., Luck L., u.a. (o.J.), think:act STUDY; dem Kunden auf der Spur, Roland Berger Strategy Consultants GmbH, München

23 Dr. Wiehenbrauk D., Dr. Wagner W. (2014), Cross Channel - Revolution im Lebensmittelhandel, Ernst and Young, o.O.

24 Nitt-Drießelmann D. (2013), Einzelhandel im Wandel, Unternehmerpositionen Nord, o.O.

25 SDI Research, http://www.sdi-research.at/lexikon/luxusgueter.html (gesichtet am 16.03.2015)

26 van Maele T. (2006), Haben Luxusgüter immer Konjunktur?, Josef EUL Verlag GmbH, Köln

27 Klasse von Gütern, deren Nachfrage sich bei steigendem Einkommen überproportional zum Einkommensanstieg erhöht.

28 Klasse von Gütern, deren Nachfrage mit steigendem Einkommen (absolut) abnimmt.

29 Duden, http://www.duden.de/rechtschreibung/Luxus (gesichtet am 24.02.2015)

30 Vorlesungen.info http://www.vorlesungen.info/node/1222 (gesichtet am 22.02.2015)

31 Klarmann C., Wiedmann K.-P., Hennigs N. (2011), Positionierung von Luxusmarken im digitalen Umfeld: Marketingchance oder Erosion der Exklusivität?, Südwestdeutscher Verlag für Hochschulschriften, Saarbrücken, ISBN 978-3-8382-2416-2

32 Stricker W. (2009), Das Streben nach Luxus, 1. Auflage, Books on Demand, Norderstedt, ISBN 978-3-8370-2196-7

33 Vorlesungen.info http://www.vorlesungen.info/node/1222 (gesichtet am 22.02.2015)

34 Prof. Dr. Reinecke S., Berghaus B. (2011), Massenexklusivität als Herausforderung wachsender Luxusmarken, Institut für Marketing der Universität St. Gallen

35 Dauriz L., Remy N., Sandri N. (2014), Luxury shopping in the digital age, McKinsey

36 Youtube oder Pinterest

37 Smarter Service, http://www.smarter-service.com/2013/01/28/e-commerce-veraendert-luxusmarkt/ (gesichtet am 24.02.2015)

Ende der Leseprobe aus 31 Seiten

Details

Titel
Wirtschaftliche Folgen der digitalen Revolution auf den Einzelhandel im Bereich der Luxusgüterindustrie am Beispiel von Net-A-Porter
Hochschule
IU Internationale Hochschule
Note
1,3
Jahr
2015
Seiten
31
Katalognummer
V337220
ISBN (eBook)
9783656986720
ISBN (Buch)
9783656986737
Dateigröße
981 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
wirtschaftliche, folgen, revolution, einzelhandel, bereich, luxusgüterindustrie, beispiel, net-a-porter
Arbeit zitieren
Anonym, 2015, Wirtschaftliche Folgen der digitalen Revolution auf den Einzelhandel im Bereich der Luxusgüterindustrie am Beispiel von Net-A-Porter, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/337220

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