„Gott hat mehr Universen erschaffen als es Buchseiten in sämtlichen Büchereien der Erde gibt; umgeben von der Vielheit seiner Welten soll der Mensch lernen und wachsen bis in alle Ewigkeit.“ (Zitat ohne Quellenangabe in „Menschen, Göttern gleich“, S. 267, entweder von H.G. Wells selbst oder eventuell von Einstein)
Herbert George Wells, geboren am 21. September 1866 in Bromley, Kent, gestorben am 13. August 1946 in London, hat in seinem – über 100 Bücher umfassenden – Lebenswerk stets Standpunkt zu einem vieldiskutierten Thema seiner Zeit bezogen. Der politisch engagierte Wells machte sich für den Völkerbund und den Weltfrieden stark, konferierte sogar mit Roosevelt und Stalin und war von 1903 bis 1908 Mitglied der Fabian Society, einer sozialistischen Organisation der englischen Intelligenzija und bis heute Think Tank der Labour Party in Großbritannien. Als überzeugter Anhänger der Evolutionstheorie und wissenschaftsgläubiger Mensch finden sich diese Ideen neben den politischen, in Romanform verarbeitet, in fast allen seiner Werke. H.G. Wells war mit seinen futurologischen Essays der Begründer des Science-Fiction-Genres und wird oft in einem Atemzug mit Jules Verne genannt.
In dieser Hausarbeit möchte ich sein Werk „Menschen, Göttern gleich“ (1923) näher betrachten. Als Vorstufe dieser Utopie verstehe ich seinen früheren Roman „A modern Utopia“ (1905) (Titel der deutschen Übersetzung: „Jenseits des Sirius“). In beiden Büchern gelangen Erdlinge durch eine Art Dimensionssprung auf die Schwesterwelt Utopia, allerdings ist die menschliche Entwicklung hier schon sehr viel weiter fortgeschritten als auf der Erde (In „Menschen, Göttern gleich“ beträgt der Abstand 3000 Jahre). Utopia in „A modern Utopia“ beschreibt eine Art Parallelwelt, in der die Charaktere auf ihr utopisches Pendant treffen, Privateigentum besteht noch, es gibt auch noch Verbrecher und Krankheiten. Utopia in „Menschen, Göttern gleich“ verstehe ich als stringente Weiterentwicklung des früheren Utopia, hier befinden sich die Erdlinge praktisch im Paradies auf Erden und treffen eben auf Menschen, Göttern gleich.
Wells verfasste seine Utopie „Menschen, Göttern gleich“ 1923 in einer Lebensphase voller Optimismus. Der Erste Weltkrieg, eine traumatische Erfahrung für Wells (entsprechend grausam und verzweifelt fällt sein „Der Krieg der Welten“ aus), war zu Ende, Inflation und der Zweite Weltkrieg standen vor der Türe.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Ist Utopia das kommunistische Paradies?
- 2.1. Gesellschaftsform
- 2.2. Wirtschaft und Arbeit
- 2.3. Erziehung
- 2.4. Wissenschaft
- 2.5. Ehe und Familie
- 2.6. Religion
- 3. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert H.G. Wells' Utopie „Menschen, Göttern gleich“ (1923) und untersucht, ob sie ein kommunistisches Paradies darstellt. Die Arbeit vergleicht sie mit Wells' vorherigem Werk „A modern Utopia“ und setzt sie in den Kontext der gesellschaftlichen und politischen Debatten des frühen 20. Jahrhunderts.
- Der Einfluss von Religion und Evolutionstheorie auf Wells' Utopie
- Die Darstellung von Wirtschaft und Gesellschaft in Utopia
- Die Rolle der Wissenschaft und Technologie in der Gestaltung von Utopia
- Der Vergleich zwischen Utopias Gesellschaftsmodell und dem Kommunismus
- Die Entwicklung des Begriffs "Kommunismus" im Kontext von Wells' Werk
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt H.G. Wells und sein Werk „Menschen, Göttern gleich“ vor. Sie beschreibt Wells' politische und wissenschaftliche Überzeugungen und ihren Einfluss auf seine Utopien. Der Kontext des frühen 20. Jahrhunderts, geprägt von Krieg und gesellschaftlichen Umbrüchen, wird beleuchtet. Die Arbeit skizziert die zentralen Themen, insbesondere die Gegenüberstellung von Religion und Evolutionstheorie sowie Kommunismus und Individualismus, und formuliert die Forschungsfrage, ob Wells' Utopia ein kommunistisches Paradies darstellt. Die Einleitung vergleicht kurz "Menschen, Göttern gleich" mit dem früheren Roman "A modern Utopia," um den Entwicklungspfad von Wells' utopischen Vorstellungen zu verdeutlichen. Die zentrale These wird hier aufgestellt, dass "Menschen, Göttern gleich" ein kommunistisches Paradies darstellt, entgegen der oft geäußerten Meinung, dass Wells einen Mittelweg zwischen Kommunismus und Individualismus favorisierte.
2. Ist Utopia das kommunistische Paradies?: Dieses Kapitel analysiert verschiedene Aspekte von Utopia in „Menschen, Göttern gleich“, um die Forschungsfrage zu beantworten. Es untersucht die Gesellschaftsform, die Wirtschaft und Arbeit, Erziehung, Wissenschaft, Ehe und Familie sowie Religion in Utopia. Die Analyse berücksichtigt die Gegenüberstellung von Kommunismus und Individualismus und untersucht, inwieweit die verschiedenen Aspekte von Utopia Elemente eines kommunistischen Systems aufweisen. Die Kapitel unterteilen sich in Unterkapitel, die jeweils einzelne Aspekte untersuchen, jedoch werden diese in der Gesamtbetrachtung des Kapitels als Teile eines größeren Puzzles betrachtet. Das Kapitel beleuchtet die Bedeutung der Evolutionstheorie und der Eugenik für die Entwicklung der utopen Gesellschaft.
Schlüsselwörter
H.G. Wells, Menschen, Göttern gleich, Utopia, Kommunismus, Individualismus, Religion, Evolutionstheorie, Wissenschaft, Eugenik, Gesellschaftsmodell, Science-Fiction, 20. Jahrhundert.
H.G. Wells' "Menschen, Göttern gleich": Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit analysiert H.G. Wells' Utopie „Menschen, Göttern gleich“ (1923) und untersucht, ob diese ein kommunistisches Paradies darstellt. Sie vergleicht das Werk mit Wells' „A modern Utopia“ und betrachtet es im Kontext der gesellschaftlichen und politischen Debatten des frühen 20. Jahrhunderts.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt den Einfluss von Religion und Evolutionstheorie auf Wells' Utopie, die Darstellung von Wirtschaft und Gesellschaft, die Rolle von Wissenschaft und Technologie, einen Vergleich zwischen Utopias Gesellschaftsmodell und dem Kommunismus sowie die Entwicklung des Begriffs „Kommunismus“ im Kontext von Wells' Werk.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, ein Hauptkapitel („Ist Utopia das kommunistische Paradies?“), das in Unterkapitel zu Gesellschaftsform, Wirtschaft und Arbeit, Erziehung, Wissenschaft, Ehe und Familie sowie Religion unterteilt ist, und eine Zusammenfassung. Zusätzlich werden die Zielsetzung und die Themenschwerpunkte sowie Schlüsselwörter aufgeführt.
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung stellt H.G. Wells und sein Werk vor, beschreibt seine politischen und wissenschaftlichen Überzeugungen und ihren Einfluss auf seine Utopien. Sie beleuchtet den Kontext des frühen 20. Jahrhunderts und skizziert die zentralen Themen (Religion vs. Evolutionstheorie, Kommunismus vs. Individualismus). Die Forschungsfrage wird formuliert und ein Vergleich mit "A modern Utopia" gezogen. Die zentrale These, dass "Menschen, Göttern gleich" ein kommunistisches Paradies darstellt, wird aufgestellt.
Was wird im Hauptkapitel ("Ist Utopia das kommunistische Paradies?") analysiert?
Das Hauptkapitel analysiert verschiedene Aspekte von Utopia in „Menschen, Göttern gleich“, um die Forschungsfrage zu beantworten. Es untersucht die Gesellschaftsform, Wirtschaft, Arbeit, Erziehung, Wissenschaft, Ehe, Familie und Religion in Utopia unter Berücksichtigung des Verhältnisses von Kommunismus und Individualismus. Die Bedeutung der Evolutionstheorie und der Eugenik wird beleuchtet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: H.G. Wells, Menschen, Göttern gleich, Utopia, Kommunismus, Individualismus, Religion, Evolutionstheorie, Wissenschaft, Eugenik, Gesellschaftsmodell, Science-Fiction, 20. Jahrhundert.
Welche Schlussfolgerung zieht die Arbeit? (Hinweis: Diese Frage kann nur anhand des vollständigen Textes präzise beantwortet werden.)
Die explizite Schlussfolgerung der Arbeit ist im vorliegenden Auszug nicht enthalten, jedoch wird in der Einleitung die These aufgestellt, dass "Menschen, Göttern gleich" ein kommunistisches Paradies darstellt.
- Citar trabajo
- Katrin Kornmann (Autor), 2004, Ist H.G. Wells Utopia das kommunistische Paradies? - Eine Analyse anhand seines Werkes 'Menschen, Göttern gleich', Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33728