Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage nach dem Entstehen und dem Nutzen von kollektiven Emotionen anhand von Medienereignissen. Hierzu setze ich mich zunächst mit den kommunikationswissenschaftlichen Grundbegriffen, die mit diesem Phänomen im Zusammenhang stehen, auseinander (Individuum – Kollektiv – Masse) und arbeite den Stand der Forschung zu den Themenbereichen kollektive Emotionen und Medienereignisse heraus. Anschließend stelle ich drei Fallstudien zu den Medienereignissen Unfalltod von Diana Spencer, Attentat vom 11. September 2011 und Tsunami in Südostasien vor. Ich arbeite die Gemeinsamkeiten dieser Medienereignisse heraus, unter denen als mögliche Ursachen für das Entstehen kollektiver Emotionen zu vermuten sind: Die Beteiligung prominenter Personen bzw. Elite-Nationen, Abbildung von Konflikten bzw. sozialen Dilemmata, Kämpfe zwischen ‹Gut und Böse›, Nicht-Zugehörigkeit des Ereignisses zum Erwartungshorizont, Verdichtung des Ereignisses im Bild.
Diese fünf Merkmale prüfe ich im Folgenden hinsichtlich der Fallbeispiele auf ihre Relevanz für die Entstehung kollektiver Emotionen. Unter Berücksichtigung von kollektiven Identitäten, Empathie und Mimesis, kollektiver Bedeutungszuschreibung und der Bedeutung von Bildern, komme ich zu folgendem Schluss: Einschneidende und unerwartete Ereignisse erschüttern den Menschen. Werden diese Ereignisse z. B. durch die Medien zusätzlich in ihrer Stärke noch potenziert, so kann es passieren, dass Menschen instinktiv auf archaische Muster zurückgreifen, um diese Ereignisse ein- und ihnen Bedeutung zuordnen zu können. Im gemeinsamen Erleben und Teilen von Gefühlen findet der Mensch eine Entladung und die Möglichkeit sich als Teil einer Gemeinschaft zu erleben.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Mensch und die Medien
- 2.1 Individuum – Kollektiv – Masse
- 2.2 Kollektive Emotionen
- 2.3 Charakteristika von Medienereignissen
- 3. Fallstudien
- 3.1 Ereigniskategorien und Auswahlkriterien
- 3.2 Fallstudie 1: Unfalltod von Diana Spencer
- 3.2.1 Ereignisverlauf
- 3.2.2 Narratives Vorher
- 3.2.3 Narratives Nachher
- 3.2.4 Konstruktion des medialen Abbildes ‹Diana›
- 3.3 Fallstudie 2: Attentat vom 11. September 2001 – ‹9/11›
- 3.3.1 Ereignisverlauf
- 3.3.2 Narratives Vorher
- 3.3.3 Narratives Nachher
- 3.3.4 Konstruktion des medialen Abbildes ‹9/11›
- 3.4 Fallstudie 3: Tsunami in Südostasien – ‹Sumatra-Andaman-Beben›
- 3.4.1 Ereignisverlauf
- 3.4.2 Narratives Vorher
- 3.4.3 Narratives Nachher
- 3.4.4 Konstruktion des medialen Abbildes ‹Tsunami›
- 3.5 Auswertung und Ableitungen der Fallstudien
- 4. Theoretische Betrachtung und Übertragung
- 4.1 Kollektive Identitäten
- 4.2 Empathie und Mimesis
- 4.3 Kollektive Bedeutungszuschreibung
- 4.4 Die menschliche Natur
- 4.5 Das Bild als Bote
- 5. Zusammenführung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Entstehen und dem Nutzen von kollektiven Emotionen im Kontext von Medienereignissen. Sie analysiert die kommunikationswissenschaftlichen Grundbegriffe, die mit diesem Phänomen zusammenhängen, und beleuchtet den aktuellen Forschungsstand zu den Themenbereichen kollektive Emotionen und Medienereignisse. Darüber hinaus werden drei Fallstudien zu den Medienereignissen Unfalltod von Diana Spencer, Attentat vom 11. September 2001 und Tsunami in Südostasien präsentiert.
- Der Einfluss von Medienereignissen auf die Entstehung kollektiver Emotionen
- Die Rolle von Prominenten und Elite-Nationen bei der Auslösung kollektiver Emotionen
- Die Bedeutung von Konflikten und sozialen Dilemmata für die Entstehung von kollektiven Emotionen
- Die Verbindung von kollektiven Emotionen mit Empathie, Mimesis und kollektiver Bedeutungszuschreibung
- Die Rolle von Bildern in der Vermittlung und Verstärkung von kollektiven Emotionen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der kollektiven Emotionen im Kontext von Medienereignissen ein und skizziert den Aufbau der Arbeit. Kapitel 2 beleuchtet die kommunikationswissenschaftlichen Grundbegriffe, die mit dem Phänomen der kollektiven Emotionen im Zusammenhang stehen. Kapitel 3 präsentiert drei Fallstudien zu den Medienereignissen Unfalltod von Diana Spencer, Attentat vom 11. September 2001 und Tsunami in Südostasien. Es werden die Gemeinsamkeiten dieser Ereignisse analysiert und deren Relevanz für die Entstehung kollektiver Emotionen untersucht. Kapitel 4 befasst sich mit der theoretischen Betrachtung und Übertragung von kollektiven Emotionen. Es werden die Konzepte der kollektiven Identität, Empathie, Mimesis und kollektiven Bedeutungszuschreibung sowie die Rolle von Bildern in diesem Zusammenhang beleuchtet.
Schlüsselwörter
Kollektive Emotionen, Medienereignisse, Kommunikation, Individuum, Kollektiv, Masse, Empathie, Mimesis, kollektive Identität, Bedeutungszuschreibung, Bilder, Diana Spencer, 9/11, Tsunami, Fallstudien.
- Arbeit zitieren
- Yvonne Hagenbach (Autor:in), 2011, Kollektive Emotionen. Medienereignisse als Momente moderner Gemeinschaftsbildung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/337495